In fast einem Viertel aller deutschen Haushalte leben eine oder gleich mehrere Katzen, so eine Erhebung des Industrieverbands Heimtierbedarf und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands. 14,7 Millionen Katzen sind es an der Zahl. Was aber nur schwer in Zahlen zu erfassen ist, ist wie frech und neugierig eure Katze ist. Das erfahrt ihr erst wirklich, wenn ihr einen Weihnachtsbaum aufgestellt habt.
Tendenziell gelten Katzen als sehr eigensinnig. Wenn sie sich ein Ziel gesteckt haben, lassen sie sich nur schwer davon abbringen. Da können schon mal Dinge zu Bruch gehen. Vielerorts muss jedes Jahr aufs Neue der Weihnachtsbaum daran glauben. So ein schön dekorierter, glänzender und duftender Neuankömmling ist ja auch sehr verführerisch und eine genauere Untersuchung wert. Zum Wohle aller könnt ihr aber verhindern, dass sich die Katze am Weihnachtsbaum zu schaffen macht.
Es geht hier nicht nur darum, den Weihnachtsbaum vor den Angriffen der Katze zu schützen. Es geht auch sehr wohl um die Gesundheit und Unversehrtheit der Katze. Denn auch vom Weihnachtsbaum gehen allerhand Gefahren für den pelzigen Angreifer aus.
Wir gehen zumindest davon aus, dass ihr euren Christbaum schon mal nicht mit echten Kerzen schmückt. Offenes Feuer am Nadelbaum ist nicht mehr zeitgemäß und für alle gefährlich. Die sicherere Option, elektrische Lichterketten, kann im äußersten Fall allerdings auch für die Katze zur Gefahr werden. Ein Haustier, das gerne an Kabeln nagt, dürfte früher oder später mit einem Stromschlag rechnen. Wenn die Katze besonders neugierig ist, könnte sie sich außerdem am Kabel verfangen und nicht so leicht wieder befreien.
Häufiger passiert es aber, dass die Katze den Weihnachtsbaum als persönlichen Kratz- und Kletterbaum erachtet. Wenn der Baum nicht absolut sicher steht, kann er umkippen und die Katze könnte sich beim Sturz verletzen.
Auch Naschen ist verboten: Nadelbäume enthalten ätherische Öle, die für Tiere giftig sind. Knabbert die Katze am Zweig oder trinkt sie das Baumwasser, gelangen die Giftstoffe direkt in den Körper. Aber auch wenn Harz im Fell kleben bleibt und die Katze ihr Fell putzt, nimmt sie die Öle durchs Ablecken auf.
5 Tipps für einen katzensicheren Weihnachtsbaum
Ein Glück gibt es viele Tricks und Maßnahmen, die sich in der Vergangenheit bewährt haben oder zumindest die Gefahr minimieren. Wir stellen euch die besten davon vor. Einer ist ziemlich außergewöhnlich.
1. Für einen sicheren Stand sorgen
Stellt den Weihnachtsbaum so stabil wie möglich auf. Ein schwerer Weihnachtsbaumständer ist auch ohne Katze ein Muss. Dieser verhindert, dass der Baum umkippt und versorgt die Pflanze mit Wasser. Passt aber bloß auf, dass die Katze nicht an das Wasser herankommt. Der Baum gibt nämlich auch Stoffe an das Wasser ab, die für die Katze giftig sind. Eine Weihnachtsbaumdecke verwehrt nicht nur den Zugang zum Baumständer, sondern ist auch dekorativ.
Alternativ könnt ihr euch auch gleich für einen Weihnachtsbaum im Topf entscheiden. Bei dieser Variante bleiben die Wurzeln des Baums intakt und in der Erde verbuddelt. Es gibt folglich auch kein Wasser, das die Katze trinken könnte.
2. Katzensicherer Baumschmuck
Meist ist es vor allem der schimmernde, von den Zweigen hängende Schmuck, der die Katze zum Spielen verleitet. Besonders gefährlich für Katzen ist Lametta und zerbrechlicher Schmuck wie Kugeln aus Glas. Könnt ihr darauf nicht ganz verzichten, spart euch diese Deko zumindest in der untersten Reihe, wo sie besonders schnell von der Katze entdeckt wird.
Wenn ihr auch offen für Alternativen seid, greift lieber zu katzenfreundlichem, sicherem Baumschmuck. Schöner Nebeneffekt: Solcher Schmuck wirkt organischer und natürlicher. Dazu gehören zum Beispiel Ornamente aus Holz oder Papier, Tannen-, Kiefern- und Pinienzapfen, getrocknete Orangenscheiben, Nüsse, Zimtstangen oder auch Schleifen aus unterschiedlichen Materialien und kleine Figürchen zum Anklippen.
3. Lichterkette sichern
Wie schon weiter oben erwähnt, kommen echte Kerzen auch ohne Katze aus Sicherheitsgründen kaum in Frage. Doch auch Lichterketten sind nicht über jeden Zweifel erhaben. Ihr könnt aber das Risiko für eure Katze möglichst gering halten.
Versteckt das überschüssige Kabel gut, sodass die neugierige Mieze das Kabel nicht gleich wieder herauswühlt. Wenn ihr nicht im Raum seid, stöpselt den Stecker aus der Steckdose oder schaltet den Stromkreislauf aus. Ihr könnt das Kabel auch zusätzlich mit Klebeband abkleben. Und vielleicht zieht ihr auch hier in Erwägung, die Lichterkette am untersten Teil der Baumkrone wegzulassen.
Katzen sind vorsichtige Kreaturen. Selbst wenn sie Schindluder mit dem Baum treiben wollen, tun sie das doch meistens, wenn niemand zuguckt. Abgesehen von jungen Katzen, wissen zumeist die älteren, dass sich das in unseren menschlichen Augen nicht gehört. Deswegen ist es zwar ästhetisch nicht besonders schön, aber schön effektiv, Alufolie unter dem Baum auszulegen. Sobald sie drauftreten, schrecken Katzen sofort zurück und nehmen erstmal wieder Abstand von ihren Plänen.
5. Weihnachtsbaum an der Decke aufhängen
Eine sehr außergewöhnliche Maßnahme ist, den Weihnachtsbaum kopfüber an der Decke aufzuhängen. Da kommt die Katze garantiert nicht heran, sofern sie keinen nahegelegenen Absprungpunkt hat. Das wirkt in der Tat sehr außergewöhnlich – bis man erfährt, dass das bis ins frühe 20. Jahrhundert hierzulande nicht unüblich war.
Als der Brauch des Weihnachtsbaums vor etwa 450 Jahren den Weg nach Mitteleuropa gefunden hat, soll das sogar die ursprüngliche Art gewesen sein, den Baum zu Hause "aufzustellen". Besonders in Osteuropa sind an manchen Orten noch heute umgedreht hängende Weihnachtsbäume anzutreffen. Bei der Bescherung sieht es dann so aus, als seien die Geschenke aus dem Baum gepurzelt.
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Außerdem könnt ihr immer daran denken: Eine Katze, die gut beschäftigt ist, hat nicht das ganz große Bedürfnis, den Weihnachtsbaum als Spielzeug zu betrachten. Spielt mit der Katze, stellt genug echtes Katzenspielzeug zur Verfügung und stellt einen Kratzbaum unweit des Weihnachtsbaums auf. Zu nah sollte er auch nicht stehen, damit die Katze nicht vom Klettergerüst auf den Baum springen kann. Aber wenn der Kratzbaum zugänglicher ist, wird auch euer Krawallknäuel auf vier Pfoten hoffentlich schnell merken, dass dieser die bessere Option ist.