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Mittel gegen Spinnen: Was hilft wirklich gegen Spinnen?


Manch einer sieht in ihnen nützliche Insektenvernichter, die meisten wollen die Achtbeiner in der Wohnung am liebsten so schnell wie möglich loswerden. Wir nennen euch nützliche Pflanzen, Hausmittel und Mittel gegen Spinnen und zeigen, wie ihr sie schonend entfernt.

  1. Mit dieser Pflanze kommt keine Spinne mehr ins Haus: Lavendel
  2. Spinnen fernhalten mit Insektenschutzgitter
  3. Spinnen loswerden mit Ultraschall: Funktioniert das?
  4. Anti-Spinnen-Spray: Effektiv, aber sinnvoll?
  5. Spinnen entfernen: So geht's schonend
  6. Was tun, wenn man eine Nosferatu-Spinne entdeckt?

"Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen..." Zwar hat der erste Teil des Sprichworts nicht wirklich etwas mit den kleinen Spinnentieren gemein, sondern bezieht sich eigentlich auf die Tätigkeit des Spinnens. 

Doch vielleicht zählt auch ihr zu denjenigen, für welche die langbeinigen Mitbewohner ein echter Graus im Haus sind, die euch um euren nächtlichen Schlaf bringen. Aber was hilft gegen Spinnen? Wir stellen euch effektive Mittel gegen Spinnen im Haus vor, mit denen ihr Spinnenbefall vorbeugen könnt. Dazu zeigen wir euch Möglichkeiten, um Spinnen schonend zu entfernen.

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Mit dieser Pflanze kommt keine Spinne mehr ins Haus: Lavendel

Während Bienen den Duft von Lavendel lieben und er sich deshalb hervorragend als bienenfreundliche Pflanze auf dem Balkon eignet, verabscheuen Spinnen den Geruch des mediterranen Gewächses und suchen lieber schnell das Weite. Das natürliche Mittel könnt ihr entweder in Form von Lavendel-Öl oder in getrockneter Form als Lavendel-Säckchen als Mittel gegen Spinnen einsetzen:

  • Lavendel-Öl: Das duftende Öl ist nachgewiesen schlaffördernd und angstlösend. Nicht zuletzt vielleicht auch, weil ihr damit auch Spinnen in eurem Schlafzimmer in die Flucht schlagen könnt. Stellt es entweder in einer Duftschale im Raum auf oder reibt den Fensterrahmen mit Lavendel-Öl ein. Alternativ träufelt ihr ein paar Tropfen des duftenden Öls in eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche und sprüht die betroffenen Ecken im Zimmer ein.
  • Lavendel-Säckchen: Lavendel könnt ihr auch selbst trocknen und damit kleine Säckchen befüllen. Verteilt sie dort, wo häufig Spinnen auftauchen. Damit die Duftsäckchen auch wirklich gegen die ungebetenen Gäste helfen können, empfiehlt der Verein zur Förderung ganzheitlicher Gesundheit auf eine qualitativ hoch- und gleichwertige Mischung von Speik, Woll- und Schopflavendel zu setzen und die Säckchen mit möglichst vielen Blüten zu befüllen.

Einen Nachteil haben beide Lavendel-Varianten leider: Zwar punkten sie in Sachen Umweltfreundlichkeit, je nach Qualität kann die abschreckende Wirkung des Lavendel-Öls aber bereits nach einer Stunde wieder verflogen sein. 

Die betroffenen Stellen müssen dann erneut behandelt werden. Und auch die Lavendel-Säckchen können nur dann als Mittel gegen Spinnen wirken, wenn möglichst viele Duft- und Wirkstoffe beim Trocknen erhalten bleiben.

Wie ihr Lavendel richtig selbst trocknen könnt, erfahrt ihr auf lavendel.net.

Lavendelöl / Lavendel
Lavendel kann ein natürliches Mittel im Kampf gegen Spinnen sein.

Spinnen fernhalten mit Insektenschutzgitter

Wenn Spinnen in der Wohnung sind, ist es bestimmt auch dreckig? Das muss nicht unbedingt sein, denn Spinnen kommen aus anderen Beweggründen ins Haus. Nämlich dann, wenn es draußen ungemütlich wird. 

Spinnen mögen es weder zu heiß noch zu kalt. Dem deutschen Naturschutzbund zufolge können sich so neben den hausbekannten Zitter- und Winkelspinnen auch andere Spinnenarten wie Herbstspinne, Zebraspringspinne oder verschiedene Kreuzspinnenarten in eure vier Wände verirren.

Gekippte Fenster oder undichte Kellerfenster sind für Spinnentiere ein idealer Einstiegsort. Ein praktisches Mittel gegen Spinnen, das Abhilfe schaffen kann: Der Einsatz von Insektenschutzgittern oder -fenstern. So könnt ihr trotzdem regelmäßig lüften, ohne Gefahr zu laufen, euch neue Mitbewohner ins Haus zu holen. 

Mehr Informationen findet ihr auch in unserem Artikel "Insektenschutz fürs Fenster: So haltet ihr Ungeziefer aus dem Haus".

Wenn ihr alte Fenster habt, solltet ihr auch einmal die Dichtung überprüfen. Möglicherweise ist sie an einigen Stellen undicht. Durch die kleinen Fensterritzen können die Spinnen trotz geschlossenem Fenster in die Wohnung gelangen. Wie ihr sie richtig abdichtet, könnt ihr in unserem Artikel "Alte Fenster nachträglich abdichten: So geht's" nachlesen.

Spinnen loswerden mit Ultraschall: Funktioniert das?

Einfach in die Steckdose stecken, schon sind alle Spinnen weg: das versprechen jedenfalls viele Hersteller von Ultraschall-Steckern gegen Spinnen. Hochfrequente Töne sollen die achtbeinigen Tiere fernhalten. Die akustischen Signale sind für uns kaum hörbar, sollen für Spinnen und Insekten aber so unangenehm sein, dass sie die beschallten Bereiche lieber meiden.

Dennoch gehen beim Einsatz von Ultraschall-Steckern als Mittel gegen Spinnen die Meinungen von Nutzern im Netz auseinander: Zwar handelt es sich hierbei um eine umweltschonende und giftfreie Methode, Spinnen zu vertreiben. 

Viele Käufer empfanden die gekauften Ultraschall-Stecker jedoch als wenig effektiv und hatten weiterhin ein Spinnen-Problem. Andere hingegen konnten damit große Erfolge erzielen.

Eine Studie, die die Wirksamkeit beweist, gibt es nicht. Dass Ultraschall zumindest gegen Mücken nicht hilft, ist dagegen bewiesen. Ihr solltet also für euch selbst herausfinden, ob sich ein solches Ultraschall-Gerät für euren Einsatz lohnt oder ihr lieber doch zu anderen Mitteln greift.

Fremde Katzen könnt ihr mit Ultraschall-Tönen dagegen definitiv aus eurem Garten vertreiben. Mehr Informationen zum "Katzenschreck" erhaltet ihr in unserem Expertentipp: Wie vertreibe ich fremde Katzen aus meinem Garten?

Anti-Spinnen-Spray: Effektiv, aber sinnvoll?

Tatsächlich sollen Anti-Spinnen- oder Anti-Ungeziefer-Sprays wirklich gegen Spinnen im Zimmer helfen. Das fand das BOOTE-Magazin in einem Praxistest heraus, indem sie Anti-Spinnen Sprays auf vier beleuchtete Stromverteiler in einem Hamburger Yachthafen gesprüht und sie anschließend täglich einer Sichtkontrolle unterzogen hatten. 

Die eingesprühten Stellen blieben vier bis sechs Wochen spinnenfrei. Die entsprechenden Sprays wurden für den Einsatz an Bord empfohlen. Aber auch in euren vier Wänden sollte das Mittel gegen Spinnen ähnlich erfolgsversprechend sein.

Den kompletten Artikel inklusive Testergebnis vom Boote-Magazin könnt ihr euch auch als PDF herunterladen (2,50 Euro).

Dennoch haben solche Ungeziefer- oder Anti-Spinnen-Sprays einige Nachteile, die wir euch nicht vorenthalten möchten:

  • Der Geruch verflüchtigt sich im Laufe der Zeit, so geht auch die Wirkung nach und nach verloren. Hersteller empfehlen deshalb, solche Sprays nach circa sechs Wochen erneut auf die betroffenen Stellen zu sprühen. Das Problem mit dem Ungeziefer ist also nur temporär gelöst.
  • Die meisten Anti-Spinnen-Sprays enthalten ein Kontakt- oder Fraßgift, zum Beispiel das neurotoxische Permethrin, durch das Ungeziefer einen Erstickungstod erleiden kann. Tierfreunden unter euch raten wir vom Einsatz eines Anti-Spinnen-Sprays ab.
  • Insektizide schädigen auch andere Tiere: Deshalb sollten vor allem Katzenbesitzer unbedingt vom Anti-Spinnen-Spray absehen, denn Permethrin ist für Katzen hochgiftig, da sie ihn, anders als Hunde, schlecht über die Leber verstoffwechseln können.
  • Bei Sprays verteilen sich die Giftstoffe nicht nur auf der betroffenen Stelle, sondern auch in der Luft. Die Giftstoffe können so also auch in eure Atemwege gelangen.

Bevor ihr also gleich zum Anti-Spinnen-Spray greift, raten wir euch, erst einmal alternative Mittel gegen Spinnen auszuprobieren. Bringen diese nicht den gewünschten Effekt oder bekommt ihr das Spinnen-Problem in der Wohnung nicht unter Kontrolle, könnt ihr bei größeren Problemen mit Spinnen auch eine Fachfirma für Schädlingsbekämpfung beauftragen.

