In Deutschland ziehen junge Menschen im Durchschnitt mit 24,4 Jahren aus ihrem Elternhaus aus, wie aktuelle Daten zeigen. Die Statistik bestätigt auch ein Klischee: Söhne verlassen "Hotel Mama" deutlich älter als Töchter. Diese und weitere spannende Zahlen im Überblick.
Früher oder später ist es soweit: Kinder ziehen aus dem Elternhaus aus – zum Studieren, Reisen Karriere machen. Wann der Zeitpunkt gekommen ist, variiert in den EU-Ländern. Eine Gemeinsamkeit hingegen: Töchter verließen das Elternhaus 2021 in der EU durchschnittlich zwei Jahre früher als Söhne. Das bestätigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zur Frage: Wann ziehen Kinder aus?
Unterm Strich hat sich das Auszugverhalten junger Erwachsener in den vergangenen 20 Jahren kaum verändert. Im Jahr 2011 lebten 27,5 Prozent der unter 25-Jährigen nicht mehr mit ihren Eltern unter einem Dach. Im Jahr 2021 lag der Anteil bei 31,2 Prozent.
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Wann ziehen Kinder im Durchschnitt aus?
Im Durchschnitt ziehen junge Erwachsene in Deutschland mit 24,4 Jahren aus. Das ist etwas unter dem EU-Durchschnitt von 26,5 Jahren. Vergleicht man die Auszugsverhalten europaweit, dann zieht es vor allem junge Nordeuropäerinnen und Nordeuropäer früh aus ihrem Elternhaus. In Schweden liegt das durchschnittliche Auszugsalter bei 19 Jahren, in Finnland bei 21,2 Jahren und in den Dänemark bei 21,5 Jahren.
In süd- und osteuropäischen Ländern bleiben die Kinder vergleichsweise lange bei ihren Eltern leben. In Portugal, Spitzenreiter bei den Nesthockern, ziehen junge Erwachsene im Schnitt erst mit 34,4 Jahren aus, in Kroatien mit 33,3 Jahren, in der Slowakei mit 32,2 Jahren und in Griechenland mit 31,8 Jahren.
Auszugsalter von Männern und Frauen: Wer zieht früher aus?
Junge Männer lassen sich der aktuellen Statistik zufolge EU-weit mehr Zeit mit dem Auszug aus "Hotel Mama" als Frauen. Im Jahr 2021 lebten 27,6 Prozent der Söhne unter 25 nicht mehr mit den Eltern unter einem Dach. Unter den Töchtern zwischen 15 und 24 Jahren waren es 35,1 Prozent, die bereits ausgezogen waren.
Das durchschnittliche Auszugsalter der Männer beträgt in Deutschland 23,6 Jahre, das der Frauen 22,7 Jahre. In den übrigen EU-Ländern ist der Altersunterschied der flügge werdenden Kinder ähnlich. Auffällig: In Slowenien und Rumänien ist die Differenz mit drei Jahren besonders groß.
Heirat und Familiengründung: Zahlen auf dem Abstieg
Heiraten ist nicht mehr so angesagt wie noch vor 20 Jahren. Die Anzahl der 15- bis 24-Jährigen, die sich für eine Ehe oder Lebenspartnerschaft entscheiden, sinkt kontinuierlich. Zum Ende des Jahres 2021 hatten sich gerade einmal 136.000 junge Menschen in Deutschland das Ja-Wort gegeben. Zehn Jahre zuvor gab es in dieser Altersgruppe noch 246.000 und im Jahr 1991 sogar 990.000 Heiratswillige. Damals war jeder zehnte 15- bis 24-Jährige (9,6 Prozent) verheiratet, 2021 lebten bundesweit nur 1,6 Prozent in einer Ehe oder eingetragenen Lebenspartnerschaft.
Ähnlich vorsichtig sind junge Menschen heute beim Thema Familiengründung. Die Zahl junger Eltern in Deutschland ist binnen zehn Jahren um knapp 40 Prozent gesunken. 2021 waren 197.000 Elternteile in Deutschland zwischen 15 bis 24 Jahren (2,4 Prozent), während es 2011 noch 327.000 Eltern in dieser Altersgruppe (3,7 Prozent) gab.
Egal, ob mit oder ohne Nachwuchs, ledig oder verheiratet, früher oder später steht jeder junge Mensch auf den eigenen Beinen. Damit der Umzug reibungslos klappt, haben wir hier jede Menge praktische Tipps für euch: