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Kühlschrank stinkt? Tipps & Hausmittel gegen unangenehme Gerüche

Herrje, was stinkt denn da? Habt ihr auch schon mal einen Satz nach hinten gemacht, weil euch beim Kühlschrank öffnen ein fieser Geruch in die Nase geströmt ist? Falls nicht, verratet uns bitte euren Geheimtrick. Doch was tun, wenn der Kühlschrank stinkt? Dieser Artikel ist für all diejenigen unter euch, die dem Geheimnis um den muffigen Geruch aus dem Kühlschrank auf die Schliche kommen wollen.

Wir nennen Ursachen, Hausmittel und andere Möglichkeiten, wie ihr euren Kühlschrank wieder geruchsfrei bekommt. Dazu klären wir einen Mythos auf und nennen Hausmittel, wie ihr unangenehmen Gerüchen vorbeugen könnt.

Ursachen für unangenehme Gerüche im Kühlschrank

Warum der Kühlschrank stinkt? Da müssen wir uns oft gleich doppelt an die eigene Nase fassen. Ob schimmeliger Joghurtbecher in der Ecke hinten links oder offene Käsepackung im zweiten Fachen oben rechts: Häufig haben wir die üblen Gerüche selbst zu verschulden. Weitere Ursachen für einen übel riechenden Kühlschrank:

  1. Lebensmittel sind nicht luftdicht verpackt.
  2. Flüssigkeiten sind ausgelaufen.
  3. Abgelaufene Lebensmittel oder fauliges Obst liegen zu lange im Kühlschrank.
  4. Es hat sich gesundheitsschädlicher Schimmel gebildet.
  5. Der Ablauf für das Kondenswasser ist verstopft.
  6. Wann wurde der Kühlschrank zuletzt gründlich gereinigt?

Fühlt ihr euch bei letzter Frage ertappt? Zugegeben, auch wir mussten kurz überlegen. Dabei ist eine regelmäßige und gründliche Reinigung wichtig, nicht nur wenn der Kühlschrank stinkt, sondern auch um Keimen den Garaus zu machen. Weitere Tipps, in welchem Turnus ihr in eurem Zuhause klar Schiff machen solltet, findet ihr in folgendem Ratgeber:

So reinigt ihr euren Kühlschrank richtig

Kühlschrank-Hersteller empfehlen, den Kühlschrank mit einem weichen, feuchten Tuch und einem neutralen Reiniger auszuwischen. Den könnt ihr auch in etwas lauwarmes Wasser geben. Verzichten solltet ihr hingegen auf Scheuermilch oder scheuernde Reinigungsschwämme sowie Lösungsmittel oder Metallgegenstände, da sie die Kunststoffoberflächen im Kühlschrank verkratzen können.

Nehmt bei der Reinigung auch die Glaselemente und die Seitenfächer aus dem Kühlschrank heraus. Auch die Plastik- oder Zierkanten könnt ihr einfach von der Glasplatte abziehen. Darunter sammelt sich gerne Dreck, der mit der Zeit zu stinken anfängt.

Was tun, wenn der Geruch aus dem Kühlschrank nicht weggeht?

Ihr habt den Kühlschrank ordentlich ausgewischt, alle Glasscheiben und Fächer gereinigt und trotzdem müffelt es noch? Dann habt ihr vielleicht vergessen, ein paar wichtige Dinge zu reinigen.

Gummidichtung der Kühlschranktür reinigen

An die Gummidichtung denkt man oft nicht, wenn man den Kühlschrank sauber macht. Doch auch hier können sich Gerüche festsetzen oder ausgelaufene Flüssigkeiten antrocknen. Grobe Verschmutzungen solltet ihr umgehend mit einem sauberen feuchten Tuch oder einer Bürste und mit einem wasserbasierten Reiniger entfernen. Mit der Hand könnt ihr vorsichtig die Gummidichtung öffnen, um auch die Zwischenräume zu reinigen. Wir raten euch davon ab, spitze Gegenstände wie Messer oder Schere dafür einzusetzen, sie können die Gummidichtung leicht beschädigen.

Kleiner Tipp: Kühlschrankdichtungen sind in der Regel nicht spülmaschinenfest. Ihr solltet sie also besser nicht ablösen und einmal durchs Spülprogramm jagen.

Kondenswasser-Ablauf im Kühlschrank reinigen

Wenn das Kondenswasser nicht mehr richtig abfließen kann, weil der Ablauf durch angesammelten Dreck verstopft oder sogar zugefroren ist, beginnt es irgendwann modrig zu riechen. Ihr solltet den Ablauf also regelmäßig kontrollieren und auch reinigen. Dafür gibt es spezielle Abflaufreiniger für Kühlschränke, die entweder vom Hersteller bereits mitgeliefert wurden oder die ihr im Baumarkt kaufen könnt.

Alternativ könnt ihr auch einen Strohhalm oder ein abgeknicktes Wattestäbchen (die Watte solltet ihr vorher entfernen) verwenden. Wie das geht, könnt ihr euch in diesem Video genau anschauen:

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Drei Hausmittel, mit denen ihr Gerüche aus dem Kühlschrank neutralisiert

Es braucht keine teuren Reiniger oder Geruchsneutralisierer, um Gerüche aus dem Kühlschrank zu entfernen. Wir stellen euch drei Hausmittel vor, die genauso gut wirken und erklären, wieso das funktioniert.

Hausmittel Nr. 1: Zitronensaft gegen Gerüche aus dem Kühlschrank

Ob als Limonade, Badreiniger oder sogar als Müllbeutelduft: Der Duft von Zitronen sowie vieler anderer Zitrusfrüchte wird nachgewiesen als besonders erfrischend wahrgenommen. Statt nun aber mit aggressiven und oft künstlich riechenden Zitrusreinigern dem Kühlschrankgeruch zu Leibe zu rücken, deren Geruch sich auch auf Lebensmittel festsetzen kann, stellt alternativ lieber ein Schälchen mit Zitronensaft in den Kühlschrank oder legt zwei ausgepresste Hälften hinein.

Zitronenhälften liegen im Kühlschrank
Besonders nachhaltig: Ausgepresste Zitronenhälften könnt ihr in den Kühlschrank legen und als natürlichen Dufterfrischer verwenden.

Hausmittel Nr. 2: Kaffeepulver neutralisiert Gerüche im Kühlschrank

Auch Kaffeepulver soll unangenehme Gerüche im Kühlschrank neutralisieren können. Wie das möglich ist, zeigt vielleicht ein Beispiel aus der Parfümerie-Abteilung, wo es häufig Kaffeebohnen zum "dran schnuppern" gibt. Geruchsforscher Professor Hanns Hatt von der Ruhr-Universität Bochum erklärt im Interview mit n-tv in diesem Zusammenhang, dass der Duft von Kaffee die Nase wieder aufnahmefähig machen, also den Geruch neutralisieren soll. Dabei sei jedoch nicht geklärt, ob der Effekt, den der Kaffeegeruch auslöst, auf der Ebene der Nase oder eher im Gehirn entstehe.

In Pulverform hat Kaffee sogar einen weiteren Vorteil: Es wirkt hygroskopisch, kann also Feuchtigkeit im Kühlschrank aufnehmen. Also Kaffee in ein Schälchen füllen, fertig ist der Geruchsneutralisierer.

Hausmittel Nr. 3: Desodorierendes Natron bindet üble Gerüche im Kühlschrank

Ob zum Backofen reinigen oder als Mittel gegen verstopfte Abflüsse: Natron hat sich schon in vielen Bereichen als das Wundermittel und als Problemlöser herausgestellt. Euer Kühlschrank stinkt? – Tatsächlich hilft auch hier Natron, denn es wirkt desodorierend, also geruchsneutralisierend, und bindet üble Gerüche. Damit ihr Natriumbicarbonat zur Reinigung eures Kühlschranks anwenden könnt, braucht ihr:

  • Zwei Esslöffel Natron, zum Beispiel Kaiser Natron (1,55 Euro/ 5 x 50 Gramm). Das gibt es im Drogeriemarkt.
  • Ein Liter warmes Wasser.

Natron ins Wasser geben und umrühren, fertig ist der geruchsneutralisierende Reiniger, mit dem ihr euren Kühlschrank auswischen und unangenehme Gerüche vertreiben könnt.

Damit der Kühlschrank auch langfristig nicht stinkt, könnt ihr Natron auch in ein Schraubglas füllen und in den Deckel ein paar Löcher piksen. Einfach reinstellen, schon sollten keine unangenehmen Gerüche mehr entstehen. Wie ihr damit sogar einen schönen Raumduft herstellen könnt, lest ihr in unserem Ratgeber Raumduft selber machen: So könnt ihr natürliche Raumdüfte herstellen.

Schälchen mit Natron steht im Kühlschrank
Mit Natron könnt ihr den Gestank aus dem Kühlschrank nicht nur wegputzen: Ein Schälchen davon in den Kühlschrank stellen, schon entstehen keine unangenehmen Gerüche mehr.

