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Finanzierungsgespräch: So klappt die Baufinanzierung mit der Bank

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Finanzierungsgespräch ist dazu da, um herauszufinden, ob sich deine Vorstellungen für die Baufinanzierung mit denen der Bank vereinen lassen
  • Dieses Beratungsgespräch entscheidet mitunter darüber, ob die Bank der Darlehensvergabe zustimmt oder sie ablehnt. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld ausreichend vorzubereiten.
  • Kreditnehmer müssen einige Unterlagen mitbringen – darunter Nachweise über die eigene finanzielle Situation und Informationen zur Immobilie.

Das kannst du tun

  • Du solltest dir im Vorfeld selbst ein paar Fragen beantworten – zum Beispiel, wie viel Eigenkapital du aufbringen kannst und was du von der Baufinanzierung erwartest.
  • Bereite dich möglichst früh auf das Finanzierungsgespräch vor. Online-Finanzierungsrechner, die noch nicht zum Abschluss führen, können dir einen Überblick verschaffen.
  • Komplexe oder unklare Begriffe solltest du im Vorfeld googeln und dir erklären lassen.
  • Sei gut vorbereitet und digitalisiere deine Unterlagen und Dokumente. So kannst du immer darauf zugreifen und bei Rückfragen schnell die benötigten Informationen vorlegen. 

Immobilien sind teuer. Aus diesem Grund benötigen die meisten Menschen für das Traumhaus oder die Traumwohnung Unterstützung durch ein Baudarlehen. Das gibt es jedoch nicht einfach so – zuerst kommt das sogenannte Finanzierungsgespräch. Ganz gleich, ob das online oder persönlich stattfindet: Wenn es ums Geld für deine Baufinanzierung geht, solltest du dir ein paar grundsätzliche Gedanken machen und dich gut vorbereiten

Denn je mehr du weißt und dir über deine Wünsche und Möglichkeiten bewusst bist, desto unkomplizierter gestaltet sich der Prozess. Und mit etwas Glück holst du durch dein Vorwissen sogar günstigere Konditionen raus.

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Was ist ein Finanzierungsgespräch?

Das Finanzierungsgespräch (auch Bankgespräch oder Kreditgespräch genannt) findet zwischen dir – also dem potenziellen Kreditnehmer – und einem Bankberater statt. Es geht vor allem darum, die Möglichkeiten und Bedingungen einer Finanzierung zu besprechen. Der Bankberater bewertet deine finanzielle Situation und sucht gemeinsam mit dir nach geeigneten Finanzierungslösungen. Faktoren wie

  • dein Einkommen,
  • deine Bonität und
  • deine weiteren finanziellen Sicherheiten 

sind von besonders großer Bedeutung. Schließlich möchte die Bank, dass du die monatlichen Raten am Ende stemmen kannst und dich der Kredit nicht in eine finanzielle Notlage bringt. Dafür informiert dich der Bankberater beim Gespräch über Konditionen – also Zinssätze, Laufzeiten und Rückzahlungsmöglichkeiten. Da das Bankgespräch über viele wichtige Details entscheidet, musst du dich umfangreich darauf vorbereiten. Wie genau das geht, erfährst du in diesem Artikel. 

Du kannst so ein Gespräch (zumindest im Groben) online üben, indem du auf Online-Finanzierungsrechner Der Vorteil: In der Anonymität einer solchen digitalen Antragsstrecke hast du keinen Zeitdruck. Einen solchen unverbindlichen Finanzierungsrechner bietet auch der Baufinanzierungsvergleich von Wohnglück.de. Parallel kannst und solltest du alle unklaren Begriffe in Ruhe googlen, sodass sich das eigentliche Bankgespräch für dich möglichst verständlich gestalten kann.

Expertentipp Finanzierungsgespräch: Die emotionale Komponente nicht vergessen

Ein Finanzierungsgespräch ist bei Kreditnehmern häufig mit emotionalem Druck verbunden. Dafür hat Finanzierungsexperte Kai-Uwe Kochalski* einen guten Ratschlag: "Frag dich, wie deine Vorkenntnisse sind. Sei dabei ehrlich und überlege genau, welche Beratungsform deinen Kenntnissen am meisten entgegenkommt. Es gibt keinen Grund zur Hetze. Nimm dir Zeit. Finanzierungen werden nicht ausverkauft, höchstens die Immobilie." Wer sich rechtzeitig mit dem Finanzierungsgespräch befasst, der hat – wenn die Traumimmobilie gefunden ist – einen Informations- und Zeitvorsprung.

