Für die energetische Sanierung wird meist auch ein Heizungsaustausch empfohlen. Die Frage ist nur: Lässt sich mit einer neuen Heizung tatsächlich Geld sparen? Und was bringt der Austausch der Heizung für das Klima?
Manche Hausbesitzer haben gar keine Wahl: Heizungen, die älter als 30 Jahre alt sind, müssen ausgetauscht werden, weil sie nicht mehr der aktuellen Technik entsprechen und daher zu verschwenderisch mit Energie umgehen. Das schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) vor.
Fachleute empfehlen jedoch, auch schon 20 Jahre alte Heizungsanlagen auf ihre Effizienz überprüfen zu lassen und durch eine neue zu ersetzen – dem eigenen Konto und dem Klimaschutz zuliebe.
Altbauten unterscheiden sich nach Größe, Alter und Sanierungszustand. Wie viel sich im Einzelnen durch eine neue Heizung sparen lässt und wann sich der Wechsel lohnt, lässt sich nur im Rahmen einer Energieberatung ermitteln. Eine erste individuelle Einschätzung könnt ihr mit dem Online-Tool vornehmen, das am Textende verlinkt ist.
Was sich allgemein sagen lässt, ob es sich lohnt, die alte Heizung auszutauschen.
1. Etwa 15 bis 30 Prozent Heizkostenersparnis sind fast immer drin
Der Effekt ist in der Regel umso größer, je älter die Heizungsanlage ist. Natürlich spielt es auch eine Rolle, wie intensiv ihr heizt.
2. Das kosten die verschiedenen Heizungsarten
Kurzfristig rechnet sich ein Gasbrennwertgerät für ca. 8.000 Euro inklusive Montage am schnellsten. Dafür sind aber die Betriebskosten einer Holzpelletheizung (Preis ca. 12.000 Euro) oder einer Erdwärmepumpe (ab ca. 15.000 Euro) langfristig niedriger.
3. Fossile Brennstoffe werden vermutlich nicht billiger
Was Energiepreise angeht, können wir nicht in die Zukunft schauen. Doch die Zeichen stehen auf CO2-Bepreisung, was Öl und Gas teurer machen wird. Wer auf erneuerbare Energien setzt, dürfte langfristig günstiger heizen.
4. Wer vorher dämmt, heizt weniger
In der Regel ergibt es keinen Sinn, in einem unsanierten Haus als erstes die Heizung auszuwechseln. Es lohnt sich, zunächst Geld in die Dämmung zu investieren.
5. Brennstoff- und Nebenkosten beachten
Eine Gasheizung wird teurer, wenn erst noch ein Anschluss gelegt werden muss. Eine Holzheizung ist dort besonders günstig, wo der Brennstoff regional angeboten wird und eventuell sogar selber aus dem Wald geholt werden kann.
Alte Heizung austauschen: Wie profitiert das Klima?
Eine moderne und effiziente Heizungsanlage bedeutet immer auch weniger CO2-Ausstoß. Für wirklich klimafreundliche Heizsysteme müsst ihr aber mehr investieren. Hier unsere 5 Tipps, wenn ihr euch eine neue Heizung zulegen wollt:
Wer sich für eine Gasbrennwertheizung entscheidet und mit Sonnenkollektoren zur Wärmegewinnung kombiniert, macht immerhin den Einstieg in die erneuerbaren Energien und verringert die CO2-Emissionen.
3. Am besten komplett erneuerbar heizen
Wer ganz auf erneuerbare Energien setzt, kann nahezu CO2-frei heizen. Zum Beispiel mit Holz, das bei seiner Verbrennung nur so viel CO2 freisetzt, wie der Baum in Laufe des Lebens aufgenommen hat. Oder mit einer Wärmepumpe, wenn sie mit Ökostrom betrieben wird.
Auch Heizgeräte und Solaranlagen bringen einen "Rucksack" von Emissionen mit, die bei Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transport und Lagerung freigesetzt wurden. Deshalb sollten sie möglichst langlebig sein. Lasst euch vor dem Kauf beraten!
Vor- und Nachteile bei der Sanierung: Die wichtigsten Heizsysteme im Überblick
Vor- und Nachteile bei der Sanierung: Die wichtigsten Heizsysteme im Überblick
Heizsystem
Investition
Betriebskosten
Klimaschutz
Gas-Brennwertheizung
günstig
mittel
bedingt vorteilhaft
Solarthermie (ergänzend)
mittel
niedrig
sehr vorteilhaft
Holzscheit- oder Pelletheizung
hoch
niedrig
sehr vorteilhaft
Luft-Wärmepumpe
mittel
mittel (nur mit guter Dämmung!)
vorteilhaft bis sehr vorteilhaft (mit Ökostrom)
Erdwärmepumpe
hoch
niedrig
vorteilhaft bis sehr vorteilhaft (mit Ökostrom)
Investition, Betriebskosten, Klimaschutz – das sind die drei entscheidenden Faktoren bei der Entscheidung für ein neues Heizungssystem. Je nachdem, welchen Faktor ihr höher gewichtet, fällt die Entscheidung zwangsläufig für eines dieser fünf Systeme.