Wohnen | Statement

Tiny Wohnglück: Dagmar und ihr Tiny House mit Anbau


Dagmar Schaller hat es geschafft, eine Baugenehmigung für ein Tiny House auf Rädern in einem ganz normalen Baugebiet bei Freising zu bekommen. Seit fast vier Jahren lebt sie in ihrem Minihaus mit Anbau. In unserer Serie Tiny Wohnglück erzählt sie von den Vorzügen des Lebens im Tiny House und welche Hürden sie dafür überwinden musste.

  1. 5 Fragen an Tiny House-Bewohnerin Dagmar Schaller

Dagmar Schaller wohnt seit knapp einem Jahr in einem ganz normalen Wohngebiet in Nandlstadt bei Freising auf einem ganz normalen Baugrundstück. Nur ist ihr Zuhause etwas kleiner als das der Nachbarn: Die 62-Jährige, die für die Lufthansa als Bodenpersonal am Münchner Flughafen arbeitet, ist in ein Tiny House gezogen.

Es steht auf einem Anhänger und hat einen Anbau. Die Grundfläche beträgt 25 Quadratmeter, dazu kommen noch einmal etwa fünf Quadratmeter im Schlaf-Loft. Das Haupthaus beherbergt die Küche, das Wohnzimmer und das Bad, im Anbau liegt der Essbereich und Ankleideraum.

Beheizt wird das Minihaus mit einer Elektrofussbodenheizung und Infrarotpanelen. Dagmar Schaller plant aber, einen Schwedenofen aufzustellen.

In der Facebook-Gruppe "Tiny House Deutschland" hatte sie die Zimmerei Prommersberger aus der Nähe von Regensburg gefunden, bei der sie ihr Tiny House in Auftrag gab. Es ist aus Holz gefertigt, mit Mineralwolle gedämmt und hat ein Blechdach. 64.000 Euro musste die 62-Jährige für ihren Wohntraum bezahlen, inklusive Bad und Küche. Dazu kamen 2.000 Euro für den Architekten, der den Bauantrag gestellt hat.

  • Tiny House auf einem Baugrundstück in einer Einfamilienhaussiedlung
  • Eingang eines Tiny Houses aus Holz
  • Tiny House mit Anbau, Terrasse und Garten
  • Innenansichten eines Tiny Houses

Jetzt Tiny House-Kredit anfragen!

Wir vermitteln dir ganz unkompliziert den Kredit, der am besten zu dir und deinem Tiny House passt.

5 Fragen an Tiny House-Bewohnerin Dagmar Schaller

1. Warum bist du in ein Tiny House gezogen?

Es ist finanziell günstiger als ein Appartement, und ich habe keine direkten Nachbarn. Das Ausmisten und Halbieren meines Eigentums tat wirklich gut. So habe ich jetzt kein unnützes Zeug und dadurch viel weniger Zeitverschwendung beim Putzen.

2. Welche (rechtlichen) Hürden musstest du nehmen, um in das Tiny ziehen zu können?

Ich musste im Baufenster bleiben und einen ganz normalen Bauantrag abgeben von einem Architekten. Allerdings konnte ich aufgrund der Größe einen Freistellungsantrag stellen. Ich hatte das Glück, dass ich ein Grundstück pachten konnte. Allerdings ist es ein ganz normales Baugrundstück mit Wasser und Abwasser sowie Kanalanschlusspflicht.

3. Was sind die größten Herausforderungen beim Leben in deinem Tiny House?

Das Haus heizt sich ziemlich schnell auf. Im Loft in gebückter Haltung das Bett zu machen oder zu putzen, ist auch eine Herausforderung. Ansonsten ist alles wie in einer normalen Wohnung.

4. Was gefällt dir am besten daran, in einem Tiny House zu leben?

Da ich gerne campe, hat es etwas von Urlaubsfeeling, und ich finde es super, dass sehr schnell alles sauber und aufgeräumt ist. Das Wichtigste ist da und mehr brauche ich nicht.

5. Was würdest du heute anders machen, wenn du dir nochmal ein Tiny House kaufen würdest und was hättest du gerne vorher gewusst?

Eigentlich nichts. Eventuell hätte ich gerne größere Fenster, und der Vinylboden mit der Elektro-Fussbodenheizung ist nicht so der Hit, da hätte ich gerne eine andere Lösung. Der Boden verzieht sich bei Sonneneinstrahlung und quietscht.

Dagmar Schallers Tipp für alle, die auch in einem Tiny House leben wollen:

Sucht euch einen zuverlässigen Zimmerer und gebt lieber etwas mehr aus für Wertarbeit. Und auf jeden Fall braucht ihr zuerst das Grundstück und die Baugenehmigung.

Ihr wollt noch von anderen Tiny House-Bewohnern lesen? Auf unserer großen Übersichtsseite findet ihr alle Teile unserer Serie "Tiny Wohnglück".

Das wird dich auch interessieren