Wenn ihr von einer Ölheizung auf ein anderes Heizsystem umstellt, dann müsst ihr neben dem alten Kessel auch euren Öltank entsorgen. Das ist vor allem mit Kosten verbunden. Aber auch die gesetzlichen Vorschriften zur Öltankentsorgung müssen eingehalten werden. Einen Überblick über den Ablauf, die Kosten und über staatliche Förderungen bekommt ihr hier.

Achtung: Am 1. Januar 2024 tritt die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2024) in Kraft. Es beinhaltet diverse Anforderungen für den Einbau von neuen Heizungsanlagen. Alle Details dazu, welche Technologien künftig zulässig sind, welche Fristen und Ausnahmen gelten, findet ihr in unserem Ratgeber Gebäudeenergiegesetz: Was sich für Bauherren ab 1. Januar 2024 ändert.

Öltank älter als 30 Jahre: Wann muss ich den Öltank austauschen?

Habt ihr euren Öltank schon 30 Jahre oder länger, kann es sein, dass er nicht mehr einwandfrei ist. Ihr solltet den Grenzwertgeber von einem Fachmann kontrollieren lassen. Der Grenzwertgeber überwacht den Füllstands des Tanks. Ist der defekt, droht Öl auszutreten.

Diese Überprüfung ist in vielen Fällen Pflicht. Doch keine Bange: Das bedeutet nicht, dass ihr euren Öltank zwingend entsorgen müsst, sobald er 30 Jahre alt ist. Es wird allerdings empfohlen.

Wann ihr euren Öltank prüfen lassen müsst, hängt davon ab, wann ihr ihn zum ersten Mal in Betrieb genommen habt. Die Kontrollpflicht nach § 70 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) ist wie folgt geregelt:

Ob ihr euren Öltank entsorgen müsst, hängt unter anderem davon ab, wie die Prüfung durch den Fachmann ausfällt.
InbetriebnahmeErste Prüfung bis
01.01.1971 oder früher01.08.2019
1971 - 197501.08.2021
1976 - 198201.08.2023
1983 - 199301.08.2025
01.01.1994 oder später01.08.2027

Gut zu wissen: Ab dem 1. Januar 2025 wird der Einbau von Öl-und Gasheizungen praktisch verboten. Denn ab diesem Stichtag muss jede neue Heizung mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien mit einbeziehen. Das geht aus den Änderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) hervor.

Alles über alternative Heizsysteme erfahrt ihr hier.

Wann ist ein guter Zeitpunkt, um den Öltank zu entsorgen?

Ob eurer Öltank entsorgt werden muss, kann euch ein Fachmann nach einer gründlichen Überprüfung sagen. Dabei achtet er auf bestimmte Anzeichen, wie:

  • Beulen am Boden ("Elefantenfüße")
  • Verformung des Behälters
  • Verfärbungen oder sprödes Material

Fällt der Öltank bei dieser Prüfung durch, liegt eine Entsorgung nahe. Wollt ihr eure Heizanlage loswerden, heizt den Tank erst leer. Damit spart ihr Kosten, die unter Umständen bei der Entsorgung entstehen.

Wer darf Öltanks entsorgen?

Die Entsorgung solltet ihr von einem Fachbetrieb vornehmen lassen. Das ist in manchen Fällen Pflicht, in jedem Fall ist es ratsam. Denn ihr solltet immer bedenken: Ein Tropfen Öl verschmutzt 600 Liter Wasser. Das bedeutet, dass das Heizöl unter keinen Umständen in die Umwelt gelangen darf!

Ein sogenannter "Tankschutz-Fachbetrieb" ist mit der Entsorgung von Öltanks bestens vertraut und kennt diese Gefahr. Achtet bei der Suche nach einem geeigneten Profi auf die Zulassung nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Diese wird zum Beispiel vom TÜV ausgestellt.

Wie kann ich den Heizöltank entsorgen? So ist der Ablauf

Wollt ihr eure Ölheizung loswerden, überlasst ihr die Entsorgung des Öltanks am besten einer zertifizierten Fachfirma. Diese geht bei der Entsorgung wie folgt vor:

  • Entfernung aller Rohrleitungen
  • Abpumpen des restlichen Öls
  • Reinigung des Tanks
  • Demontage durch Zerschneiden
  • Übergabe aller Teile an einen Entsorgungsbetrieb

Ganz wichtig: Ein sogenannter "Altölbrenner" darf dabei nicht zum Einsatz kommen.

Was passiert mit dem Altöl?

Nicht nur der Öltank, sondern auch das darin befindliche Öl muss entsorgt werden. Beauftragt ihr einen Fachmann, übernimmt er das für euch. Möglich ist es allerdings auch, das Öl an Nachbarn oder Freunde zu verkaufen. Wie ihr dabei vorgehen solltet, könnt ihr im Gespräch mit eurer Firma klären.

Diese Gesetze gelten beim Öltank entsorgen

Das Wichtigste zur Öltankentsorgung regelt der Gesetzgeber im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und in der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV).

Wollt ihr euren Öltank entsorgen, müsst ihr das Vorhaben zunächst bei der unteren Wasserbehörde anmelden. Die Meldung muss laut § 40 der AwSV mindestens sechs Wochen vor dem Beginn des Ausbaus dort vorliegen. Nachdem ihr euren Öltank entsorgt habt, müsst ihr dort auch wieder einen Nachweis vorlegen.

Ob ihr für die Entsorgung verpflichtend einen Fachmann braucht, ist in § 45 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) geregelt. Das AwSV gibt vor, dass ihr bei einem Tankvolumen von mehr als 1.000 Litern Fachpersonal beauftragen müsst.

In einigen Bundesländern könnt ihr die Entsorgung des Öltanks auch selbst übernehmen. Ob das für euch zutrifft, könnt ihr bei der unteren Wasserbehörde in eurem Ort erfragen. Ihr findet sie in der Landkreis- oder Stadtverwaltung.

Wo können Öltanks entsorgt werden?

Wenn ihr euren alten Öltank selbst entsorgen wollt, könnt ihr die zerlegten Einzelteile bei einer Abfallannahmestelle in eurer Nähe abgeben. Dafür benötigt ihr aber zwingend einen Nachweis über die fachgerechte Tankreinigung.

Öltank neuer Bauart aus Kunststoff.
Auch bei Heizöltanks gibt es gesetzliche Regelungen für den sicheren Betrieb, an die sich Hauseigentümer halten müssen.

Was kostet es, einen Öltank zu entsorgen?

Einen Öltank zu entsorgen, ist nie kostenlos. Welche Kosten bei der Entsorgung eures alten Öltanks entstehen, ist von der Größe und dem Material des Tanks abhängig. Plastik-Behälter sind grundsätzlich leichter zu entsorgen als Stahl-Behälter. Das schlägt sich auch in den Kosten nieder. Aber auch das Fassungsvermögen spielt eine Rolle. Hier eine grobe Übersicht, mit welchen Kosten ihr rechnen müsst:

Entsorgungskosten für einen Öltank
Tank-ArtFassungsvermögenEntsorgungskosten
Kunststoff1.000 Liter350 - 700 Euro
 5.000 Liter450 - 950 Euro
 10.000 Liter950 - 1.250 Euro
Stahl1.000 Liter700 - 1.000 Euro
 5.000 Liter800 - 950 Euro
 10.000 Liter950 - 1.700 Euro
Unterirdischer Erdtank1.000 Liter950 - 2.500 Euro
 5.000 Liter1400 - 1.700 Euro
 10.000 Liter1700 - 3.500 Euro

Fördermittel für die Öltankentsorgung

Was viele nicht wissen: Wer einen alten Öltank ausbaut und entsorgt, kann sich eine Förderung über die BAFA sichern. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert sogenannte Umfeldmaßnahmen.

Dazu zählen zahlreiche Maßnahmen, die für die Vorbereitung und die Umsetzung von förderfähigen energetischen Sanierungsmaßnahmen notwendig sind. Die Kosten können bei der Förderung der Heizungssanierung berücksichtigt werden. Je nach neuem Heizsystem liegt die Förderung zwischen 20 und 40 Prozent. Ihr müsst sie allerdings schon vor dem Beginn der Arbeiten beantragen. Mehr dazu in unserem Artikel "Staatliche Förderung für neue Heizung".

Öltankentsorgung Schritt für Schritt

Dass bei der Entsorgung eines Öltanks vieles von euch beachtet werden muss, ist wichtig für die Umwelt. Dennoch kann man schnell den Überblick verlieren, was als nächstes ansteht. Deshalb haben wir das Vorgehen für euch noch einmal in aller Kürze zusammengefasst:

  1. Heizöl aufbrauchen
  2. Abnehmer für Restöl suchen
  3. Vorhaben bei der unteren Wasserbehörde anmelden
  4. Angebote für die Entsorgung des Öltanks einholen
  5. Firma beauftragen
  6. Fördermittel beantragen
  7. Keller und Garten freiräumen
  8. Nachweis einreichen

Wenn ihr das alles beachtet, seid ihr auf der sicheren Seite. Trotzdem solltet ihr das Vorhaben noch mal in aller Ruhe mit eurem Fachbetrieb besprechen. Denn von dessen Erfahrung profitiert nicht nur ihr, sondern auch die Umwelt.

Alternativen zur Entsorgung alter Heizöltanks

Wenn ihr euch für eine neue Heizungsanlage entscheidet, müsst ihr nicht zwingend den alten Heizöltank entsorgen. Andere – meist kostengünstigere – Möglichkeiten sind, den Tank umzurüsten oder stillzulegen. 

Um einen alten Öltank stillzulegen, führt ein Fachbetrieb eine professionelle Reinigung durch und entfernt die vorhandenen Anschlüsse und Armaturen. Tanks mit Leckageanzeige müssen aufgebohrt werden, um die Prüfflüssigkeit in der Außenhülle zu entfernen.

Anschließend kann der Tank beispielsweise als Regenwasserbehälter oder Pelletspeicher genutzt werden. Für beide Varianten ist in der Regel eine Innenbeschichtung nötig. Alternativ können Fachleute auch eine zusätzliche Kunststoffhülle einbringen. Stillgelegte Erdtanks werden oft mit Sand oder Erde verfüllt. So können sie im Boden bleiben und die Kosten für Ausbau und Entsorgung entfallen.

Quellen: Broschüre

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