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Haustüren mit Fingerprint: Alles über Sicherheit & Kosten

Portrait von Sandra Hermes
Sandra Hermes


Heutzutage lässt sich fast jedes Handy problemlos mit dem eigenen Fingerabdruck entsperren. Aber wusstet ihr, dass man auch Haustüren per Fingerauflegen öffnen kann? Moderne Fingerprint-Technik ist schon längst keine Science-Fiction mehr. Aber was kostet sie und lässt sie sich auch nachträglich in eure Haustür integrieren? Hier kommen die Antworten.

  1. Was zeichnet ein gutes Fingerprint-System aus?
  2. Wie sicher ist ein gutes Fingerprint-System?
  3. Wovon hängen die Kosten eines Fingerprint-Schlosses ab?
  4. Nachrüstbare Fingerprint-Systeme: Kosten und Funktionen
  5. Haustür-Systeme mit integrierter Fingerprint-Option: Kosten und Funktionen
  6. Fazit: Was Fingerprintsysteme für Haustüren wirklich kosten

"Schatz? Hast du meinen Haustürschlüssel gesehen?" Wenn ihr diese Frage nie wieder stellen oder beantworten wollt, ist es vielleicht an der Zeit, über ein elektronisches Schließsystem nachzudenken. Während Codes vergessen werden können, habt ihr den Schlüssel bei Haustüren mit Fingerprint-Technik immer dabei: euren Fingerabdruck.

Hört sich teuer und kompliziert an? Mitnichten. Wir haben Beispielmodelle für euch recherchiert und erläutern, was die Fingerabdruckschlösser können und kosten.

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Was zeichnet ein gutes Fingerprint-System aus?

Was ein gutes Fingerprint-System auszeichnet? Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig, die zwei Hauptvarianten auseinanderzuhalten. Wenn ihr eine neue Haustür mit integriertem Fingerprint-Schloss kauft, handelt es sich in der Regel um ein Motorschloss. Durch das kurze Auflegen des Fingers auf den Sensor wird nicht nur die Zugangsberechtigung überprüft, sondern die Haustür kurz darauf durch den eingebauten Motor ent- oder verriegelt. Die Energie dafür kommt aus dem Stromnetz.

Werden Haustüren mit Fingerabdruck-Systemen nachgerüstet, fehlt das automatische Auf- und Abschließen in der Regel. Fingerabdruckscanner, die mit einem Funkzylinder oder einem Türöffner-Kontakt arbeiten, aktivieren durch das Auslesen eures Fingerabdrucks nur den Zylinder. Die Tür selbst muss aber mit der Hand geöffnet werden. Die Stromversorgung erfolgt meistens über eine Batterie.

Experten sehen in diesem kleinen Minus in Sachen Komfort allerdings nicht den größten Nachteil von Nachrüstungen. Wichtiger ist das Thema Sicherheit. Nachträglich neben der Tür angebrachte Fingerabdruck-Türöffner sind von potentiellen Einbrechern leichter manipulierbar als direkt in der Haustür verbaute Einheiten.

Wollt ihr nicht nur die Haustür, sondern parallel auch noch das Garagentor öffnen und die Alarmanlage per Finger-Tipp ausstellen, gibt es auch Systeme, die unterschiedlichen Fingern, unterschiedliche Funktionen zuordnen können. Diese Möglichkeit bietet zum Beispiel der Hersteller ekey.

Haustür-Modell Solo I der Firma Kowa mit integriertem Fingerprint-System.
Das Modell Solo I der Firma Kowa ist eine Holz-Alu-Tür mit integriertem Fingerprint im Türflügel. Kostenpunkt: rund 7.750 Euro.

