Treppen sind vor allem für ältere Menschen ein Sicherheitsrisiko. Dabei ist es bei der Planung mit einem Minimum an Mehraufwand möglich, Treppen sicherer zu machen. Und auch nachträglich könnt ihr eure Treppe altersgerecht gestalten – indem ihr folgende sieben Punkte für barrierefreie Treppen beachtet.
1. Das richtige Steigungsverhältnis der Treppe
Es gibt Treppen, die sich bequem und weniger bequem begehen lassen. Verantwortlich dafür ist unter anderem das Verhältnis von Steigung und Auftritt. Für eine auch im Alter sichere Treppe wird das Verhältnis 17 (Steigung) zu 29 (Auftritt) Zentimetern empfohlen. Dadurch beansprucht die Treppe zwar etwas mehr Platz, aber im Vergleich zu gängigen Maßen (19:25 Zentimetern oder 18:27 Zentimetern) kostet das pro Geschoss trotzdem nur wenig mehr Verkehrsfläche.
2. Überall die gleiche Steigung bei einer barrierefreien Treppe
Die Steigung der Treppe muss überall gleich sein. Das klingt selbstverständlich, ist aber trotzdem oft nicht der Fall – gerade beim An- und Austritt. Vor allem eine nachträglich eingebaute Fußbodenheizung oder neue Bodenbeläge verändern die Geschosshöhe und damit die Steigung der ersten und letzten Stufe. Deswegen solltet ihr bei Modernisierungen auch die Treppensteigung im Auge behalten.
3. Kontraste machen Treppen sicherer
Ältere Menschen benötigen viel mehr Licht, um dasselbe zu sehen wie jüngere Leute. Dieser Effekt wird übrigens schon ab dem 40. Lebensjahr spürbar. Deswegen sollten sich Treppenstufen von Bodenflächen optisch abheben, beispielsweise durch Farbkontraste und eine entsprechende Beleuchtung. Auch Stufenkanten sollten gut zu erkennen sein.
4. Sichere Treppengrundrisse
Die meisten Unfälle auf Treppen passieren laut Statistik am Anfang oder Ende eines Treppenabschnitts. Deswegen sind Treppen, die durch ein Podest unterbrochen werden, relativ unfallträchtig. Gewendelte Treppen schneiden dagegen überraschend gut ab. Doch auch bei ihnen sollte auf eine gute und fachmännische Stufenverziehung geachtet werden, die die Treppe gut begehbar macht und nur geringfügig mehr Platz beansprucht.
5. Beleuchtung für barrierefreie Treppen
Alle Bereiche der Treppe sollten gut ausgeleuchtet sei. Das gilt auch tagsüber und in der Dämmerung. Geeignet sind seitlich angebrachte Wandspots oder beleuchtete Stufenvorderkanten. Sie sind übrigens nicht nur gut zu sehen, sondern sehen auch gut aus.
Eine weitere Möglichkeit der Beleuchtung bilden Lichtquellen im Handlauf. In jedem Fall sollten die Lichtschalter am Anfang und Ende jedes Absatzes bequem zu erreichen sein. Oder ein Bewegungsmelder schaltet das Licht automatisch ein und blendet den Nutzer nicht.
6. Ein oder zwei Handläufe machen Treppen sicherer
Der Handlauf muss bequem mit der Hand zu umfassen, griffig und stabil sein. Und er sollte über die gesamte Länge der Treppe reichen. Im Alter lässt sich nachträglich jederzeit ein zweiter Handlauf anbringen, damit man sich mit beiden Händen absichern kann. Er sollte in einer Höhe von 80 bis 110 Zentimetern angebracht sein. Das ist ideal, um sich beim Gehen abzustützen und die Treppe altersgerechter zu machen.
7. Halbstufen für mehr Barrierefreiheit
Mit sogenannten Halbstufen lässt sich die Steigung halbieren, die mit einem Schritt überwunden werden muss. Diese Zwischenpodeste sorgen für mehr Stabilität bei der Gewichtsverlagerung und sparen Kraft. Sie lassen sich jederzeit nachträglich anbringen und sind auch wieder leicht zu entfernen. Die KfW gewährt für Halbstufen Zuschüsse innerhalb ihrer Förderprogramme für altersgerechten Umbau.
Unser abschließender Tipp für weitere Informationen zum Thema Barrierefreiheit im Alter: In folgendem Artikel unserer Wohnglück-Kolumnistin Eva Brenner findet ihr nützliche Hinweise und Inspiration für die richtige Planung einer altersgerechten Wohnumgebung – schaut doch mal rein: