Unkraut – es ist kein schönes Wort. Wer es benutzt, spricht den betroffenen Pflanzen pauschal die Existenzberechtigung im Garten ab. Eigentlich sind viele von ihnen geradezu überlebenswichtig für Insekten. Bienen, die es ohnehin schon nicht leicht haben, sind zum Beispiel auf die Blüten des Weißklees und des Gänseblümchens angewiesen. Schmetterlinge ziehen ihre Raupen im Schutz der Brennnessel auf. Und trotzdem gehören die als Unkraut verschrienen Pflanzen häufig zu den großen Ärgernissen im Garten.
Natürlich ist ein wild wachsender, naturnaher Garten aus ökologischer Sicht am wertvollsten. Doch wer sich seinen Traum vom kleinen Ziergarten erfüllen möchte, der kann unerwünschte Pflanzen nicht gebrauchen. Noch enger wird es im Nutzgarten, der einen mit frischem Obst und Gemüse versorgen soll: Schnell wachsendes Unkraut entzieht den restlichen Pflanzen die dringend benötigten Nährstoffe und verdrängt sie nach und nach. Zumindest so lange sich niemand des Problems annimmt.
In diesem Zusammenhang von Unkraut zu sprechen, ist durchaus vertretbar. Wie können Gartenbesitzer in friedlicher Koexistenz mit dem sogenannten Unkraut leben? Und wie können sie das Unkraut im Zweifelsfall entfernen?
Unkraut durchs Mulchen schon im Voraus verhindern
Die am wenigsten invasive Methode, um Unkraut zu verhindern, ist das Mulchen. Rindenmulch, Rasenschnitt oder Stroh eignen sich hervorragend dafür, das Unkraut gar nicht erst entstehen zu lassen. Damit bestreut ihr die Erde im Beet, sodass eine drei bis fünf Zentimeter dicke Mulchschicht entsteht. Diese hindert die Luft und die Sonne daran, bis zum Boden vorzudringen, sodass dort auch kein Unkraut sprießen kann.
Auch andere Vorzüge sprechen dafür, den Boden unter Hecken und in Beeten zu mulchen. Im Winter schützt die Mulchschicht vor Bodenfrost und bei starkem, anhaltenden Sonnenschein trocknet die Erde nicht so schnell aus. Ihr müsst also nicht ganz so häufig gießen und spart dadurch Zeit und Geld.
Einzig bei Pflanzen, die krankheitsanfällig sind, solltet ihr mit dem Mulchen vorsichtig sein. Denn in der Mulchschicht können sich Schimmelpilzsporen relativ leicht festsetzen und auf die Pflanze überspringen. Bei besonders lehmigem Boden kann der Mulch außerdem dazu beitragen, dass das Wasser noch schwerer abfließt als ohnehin schon. Je schwerer der Boden, desto leichter und durchlässiger sollte deswegen das Material sein, das ihr zum Mulchen verwendet.
Bevor ihr das Mulchmaterial verteilt, solltet ihr am besten noch einen Langzeitdünger ausbringen, zum Beispiel in Form von Hornspänen. Statt zu mulchen, könnt ihr alternativ auch wasserdurchlässiges Unkrautvlies* (Anzeige) verwenden.
Unkraut mit chemischen Mitteln entfernen?
Unkraut wächst meistens sehr schnell und breitet sich stark aus, wenn ihr nicht eingreift. Bereits ausgetriebenes Unkraut könnt ihr zwar entfernen. Alles wild auszureißen, ist aber nicht die Lösung. Denn häufig bleiben Samen weiterhin im Boden. Dort können sie Jahre und sogar Jahrzehnte überdauern, ehe sie sprießen. Auch die Wurzelreste mancher Pflanze können wieder austreiben.
Chemische Unkrautvernichter würden euch diese lästige Aufgabe vereinfachen, und doch sind sie keine gute Alternative. Ihre Verwendung ist in Deutschland im Garten und auf versiegelten Flächen aus gutem Grund verboten. Glyphosathaltige Herbizide wie Roundup sind umweltschädlich und stehen im Verdacht krebserregend zu sein. Auch die Verwendung von Essig und Salz sind im Garten zur Unkrautvernichtung verboten.
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Etwas umweltfreundlicher ist Pelargonsäure: Sie vernichtet unerwünschte Pflanzen, lässt Bienen und andere Insekten aber in Ruhe. Dennoch: Durch die Vernichtung der Pflanzen entzieht ihr den Pollensammlerinnen unter Umständen die Lebensgrundlage. Und: Die Wurzeln der Pflanzen bleiben intakt. Eine mechanische Entfernung in Form von Jäten und Stechen bleibt euch also nicht erspart.
Unkraut auf dem Rasen loswerden
Euch ist der Rasen heilig und ihr möchtet darauf keinen unerwünschten Wildwuchs zulassen? Einfach wird das nicht, aber es gibt einige Grundregeln, die euch dabei helfen.
Zunächst einmal solltet ihr den Rasen regelmäßig wässern und düngen. Denn saftiger, grüner Rasen benötigt viele Nährstoffe. Wo es ihm schlecht geht, da machen sich Pflanzen breit, die mit weit weniger Nährstoffen zurecht kommen. Einmal im Jahr, bevorzugt im Frühling, solltet ihr den Rasen vertikutieren. So beseitigt ihr Moos und Rasenfilz, der Boden wird mit Sauerstoff versorgt, sodass der Rasen strapazierfähiger wird. Auch ein zu kurzer Rasen neigt zur Unkrautbildung. Wenn ihr das Gras stattdessen einige Zentimeter stehen lasst, entsteht derselbe Effekt wie beim Mulchen: Das Sonnenlicht dringt nicht bis zum Boden vor und schon hat es das Unkraut schwerer.
Gegen bereits bestehendes Unkraut ist auf dem Rasen nur noch ein Unkrautstecher* (Anzeige) gewachsen.
Unkraut auf Pflastersteinen und anderen Bodenbelägen
Andere Flächen, die mit Pflastersteinen und sonstigen Bodenbelägen verkleidet sind, sind etwas härter im Nehmen. Ihr könnt bei dem Entfernen von Unkraut hier deshalb meist etwas rabiater vorgehen.
Gesetzlich unbedenklich ist das Abbrennen des Unkrauts mit einem Gasbrenner. Das Spiel mit dem Feuer ist auch deshalb effizient, weil dabei nicht nur bereits ausgetriebene Pflanzen beseitigt werden, sondern auch die im Boden befindlichen Samen dran glauben müssen. Die Verwendung ist nicht ganz einfach und kann für ungeübte Gärtner sogar gefährlich werden. Ein Gasbrenner sollte nur nach Regenfällen eingesetzt werden. Trockenes Gehölz kann schnell Feuer fangen und im schlimmsten Fall den ganzen Garten in Brand setzen.
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