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Tiny House-Anhänger: So macht ihr euer Minihaus mobil


Der Trailer ist einer der wichtigsten Bestandteile eines Tiny House on Wheels. Der Anhänger sollte möglichst robust sein, außerdem leicht und mit niedriger Ladefläche. Wir erklären euch, wie ihr den passenden Tiny House-Anhänger findet.

  1. Unbedingt beachten: Höchstmaße für mobile Tiny Houses
  2. Welche Trailer eignen sich als Tiny House-Anhänger?
  3. Aus welchem Material sollte der Tiny House-Anhänger gefertigt sein?
  4. Was kostet ein Tiny House-Anhänger?
  5. Kriterien für den Kauf eines Tiny House-Anhängers

Ist von einem Tiny House die Rede, dann sind meist Häuser gemeint, die weniger als 37 Quadratmeter Wohnfäche haben und auf Räder gebaut sind, damit man sie von Ort zu Ort bewegen kann. Der Trailer, also der fahrbare Unterbau, ist einer der wichtigsten Bestandteile eines Tiny House on Wheels. Der Tiny House-Anhänger sollte möglichst robust und tragfähig sein. Außerdem muss die Plattformhöhe und der Grundriss des Unterbaus mit den Maßen eures mobilen Hauses korrespondieren.

Wer sich ein Tiny House bauen will, der sollte sich zunächst für einen Anhänger entscheiden und dann die Konstruktionspläne des mobilen Hauses darauf abstimmen.

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Unbedingt beachten: Höchstmaße für mobile Tiny Houses

Ihr solltet beachten, dass ein Tiny House auf einem Anhänger für eine Straßenzulassung in Deutschland spezielle Anforderungen erfüllen muss. Das fertige Tiny House darf maximal 4 Meter hoch und bis 2,55 Meter breit sein. Außerdem darf das fertige Hause inklusive fahrbarem Untersatz nicht mehr als 3.500 Kilogramm wiegen. Dann könnt ihr das mobile Haus mit einem Führerschein der Klasse BE bewegen. Andernfalls könnt ihr euer Tiny House nur per Tieflader transportieren.

Welche Trailer eignen sich als Tiny House-Anhänger?

Es gibt verschiedene Arten von Anhängern, die sich als Unterbau für ein Tiny House eignen. Das sind im Wesentlichen:

  • Hochlader
  • Tieflader
  • Marktwagen Chassis
  • spezielle Tiny-House-Anhänger

Vorteile und Nachteile von Hochladern als Trailer für ein Tiny House

Bei Hochladern ist die Ladefläche über den Rädern – ein Vorteil, denn dadurch könnt ihr die volle Breite für euer Tiny House ausnutzen. Außerdem müsst ihr nicht mühsam um den Radkasten herumbauen.

Allerdings geht euch mit einem Hochlader Raumhöhe verloren, da die Ladefläche erst über den Rädern beginnt. Wenn ihr eine zweite Ebene zum Schlafen in euer mobiles Haus einziehen wollt, ist das von Nachteil.

Vorteile und Nachteile von Tiefladern als Anhänger für ein Tiny House

Bei einem Tieflader liegt die Ladefläche tiefer, die Räder befinden sich seitlich der Ladefläche. Tieflader sind oft breiter als Hochlader. Ihr könnt die volle Höhe ausnutzen und habt eine größere Breite. So bekommt ihr mehr Wohnraum in eurem Tiny House. Zudem ist das Fahrverhalten eures mobilen Hauses deutlich stabiler als bei einem Hochlader.

Ein Nachteil ist jedoch, dass ihr um den Radkasten herumbauen müsst.

Marktwagen Chassis als Unterbau fürs Tiny House

Marktwagen Chassis sind spezielle Trailer, die generell dafür gedacht sind Aufbauten zu tragen. Ursprünglich sind sie für Verkaufswagen, Imbissbuden oder Promotionstände gedacht. Sie eignen sich aber auch hervorragend für einen Tiny House-Aufbau.

Ein Vorteil der Marktwagen Chassis ist, dass sie so gebaut werden können, dass man sie ebenerdig ablassen kann. Zudem sind Stahlrahmen-Aufbauten zur Stabilisierung des Tiny House möglich. Das trägt zu einer zusätzlichen Sicherheit beim Transport bei.

Spezielle Tiny House-Anhänger

Inzwischen gibt es auch in Europa schon spezielle Tiny-House-Anhänger. Die holländische Firma Vlemmix bietet drei verschiedene Trailer an, die für den Bau von Tiny Houses optimiert wurden. Der beliebteste eignet sich für Tiny Houses mit bis zu 3,5 Tonnen Gewicht. Er wiegt leer 620 Kilogramm, ist 8,90 Meter lang, 2,55 Meter breit und hat eine Ladehöhe von nur 44 Zentimetern. Tiefer ist kaum möglich.

Auch der deutsche Hersteller AL-KO hat seit kurzem spezielle Tiny-House-Anhänger im Angebot. Es gibt Hochlader und Tieflader, Interessenten können zwischen 18 verschiedenen Varianten wählen.

Weitere Anhänger-Möglichkeiten für mobile Häuser

Aus den USA kommen Minisattelzüge (Fifth-Wheeler) und Gooseneck (Schwanenhals-)Anhänger, die in Europa immer mehr Verbreitung finden und die sich auch als Anhänger für ein Tiny House eignen. Früher wurden zudem häufig Drehschemelanhänger mit Auflaufeinrichtung verwendet. Diese dürfen allerdings in der EU seit dem 1.11.2014 nicht mehr zugelassen werden. Ausnahmen gibt es nur für Schausteller beziehungsweise Zirkusleute.

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Aus welchem Material sollte der Tiny House-Anhänger gefertigt sein?

Generell werden Tiny House-Anhänger entweder aus Aluminium oder aus feuerverzinktem Stahl gefertigt. Stahl ist viel stabiler als Aluminium, das dafür leichter ist. Aluminium wird viel für Bootsanhänger genutzt, denn es ist unempfindlich gegen Salzwasser.

Bei Stahl gibt es verschiedene Güteklassen: S235 ist die verbreitetste, S355 ist hochwertiger und kann mehr Last aufnehmen. Das hat den Vorteil, dass Anhänger aus S355-Stahl bei gleicher Stabilität leichter sind. Damit könnt ihr also Gewicht einsparen.

Fazit: Aluminium ist zwar leichter als Stahl, aber um die gleiche Stabilität zu haben, muss mehr Material verwendet werden. Der Gewichtsvorteil verschwindet deshalb. Für Tiny Houses bietet Aluminium deshalb keine Vorteile. Ideal ist Stahl der Güteklasse S355.

Was kostet ein Tiny House-Anhänger?

Generell müsst ihr für einen neuen Trailer mit rund 4.000 Euro rechnen, die ihr bereits in der Planungsphase in die Materialkosten einkalkulieren solltet. Der beliebte Tiny House-Anhänger von Vlemmix kostet 3.076 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Wer sich einen maßgeschneiderten Anhänger von einem Fahrzeugbauer bauen lassen will, der sollte mit 5.000 bis 8.000 Euro kalkulieren, je nach Größe und Aufwand.

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Kriterien für den Kauf eines Tiny House-Anhängers

Folgende Punkte solltet ihr berücksichtigen, wenn ihr einen Tiny House-Anhänger sucht:

  • Er sollte eine möglichst geringe Ladehöhe haben, sonst verliert ihr Raumhöhe.
  • Ein möglichst geringes Gewicht ist von Vorteil, dann kann das Haus selbst schwerer sein.
  • Der Trailer benötigt eine Zulassung für 3,5-Tonnen Gesamtgewicht.
  • Der Anhänger sollte eine neue TÜV-Zulassung haben.

Wer mit seinem Tiny House hauptsächlich auf Reisen gehen will, wird einen möglichst schmalen Anhänger bevorzugen. Alle anderen werden eher mehr Wohnraum wollen und sich für einen Tieflader mit umbauten Radkästen entscheiden. Dessen Achse sollte möglichst mittig quer unter dem Haus liegen. Dadurch und durch den tiefliegenden Schwerpunkt ist das Fahrverhalten am stabilsten.

Wenn Mobilität euch bei eurem Tiny Haus nicht so wichtig ist, dann solltet ihr über ein Minihaus nachdenken. In diesem Artikel findet ihr Anbieter solcher Minihäuser:

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