*Kai-Uwe Kochalski ist Prokurist und Geschäftsbereichsleiter Vertrieb Kredite bei der PSD Bank Rhein-Ruhr eG. Kochalski war auch viele Jahre als Dozent und Trainer für Baufinanzierungen, Kredite, Verkauf und Vertrieb an der Akademie Rheinischer Genossenschaften tätig. 

Du willst durchgehend Unterstützung für den Immobilienkauf oder -bau? Mit der Kaufbegleitung von Wohnglück.de entgehen dir beim Immobilienkauf keine versteckten Kosten. 

Ablauf eines Finanzierungsgesprächs mit der Bank

Wie genau dein Finanzierungsgespräch abläuft, können wir pauschal nicht beantworten. Es gibt jedoch grundsätzlich fünf Phasen, in die sich ein solches Bankgespräch einteilt. Die Tabelle gibt dir einen Überblick:

Phasen eines Finanzierungsgesprächs

PhaseBestandteil
Phase 1: KennenlernenZuerst lernen sich beide Parteien kennen – also du und der Bankberater. Für den Berater ist es in der Regel wichtig, möglichst viel über dich und deine Immobilienvorstellung zu wissen. So kann er ein auf dich abgestimmtes Angebot erstellen und gegebenenfalls Förderungen vorschlagen
Phase 2: Analyse der SituationAnschließend geht es um deine finanzielle Situation (also um deine Einnahmen und Ausgaben sowie dein Eigenkapital und deine bestehenden Verbindlichkeiten). Hierfür sind deine Unterlagen und Dokumente relevant. In dieser zweiten Phase findet der Bankberater meist recht schnell heraus, ob du dich zuvor mit dem Thema beschäftigt hast. Deine gewünschte Kredithöhe sollte für dich realistisch stemmbar sein.
Phase 3: Berechnung des AngebotsDanach steht die konkrete Berechnung des Angebots an. Begriffe wie Zinssatz, Tilgungsrate, Zinsbindung oder Sondertilgung sollten dir bereits bekannt sein. Gibt der Berater deine Daten im System ein, kommt oft eine Unterteilung in rot (kein Angebot möglich), gelb (mehr Daten benötigt) und grün (Angebot möglich).
Phase 4: Erläuterung des AngebotsIst ein Angebot möglich, solltest du dir nun in der vierten Phase die Einzelheiten und Bestandteile des Angebots genau erklären lassen. Stelle Rückfragen, wenn dir etwas unklar ist. Besonders wichtig sind die Gesamtkosten der Finanzierung und die Höhe der Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung.
Phase 5: AbschlussDu bist zufrieden mit dem Angebot und möchtest es annehmen? In der Theorie folgt nun der Abschluss. Setze jedoch nicht sofort die Unterschrift. Nimm das Angebot erst mit nach Hause und schau es dir am nächsten Tag erneut in Ruhe an. Vielleicht fallen dir noch Punkte auf, die du bei einem Folgetermin klären möchtest. Unterschreibe erst, wenn du dir zu 100 Prozent sicher bist.

 

Du weißt nun, wie ein Finanzierungsgespräch ablaufen sollte. Wenn dir dein Bankberater kein gutes Gefühl gibt und das Angebot schlechte Konditionen enthält, suche lieber weiter. Schließlich geht es beim Immobilien-Darlehen (wie du bereits weißt) meist um Beträge im sechsstelligen Bereich. Das solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Fragen im Finanzierungsgespräch

Du willst noch genauere Infos? Diese beispielhaften Fragen stellen Bankberater unter anderem während eines Kreditgesprächs:

  • Was ist der Sinn und Zweck der Finanzierung?
  • Wie hoch soll die Kreditsumme sein?
  • Wie viel Eigenkapital ist vorhanden?
  • Wie hoch ist das monatliche Nettoeinkommen?
  • Gibt es noch andere Einkommensquellen?
  • Gibt es andere laufende Verpflichtungen?
  • (Je nach Jobsituation:) Läuft die Probezeit bei der Arbeitsstelle noch?
  • Wie gut ist die Bonität?
  • Soll es Sondertilgungen geben?
  • Wie lange soll die Kreditlaufzeit sein?

Welche Einwände vom Berater gegen deinen Kredit kommen könnten, erfährst du im FAQ. 

Zum Weiterlesen: In unserer Hauskauf-Checkliste erfährst du, was du tun solltest, bevor du beim Notar den Kaufvertrag unterschreibst. 

Unterlagen für das Finanzierungsgespräch

Damit du keine Dokumente vergisst, haben wir nachfolgende Checkliste erstellt. Diese Unterlagen sind relevant für das Finanzierungsgespräch:

Persönliche Daten

Diese Informationen benötigt der Bankberater über dich:

  • Deine Bonitätsauskunft (sie bestätigt deine Kreditwürdigkeit. Anfordern kannst du sie beispielsweise bei der Schufa)
  • Deine Einkommensnachweise – beispielsweise:
    • Arbeitsvertrag 
    • Gehalts- und Lohnabrechnungen
    • Einkommenssteuerbescheide
    • Einkommenssteuererklärungen
    • Kontoauszüge
    • unterschriebene Jahresabschlüsse
  • Nachweis über dein Eigenkapital 
  • Nachweis über laufende Verbindlichkeiten (zum Beispiel Leasingverträge)
  • Dein Personalausweis oder Reisepass (schließlich musst du dich identifizieren)

Informationen zum Kaufobjekt 

Diese Informationen benötigt der Bankberater über die Immobilie:

  • Kosten der Immobilie 
  • Bauantrag (bei einem Neubau)
  • Informationen zum Objekt – dazu gehören:
    • Grundbuchauszug
    • Lageplan
    • Grundriss
    • Baubeschreibung
    • Bild von der Immobilie
    • Energieausweis
    • gegebenenfalls Nebenkostenabrechnung
  • gegebenenfalls Kopie des Kaufvertrags (wenn du schon eine Immobilie im Auge hast)

Wenn du unsicher bist, frag am besten direkt bei der Bank nach. Dort bekommst du eine zuverlässige Auskunft über die benötigten Unterlagen.

Kreditgespräch: So kommst du zum idealen Ergebnis für deine Baufinanzierung

Wir halten fest: Das Finanzierungsgespräch ist bei der Suche nach der passenden Immobilienfinanzierung entscheidend. Der Ablauf der Vorbereitung, des Gesprächs selbst und der Nachbereitung sind ausschlaggebend für das ideale Ergebnis. 

Vorbereitung des Finanzierungsgesprächs mit der Bank

Du weißt mittlerweile: Eine gründliche Vorbereitung ist beim Finanzierungsgespräch unabdingbar. Sammle im Vorfeld alle notwendigen Unterlagen zusammen und rechne dir deinen Finanzierungsbedarf und deinen monatlichen Überschuss aus. Außerdem ist es sinnvoll, wenn du dich über aktuelle Zinssätze (sh. hierzu Bauzinsen 2025: Aktuelle Zinsentwicklung und Prognosen)informierst und schon andere Angebote als Vergleichsgrundlage im Hinterkopf behältst. Du hast Fragen? Dann schreib dir diese am besten direkt auf, damit du sie im Gespräch nicht vergisst.

Führung des Finanzierungsgesprächs mit der Bank

Trete beim Bankgespräch selbstbewusst auf und schildere dein Vorhaben klar. Nicht wundern: Der Bankberater muss viel über dich und deine Immobilienpläne erfahren, um die Angebote der Bank mit deinen Vorstellungen abzugleichen. Ganz wichtig: Sei ehrlich, was deine Finanzen angeht. Auf lange Sicht bringt es dir nichts, wenn du übertreibst. Schließlich musst du die Raten den gesamten Darlehenszeitraum stemmen können. Manchmal ist auch etwas Verhandlungsgeschick gefragt. Bankberater haben oft Spielraum, was Zinssätze und Gebühren angeht

Nachbereitung des Finanzierungsgesprächs mit der Bank

Entscheide dich nicht an Ort und Stelle für oder gegen das Angebot, sondern nimm die Unterlagen mit nach Hause. Dort kannst du alle Details noch einmal in Ruhe überprüfen. Besonders wichtig sind die Vertragsbedingungen und das Kleingedruckte. Wenn dir etwas unklar ist, scheue dich nicht, beim Bankberater nachzufragen. Dafür sind sie da. 

Unser Tipp: Vergleiche das Angebot mit anderen. So kannst du die Konditionen besser einordnen. 

Du hast deine Traumimmobilie gefunden und bist noch auf der Suche nach einem geeigneten Darlehen? Nutze den Baufinanzierungsvergleich von Wohnglück.de. Dort kannst du über 400 Angebote miteinander vergleichen und das beste für dich raussuchen. Auf Wunsch ist auch eine kostenlose Beratung durch Experten möglich.

Viele Kreditnehmer benötigen eine zweite Finanzierungsrunde. Wenn nach Ablauf der Zinsbindung noch Schulden vorhanden sind, musst du einen neuen Kreditzins für die restliche Laufzeit vereinbaren. Das solltest du bei deinem Finanzplan bedenken. Mehr darüber erfährst du in unserem Artikel zur sogenannten Anschlussfinanzierung.