Diese Fragen solltet ihr euch vor dem Kauf eines Fingerprint-Systems stellen:

  • Soll es bereits in die Tür integriert sein (mit Motorschloss) oder sucht ihr ein System zum Nachrüsten mit Funkzylinder oder Türöffner-Kontakt?
  • Eignet es sich zum Selbsteinbau oder müssen/sollten Fachleute ran?
  • Kann es bei Bedarf unter Putz montiert werden?
  • Wie viele Fingerabdrücke lassen sich speichern?
  • Kann das System einen zeitlich begrenzten Zugang gewähren (zum Beispiel die Putzhilfe jeden Mittwoch von 10 bis 13 Uhr oder der Handwerker, der kommen will, wenn ihr bei der Arbeit seid)?
  • Kann die Tür im Notfall auch mit einem Schlüssel geöffnet werden, wenn das System ausfällt (zum Beispiel bei einem Stromausfall) oder nicht funktioniert (verschmutzter Finger oder trockene Haut)?
  • Ist das Fingerprint-Schloss mit eurem Smart-Home-System kompatibel?
  • Gibt es einen Schutz vor gefälschten Fingerabdrücken?
  • Wie lang ist die Garantie des Herstellers?
  • Stimmt das Preis-Leistungsverhältnis für euch?

Wie sicher ist ein gutes Fingerprint-System?

Es gibt immer wieder Bedenken, dass der gescannte Fingerabdruck in falsche Hände geraten könnte, oder dass die Informationen des gespeicherten Abdrucks nicht einzigartig sind, man mit einem Finger also unter Umständen zwei Türen öffnen könnte. Diese Sorgen sind bei modernen Fingerprint-Schlössern unbegründet.

Der Hersteller ekey speichert – wie die meisten Anbieter – den Fingerabdruck nicht eins zu eins. Vielmehr werde, so schreibt ekey auf der eigenen Website, aus den biometrischen Merkmalen des originalen Fingerabdrucks ein Muster (Template) erstellt. Dieses werde durch einen eigens entwickelten Software-Algorithmus in einen eindeutigen binären Zahlencode umgewandelt, abgespeichert und jedes Mal zum Vergleich herangezogen. Umgekehrt lasse sich aus diesem nicht mehr der Original-Abdruck erzeugen.

Dass ein Template einem anderen hundertprozentig gleicht und sich so eine unberechtigte Person Zutritt zu eurem Haus verschaffen könnte, schätzt ekey übrigens als geringer ein als einen Sechser im Lotto zu tippen. Und auch die etwas abenteuerliche Vorstellung, dass ein abgeschnittener Finger den Zugang zu eurem Haus freigibt, mögen regelmäßige Tatort-Gucker vielleicht haben.

Auch diese Variante gehört allerdings in den Bereich des extrem Unwahrscheinlichen. Die meisten Systeme nutzen die sogenannte "Lebenderkennung". So wird beim Auflegen des Fingers zum Beispiel die Leitfähigkeit der lebenden Haut geprüft.

Wovon hängen die Kosten eines Fingerprint-Schlosses ab?

Was euch ein elektronisches Zugangssystem mit Fingerabdruck-Sensor am Ende kostet, hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Der wichtigste ist, ob ihr euch für eine Haustür mit integriertem Fingerprintsystem entscheidet, oder ob ihr eine vorhandene Haustür nachrüsten wollt.

Wählt ihr in einem Haustüren-Konfigurator im Netz (zum Beispiel bei Türenheld.de) die Option Fingerprint, kommen schnell rund 800 bis 1.500 Euro Zusatzkosten hinzu. Deutlich günstiger sind Systeme zum Nachrüsten. Sie liegen etwa zwischen 150 und 550 Euro.