Lesetipp: Ungeziefer in der Küche? Lest hier, wie ihr Ameisen in der Küche schonend loswerdet.

Spinnen entfernen: So geht's schonend

Spider Catcher, Spinnen- oder Staubsauger, leere Colaflasche oder Glas: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie ihr Spinnen aus eurer Wohnung vertreiben könnt. Nicht alle Methoden sind gleichermaßen tierfreundlich.

Wem das Wohl der Spinnen am Herzen liegt, sollte auf den Einsatz von Spinnensaugern oder Staubsaugern verzichten, da sie die Tiere verletzen oder sogar töten können.

Biologe Gregor Schmitz rät im Interview mit dem SWR dazu, die Spinnen mit einem Einmachglas oder Glas einzufangen und sie dann ins Freie zu lassen. Wem der Abstand zur Spinne immer noch zu nah ist, kann auch einen ähnlich funktionierenden tierfreundlichen Spinnenfänger mit einem extralangen Griff einsetzen. Dieser eignet sich auch, um Spinnen unter der Decke zu fangen.

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Was tun, wenn man eine Nosferatu-Spinne entdeckt?

Nicht zuletzt durch die Medien hat die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) in Deutschland an Bekanntheit gewonnen. Mit ihren bis zu sechs Zentimetern Beinspannweite und einem Körperdurchmesser von circa zwei Zentimetern bringt es die Nosferatu-Spinne zu einer beachtlichen Größe, die allein schon angsteinflößend sein kann. Hinzu kommt ihr ungewöhnlicher Spitzname, der den Gruselfaktor noch verstärkt.

Ursprünglich beheimatet im westlichen Mittelmeerraum, hat sich die Nosferatu-Spinne in den letzten Jahren rasant in ganz Deutschland ausgebreitet. Erstmals wurde sie 2005 in Freiburg entdeckt. Bis Sommer 2022 wurden insgesamt 500 Meldungen im NABU-Naturgucker gemeldet.

Nach einem Aufruf des Nabus, Nosferatu-Spinnen-Funde auf seiner Website zu melden,
um Veränderungen in der einheimischen Flora und Fauna zu dokumentieren, waren bis September 2022 bereits knapp 16.000 Meldungen eingegangen.

In Deutschland verbreiten konnte sich die Nosferatu-Spinne vermutlich über das Reisegepäck von Touristen oder über das Ballastwasser von Frachtschiffen. Das zunehmend milde Klima in Deutschland sorgt nun dafür, dass sich die Spinne auch hierzulande wohlfühlt und bleibt. Auch wenn die Meldungen aus dem ganzen Land eintrudeln, scheint sich Zoropsis spinimana besonders im Süden und Westen Deutschlands zu verbreiten.

Warum heißt die Nosferatu-Spinne so?

Auf den ersten Blick ist nicht unbedingt ersichtlich, wie die Nosferatu-Spinne zu ihrem Spitznamen gekommen ist. Bei näherem Hinschauen und mit etwas Fantasie lässt sich aber auf dem Vorderkörper (Prosoma) der Spinne das Gesicht des Nosferatu – eines Vampirs – erkennen.

Nahaufnahme einer Nosferatu-Spinne
Eine Nahaufnahme der Nosferatu-Spinne, lässt erahnen, wie sie zu ihrem gruseligen Namen gekommen ist.

Ist die Nosferatu-Spinne giftig?

Zwar ist die Nosferatu-Spinne giftig, Experten geben aber Entwarnung: Das Spinnentier kann zwar die menschliche Haut durchdringen und ein Gift, welches sie benötigt, um Insekten zu töten, injizieren. 

Die Giftmenge ist dabei aber so gering, dass der Schmerz vergleichbar ist mit einem Mücken- und maximal dem eines Wespenstichs. Gefährlich ist die Nosferatu-Spinne für den Menschen also nicht.

Was tun, wenn man eine Nosferatu-Spinne findet?

Die Nosferatu-Spinne hält sich hauptsächlich in Innenräumen auf, also nicht unwahrscheinlich, dass man sie mal an der heimischen Wohnzimmerwand entdeckt. Wer die Spinne entfernen möchte, sollte sie aber nicht mit den Händen anfassen, sondern auch hier zum Glas greifen und sie schonend einfangen und in der Natur wieder freilassen.

Wer ein Exemplar zuhause findet, kann den Spinnen-Fund weiterhin auf der Seite des NABUs melden. Und hier könnt ihr euch ansehen, wo in Deutschland schon Nosferatu-Spinnen gefunden und gemeldet wurden.

Unser abschließender Tipp: Ihr habt kein Problem mit Spinnen, aber mit kleinen Silberfischchen im Bad? Wir zeigen euch, was ihr gegen das silbrig glänzende Ungeziefer unternehmen könnt: Silberfische bekämpfen: Was hilft gegen Silberfischchen?

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