Neue Fenster bringen eine Menge in Sachen Energieeinsparung. Aber wie steht es mit dem Sonnen- und Sichtschutz? Es müssen ja nicht immer Rollläden sein, oder? In unserem Sanierungs-Blog bricht Familie Albrecht diesmal ganz bewusst mit baulichen Traditionen.
in diesem Teil geht es um den Einbau der neuen Fenster. Und wir gehen mal näher auf unsere Entscheidung für Raffstores und gegen klassische Rollläden ein.
Gleich nach dem Kauf hatten wir die alten Fenster von 1974 gegen neue, dreifach verglaste Fenster tauschen lassen. Der Effekt war erstaunlich: Die Umgebungsgeräusche von draußen waren viel weniger zu hören und natürlich wurde unser Wohnraum nun nicht mehr durch zugige Fenster kalt.
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Neue Fenster sorgen für mehr Licht
Im Laufe unserer Sanierungspläne haben wir dann beschlossen, noch drei neue "Lichtschaffer" in die Front des Hauses einsetzen zu lassen. Wir befassten uns ausführlich mit der Berechnung der jeweiligen Fenstergröße und Anordnung im Haus. Im Kinderzimmer unserer Tochter Lilly war das einzige Fenster zur Nordseite ausgerichtet. Hier sollte Sonnenlicht ebenso einziehen wie unten im Erdgeschoss in unserer neuen Garderobe und im neuen Gästebad. Denn ein Bad ohne Fenster kam für uns nicht in Frage.
Lillys Fenster und das in der Garderobe sollten bodentief sein. Das Badezimmerfenster hingegen sollte vor allem für Licht und Frischluft sorgen. Hier war die Platzierung gar nicht so einfach. Wichtig war uns, dass wir noch genug Platz für die Einrichtung haben und dass es nicht zu viele Einblicke gewährt.
Die neuen Fenster wurden ausgemessen, der Liefertermin relativ schnell auf vier bis sechs Wochen bis zum Einbau festgesetzt. Ein paar Tage nachdem die Rohbauer ihre Arbeiten beendet hatten, wurden die Fenster mit Kompribändern zur Dämmung und langen Schrauben in die vorbereiteten Fensteröffnungen eingebaut. Das lief alles ganz reibungslos.
KfW-Förderung "Sonnenschutz und Beschattung"
Da war die Entscheidung für ein Sonnen- und Sichtschutzsystem fast schon schwieriger. Im Verlauf unserer Planung fielen uns in den Neubaugebieten Raffstores ins Auge. Die waren supermodern in der Optik – und erfüllten unsere Ansprüche. Wir wollten nämlich jedes Fenster individuell beschatten können und gleichzeitig Sicht- und Sonnenschutz schaffen.
Sascha hat sich zu diesem Punkt ausführlich informiert, vor allem über die Fördermöglichkeiten der KfW. Denn der Punkt "Sonnenschutz und Beschattung" im Förderbaustein Fenster war von Anfang an ein wichtiger Aspekt bei unserem Sanierungsvorhaben. Die KfW bezuschusst das als Einzelmaßnahme oder – wie in unserem Fall – im Rahmen eines Gesamtkonzeptes.
Raffstores statt Rollläden
Nun fragt ihr euch vielleicht: Warum wollten wir partout keine Rollläden an den Fenstern haben?
Bereits beim Kauf unseres Hauses 2011 war klar, dass es bei den Rollläden unbedingt Handlungsbedarf gab. Im Erdgeschoss waren noch die ersten, klassischen Modelle von 1974 im Einsatz. Dagegen gab es im Obergeschoss in Sachen Verdunkelung und Schutz vor Sonne gar nichts, obwohl sich hier die Schlafräume befinden.
Im Kern ging es uns bei der Sanierung ja darum, den Wohnkomfort zu erhöhen und im Ergebnis eine energieeffiziente Immobilie zu schaffen. Uns war klar, dass wir die Räume mit Rollläden dunkler bekommen würden als mit den Raffstores. Aber mit Rollläden gibt es nur hell oder dunkel. Bei Raffstores lässt sich dagegen individuell einstellen, wie viel Licht und Einblicke wir haben möchten. Außerdem wollten wir im Obergeschoss keine sichtbaren Rolladenkästen auf der Fassade haben. Da Raffstores genauso wie Rolläden förderfähig sind, war unsere Entscheidung gefallen.
Weil wir später keine Kästen, sondern nur die Raffstores sehen wollten, planten wir mit Raffstorekästen, die sich unsichtbar in die geplante Dämmung integrieren ließen.
Smarte Bedienung dank Funktechnik
Neben dem reinen Sonnenschutz sind auch Antriebe und Steuerungen sowie Lichtlenksysteme zur Steigerung der Energieeffizienz wichtig. Bei der Bedienung der Raffstores legten wir Wert darauf, dass wir jedes Fenster individuell verdunkeln können. Außerdem wollten wir keine Schalter im Wohnraum an den Wänden mehr sehen – hier gab es unendlich viele Möglichkeiten.
Wir entschieden uns für eine Bedienung mittels Funk, die in die später geplante Smart Home-Technik integriert werden kann. Hätten wir Schalter zur Bedienung mittels Stromführung ohne Funk genommen, wäre dies nicht möglich gewesen. Damit wir auch später flexibel an die Kästen kommen, hat der Elektriker die Funkschalter und den Strom für jedes einzelne Raffstore von außen in einer Ringschaltung geplant. Die Elektriker legten uns die Ringschaltung auf der Hauswand von Fenster zu Fenster und schlossen alles unten im Keller zusammen.
Dies sind alles Punkte, die euch vielleicht bei eurer Entscheidungsfindung helfen könnten, wenn ihr auch plant, Raffstores einbauen zu lassen.
Der Einbau der Raffstores
Die Raffstores hatten vom Hersteller mit Liefer- und Montagetermin eine Wartezeit von zehn Wochen. Für den Einbau wurden drei bis vier Tage angesetzt, da wir ja alle Fenster im Erd- und Obergeschoss damit ausstatten wollten.
Bei den großen Fenstern im Wohnzimmer und Schlafzimmer empfahl sich eine Teilung, um noch individueller die Raffstores öffnen und schließen zu können. Bei der Farbe der Lamellen waren wir uns beide von Anfang an einig, dass wir sie auf der weißen Putzfläche im Obergeschoss in Anthrazit farblich herausheben wollten.
Eine gute Woche lang wurden dann die Raffstores montiert. Das Haus gewann sofort an Wohnkomfort und Aussehen – wir waren happy!
Die Bedienung über die Fernbedienungen war kinderleicht und ließ keine Wünsche offen. Innerhalb weniger Sekunden waren die Fenster nun blickdicht oder komplett frei. Da wir keine Kästen mehr haben, ging auch nichts an Fensterfläche verloren Und für die später geplante Umrüstung auf Smart-Home-Technik war auch alles vorhanden.
Stockdunkel wird es in den Räumen nicht, aber das war uns von vornherein bewusst. Im Gegenteil, für die Kinder ist es sogar schöner, nicht in komplett abgedunkelten Kinderzimmern aufzuwachen. Heute können wir die früher eingebauten alten Rollläden mit den neu installierten Raffstores wunderbar vergleichen. Ganz ehrlich: Wir würden nach Abwägung der Vor- und Nachteile immer wieder Raffstores nehmen.
Übersicht der Kosten für die neuen Fenster und Raffstores:
Für den Einbau der neuen Stürze über den drei neuen Fenstern sowie der Haustür (siehe Teil 4 unseres Sanierungs-Blogs), die drei neuen Fensteröffnungen und den Abriss des alten Sturzes im geschlossenen Hauseingang haben wir inklusive Baustelleneinrichtung, Putz- und Abrissarbeiten 3864,53 Euro inkl. MwSt. bezahlt.
Einbau von jeweils drei Fenstern im Obergeschoss und im Erdgeschoss: 2.290,75 Euro inkl. MwSt.
Einbau von drei Fenstern im Kellergeschoss: 1.090,04 Euro inkl. MwSt.
Einbau der Raffstores an zehn Fenstern: 13.988,30 Euro inkl. MwSt.
Insgesamt lagen die Kosten bei 21.233,62 Euro.
Ihr seht: Raffstores sind eine interessante Alternative zu herkömmlichen Rollläden. Und da wir sie auch für die Einbindung in ein Smart-Home-System geplant haben, werden wir daran sicher noch viele Jahre lang Freude haben. Im nächsten Teil geht es dann um den Einbau der Fußbodenheizung und die Verlegung der Fliesen.
Bis dahin, liebe Grüße,
Eure Lina Stefanie
Weitere Beiträge aus dem Sanierungs-Blog:
Was vorher geschah, lest ihr in Teil 4 unseres Sanierungs-Blogs: