Moderne dunkle Garage und moderne dunkle Haustür mit Haus.

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Carport oder Garage: Welche Lösung lohnt sich mehr?

Plant ihr eine Umgestaltung eurer Parkmöglichkeiten oder baut gerade euer neues Traumhaus, stellt sich früher oder später die Frage: Garage oder Carport? Welche Option ist besser? Wo liegen die Vor- und Nachteile? Welche Parkmöglichkeit schützt den Pkw am besten? Und: Was kostet der Spaß? Lest hier, welche Lösung am besten zu eurem Haus passt.

Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen Carport und Garage?

Carport oder Garage? Die beiden Abstellplätze für Kraftfahrzeuge haben eines gemeinsam: Sie schützen abgestellte Fahrzeuge durch ein Dach vor Wettereinflüssen. Das war es aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Denn bei der Garage handelt es sich um einen geschlossenen Raum, mit drei Wänden und einem Tor, und bei einem Carport um einen offenen – aber überdachten – Stellplatz.

Garagen können sich eine Wand mit dem Haus teilen und über eine Tür mit dem Haus verbunden sein. Die Wände bestehen in der Regel aus Mauersteinen und Beton, können aber auch aus Metall oder Holz bestehen. Festgelegt laut Definition ist nur, dass die Garage geschlossen sein muss und über ein festes Dach verfügt.

Bei einem Carport handelt es sich dagegen um einen (teil)offenen Stellplatz mit Überdachung. Die Pfeiler können aus Holz oder Metall bestehen, die Seiten zeigen sich mal komplett offen, mal teiloffen. 

Mindestens ein Drittel des Carports müssen jedoch offen sein, damit ein solcher Stellplatz laut Baurecht noch ein Carport ist. Die Verkleidung eines teiloffenen Carports kann beispielsweise aus Metall, Stein, Holz oder Kunststoff bestehen.

Wann lohnt sich der Bau eines Carports gegenüber einer Garage?

Ein Carport ist die leichte Alternative zur Garage – sowohl optisch als auch für den Geldbeutel. Durch das feste Dach wird euer Auto vor den wichtigsten Wettereinflüssen geschützt – vor Regen, Schnee und vor allen Dingen Hagel. Die einfachste Variante besteht aus vier Pfeilern und einem Dach, doch die Gestaltungsmöglichkeiten sind zahlreich.

Im Vergleich zu Garagen ist der Bau eines Carports deutlich günstiger. Die Kosten betragen etwa 1.000 bis 5.000 Euro. Beim Bau einer Garage müsst ihr dagegen mit Kosten von um 15.000 Euro rechnen – je nach Optik und Materialien sogar deutlich mehr. Die geringeren Kosten sind ein klarer Vorteil des Carports.

Ein weiterer Vorteil ist das offene Design: Während ein offener Carport gegenüber einer geschlossenen Garage zwar weniger Schutz für das Auto bedeutet, sorgt die gute Luftzirkulation gleichzeitig dafür, dass sich keine Feuchtigkeit auf dem Auto absetzen kann. Wird es in einer geschlossenen Garage dagegen zu feucht, kann das Rost am Auto begünstigen.

Der Bau des Carports ist einfacher und schneller: Meist wird keine Baugenehmigung benötigt. Wichtig ist jedoch, dass ihr baurechtliche Vorgaben einhaltet. Der Carport muss mit mindestens drei Metern Abstand zur Grundstücksgrenze gebaut werden und darf nicht höher als drei Meter sein.

Was sind die Nachteile des Carports?

Der Carport bringt einige Nachteile mit sich: Die offene Bauweise kann ein Vorteil und gleichzeitig auch ein Nachteil sein. Gegenüber der Garage bietet der Carport weniger Schutz. Das Auto ist unter dem Dach zwar vor Hagel, Schnee und Regen geschützt – jedoch nicht vor Tieren, Vandalismus oder Diebstahl. Auch vor Pollen und Frost im Winter bietet der Carport wenig Schutz.

Die geringen Kosten des Carports bedeuten eine kürzere Lebensdauer. Für die Ewigkeit ist der Carport nicht gemacht. Carports aus Holz halten mit regelmäßiger Wartung und Pflege etwa 30 Jahre, Carports aus Metall etwa 40 Jahre.

Wann lohnt sich der Bau einer Garage gegenüber eines Carports?

Eine geschlossene Garage hat einen klaren Vorteil: Sie bietet mehr Schutz für euer Auto. Sowohl vor Wettereinflüssen als auch vor Diebstahl und Tieren wie Mardern. Diesen Zusatzschutz wissen auch Kfz-Versicherungen zu schätzen und belohnen Garagenbesitzer mit günstigeren Kaskoprämien. Doch allein aufgrund günstigerer Versicherungsprämien empfehlen wir den Bau einer Garage nicht – denn die Garage ist deutlich kostenintensiver als der Carport.

Dafür locken andere Vorteile – beispielsweise der Schutz vor Frost im Winter. Denn wer kratzt schon gerne in Dunkelheit und bei klirrender Kälte die Autoscheiben? In der Garage ist das Auto meist vor Frost sicher. Fallen die Temperaturen doch einmal zu tief, kann die Garage beheizt werden.

Eine Garage bietet außerdem zusätzlichen Stauraum. Neben eurem Auto könnt ihr Fahrräder, den Rasenmäher oder – sofern ihr genügend Platz einplant – auch eine Werkstatt oder ein paar Fitnessgeräte unterbringen. Wer Gartengeräte in der Garage lagert, kann das Gartenhaus stattdessen als Rückzugsort und Übernachtungsmöglichkeit nutzen.

Sogar die Dachfläche der Garage kann zur Nutzfläche werden: beispielsweise als Dachterrasse oder als zusätzliche Fläche für Photovoltaikmodule. Wer dagegen einfach ein hübsches Garagendach haben möchte, kann sich für ein Gründach entscheiden. Welche Vorteile das Gründach hat, lest ihr hier.

Einfacher, teiloffener Carport aus Holz neben dem Haus.
Carports sind eine günstigere Alternative zur Garage, bieten jedoch auch weniger Schutz für das eigene Auto.

Was sind die Nachteile der Garage?

Das hört sich doch alles gut an, oder? Doch die Garage bringt auch Nachteile mit sich. Ein deutlicher Nachteil gegenüber des Carports sind die hohen Baukosten. Wer ein begrenztes Budget zur Verfügung hat, sollte mit einem hübschen Carport vorliebnehmen.

Zusätzlich sind Bau und Planung etwas komplizierter: Der Bau muss genau geplant und eventuell auch genehmigt werden. Im Gegensatz zu Carports muss eine Garage mit genügend Abstand zur Straße gebaut werden. 

Mindestens fünf Meter Abstand müssen gegeben sein, damit das Tor nicht die Straße oder den Gehweg blockieren kann. Da Carports kein Tor haben, können sie dicht zum Straßenrand aufgestellt werden.

Auch die Belüftung der Garage muss stimmen – denn in einer feuchten Garage steigt das Risiko für Rost am Auto. Baut ihr eine neue Garage, plant genügend Fenster oder eine moderne Belüftung ein.

Investiert ihr die höheren Kosten in den Bau einer Garage, kalkuliert die Wartungskosten ein: Es ist möglich, dass in ein paar Jahren die Farbe von den Decken und den Wänden der Garage abplatzt. Dann müsst ihr Abhilfe schaffen.

Etwa alle 20 Jahre steht eine Garagensanierung an. Der Garagenboden kann dann erneuert werden, das Garagentor sollte zumindest auf seine Sicherheit geprüft werden. Ein modernes Garagentor erfüllt nicht nur optische Erwartungen, es verfügt auch über Sicherheitsvorrichtungen wie einen Stoppmechanismus. 

Wie ihr eure alte Garage sicher macht und den Komfort erhöht – lest es in diesem Artikel.

Fazit: Garage oder Carport – was denn nun?

Im Kostenvergleich zwischen Garage und Carport gibt es einen klaren Gewinner: Den Carport. Den günstigsten Carport könnt ihr schon für 1.000 Euro kaufen und selbst aufbauen. Eine Garage kostet mindestens 5.000 Euro, oft deutlich mehr. 

Die Bauvorgaben für den Carport sind weniger streng – er muss die Maximalhöhe und den Mindestabstand zur Nachbargrenze einhalten, darf jedoch näher an der Straße aufgestellt werden. Dafür ist der Carport nicht so langlebig, schützt euer Auto nicht umfassend vor Wettereinflüssen, Tieren und Diebstahl und bietet keinen zusätzlichen Stauraum. 

Wer sich den größtmöglichen Schutz vor Diebstahl und Wettereinflüssen für sein Auto wünscht, zusätzlichen Stauraum benötigt und mehr Raum für Hobby und Freizeit benötigt, sollte in eine Garage investieren. Auch eine Dachterrasse oder die Montage von Photovoltaikmodulen sind auf dem Garagendach möglich.

FAQs zum Thema "Carport oder Garage"

Ist euch Schutz für das Auto am wichtigsten, solltet ihr in den Bau einer Garage investieren. Die Garage schützt das Auto deutlich besser als ein Carport – sowohl vor Wettereinflüssen als auch vor Tieren, Diebstahl und Vandalismus. Plant ihr eine neue Garage, achtet darauf, dass diese gut belüftet wird. Eine feuchte Garage begünstigt Korrosion an eurem Fahrzeug.

Hier hat der Carport eindeutig die Nase vorn. Ein günstiger Einzelcarport aus Holz ist schon für knapp unter 1.000 Euro erhältlich. Die günstigste Garage aus Holz erst ab ca. 5.000 Euro. Plant ihr eine gemauerte Garage, müsst ihr mit Kosten von mindestens 15.000 Euro rechnen.

Das Dach eines Carports kann mit Metallblech, Kunststoff, Dachpappe, Glas oder EPDM-Folie gedeckt werden. Ihr könnt das Dach auch als dekoratives Gründach planen und bepflanzen. 

Plant ihr einen teiloffenen Carport, können ihr bis zu zwei Drittel mit Materialien wie Holz, Kunststoff, Metall oder Stein verkleiden. So schützt ihr euer Auto besser vor Wettereinflüssen.

Je nach Bundesland benötigt ihr für einen Carport mit einer Fläche von bis zu 50 Quadratmetern keine Baugenehmigung. Ein Doppelcarport nimmt mit einer Fläche von etwa 6x6 Metern 36 Quadratmeter ein. 

Mit wie vielen Carports (oder mit welcher Garagenfläche) ein Grundstück maximal bebaut werden darf, bestimmt die Grundflächenzahl. Diese darf nicht überschritten werden. Mehr zur Berechnung der Grundflächenzahl lest ihr hier.

Ihr könnt die Größe eurer Garage individuell planen. Nimmt die Garage jedoch nicht mehr als 30 bis 50 Quadratmeter ein, ist sie je nach Bundesland womöglich genehmigungsfrei. Die örtlichen Vorschriften müssen jedoch eingehalten werden und die Grundflächenzahl darf nicht überschritten werden.

In vielen Bundesländern wird keine Baugenehmigung für Carports oder Garagen bis zu einer bestimmten Größe benötigt. Eine einfache Bauanzeige ist ausreichend. Da sich die baurechtlichen Vorgaben von Bundesland zu Bundesland unterscheiden, solltet ihr vor dem Bau immer das zuständige Bauordnungsamt kontaktieren.

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