Plumpsklo auf einem eingewachsenem Gartengrundstück im Sommer.

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Stimmt es, dass Sickergruben in Deutschland verboten sind?


In so manchem Garten findet sich noch eine Sickergrube. Aber die Entsorgung von Abwässern außerhalb der Kanalisation ist hochproblematisch. Wie steht es also um die Erlaubnis zur Errichtung von Sickergruben, ist das verboten?

  1. Was ist eine Sickergrube?
  2. Ist eine Sickergrube für Regenwasser erlaubt?
  3. Sickergrube oder Sammelgrube? Ein wichtiger Unterschied
  4. Was ist der Unterschied zwischen Sickergrube und Sickerschacht?
  5. Was ist bei einer Sickergrube zu beachten?
  6. Was kostet eine Sickergrube?

Vielleicht kennt ihr das noch aus dem Schrebergarten: das Plumpsklo, bei dem die Fäkalien nicht in die Kanalisation, sondern in eine Sickergrube gelangen. Heutzutage sind Sickergruben aber verboten, oder? Aber warum sind dann Zisternen erlaubt? Wir klären auf.

Die Errichtung einer Sickergrube für Abwässer ist in Deutschland fast ausnahmslos verboten. Damit soll verhindert werden, dass Abwasser ins Erdreich dringt und somit das Grundwasser (und damit auch das Trinkwasser) verunreinigt. Geht es also um die Ableitung von Fäkalien, ist eine Sickergrube tabu.

Was ist eine Sickergrube?

Eine Sickergrube ist eine unterirdische Anlage, die dafür konzipiert ist, Flüssigkeiten wie Wasser aufzunehmen und diese dann in den umgebenden Boden zu leiten. Traditionell wurden Sickergruben häufig in ländlichen Gebieten ohne Anbindung an das öffentliche Kanalsystem genutzt. Sie dienten als temporäre Speicherstätte für Abwasser, die dann langsam in den Boden sickerte.

Ist eine Sickergrube für Regenwasser erlaubt?

Anders verhält es sich bei Regenwasser. Hier ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, das Regenwasser versickern zu lassen. Vorteil: Sie können die Kanalisation entlasten. Für den Bau einer Sickergrube für Regenwasser braucht ihr aber eine Genehmigung. Je nach Gemeinde sind dafür ganz unterschiedliche Behörden zuständig, zum Beispiel:

  • Umweltbehörde
  • Katasteramt
  • Bauamt
  • Ordnungsamt
  • Tiefbauamt
  • Forstamt

Erkundigt euch vor dem Bau einer Regenwasser-Sickergrube ganz genau, wen ihr bei euch vor Ort für die Genehmigung ansprechen müsst!

Sickergrube oder Sammelgrube? Ein wichtiger Unterschied

Wie verhält es sich aber zum Beispiel mit unterirdischen Zisternen, die Regenwasser sammeln? Damit lässt sich ja nicht nur der Garten bewässern, sondern unter Umständen auch einiges an Niederschlagswassergebühr sparen.

Bei einer Zisterne handelt es sich um eine Sammelgrube, keine Sickergrube. Der Unterschied: Bei der Sickergrube gelangen Flüssigkeiten ins Erdreich. Dagegen hat die Sammelgrube dichte Wände und einen undurchlässigen Boden. Flüssigkeiten bleiben hier also in einem geschlossenen System.

Damit eignen sich Zisternen zum Sammeln von Regenwasser per se besser als Sickergruben. Und: In den meisten deutschen Kommunen sind Regenwasser-Zisternen erst ab einer Größe von über fünfzig Kubikmetern genehmigungspflichtig.

Allerdings müsst ihr auch Zisternen mit einem kleineren Fassungsvermögen bei der lokalen Unteren Wasserbehörde anmelden. In der Regel ist das aber unproblematisch. Es kann allerdings sein, dass ihr – je nach Kommune – bestimmte Bauvorgaben und Kontrollen einhalten müsst. Auch hier gilt also wieder: Am besten erst einmal bei der lokalen Behörde nachfragen, erst dann einbauen.

Ihr habt Angst vor einem Wasserschaden durch extreme Niederschläge? Erfahrt hier, warum eine Rückstauklappe der wichtigste Schutz vor Überschwemmungen ist.

Was ist der Unterschied zwischen Sickergrube und Sickerschacht?

Während beide Anlagen dazu dienen, Wasser in den Boden zu leiten, gibt es grundlegende Unterschiede. Eine Sickergrube nimmt das Wasser auf und lässt es über eine größere Fläche versickern. 

Ein Sickerschacht leitet das Wasser hingegen vertikal in den Boden und ist oft mit einem Drainagesystem verbunden. Sickerschächte werden häufig bei der Entwässerung von Gebäudeflächen oder bei der Entwässerung von Straßen eingesetzt.

Was ist bei einer Sickergrube zu beachten?

Bei der Anlage einer Sickergrube spielen mehrere Aspekte eine entscheidende Rolle. Zum einen sollte die Bodenbeschaffenheit geprüft werden: Ist der Boden durchlässig genug, um das Wasser aufzunehmen? Außerdem muss sichergestellt werden, dass keine Umweltbelastung durch das Versickern von Abwasser entsteht. 

In Deutschland ist es verboten, Abwasser ohne vorherige Behandlung in Sickergruben zu leiten. Für die Errichtung und Nutzung ist daher oft eine behördliche Genehmigung notwendig.

Was kostet eine Sickergrube?

Die Kosten für eine Sickergrube variieren je nach Größe, Material und regionalen Gegebenheiten. Für eine Niederschlagswasserversickerung können die Kosten – abhängig von Volumen und Bodenbeschaffenheit – zwischen 1.000 und 5.000 Euro liegen. In jedem Fall solltet ihr vorab mehrere Angebote von Fachfirmen einholen und die Kosten genau kalkulieren.

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