Holz als natürliches Material liegt im Trend. Wie zeigen, wie ihr verschiedene Holzarten richtig kombiniert, so dass ein harmonisches Bild entsteht und sagen, welche Farbtöne gut zu ihnen passen.
Holz ist ein ganz tolles Material. Es ist natürlich und in unglaublich vielen Farbtönen und Maserungen erhältlich. Und es gibt Räumen eine ganz besonders warme Stimmung, egal ob es sich um Holz als Bodenbelag handelt oder um ein Möbelstück. Zuviel Holz ist aber auch hier nicht gut.
Gerade, wenn es um die Kombination verschiedener Holzarten geht. Das funktioniert zwar, aber ein paar Grundregeln solltet ihr dabei beachten. Wir zeigen, wie sich verschiedene Holzarten kombinieren lassen und auch, was No-Gos sind.
Holzarten in der Übersicht
Jedes Holz hat seinen eigenen Farbton und eigene Maserung. Grob lassen sich die Holzarten in vier Färbungen unterteilen. Von hellen Hölzern, über mittelbraune bis hin zu rötlichen oder dunkelbraunen Hölzern:
Helle, mittelbraune, rötliche und dunkle Holzarten im Überblick.
helles Holz
mittelbraunes Holz
rötliches Holz
dunkles Holz
Ahorn
Akazie
Birnbaum
Ebenholz
Bambus
Buche
Douglasie
Mahagoni
Birke
Eiche
Eibe
Walnuss
Esche
Ulme
Erle
Wengé
Fichte
Teak
Kiefer
Palisander
Kiefer
Kastanie
Lärche
Merbau
Padouk
Linde
Rotbuche
Pappel
Roteiche
Tanne
Kirschbaum
Weißbuche
Holzarten mit gleichem Farbstich kombinieren
Was natürlich gut geht, sind gleiche Hölzer, die miteinander kombiniert werden. Aber: Hier kommt es auch auf den gleichen Farbstich an. Eine Rotkernbuche zum Beispiel hat einen rötlichen Stich, eine normale Buche geht eher ins gelbliche. Ist beides Buche, passt die farbliche Kombination aber trotzdem nicht zwangsläufig zueinander.
Bei einem einigermaßen gleichen Farbstich könnt ihr auch unterschiedliche Holzarten gut miteinander kombinieren. Habt ihr im Wohnzimmer zum Beispiel ein Eichenparkett liegen, aber im angrenzenden Raum besteht der Bodenbelag aus helleren Fichten-Dielen, so könnt ihr den Fichtenboden nachträglich auch mit Beize behandeln, um dem Eichenton möglichst nahe zu kommen. Wenn dann noch ein Sessel dazukommt, der den Farbton in den Stuhlbeinen mit aufnimmt, sieht das toll aus.
Aber Vorsicht: Seid ihr in eine Wohnung gezogen, in der unterschiedliche Holzarten verlegt wurden, die optisch nicht harmonieren, und ihr wollt etwas daran verändern, solltet ihr das unbedingt vorher mit dem Vermieter absprechen.
Derzeit beliebt: Boden, Wand und Decke aus Holz
Zurzeit ist Holz als Gestaltungsmaterial bei Architekten sehr beliebt. Viele planen nicht nur den Fußboden, sondern auch Wände und Decken mit Holz zu belegen. Das hat natürlich nichts mehr mit den klassischen "Nut-und-Feder"-Paneelen zu tun, wie sie in den 1980er Jahren beliebt waren.
Heute wird ganz schlicht gearbeitet, wie zum Beispiel beim "Clean Look", bei dem man fast keine Fuge sieht. Das Gegenteil ist der "Used Look", bei dem alte Planken zum Einsatz kommen.
Neuer Anstrich hilft, verschiedene Holzarten miteinander zu kombinieren
Hölzer lassen sich natürlich auch lackieren, um sie besser mit anderen Holzarten kombinieren zu können. Unter einem deckenden Lack verschwindet die hölzerne Optik. Der Vorteil: Holzlacke gibt es in jeder erdenklichen Farbe. So kann das Möbelstück farblich perfekt auf das Interieur abgestimmt werden. Es gibt aber auch einen gewaltigen Nachteil: Denn durch das Lackieren geht der Charakter des Holzes verloren.
Wenn ihr ein Holzmöbel trotzdem gerne farblich anpassen, könnt ihr das Holz zum Beispiel kälken oder kalken, sodass die Oberfläche antikweiß aussieht. Graue Beize oder Holzöl mit weißen Pigmenten sorgen auch dafür, dass der Farbton des Holzes fast komplett verschwindet, die Maserung aber erhalten bleibt. Der "neutrale" Farbton sorgt dafür, dass man so die unterschiedlichsten Holzarten miteinander kombinieren kann – und das Holz als solches noch zu erkennen ist. Auch mit Holzlasuren könnt ihr diesen Effekt erzielen.
Holztisch auf Holzboden: Wie kann das schön aussehen?
So schön er auch ist, ein Holzboden ist natürlich ziemlich dominant. Da gibt es dann im wahrsten Sinne des Wortes viele "Berührungspunkte". Zum Beispiel mit Tischbeinen, Stühlen oder Sesseln. Wenn sich hier nicht der gleiche Farbton verbinden lässt, solltet ihr diese Berührungspunkte optisch trennen. Zum Beispiel durch einen Teppich in einer neutralen Farbe. Oder durch weiße Tisch- oder Stuhlbeine. Oder durch neue Sesselfüße, die am Ende aus Metall sind. Eine große Auswahl an Möbelfüßen findet ihr zum Beispiel bei prettypegs.com.
Das ist natürlich immer eine Geschmacksache. Aber das Auge wird ein wenig abgelenkt, wenn ihr nicht mehr die direkte Verbindung von Holz auf Holz habt.
Beim Kombinieren von Holzarten auf gleiche Verlegerichtung achten
Auch wenn Dielenboden und Holzdecke aus einem farblich ähnlichen oder gar dem gleichen Holz sind, kann das unruhig aussehen – und zwar dann, wenn sie nicht in die gleiche Richtung verlegt wurden.
Sind die Holzdielen in Längsrichtung verlegt und quer dazu die Decke vertäfelt, entsteht allein durch die unterschiedliche Verlegerichtung ein unruhiges Bild. Und das, obwohl Holz und Farbton gut aufeinander abgestimmt sind. Die Ausrichtung der Zuschnitte und der Verlauf der Maserung, auch das muss stimmig sein. Einmal längs, einmal quer – das ist für das Auge nur verwirrend.
Ihr habt noch nie Parkett oder Laminat verlegt? Dann lest hier nach, wie das richtig geht.
Holzarten kombinieren: Gleiche Maserung sorgt für Ruhe
Holz ist nicht nur aufgrund seiner eigenen Holzfarbe einzigartig, sondern auch durch seine besondere, oftmals ausgeprägte Maserung. Wollt ihr mehrere Hölzer im Raum kombinieren, achtet aber darauf, dass ihr nicht nur auf stark gemaserte Holzarten setzt. Das kann schnell unruhig wirken. Kombiniert ihr dezentere Holzmaserungen mit ausdrucksstarken Maserungen kann das hingegen einen spannungsreichen Kontrast erzeugen.
Wie lassen sich unterschiedliche Holzmöbel miteinander kombinieren?
Die Situation kennt ihr vielleicht: Ihr zieht mit dem Partner oder der Partnerin in eine gemeinsame Wohnung und jeder bringt ein paar Möbelstücke mit. Dass diese dann meistens nicht perfekt zusammenpassen, ist fast schon vorprogrammiert. Doch wie bekommt man die verschiedenen Holzmöbel jetzt gut kombiniert? So einen Stilmix stimmig zu gestalten, das ist wirklich nicht einfach, doch es ist möglich.
Eine Faustregel: Versucht, euch in einem Raum auf maximal drei Holzarten und -töne zu konzentrieren. Neutrale Textilien wie Teppiche, Vorhänge oder Kissen und sanfte Wandfarben helfen dabei, ein stimmigeres Gesamtbild zu erzeugen. Zusätzlich könnt ihr vielleicht auch mit Lacken, Lasuren und Ölen nachhelfen.
Den passenden Farbton für dein Interieur findest du mit Sicherheit in unserem großen Farbratgeber. Hier zeigen wir dir, welche Farben besonders gut zusammenpassen.
Welche Farbe passt zu hellem Holz?
Helle Hölzer wie Ahorn, Birke oder Bambus wirken besonders elegant. Mögt ihr den skandinavischen Einrichtungsstil, dann solltet ihr unbedingt auf helle Holzarten setzen und diese miteinander kombinieren. Wer Kontraste mag, der kann helles Holz auch mit dunklen Holzelementen und dezent eingesetzten schwarzen Accessoires kombinieren. Dass das ebenfalls gut harmonieren kann, zeigt der japanisch-skandinavische Einrichtungstrend Japandi.
Farbempfehlung: Um den skandinavischen Look abzurunden, wählt beispielsweise Textilien in Naturtönen wie Beige oder Greige, Weiß, Salbei oder hellem Blaugrau.
Info: Einige helle Hölzer verändern mit der Zeit ihren Farbton. So wird die Oberfläche von frischem Kiefernholz schon nach wenigen Wochen etwas gelbstichig. Das solltet ihr beim Einrichten beachten.
Welche Farbe passt zu mittelbraunen Hölzern wie Eiche?
Mittelbraune Hölzer wie Buche oder Eiche werden sehr gerne zum Möbelbau, aber auch als Bodenbelag eingesetzt. Ihr könnt sie gut mit dunklen Hölzern, wie zum Beispiel Nussbaum kombinieren.
Farbempfehlung: Mittelbraune Holztöne vertragen sowohl kühle Wandfarben als auch kräftige Akzentfarben wie Violett, Rot und Orange. Aber auch sanftere Töne wie Salbei, Beige, Greige oder Graublau-Nuancen sind eine gute Wahl.
Welche Farbe passt zu rötlichen Hölzern?
Rötliche Holzarten wie das Holz des Kirschbaums kennt man aus dem klassischen Möbelbau und haben deshalb etwas traditionell Anmutendes und wirken besonders edel.
Farbempfehlung: Rötliche Hölzer wie Kirschholz (und auch Palisander) lässt sich gut mit kräftigen, lebendigen Farben wie Grüngelb, intensivem Rot oder Beerentönen kombinieren, so Farbenhersteller Alpina. Aber auch kühle Graunuancen, helles Beige und Weiß-Nuancen sind reizvoll. Dazu harmonieren auch Blaugrün-Töne mit dem rötlichen Holz besonders gut.
Dunkle Holzarten richtig kombinieren
Dunkles Holz wirkt besonders edel und gleichzeitig auch schwer. Ihr solltet einen Raum also nicht ausschließlich mit dunklen Hölzern überladen. Kombiniert ihr sie mit hellen Möbelstücken, lockert diese Kombi das Gesamtbild auf.
Farbempfehlung: Hier kommt es natürlich ganz darauf an, welche Gesamtstimmung ihr erzeugen möchtet. Kombiniert ihr dunkle Hölzer wie Nussbaum oder Wengé mit Beigetönen, wirkt das zum Beispiel besonders edel. Gelbtöne sorgen für Harmonie und mediterranes Flair im Raum, moderner wirkt es mit hellen Grautönen.