Private Gärten können für Tiere zu wichtigen Zufluchtsorten werden. Vor allem in der Stadt gibt es nicht viele solcher Schutzräume. Dadurch, dass der Garten so einladend wirkt, schätzen manche Tiere die Gefahren falsch ein. Dabei ist der Garten eigentlich das Terrain des Menschen – und der macht im Umgang mit der Natur den einen oder anderen Fehler. Wir verraten euch, welche das sind und wie ihr mit eurem Verhalten den Garten zu einem sicheren Ort für Tiere machen könnt.

1. Ungesicherte Schächte und Treppen

Manche Tiere wie Igel und kleine Katzen suchen im Zugang zum Keller Schutz, andere wie Mäuse und Frösche fallen in schmale Lichtschächte oder durch Kellerfenster und finden nicht mehr hinaus. Sorgt dafür, dass die Tiere wieder leicht herauskommen oder gar nicht erst in die Bredouille geraten und sich unter Umständen auch noch verletzen. Ein feinmaschiges Gitter als Abdeckung verhindert solche Unfälle. Im Fall von Kellertreppen hilft häufig schon eine Holzlatte am Rand, die als Rampe dient. Ihr könnt auch mit kleineren Steinen die Stufenhöhe verringern.

2. Gefährliche Wasserstellen

Mit einer offenen Wasserstelle tut ihr den Tieren etwas Gutes. Vor allem im Sommer könnt ihr mithilfe eines kleinen Teiches so manches Tier vor dem Verdursten retten. Achtet bloß darauf, dass der Rand oder das Ufer ausschließlich flache Zugangsstellen bietet. Ein steil abfallendes Ufer kann schnell zur Todesfalle werden. Dieselbe Gefahr geht von Regentonnen und Brunnen aus: Deckt die Öffnungen wenn möglich ab, damit keine durstigen Tiere hineinfallen und ertrinken.

3. Zäune aufstellen

Zäune stellen für viele Tiere ein gefährliches Hindernis dar. Tiere wie Igel und Hasen halten sich natürlich nicht an Grundstücksgrenzen und huschen zwischen den Gärten hin und her. Auch Vögel suchen in Hecken Schutz und erwarten nicht, dass auf der anderen Seite unter Umständen ein Maschen- oder sogar Stacheldrahtzaun steht. Selbst in einem gewöhnlichen Gartenzaun aus Holzlatten können sich Tiere unter Umständen verfangen und unbemerkt verenden.

4. Zu saubere Fenster

Glasfassaden und größere Fenster spiegeln die Umgebung, sodass vor allem unerfahrene Jungvögel häufig Opfer von Scheibenflügen werden. Um dem vorzubeugen, könnt ihr Aufkleber an der Scheibe anbringen, die das Fenster kenntlich machen. Der NABU informiert, welche Muster sich am besten eigenen, um Vogelschlag zu verhindern. Auch Vorhänge vermindern die Spiegelung der Glasflächen. Und wer ungern Fenster putzt, hat von nun an eine tierfreundliche Ausrede: Denn auch eingestaubte Scheiben reflektieren weniger und tragen so zur Sicherheit von Vögeln bei.

5. Blätter- und Komposthaufen entfernen

Beim Umsetzen des Blätter- oder Komposthaufens gilt es, vorsichtig zu sein. Der Laubbesen kann Igel und andere kleine Tiere verletzen, die in dem Haufen ein warmes Plätzchen gefunden haben. Noch gefährlicher wird es, solltet ihr Gartenabfälle wie Laub und Reisig verbrennen. Seid dabei behutsam und zündet nicht den ganzen Haufen an, ehe ihr ihn nicht nach Tieren durchsucht habt.

6. Laubsauger und Laubbläser benutzen

Wohin mit dem ganzen Laub? Wie wär's damit, den Blätterhaufen einfach in einer Ecke des Gartens liegen zu lassen? Solche Laubberge bieten Käfern, Asseln und Igeln eine wichtige Lebensgrundlage. Sie zu entfernen, erschwert den Tieren das Leben. Dafür gar Laubbläser oder Laubsauger zu benutzen, gefährdet sie sogar ganz akut. Kleinere Tiere können eingesaugt und zerstückelt oder durch die Luft geschleudert werden. Das Laub könnt ihr unter Umsänden sogar dafür verwenden, um einen Komposthaufen anzulegen, um Obst und Gemüse im eigenen Garten anzubauen.

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7. Gift zur Insektenbekämpfung verwenden

In einem naturnahen Garten haben chemische Insekten- und Unkrautbekämpfungsmittel nichts verloren. Viele von ihnen schaden nicht nur Insekten, was schon schlimm genug ist, weil das Gift keinen Unterschied zwischen Nützlingen und Schädlingen macht. Auch Eichhörnchen, Igel, Mäuse und Vögel leiden unter den toxischen Mitteln und tragen Schäden davon. Stattdessen gibt es zahlreiche natürliche Möglichkeiten, um Schädlinge im Garten zu bekämpfen.

8. Giftige Pflanzen pflanzen

Ob Wild- oder Haustiere: Manche Pflanzen bekommen unseren pelzigen Freunden nicht. Einige Zimmer- und Gartenpflanzen können sogar hochgiftig sein. Der Tierschutzbund hat eine ausführliche Liste giftiger Garten- und Wildpflanzen vorbereitet. Von welchen Zimmerpflanzen Haustierbesitzer die Finger lassen sollten, erfahrt ihr dagegen hier:

9. Zu grober Pflanzenrückschnitt

Achtet beim Rückschnitt eurer Gartenpflanzen darauf, dass in den Bäumen und Hecken keine Tiere nisten. Ihr könntet die Tiere schwer verletzen oder ihre Nester zerstören. Informiert euch am besten über die Brutzeit heimischer Vögel. Und auch schon bevor die Vögel das Brutgeschäft beginnen, ernähren Eichhörnchen im Januar und Februar ihre Jungen. Untersucht deshalb genau, ob es sich beim betreffenden Baum um einen Brutplatz handelt. Aktiv genutzte Tiernester dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz nämlich nicht zerstört werden.

10. Rasenmähen den High-Tech-Geräten überlassen

Mähroboter sind bequeme Gartenhelfer. Für Tiere können sie aber zum tödlichen Feind werden, denn viele kleinere Lebewesen können unter die Räder geraten. Auch Menschen können Tiere übersehen, besonders wenn sie motorbetriebene Maschinen verwenden. Am besten ihr verwendet einen klassischen Spindelmäher. An Letzterem führt für Freunde eines gesunden, leuchtend grünen Rasens ohnehin kein Weg vorbei.

Ob aber ein perfekt geschnittener, englischer Rasen überhaupt so wünschenswert ist, darf bezweifelt werden. Schließlich verhindert das regelmäßige Mähen, dass wilde Blumen blühen können. Damit entzieht man Insekten und auch anderen Tieren die Nahrungsgrundlage. Wieso ein zugewucherter Garten besonders tierfreundlich ist und wie ihr einen solchen Naturgarten anlegt, erfahrt ihr hier:

Quellen: Aktion Tier

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