Mit Aktivkohle Gerüche im Kühlschrank vertreiben

Aktivkohlefilter kennt man von Dunstabzugshauben, um Kochgerüche aus der Raumluft zu filtern und zu absorbieren, oder vielleicht sogar von Luftreinigern für Raucher, die Zigarettengeruch aus der Raumluft entfernen sollen. Was viele aber nicht wissen: Auch für Kühlschränke gibt es spezielle Aktivkohlefilter, die ihr entweder reinstellen, -hängen oder fest installieren könnt.

Aktivkohle funktioniert wie ein Schwamm, der sämtliche Gerüche binden kann. Geruchsmoleküle können dabei durch eine beschleunigte Oxidation zersetzt werden.

Bei vielen Kühlschrank-Herstellern könnt ihr so einen Fresh Air- oder Kohlefilter für viele Modelle nachträglich bestellen. Informiert euch am besten mal bei eurem Hersteller oder auf dessen Website.

Aktivkohlefilter für den Kühlschrank selber machen

Die Lebensdauer eines eingebauten Filters ist natürlich begrenzt, weshalb ihr spätestens nach zwölf Monaten einen neuen kaufen müsst. Das kann euch jährlich um die 30 Euro kosten und ist dazu auch nicht wirklich nachhaltig. Eine umweltfreundlichere und günstigere Alternative: Alten Aktivkohlefilter öffnen und die Aktivkohlepellets einfach selber austauschen. Ein Kilogramm Pellets zum Nachfüllen bekommt ihr nämlich schon für acht Euro, zum Beispiel bei luftundklima24.

Auf primachemie findet ihr dazu auch ein simples Rechenbeispiel: In einen Kühlschrankfilter passen circa fünf Gramm Aktivkohle. Mit einem Kilogramm Pellets für acht Euro könnt ihr ihn theoretisch 200 mal neu befüllen. Euer neuer Filter kostet euch pro Jahr im Durchschnitt also gerade einmal 0,04 Euro.

Wer keinen eingebauten Filter besitzt, kann die Aktivkohle auch in ein Schraubglas füllen. Der Deckel sollte perforiert sein, damit die Aktivkohle die Geruchsmoleküle binden kann.

Mythos: Warum ihr den Kühlschrank nicht mit Essigreiniger putzen solltet

Häufig wird empfohlen, den Kühlschrank mit einem Essigreiniger zu reinigen. Experten und Gerätehersteller raten aber tatsächlich von diesem Haushaltsmittel ab. Zwar ist Essig dafür bekannt, Gerüche wie Zigarettenrauch oder Koch- und sogar Schweißgerüche zu neutralisieren und das mag auch stimmen. Die darin enthaltende Säure greift jedoch den Kunststoff an und macht auf Dauer die Dichtungen porös.

Kleiner Tipp: Die Glaselemente aus dem Kühlschrank könnt ihr natürlich trotzdem mit einem Essigreiniger (1 Liter Wasser und 2 Tassen Essigessenz) reinigen, nehmt sie dafür jedoch aus dem Kühlschrank raus. Denn laut Stiftung Warentest kann ein verdünnter Essigreiniger auch gegen Schimmelsporen wirken. Wer nachhaltig sein möchte, füllt das Gemisch in eine Sprühflasche aus Glas ab, so könnt ihr es später auch als Badreiniger oder zum Reinigen von Arbeitsflächen benutzen.

Unangenehmen Gerüchen im Kühlschrank vorbeugen

Vorbeugen ist die halbe Miete im Kampf gegen üble Gerüche aus dem Kühlschrank. Dazu müsst ihr euch nur an ein paar simple Regeln halten:

  1. Lagert Lebensmittel wie Wurst, Käse oder Fisch immer verschlossen im Kühlschrank.
  2. Kontrolliert regelmäßig das Ablaufdatum der gelagerten Lebensmittel.
  3. Schimmeliges Obst und Gemüse solltet ihr umgehend entsorgen und den Kühlschrank einmal auswischen.
  4. Kontrolliert und reinigt regelmäßig den Ablauf fürs Kondenswasser.
  5. Vergesst beim Reinigen die Gummidichtung der Kühlschranktür nicht.
  6. Es ist etwas ausgelaufen? Einmal alles ausräumen und gründlich aus- und abwischen.
  7. Verschließt auch offene Joghurt- oder Schmandbecher. Eine umweltfreundliche Alternative zu Frischhaltefolie bieten zum Beispiel die Silikon-Speiseabdeckungen von IKEA.

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