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Haustüren aus Holz: Was kosten gute Holzhaustüren?


Sich für eine neue Haustür zu entscheiden ist gar nicht so einfach. Als Visitenkarte der Bewohner soll sie auf den ersten Blick durch ihre unverwechselbare Optik überzeugen. Haustüren aus Holz haben da ein großes Plus. Die Maserung macht jede Tür zu einem Unikat. Wir haben uns angesehen, was eine gute Holzhaustür ausmacht und was sie wirklich kostet.

  1. Was zeichnet eine gute Haustür aus Holz aus?
  2. Wovon hängen die Kosten für eine gute Holzhaustür ab?
  3. Holzhaustüren: Was sie können & was sie kosten
  4. 3 Beispiele für schöne Holzhaustüren
  5. Fazit: Was gute Holzhaustüren wirklich kosten

Ihr habt bei dem Begriff Holzhaustür eine helle Kieferntür in Kassettenoptik vor euch? Auch diese gibt es – dort, wo der Stil einfach passt – natürlich immer noch. Doch der Markt im Bereich der Holzhaustüren hat heute weit mehr zu bieten. Von traditionell bis modern, von ausgefallen und luxuriös bis schlicht. Die große Bandbreite spiegelt sich auch im Bereich der Kosten.

Wir stellen euch hier beispielhaft Modelle und Preise vor und geben euch Tipps, was ihr beim Kauf eine Haustür aus Holz beachten solltet.

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Was zeichnet eine gute Haustür aus Holz aus?

Als Baumaterial hat Holz viele Vorteile. Nutzt man seine natürliche Optik, werden Haustüren aus Holz automatisch zu einem Unikat. Schon durch die Maserung sieht jede Tür anders aus. Außerdem schafft Holz ein angenehmes und gesundes Raumklima. Und es fühlt sich einfach behaglich an.

Allerdings eignet sich nicht jede Holzart für den Bau einer Tür. Ralf Baureis, Architekt und unabhängiger Bauherrenberater beim Bauherren-Schutzbund e.V., betont, man müsse unbedingt auf das Faserwachstum des Holzes achten, um Verwindungen vorzubeugen. Weitere (kleinere) Nachteile sieht der Experte im Bereich Haustürenbau: "Hölzer sind im Vergleich zu anderen Haustüren nicht optimal in Bezug auf die Wärmedämmfähigkeit. Die Schalldämmung von Holztüren ist gegenüber denen aus Alu oder Kunststoff meist mäßig."

Außerdem seien Holztüren bei sorgfältiger und fachgerechter Herstellung recht teuer und müssten regelmäßig gepflegt werden, da ihnen Wasser, UV-Strahlen und mechanische Beanspruchungen stark zusetzten, so Baureis. So empfiehlt der Südtiroler Holztürenhersteller Rubner, seine geölten Türen einmal jährlich mit einem Pflegeöl nachzubehandeln.

Ist man vom Baustoff an sich dennoch überzeugt, gilt es, die Nachteile möglichst gering zu halten und die Wunschtür vor dem Kauf auf Herz und Nieren zu prüfen. Schließlich kauft man eine Haustür oft für ein halbes Leben.

Backsteingebäude mit grüner Holztür im Eingangsbereich.
Holztüren aus Holz sind meist Unikate, die Kosten dafür vor allem abhängig von der Verarbeitung.

Darauf solltet ihr beim Kauf einer Holzhaustür achten:

  • Eignet sich die Holzart für eine Haustür?
  • Woher stammt das Holz? (Hat Tropenholz zum Beispiel ein Nachhaltigkeits-Siegel wie das FSC-Siegel?)
  • Welchen Wert hat die Tür im Bereich Schalldämmung?
  • Wie gut ist die Wärmedämmung (U-Wert)? Und entspricht sie damit dem Dämmwert des Hauses insgesamt?
  • Wie gut schützt die Haustür vor Einbruch?
  • Wie langlebig ist die Tür? Gibt der Hersteller eine Garantie?
  • Was berichten andere Käufer über das Modell oder den Hersteller (Internetrecherche)?
  • Wo wird die Tür produziert (Made in Germany oder im Ausland)?
  • Passt das Preis-Leistungs-Verhältnis für euch?
  • Lässt sich ein elektronisches Türschloss einbauen (falls gewünscht)?
  • Mit welchem Pflegeaufwand ist zu rechnen? Nach wie vielen Jahren muss lasiert, lackiert oder geölt werden?
  • Ist der Einbau einer neuen Holzhaustür förderfähig? Wenn ja: Unbedingt vor dem Einbau den Antrag stellen!

Wovon hängen die Kosten für eine gute Holzhaustür ab?

In erster Linie sind die Kosten für eine Holzhaustür abhängig von ihrer Verarbeitung. Achtet darauf, dass die Rahmenhölzer eurer Holzhaustür aus mehrfach über Kreuz verleimten Holzschichten gefertigt wurden. So wird verhindert, dass die Holztür zu stark arbeitet und sich – wie es früher bei Holzhaustüren oft der Fall war – aufgrund von Klimaschwankungen verzieht.

Sind eure Ansprüche in Sachen Stabilität noch größer, müsst ihr mit höheren Kosten rechnen. Das ist der Fall, wenn die Tür zusätzlich mit durch Glasfaser verstärkten Antiverzugsprofilen und Aluminiumeinlagen ausgestattet ist.

Auch diese Faktoren beeinflussen den Preis:

  • Oberfläche (Holzart, Art der Beschichtung)
  • Verarbeitung mehrerer Materialien (zum Beispiel zusätzliche Glasausschnitte)
  • Größe der Tür
  • Sonderformen (zum Beispiel Rundbogen)
  • Zusätzliche Seitenelemente oder Oberlichter
  • RC-Klasse ("resistance class" = Widerstdandsklasse. Je höher, desto besser, aber auch teurer)
  • Dämmwert (U-Wert)
  • Produktionsort
  • Einbau elektronischer Türschlösser mit Motorschloss (Freigabe über Code, Chipkarte oder Fingerprint)
  • Griffe und Drücker
  • Bänder und Beschläge

Zuletzt kommt zu den Kosten der Tür noch der Einbau hinzu. Bauexperte Ralf Baureis empfiehlt Heimwerkern, möglichst von einem Eigeneinbau abzusehen: "Die Anforderungen an eine fachgerechte RAL-Montage sind sehr hoch und für einen Laien kaum auszuführen." Beim Einbau könnten viele Fehler unterlaufen und auch nachteilige Auswirkungen auf die unternehmerische Haftung (Gewährleistung nach BGB) haben.

Die Preisspanne auf dem Markt für Haustüren aus Holz ist riesig. Am unteren Ende des Kostenaufwands liegen Holzhaustüren für rund 2.000 Euro, die zwar allen Basisanforderungen entsprechen, aber in puncto Design, Material, Sicherheit- und Wärmedämmung noch viel Luft nach oben lassen.

Das Mittelfeld befindet sich bei 3.000 bis 6.000 Euro. Die Mehrkosten lassen sich in diesem Segment meistens auf erhöhte Sicherheits- oder Wärmedämmstandards, Sondermaße oder zusätzliche elektronische Zugangssysteme zurückführen.

Nach oben gibt es dann kaum Luft. Im Luxussegment der Holzhaustüren über 6.000 Euro dominieren Türen aus extravaganten Hölzern und mit maximaler Sicherheitsausstattung oder solche, die aus mehreren Flügeln bestehen.

3 Beispiele für schöne Holzhaustüren

Wie schon gesagt, das Angebot an Holzhaustüren ist riesig. Um euch trotzdem einen ersten Eindruck zu verschaffen, stellen wir hier drei Hersteller und ihre Türen exemplarisch vor:

Die Tür aus der Tischlerei um die Ecke

Türen müssen nicht von der Stange sein. Auch euer Tischler vor Ort baut euch nach euren Wünschen eure Traumhaustür. Viele kooperieren mit namhaften Profilherstellern, andere fertigen die Modelle allein und bauen sie auch direkt ein.

Die Handwerker der Tischlerei Brunkhorst erfüllen dabei jeden noch so kleinen Extrawunsch in Sachen Holz, Form, Farbe und Beschläge. Das ist besonders wichtig, wenn Häuser unter Denkmalschutz stehen. Denn dann muss eure neue Tür sich an Vorgaben halten, die eine Holztür aus dem Baumarkt niemals erfüllen wird. Dass das nicht ganz billig ist, versteht sich von selbst. 8.270 kostet zum Beispiel das hier abgebildete blaue Schmuckstück mit Motivglas und Oberlicht (ohne Drückerganitur).

Man sieht eine blau lackierte Holztür mit Fenstern aus geschliffenem Glas in einem Backsteingebäude.
Tischlereien können vor Ort oft besser auf Sonderwünsche eingehen: Beschichtete Holz-Haustür der Tischlerei Brunkhorst aus Anderlingen.

Authentik-Linie von Kneer: Stilvolles Recycling

Die Preise für die Authentik-Linie des Herstellers Kneer sind nur auf Anfrage zu bekommen. Denn jede Tür ist ein Unikat. Das liegt auch daran, dass sie aus Eichen-Altholz gefertigt werden. So bekommt das Holz ausgedienter Barrique-Rotweinfässer ein zweites Leben. Auch das Holz alter Scheunen wird in sorgfältiger Handarbeit aufbereitet und verleiht der Türoberfläche eine lebendige, naturnahe Optik.

Die Modelle der Authentik-Linie sind wahlweise als Holz- oder als Holz-Aluminium-Tür erhältlich. Die Türen weisen mit 0,86 W/m²K einen guten Dämmwert auf und haben standardmäßig eine Widerstandsklasse von RC 2. Auch der Einbau moderner Fingerprint-Systeme und einer integrierten Beleuchtung und eine Vernetzung mit eurem Smart Home sind möglich.

Man sieht eine Holzhaustür von Kneer-Südfenster mit Glasseitenteilen und schwarzem Griff.
Ob aus Fass- oder Scheunenholz, diese Haustüren aus Altholz sind echte Unikate (Preis auf Anfrage bei Kneer-Südfenster).

Shou Sugi Ban: Architekturtrend verbranntes Holz

Der Holztüren-Spezialist Kowa bedient eine breite Produktpalette. Holztüren im Landhausstil, modernes Design, Sondergrößen und Holz-Aluminium-Haustüren. Allen gemein ist eine hochwertige Verarbeitung und hohe Ansprüche an Sicherheit, Wärme- und Schallschutz.

Wem das noch nicht reicht, findet bei Kowa aber auch das ganz Besondere: Holztüren aus verbranntem Holz. Der neueste Architektur-Trend, kommt aus Japan. Das Holz wird mit der sogenannten Shou Sugi Ban-Technik (auch als Yakisugi bekannt) karbonisiert und anschließend geölt wird. Das Ergebnis ist eine silbrig-schwarze, zerfurchte Oberfläche, die nicht nur außergewöhnlich und edel aussieht, sondern auch sehr widerstandsfähig ist.

Durch Zufall fanden die Japaner heraus, dass die Karbonschicht vor Wasser, Schimmel und Insekten schützt. Das Baumaterial ist jahrzehntelang vollkommen wartungsfrei. Allerdings ist die architektonische Besonderheit nicht ganz billig. Mit 10.900 Euro gehört das Modell von Kowa sicher zum oberen Luxus-Segment der Holzhaustüren.

Man sieht einen Eingangsbereich mit einer schwarzen Tür, die nach der japanischen Shou Sugi Ban-Technik karbonisiert wurde.
Verkohltes, geöltes Holz ist der neue Schrei in der modernen Architektur. Das schwarze Holz dieser Haustür von Kowa wurde mit der japanischen Shou Sugi Ban-Technik karbonisiert (UVP: 10.900 Euro).

Fazit: Was gute Holzhaustüren wirklich kosten

Gut verarbeitete Holzhaustüren, die in Sachen Sicherheit und Dämmung einen Grundstandard haben, bekommt ihr ab 2.000 Euro. Allerdings kommen die Kosten für den Einbau vor Ort noch hinzu. Mit rund 200 bis 500 Euro müsst ihr rechnen.

Die Preise für Holzhaustüren variieren stark und sind auch davon abhängig, ob eine alte Tür ausgebaut und entsorgt werden muss. Wollt ihr ein besonderes Design oder habt besondere Ansprüche an Sicherheit, Größe oder Zugangstechnik, seid ihr schnell im mittleren Preissegment. Richtige Unikate aus edlen Hölzern können euch 6.000 bis 11.000 Euro kosten.

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