Auch diese Faktoren beeinflussen den Preis:

  • Zahl der speicherbaren Fingerabdrücke
  • Material des Gehäuses (Metall oder Kunststoff)
  • Zusätzliche Zahlencode- und/oder Smartphone-Funktion
  • Integrierte Klingel-, Lautsprecher- und/oder Kamerafunktion
  • Integrierte Nachtsichtfunktion
  • Notschloss für Schlüssel
  • Art der Verbindung (Kabel versus Funk)
  • Beleuchtung des Touchscreens
  • Administration der Zugangsberechtigungen über Smartphone oder Tablet

Nachrüstbare Fingerprint-Systeme: Kosten und Funktionen

Wie gesagt: Die Auswahl ist gerade bei nachrüstbaren Fingerprint-Systemen vielfältig. Geräte mit hochwertigem Edelstahlgehäuse mit vielen Zusatzfunktionen, einem großen Speicher für viele Fingerabdrücke, Displaybeleuchtung und einer kabellosen Verbindung gehören eher zu den teureren Modellen. Es gibt auch in den Funktionen deutlich abgespeckte Varianten, die sind entsprechend günstiger. Wir stellen euch hier zwei beispielhafte Modelle vor:

Der Alles-Könner: secuentry easy 5602

Das elektronische Türschloss secuentry easy 5602 mit Fingerprint-Option von Burg-Wächter liegt bei knapp 400 Euro. Hier können 24 Abdrücke gespeichert werden, es verfügt über ein mechanisches Notschloss und ist mit einem Smartphone kompatibel.

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Günstig und ohne Schnick-Schnack: Entrasys GD

Das Modell Entrasys GD von Sommer ist mit rund 130 Euro deutlich günstiger, verzichtet dafür aber auch auf smarte Zusatzfunktionen und hat ein einfaches Kunststoff- statt ein Metallgehäuse.

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Haustür-Systeme mit integrierter Fingerprint-Option: Kosten und Funktionen

Die Sensoren eines bereits ab Werk integrierten Fingerabdrucksystems können im Türflügel oder im Türgriff integriert sein. Für letzteres eignet sich besonders eine Griffstange, in die der Sensor rückwärtig installiert ist. So ist er von vorne unsichtbar.

Bei Rechtshändern bietet es sich an, den rechten Zeigefinger als Fingerprint zu speichern, da dies dem natürlichen Griff entspricht. Es gibt aber auch Varianten, bei denen der Sensor frontal im Türgriff oder an unterschiedlichen Stellen im Türflügel eingelassen ist. Die Position des Fingerabdruck-Scanners ist letztlich Geschmacksache. Für die hohen Zusatzkosten ist vor allem der Einbau des Motorschlosses in der Türfüllung verantwortlich.

Am besten ist es, wenn ihr den Unterschied bei eurer Wunschhaustür selbst testet. Im Netz gibt es eine ganze Reihe von Haustüren-Konfiguratoren. Stellt euch zunächst die Variante mit normalem Schloss zusammen und notiert euch den Preis. Im zweiten Schritt fügt ihr das Fingerprintsystem hinzu (manche Shops haben sogar verschiedene im Angebot). Die Differenz sind die Kosten des elektronischen Türschlosses.

Hier drei beispielhafte Modelle für Haustüren mit einem integrierten Fingerprint-System:

Alutür mit oder ohne Fingerprint von Hörmann

Die Alu-Haustür ThermoSafe der Firma Hörmann kostet nach Angaben des Herstellers in der Grundausstattung etwa 3.000 Euro. Entscheidet ihr euch zusätzlich für ein integriertes Fingerscansystem, liegt ihr schon bei 3.800 Euro.

Eine Frauenhand bedient den Fingerprint-Sensor einer Hoermann-Alu-Haustür.
Beim Haustür-Hersteller Hörmann fallen für ein integriertes Fingerprint-Schloss Mehrkosten von rund 800 Euro an.

Smarte Haustür von Heroal

In die Haustür "Le Corbusier" des Herstellers Heroal lässt sich auf Wunsch das System ekey integrieren. Die smarte Tür kann dann nicht nur per Fingerprint, sondern auch über eure Smartphone-App geöffnet werden.

Was eine so ausgestattete Aluminium-Tür genau kostet, konnte uns die Firma nicht sagen. Denn bei Le Corbusier handelt es sich – wie so oft in der Haustürbranche – nicht um eine fertige Tür, sondern um ein Profilsystem. Wenn ihr euch mithilfe des Konfigurators für eine der unzähligen Varianten entschieden habt, könnt ihr euch für euer Wunschtür-Design aber Angebote von Metallbaubetrieben in eurer Nähe schicken lassen. Sie fertigen dann die Tür auf Bestellung und bauen sie vor Ort fachmännisch ein.

Man sieht den Ausschnitt des Türgriffs einer heroal-Haustür. Daneben ist ein Fingerprint-Sensor eigelassen.
Smarte Lösungen für erhöhten Bedienkomfort: heroal Haustüren lassen sich komfortabel per Fingerprint oder Smartphone App öffnen.

Haustür mit OneTouch-System von Pirnar

Auch der slowenische Hersteller Pirnar hält sich in Sachen Kosten-Transparenz vornehm zurück. Auch hier gibt es die Preise nur auf direkte Anfrage. Die Aluminium Haustüren mit Pirnars OneTouch-System dürften aber in Sachen Kosten zu der Königsklasse in der Kombination von Haustürdesign und Sicherheitstechnik zählen.

Denn Pirnar stellt Türen her, die nicht nur die Bewohner über Fingerprint-System erkennen und die Tür automatisch öffnen und schließen. Die Griffe der Türen werden außerdem nach dem Abschließen wieder automatisch in die Türfüllung versenkt. So entsteht eine ebene Fläche, die nicht nur toll aussieht, sondern schon von Weitem signalisiert: "Hier kommt niemand unbefugt herein!"

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Fazit: Was Fingerprintsysteme für Haustüren wirklich kosten

Die Kosten für ein Fingerabdruck-Schloss sind extrem unterschiedlich. Am günstigsten mit Preisen zwischen 150 und 550 Euro sind Systeme, die nachgerüstet werden und sich meistens in einer externen Box neben der Tür oder – unter Putz – in der Hauswand befinden. Der Einbau kommt noch obendrauf.

Theoretisch gibt es in diesem Fall Einsparpotential, indem ihr die Technik selbst installiert. Wir raten euch aber bei einem so sensiblen Bereich wie eurer Haustür, auf Experimente zu verzichten und das Ganze von einem Fachmann einbauen zu lassen.

Am anderen Ende der Preisskala liegen Haustüren, in die nicht nur der Touch-Sensor bereits eingelassen ist, sondern die in der Füllung auch ein Motorschloss vorweisen. Hausbewohner mit körperlichen Beeinträchtigungen profitieren davon besonders. Für alle anderen ist es eher purer Luxus.

Wenn die Tür dann auch noch in Sachen Einbruchschutz und Wärmedämmung gute Werte aufweisen kann und eine zusätzliche LED-Beleuchtung den Weg nach Hause weist – wie bei der Serie Pirnar OneTouch – liegt ihr schon bei etwa 5.000 Euro. Je nach Material, Türhöhe, und zusätzlichen Seitenelementen sind nach oben kaum Grenzen gesetzt.

Wenn euch die Fingerprint-Technik zu teuer ist oder ihr der biometrischen Erkennung skeptisch gegenübersteht, müsst ihr aber dennoch nicht bei der alten Schlüssel-Schloss-Variante bleiben. Es gibt auch elektronische Türschlösser, die mit einem Zahlencode, einer Chipkarte oder einem Transponder geöffnet werden. Leider lässt sich letzterer aber genauso gut verlieren wie ein Schlüssel.

*Dieser Beitrag wurde um sogenannte Affiliate-Links ergänzt. Dadurch bekommen wir bei Kaufabschluss einen kleinen Anteil der Provision. Die Auswahl erfolgt aus rein redaktionellen Gesichtspunkten.

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