Ob cooler Betonlook, metallischer Schimmer oder rauer Shabby-Chic – mit modernem Rollputz verwandelt ihr im Nu eure Wände in eurem eigenen Lieblingsstil.
Sie drängen sich klammheimlich zwischen Wandfarbe und Tapete in den Vordergrund: Dekorputze. Mit ihnen könnt ihr euren Wänden Struktur geben, passend zu jedem Einrichtungsstil. Pigmente und Techniken sorgen für eine große Vielfalt an Farben und Effekten.
Einst als spießiges und ödes Fassadenkleid gebrandmarkt, kommen Putze heute mit dem Image des kreativen und wohngesunden Materials daher. Die Auswahl an Dekorputzen ist größer denn je.
Und das Schönste: Die meisten könnt ihr einfach selbst aufbringen. Mit gebrauchsfertigen Streich- und Strukturputzen gebt ihr euren Wänden mit ein bisschen Übung einen völlig neuen Look.
Dekorputz macht Wände glatt, rau oder auch bunt
Wie eure Wand später aussehen soll, bleibt ganz eurer Fantasie überlassen. Denn mit Dekorputz ist fast alles möglich. Eingefärbt, im Mix mit Zusätzen wie Perlmutt, Glimmer oder Marmorgranulat, mit rauer oder spiegelglatter Oberfläche beweist Putz eine enorme Vielfalt.
Mit den verschiedensten Hilfsmitteln könnt ihr die schönsten Strukturen und Muster auf die Wand zaubern. Das puristisch Glatte ist hier ebenso angesagt wie die bewusste Oberflächengestaltung. Da wirken Wände wie aus feinstem Marmor oder sie muten rustikal an wie mediterrane Mauern oder raue Holzverschalungen.
Farbige Wand ohne zusätzlichen Anstrich
Und in Sachen Farbe könnt ihr dank Zugabe von Pigmenten aus dem Vollen schöpfen. Die Farbpalette reicht von sanften Pastellen bis zu kräftigen, satten Tönen – und das ohne zusätzlichen Anstrich.
Ein wenig Mut braucht ihr schon, um euer Zuhause in diesen Look zu tauchen. Aber vielleicht genügen für den Anfang auch nur ein paar Hingucker, eine goldene Wand zum Beispiel oder ein glatt gespachtelter Spritzschutz in der Küche.
Mit Putz das Raumklima verbessern
Wohngesund ist diese Art der Wandveredelung noch dazu. Die Fachwelt unterscheidet mineralische von pastösen Putzen. Der mineralische Aufbau von ersterem sorgt für ein ausgeglichenes, gesundes und behagliches Raumklima.
Denn mineralische Putze nehmen Luftfeuchtigkeit auf und geben sie später wieder ab. Sie basieren vornehmlich auf Löschkalk, dem farbige Erden, Marmorpulver oder gemahlener Stein zugesetzt werden.
Tadelakt und Stuccolustro im Trend
Schon die Römer in der Antike wussten damit edlen Marmor täuschend echt zu imitieren. Dieser Stuccolustro wie auch sein marokkanisches Pendant Tadelakt überlasst ihr vielleicht lieber dem Fachmann.
Diese natürlichen Glättetechniken erleben gerade ein Comeback, wandeln sie doch Wände in Kunstwerke. Und wenn ihr diese noch mit Glätteseife behandeln lasst, sind sie sogar noch wasserabweisend und schmutzunempfindlich.
Fertigputz: Direkt aus dem Eimer an die Wand
Seid ihr geschickte Heimwerker, könnt ihr ähnlich Aufsehen erregende Ergebnisse mit pastösen Putzen erzielen. Die bestehen ebenfalls aus Kalk und Zement, aber zum Teil aus Polyesterharzen. Ihr bekommt sie gebrauchsfertig. Sprich: Granulate für die Körnung wie auch Farbpigmente stecken bereits darin.
Das hat den Vorteil, dass ihr die Farbe gar nicht erst anmischen müsst. So ist das Mischungsverhältnis immer optimal und der Fertigputz bietet euch eine hohe Sicherheit beim Verarbeiten. Nach kräftigem Umrühren könnt ihr diese Putze direkt aus dem Eimer mit Kelle, Rolle oder Bürste auf die Wand auftragen. Je nach Zusatzstoffen müsst ihr mit einem bis fünf Euro pro Quadratmeter für Fertigputz rechnen.
Erst einmal auf der Spanplatte experimentieren
Körnige Reibeputze müsst ihr nach dem Aufbringen abziehen und mit einem Kunststoffreibebrett strukturieren. Roll- und Kellenputze könnt ihr hingegen mit Walze, Pinsel, Spachtel und anderen Werkzeugen nach Belieben modellieren.
Ein wenig Übung gehört schon dazu. Ihr solltet also vorher an einer Probefläche mit Putz und Werkzeugen experimentieren. Nehmt dazu einfach Reste von Span- oder Gipskartonplatten als Leinwand. Und lasst euch Zeit, um die ideale Technik zu entwickeln.
Bevor es an die Wand geht, solltet ihr diese genau unter die Lupe nehmen. Schließlich muss der Putz gut haften. Das kann er nur auf sauberem, öl- und fettfreiem Untergrund. Alte Tapeten könnt ihr mit den neuen Rollputzen sogar überstreichen. Schaut hier besser auf die Anleitung oder fragt im Fachhandel nach.
Baumwollputz lässt sich wieder entfernen
Wohnt ihr zur Miete oder wollt ihr die Wanddekoration irgendwann einmal wieder loswerden, dann greift ihr lieber zu Dekorputzen auf Baumwoll- oder Zellulosebasis – auch Flüssigtapeten genannt. Die brauchen zwar ein paar Tage zum Trocknen, regulieren aber auch das Raumklima, indem sie Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Manko: Sie saugen auch Zigarettenrauch und Küchendünste auf.
Baumwollputze könnt ihr genauso leicht entfernen wie ihr sie aufgebracht habt. Einfach die Wand mit Wasser einsprühen und den Putz mit dem Spachtel herunterholen.
Und wenn ihr den alten Baumwollputz im Eimer auffangt, könnt ihr diesen sogar wieder verwenden: Einfach die Masse erneut mit Leim anrühren und an der nächsten Wand aufbringen. Für diesen recyclingfähigen Ökowandbelag solltet ihr zwischen vier und zwölf Euro pro Quadratmeter veranschlagen.
Ihr sucht noch nach ein wenig Inspiration? Na da haben wir doch was für euch: