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Treppengeländer: Alles über Vorschriften, Arten und Kosten


Treppengeländer machen Treppen erst komplett und sind in den meisten Fällen Vorschrift. Obwohl Geländer und Handlauf funktional sind, dürfen sie auch ästhetischen Ansprüchen gerecht werden. Holz, Edelstahl, Glas, Stäbe, Vollflächen oder Gitter: Hier sind die beliebtesten Treppengeländer-Arten – mit Kosten-Check.

  1. Gesetzliche Vorschriften für Treppengeländer
  2. Welche Treppengeländer-Arten gibt es?
  3. Welches Material eignet sich für Treppengeländer?
  4. Was kosten Treppengeländer?

Treppengeländer sorgen für einen sicheren Aufgang von einem Geschoss ins nächste. Nicht jede Treppenart braucht sie, aber besonders für Kinder und Senioren sind sie ein wichtiges Hilfsmittel, um nicht zu stolpern. Zusätzlich können Geländer und Handläufe eurem Treppenhaus extra Charme verleihen. Erfahrt hier mehr über die gesetzlichen Vorschriften für den Einbau von Treppengeländern, welche Arten es gibt und was sie kosten.

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Gesetzliche Vorschriften für Treppengeländer

Treppengeländer sind dekorativ. Doch vor allen Dingen dienen sie, innen wie außen, der Absturzsicherung. Deshalb hat der Gesetzgeber Vorschriften erlassen, die beim Treppenbau zu beachten sind.

Höhe, Verankerung, Ausführung und Handlauf müssen einen sicheren Aufgang ermöglichen. Die DIN 18065 definiert deshalb Mindestmaße und optische Richtlinien. Grundsätzlich ist ein Treppengeländer demnach überall dort Pflicht, wo die Absturzhöhe mindestens 15 Zentimeter beträgt und die Treppe über mehr als drei Stufen verfügt.

Darüber hinaus müsst ihr beim Thema Treppengeländer Folgendes beachten:

  • Das Treppengeländer muss eine Höhe von mindestens 90 Zentimetern aufweisen. Ab zwölf Metern Treppenhöhe sind es 110 Zentimeter.
  • Der Handlauf muss 25 bis 65 Millimeter breit sein.
  • Zwischen Wand und Handlauf muss mindestens fünf Zentimeter Platz sein.
  • Öffnungen in der Geländerfüllung dürfen maximal zwölf Zentimeter betragen.
  • Das Material von Geländer und Handlauf muss bruchsicher sein.
  • Handläufe müssen stabil, griffsicher und ohne Unterbrechungen sein.
  • Optisch müssen sich Handläufe sichtbar von der Wand abheben.

Die konkreten Vorschriften für den Bau von Treppen und Treppengeländern können je nach Bundesland variieren. Alle Infos findet ihr in der jeweiligen Landesbauordnung (LBO).

Von der ersten Idee bis zum fertigen Neubau: Hier findet ihr Expertenhilfe bei der Bauplanung.

Welche Treppengeländer-Arten gibt es?

Treppengeländer bestehen in der Regel aus einem Handlauf, einer Geländerfüllung und stabilisierenden Pfosten auf oder neben dem Treppenlauf.

Man kann fünf Konstruktionsarten unterscheiden:

  1. Stabgeländer: Zwischen Treppen- und Handlauf sind senkrechte Stäbe aus Holz oder Stahl angebracht.
  2. Gurtgeländer: Holz- oder Stahlstreben, sogenannte Kniegurte, verlaufen parallel zum Treppen- und Handlauf.
  3. Vollflächige Geländer: Die Geländerfüllung ist flächig, zum Beispiel aus Glas. Alternativ gibt es löchrige Gitter oder Netze, etwa aus Edelstahl. Die Füllung ist durch Obergurte, Untergurte oder Rahmen eingefasst.
  4. Handlauf an der Wand: Sind die Stufen von einer oder zwei festen Wänden begrenzt, kann parallel zum Treppenlauf ein Handlauf daran befestigt werden. Stäbe oder Füllungen sind dann nicht notwendig.

Tipp: Zum Aufwerten eures Treppenhauses könnt ihr spezielle Treppenlichter integrieren.

Holztreppe mit Handlauf an der Wand
Eine Alternative zum klassischen Treppengeländer ist ein einfacher Handlauf entlang einer festen Wand.

Welches Material eignet sich für Treppengeländer?

Geländer und Handläufe passen optisch idealerweise zum Treppenlauf. Sie bestehen heute meist aus Holz, Metall oder Kombinationen davon. Für Geländerfüllungen ist neben Edelstahl oder Aluminium bruchsicheres Glas beliebt.

Dies sind die Materialien für Treppengeländer im Überblick:

1. Geländer aus Metall

Edelstahl, Aluminium und Messing sind beliebte Materialien fürs Treppengeländer. Neben Metallstreben kommen Bleche, Lochbleche und Maschengitter in Frage. Das Material überzeugt mit seiner modernen Optik und kann Leichtigkeit in dunkle Treppenhäuser bringen.

Holztreppe mit Treppengeländer aus Edelstahl
Ein Gurtgeländer aus Edelstahl setzt moderne Akzente.

2. Holzgeländer

Euer Treppengeländer soll Landhauscharme versprühen oder zum hyggeligen Skandi-Design passen? Dann sind Pfosten, Stäbe und Handläufe aus Holz die richtige Wahl. Bei weniger belasteten Treppen sind weiche Hölzer wie Fichte, Lärche und Kiefer geeignet. Für häufig begangene Treppen sollte es ein Hartholz sein, zum Beispiel Eiche, Rotbuche, Esche oder Ahorn. Auch Obsthölzer, etwa Kirsche oder Nussbaum, sind beliebt.

Wichtig: Bei größeren Wohneinheiten müssen besondere Brandschutzverordnungen eingehalten werden. Hier kommen in der Regel nur Harthölzer mit einer Materialstärke ab 40 Millimeter zum Einsatz.

Holztreppe mit geschwungenem Holzgeländer
Ein Stabgeländer aus weiß lackiertem Holz passt zum Landhausstil.

3. Geländerflächen aus Glas

Bei vollflächigen Geländern ist Glas ein mögliches Material für die Füllung. Es ist lichtdurchlässig und wirkt modern. Wichtig ist, dass bruchsicheres Verbundsicherheitsglas oder Plexiglas verwendet wird. Für absturzsichernde Verglasungen ist ein Nachweis über die statische Tragfähigkeit und über die Tragfähigkeit unter Stoßeinwirkung notwendig.

Treppe mit Geländer aus Glas
Für viel Licht im Treppenhaus sorgt eine Geländerfüllung aus Glas.

Was kosten Treppengeländer?

Die Preise für Treppengeländer hängen maßgeblich vom verwendeten Material ab.

Sie beginnen bei etwa 80 bis 200 Euro pro laufendem Meter, wenn man sich für ein Leichtmetall wie Aluminium entscheidet.

Für Geländer aus Edelstahl oder Holz zahlt man rund 200 bis 500 Euro je laufendem Meter.

Glasfüllungen sind besonders teuer: Plant mindestens 500 Euro pro Meter Treppenlauf ein.

Mehr zum Thema Treppen, Treppen-Arten und Treppen-Pflege könnt ihr hier nachlesen:

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