Fazit: Darum ist die Vorbereitung beim Finanzierungsgespräch so wichtig

Der Verlauf des Finanzierungsgesprächs entscheidet mitunter über die Zusage oder Ablehnung deiner Baufinanzierung. Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass du dich als Kreditnehmer gut darauf vorbereitest. Am besten machst du das schon ein paar Wochen oder Monate vorher. Bankberater möchten, dass du dir deiner finanziellen Situation bereits bewusst bist und weißt, was mit einem Darlehen auf dich zukommt. Wer vertrauenswürdig und informiert wirkt, erhöht seine Chancen, den gewünschten Kreditbetrag zu bekommen

Eine gute Vorbereitung macht es nicht nur dem Berater, sondern auch dir leichter. Du kannst entspannter in das Gespräch gehen, erkennst schlechte Konditionen und brauchst dir keine Sorgen um mögliche Einwände machen. Schließlich kannst du die schnell entkräften (mehr dazu im nachfolgenden FAQ). 

Noch dazu: Bist du alle wichtigen Fragen im Vorfeld schon durchgegangen und hast die nötigen Unterlagen und Dokumente rausgesucht, sparst du langfristig Zeit

Häufig gestellte Fragen zum Finanzierungsgespräch

Du solltest mit der Bank erst ein Finanzierungsgespräch vereinbaren, wenn du dich ausreichend vorbereitet hast. Für dich persönlich gilt: Du musst deine Finanzen überblicken und klare Vorstellungen vom Immobilienmarkt und einer Baufinanzierung haben. Außerdem sollten alle Unterlagen für die Bank greifbar vorliegen. Vermeide Gespräche am Abend. Zu später Stunde ist der Bankberater möglicherweise nicht mehr ganz so ausgeruht und möchte schnellstmöglich in den Feierabend.

Vor dem Finanzierungsgespräch solltest du dir schon einige Fragen selbst beantwortet haben. Zum Beispiel:

  • Wie viel Eigenkapital bringe ich mit?
  • Wie ist meine Lebenssituation? Möchte ich Kinder?
  • Welche monatliche Rate mit Zinsen kann ich mir leisten?
  • Wie groß ist mein Sicherheitsbedürfnis (bezüglich der Sollzinsbindung)?
  • Habe ich eine gute Bonität?
  • Wie lang soll die Zinsbindung sein?
  • Kann ich Förderungen beantragen?
  • Was mache ich bei finanziellen Engpässen?
  • Brauche ich eine Anschlussfinanzierung?

Du bist noch auf der Suche nach deinem Traumhaus? Nutze die Immobiliensuche von Wohnglück.de. Verschiedene Ratgeber zum Thema Hauskauf findest du hier. 

Ein gutes Kreditgespräch erkennst du daran, dass sich dein Bankberater ausreichend Zeit nimmt und dir alle Fragen umfassend beantwortet. Er muss auf deine individuelle Situation eingehen und dir das Angebot beziehungsweise die Konditionen detailliert aufschlüsseln. Auch Risiken sollte er nicht außer Acht lassen. 

Ganz wichtig: Lass dich nicht zu einer schnellen Entscheidung drängen. Wenn das passiert, beende lieber das Gespräch. 

Das Ziel eines Bankgesprächs ist für Kreditnehmer in der Regel die Zusage für ein Darlehen. Banken können jedoch einige Einwände bringen. Dazu gehören: 

  • Wie soll die Finanzierung trotz unzureichendem oder instabilem Einkommen funktionieren? Falls deine Ausgaben dein Einkommen übersteigen oder du die Raten beziehungsweise Zinsen nicht stemmen kannst.
  • Liegt ein unsicheres Beschäftigungsverhältnis vor? Besonders Selbstständige haben oft Schwierigkeiten, einen Kredit zu bekommen.
  • Warum ist die Bonität negativ? Der Bank ist eine (sehr) gute Kreditwürdigkeit wichtig. Sie sagt viel über deine Zahlungszuverlässigkeit aus.
  • Was machst du bei zu hohen Schulden oder einem unrealistischen Budget?
  • Möglicherweise hat der Berater auch Bedenken zur Immobilie: Die Bank könnte sich fragen, ob die Immobilie wirklich so viel wert oder der Zustand für den Kauf zu schlecht ist.

Eine gute Vorbereitung ist notwendig, um solche Einwände zu entkräften.

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