Eine Raumspartreppe bietet sich überall dort als Verbindung zwischen zwei Stockwerken an, wo nur wenig Platz vorhanden ist. Zum Beispiel als Übergang vom Obergeschoss zum ausgebauten Dachboden. Hier erfahrt ihr alles über Voraussetzungen, die verschiedenen Treppen-Arten und Kosten.
Egal, ob Loft, Maisonettewohnung oder ausgebauter Dachboden: Ihr wollt zwei Geschosse miteinander verbinden, habt aber kaum Platz? In diesem Fall ist eine Raumspartreppe die optimale Lösung. Sie zeichnet sich durch eine geringe Grundfläche aus. Der Grund dafür: Die Stufen sind schmaler und der Auftritt steiler als bei herkömmlichen Treppen.
Ihr habt die Wahl zwischen unterschiedlichen Varianten: mit vollem oder wechselseitig begehbarem Tritt sowie gewendelt, gerade, offen oder geschlossen. Wir stellen die wichtigsten Arten raumsparender Treppen vor, verraten Kosten und Voraussetzungen.
Voraussetzungen für eine Raumspartreppe
Soll die Raumspartreppe nicht als Fluchtweg dienen, sind weniger Normen zu beachten als bei sogenannten "notwendigen Treppen". Dennoch gibt es ein paar Faktoren, die ihr vor dem Einbau im Blick behalten müsst:
Die Deckenöffnung und Grundfläche müssen mindestens einen Quadratmeter betragen.
Die Breite einer Raumspartreppe beträgt in der Regel 50 bis 80 Zentimeter.
Die Steigungshöhe sollte maximal 21 Zentimeter betragen.
Ein Geländer mit einer Mindesthöhe von 90 Zentimetern ist Pflicht. Ab zwölf Metern Höhe sind es 120 Zentimeter.
Aus Sicherheitsgründen darf eine Raumspartreppe nicht der alleinige Zugang zu einer Wohnung sein.
Ein Pluspunkt von Raumspartreppen: Sind die genannten Kriterien erfüllt, lassen sie sich an unterschiedlichste architektonische Besonderheiten anpassen.
Vorteile und Nachteile von Raumspartreppen
Eine Raumspartreppe hat viele Vorteile:
Die Treppe lässt sich auch auf kleinem Raum realisieren.
Der Einbau von Bausätzen kann im Regelfall in Eigenregie erfolgen.
Raumspartreppen sind vergleichsweise günstig.
Die Treppenart ist ideal im Bereich Renovierung, Umbau und Dachausbau.
Dem gegenüber stehen folgende Nachteile:
Durch den steilen Aufstieg sind Raumspartreppen in der Regel nicht barrierefrei.
Bei schmalen Stufen besteht eine erhöhte Abrutschgefahr.
Für ältere Menschen, Kleinkinder und Personen mit großen Füßen kann diese Treppenart problematisch sein.
Welche Arten von Raumspartreppen gibt es?
Es gibt verschiedene Varianten der Raumspartreppe. Für welche ihr euch entscheidet, ist vor allem Geschmackssache. Zudem kann die Wahl von den örtlichen Gegebenheiten abhängen. Dies sind die populärsten Modelle:
Wendeltreppe
Bei der Wendeltreppe verlaufen die Stufen nicht gerade, sondern im Kreis. Dadurch ist diese Variante ein echtes Raumwunder. Die Treppe windet sich rund um das sogenannte zentrale Treppenauge aufwärts.
Spindeltreppe
Die Spindel- oder Spiraltreppe zählt ebenfalls zu den Wendeltreppen. Ihre Stufen verlaufen rund um ein vertikales Rohr. Diese Variante ist eine der platzsparendsten Lösungen und eignet sich besonders für Schachtbereiche. Es gibt Modelle, die eine Grundfläche von nur einem Quadratmeter haben. Sie kann auch gut nachträglich eingebaut werden.
Sambatreppe
Die Sambatreppe zeichnet sich durch die sogenannten Samba- oder Schmetterlingsstufen aus. Diese haben jeweils eine schmale und eine tiefe Seite, so dass sie wechselseitig begehbar sind. Viele Nutzer empfinden diese Art Tritt als besonders sicher.
Wangentreppe
Bei der Wangentreppe sind die Stufen gerade ausgerichtet und durch seitliche Trägerelemente, die sogenannten Wangen, gehalten. Es gibt Modelle, die frei im Raum stehen, andere verlaufen entlang einer Wand. Raumsparende Wangentreppen sind mit vollen Stufen oder mit Wechseltritt erhältlich.
Holmtreppe
Bei der Holmtreppe liegen die Stufen auf einem oder mehreren Balken auf, dem sogenannten Holm. Dieser ersetzt seitliche Trägerelemente. Bei Zweiholmtreppen verlaufen zwei Balken parallel. Bei Mittelholmtreppen gibt es einen mittig verlaufenden Holm. Diese Variante wirkt besonders luftig und modern – ideal für Loft-Wohnungen.
Leitertreppe
Treppen mit einer Steigung zwischen 45 und 75 Grad nennt man Leitertreppen oder Treppenleitern. Solche Treppen sind nach dem Baurecht allerdings aufgrund der eingeschränkten Sicherheit und Benutzbarkeit nur als Ersatz für bewegliche Bodentreppen zur Erschließung von Dachgeschossen oder Speichern ohne Aufenthaltsräume erlaubt. Ihre Laufbreite sollte mindestens 50 Zentimeter und höchstens 70 Zentimeter betragen. Die Sicherheit erhöht sich, wenn auf beiden Seiten Handläufe angebracht werden.
Material für Raumspartreppen
Neben der Treppenart stehen euch verschiedene Materialien zur Verfügung. Wofür ihr euch entscheidet, hängt vor allem von eurem Einrichtungsstil und dem Budget ab. Die beliebtesten Baustoffe sind Metall und Holz:
Bei Raumspartreppen aus Metall sind die Bauteile meist aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium gefertigt. Diese lassen sich farbig beschichten, so dass ihr individuelle Akzente setzen könnt.
Holztreppen bestehen in der Regel aus Fichte, Buche, Eiche oder Ahorn. Achtet darauf, dass robustes Massivholz verwendet wurde. Optisch habt ihr durch unterschiedliche Beschichtungen viel Gestaltungsspielraum.
Mit Raumspartreppen könnt ihr nicht nur Platz, sondern auch Geld sparen. Handelsübliche Modelle können um bis zu zwei Drittel preiswerter sein als herkömmliche Treppen.
Am günstigsten kommt ihr weg, wenn ihr euch für einen Bausatz aus Holz entscheidet. Es gibt einfache Raumspartreppen aus unbehandeltem Nadelholz für unter 150 Euro im Baumarkt. Aufwändigere Modelle aus Massivholz mit optischen Raffinessen kosten im Schnitt bis zu 2.000 Euro. Beachtet beim Kauf unbedingt die maximale Gewichtsbelastung, die bei günstigen Angeboten meist sehr begrenzt ist.
Treppen aus Metall sind oft kostspieliger. Sie fangen bei rund 400 Euro an. Mit bis zu 2.500 Euro müsst ihr je nach Ausstattung rechnen. Sonderanfertigungen aus Gusseisen sind preisintensivere Raumspartreppen. Sie kosten im Schnitt zwischen 1.000 und 3.500 Euro.
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