Ein Wohnglück-Nutzer hat große Pflasterflächen auf seinem Grundstück. In den über 100 Meter langen Fugen siedelt sich ständig Unkraut an. Wie kann man das dauerhaft verhindern? Hilft eine Versiegelung der Fugen? Unser Wohnglück-Experte weiß Rat.
Folgende Frage wurde an die Redaktion herangetragen: "Mein Grundstück verfügt über eine Garageneinfahrt, Zugangswege und eine relativ große Fläche im Gartenbereich, die mit Steinen gepflastert ist. Mittlerweile haben sich in den mit Basaltsand verfüllten Fugen Gras und verschiedene Pflanzen, ja sogar Mini-Bäumchen angesiedelt. Nach einer langen Wärmeperiode bedecken diese als vertrocknetes Kraut sehr unansehnlich große Teile des Pflasters. Bei einer Fläche von 135 Quadratmeter und einer Fugenlänge von bestimmt mehreren 100 Metern lassen sie sich nur sehr mühsam durch Auskratzen entfernen. Es gibt nun Firmen, die damit werben, große verunkrautete Flächen zu reinigen und eventuell sogar gegen neue Unkrautbildungen zu versiegeln. Vor der auch sehr teuren Alternative, die Fläche neu pflastern zu lassen, schrecke ich zurück. Wie könnte ich das Problem lösen und worauf muss ich bei eventuellen Angeboten achten?"
Die Wohnglück-Experten antworten:
Leider gibt es keine wirksame Methode, den Bewuchs von Pflasterfugen mit Unkraut dauerhaft zu verhindern. Das liegt daran, dass immer wieder Schmutz und Erde in die Fugen geschwemmt werden. Sie setzten sich auf dem Basaltsand ab und bilden einen ausreichenden Wurzelgrund für Pflanzen.
Versiegelungen sind nicht von Dauer
Auch sogenannte Versiegelungen sind nicht von Dauer. In den einzelnen Steinen ist immer Bewegung. Zum einen durch das natürliche Ausdehnung- und Schwundverhalten bei Wärme und Kälte oder beim Darüberfahren mit dem Auto. Durch diese Vorgänge wird es in den versiegelten Fugen immer feinste Risse geben, in die durch die Kapillarkräfte Wasser eingezogen wird. Dieses Wasser dehnt sich bei Frost aufgrund der Volumenvergößerung aus und treibt die Fugen auseinander. Dann werden wieder Schmutz und Erde eingeschwemmt. Und es siedeln sich erneut Pflanzen und Unkraut an.
In Gartencentern und Baumärkten werden noch sogenannte Unkrautvernichter angeboten. Wir raten aber allein schon aus Umweltschutzgründen vom Kauf solcher Produkte ab. Außerdem ist das Ausbringen von Gift fast überall in Deutschland verboten und wird mit Geldstrafen belegt.
Gift ist tabu
Eine Methode, dem Unkraut beizukommen, ist das Ausbrennen. Mit Gasbrennern (die gibt es auch in Haushaltsgrößen mit einer Kartusche) wird das Unkraut abgeflammt. Die Hitze lässt die Zellwände der Pflanze platzen, sie stirbt dann ab. Aber auch diese Methode hat umwelttechnisch gesehen einen Nachteil: Beim Einsatz des Gasbrenners entsteht nämlich Kohlendioxid (CO2). Und die Wurzeln erreichen die Flammen auch nicht, das Unkraut wächst also aller Wahrscheinlichkeit bald wieder nach.
Gasbrenner, Hochdruckreiniger, Fugenbürste
Statt Feuer könnt ihr auch Wasser einsetzen. Ein Hochdruckreiniger spült das Unkraut aus den Fugen. Es gibt auch Modelle, die mittels speziellen Bürstenaufsätzen Moos, Löwenzahn, Giersch und anderes Unkraut auch ganz ohne den Einsatz von Wasser aus den Fugen rausbürsten. Das funktioniert sogar mit Akku.
Die ältesten und effektivsten Maßnahmen gegen Unkraut sind die mechanischen Varianten. Der gute alte Fugenkratzer ist zwar ein wenig mühsam, aber hilfreich. Auch Drahtbürsten helfen, dem ungeliebten Grün beizukommen. Mit einem Stiel versehen wird dabei auch (einigermaßen) der Rücken geschont. Aber machen wir uns nichts vor: Anstrengend ist das trotzdem.
Unser Fazit: Unkraut zwischen den Pflastersteinen umweltschonend zu entfernen, ist definitiv mit Arbeit verbunden. Wem das zu viel Mühe ist, muss wohl oder übel damit leben. Aber eigentlich ist das auch gar nicht so schlimm, denn auch Unkraut gehört zur Natur, oder?