Fliesen haben viele Vorteile, aber sie wirken auch oft kalt und ungemütlich. Kann man auf einem alten Fliesenbelag einfach Parkett verlegen, wenn man die Fugen ausspachtelt? Unser Experte weiß die Antwort.
Ein Nutzer hat sich mit folgendem Problem an uns gewandt: "Ich möchte anstatt Fliesen Parkettboden. Kann ich den Fliesenboden ausspachteln und darauf Parkett verlegen? Besteht die Gefahr, dass zwischen den Böden Feuchtigkeit entsteht?"
Die Wohnglück-Experten antworten:
Es wird vermutlich nicht ausreichen, wenn ihr nur die Fugen des Fliesen-Fußbodens ausspachtelt. In der Regel ist die Oberfläche jeder einzelnen Fliese in sich nicht planeben. Ihr müsst also die gesamte Fläche egalisieren.
Dazu kommt, dass es fraglich ist, ob die Ausgleichsmasse auf den Fliesen überhaupt haftet. Je nach Fliesentyp kann es Oberflächen geben, die eine absolut porenfreie Glasur haben, auf der eine Haftung kaum dauerhaft ist.
Die heute angebotenen Parkett- und Laminat-Beläge werden alle lose (schwimmend) im "Klickverfahren" verlegt. Diese Klickverbindungen erfordern einen absolut ebenen und festen Untergrund, da einzelne Elemente sonst durchfedern und die Verbindungen sich lösen.
Achtung, Schimmelgefahr!
Je wärmer die Raumluft, desto höher ist die Luftfeuchtigkeit, denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit binden als kalte. Wenn nun warme Luft auf den kalten ungedämmten Fußboden trifft, bildet sich Kondenswasser (Schwitzwasser), das mit einem feinen Schleier die Oberfläche überzieht und daher kaum wahrnehmbar ist.
Gefährlicher wirkt das Kondenswasser, das sich seitlich in den Fugen zwischen Belag und kalter Wand bildet. Dieses zieht zwischen den lose verlegten Belag und den Fliesen-Fußboden. Und da es hier nur schwer abtrocknen kann, wird sich bald Schimmel bilden.