Modernisieren | Expertentipp

Was tun, wenn die Holztreppe knarrt?


Ältere Holztreppen knarren und quietschen oft, wenn man sie betritt. Unser Experte erklärt, wie ihr die störenden Geräusche abstellen könnt.

  1. So stellt ihr Knarrgeräusche eurer Holztreppe ab
  2. So bekommt ihr eine wirksame Trittschall-Dämmung der Holztreppe

Folgende Frage wurde an die Redaktion herangetragen: "In meinem 1978 als Fertighaus gebauten Eigenheim entsteht seit Kurzem beim Begehen der Holztreppe auf elf von 14 Stufen ein knarrendes Geräusch. Die Treppenwangen und die Setzstufen sind meiner Beurteilung nach aus Tanne oder Fichte gemacht – die Trittstufen aus Buchenholz. Können die unterschiedlichen Hölzer für das Knarrgeräusch verantwortlich sein und wie kann ich Abhilfe schaffen?"

Die Wohnglück-Experten antworten:

Es ist eine bekannte Tatsache, dass Holz im Alter schrumpft. Es trocknet aus und zieht sich zusammen. Unter der ständigen Belastung zahlloser Tritte federn die Treppenstufen unmerklich durch, sie bewegen sich in den seitlich in die Wangen eingestemmten Nuten – was ein Knarren und Quietschen verursacht.

So stellt ihr Knarrgeräusche eurer Holztreppe ab

Es gibt einige Möglichkeiten, die Stabilität wieder herzustellen und die unangenehmen Geräusche abzustellen. Alle Maßnahmen solltet ihr aus optischen Gründen jeweils auf der Rückseite der Treppe durchführen:

  1. Wenn die Stufen in die seitlichen Wangen eingestemmt sind, könnt ihr von der Unterseite her dünne Holzkeile zwischen Stufe und Nut – unter Zugabe von etwas Holzleim – einschlagen.
  2. Oftmals hat sich zwischen Wand und Seitenwange ein Spalt gebildet. In diesem Fall könnt ihr hier Hartholzkeile eintreiben – je tiefer, desto besser. Überständige Teile der Holzkeile müsst ihr absägen, und der zwischen Wand und Wange entstandene Spalt sollte mit einer Leiste abgedeckt werden.
  3. Freiliegende Treppen ohne Wandkontakt lassen sich nachträglich mit einer langen Schraube verspannen. Das kann mit einem Gewindestab erfolgen, der so lang ist, dass er durch beide Wangen reicht und zusätzlich an beiden Seiten eine Unterlegscheibe und Mutter aufnehmen kann. Unter jeder fünften Trittstufe wird die Wange in der Mitte durchbohrt, der Gewindestab eingeführt und fest verschraubt. Aus optischen Gründen könnt ihr – zumindest auf einer Seite – eine sogenannte Hutmutter verwenden.
  4. Bei geschlossenen Treppen müsst ihr ganz besondere Aufmerksamkeit auf die Setzstufe richten. Das ist das senkrechte Brett zwischen den einzelnen Trittstufen. Dessen Befestigung könnt ihr durch verschiedene Maßnahmen erheblich verbessern:
  • Auf der Rückseite verschraubt ihr die Setzstufe zusätzlich mit der jeweiligen unteren Trittstufe.
  • In den Winkeln zwischen oberer Trittstufe und Setzstufe könnt ihr zur Stabilisierung Metallwinkel, Holzklötze oder stabile Hartholz-Leisten schrauben.
  • Ihr könnt die Setzstufe auch "aufdoppeln". Das kann sowohl von der Vorderseite (wenn die Trittstufe vorn ausreichend übersteht) also auch von der Rückseite her erfolgen. Allerdings sollte das mit einem Brett aus Hartholz oder mit mindestens zehn Millimeter dickem Sperrholz gemacht werden. OSB- oder Spanplatten sind für diesen Zweck nicht geeignet.

So bekommt ihr eine wirksame Trittschall-Dämmung der Holztreppe

Neben der Beseitigung von Knarr- oder Quietschgeräuschen besteht oftmals der Wunsch nach einer wirksamen Trittschall-Dämmung. Mit einem Belag aus Teppichboden erreicht ihr in vielen Fällen keine gute Trittschall-Dämmung. Sehr gute Ergebnisse könnt ihr dagegen erzielen, wenn ihr die Rückseite von Tritt- und Setzstufen mit mehreren Lagen Holzweichfaser-Dämmplatten beklebt.

Das wird dich auch interessieren