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Alte Heizung austauschen: Für wen es sich lohnt und was es kostet


Für die energetische Sanierung wird meist auch ein Heizungsaustausch empfohlen. Die Frage ist nur: Lässt sich mit einer neuen Heizung tatsächlich Geld sparen? Und was bringt der Austausch der Heizung für das Klima?

  1. Alte Heizung austauschen – lohnt sich das?
  2. Alte Heizung austauschen: Wie profitiert das Klima?
  3. Vor- und Nachteile bei der Sanierung: Die wichtigsten Heizsysteme im Überblick
  4. Online-Heizungsvergleich: Welche Heizung lohnt sich?

Manche Hausbesitzer haben gar keine Wahl: Heizungen, die älter als 30 Jahre alt sind, müssen ausgetauscht werden, weil sie nicht mehr der aktuellen Technik entsprechen und daher zu verschwenderisch mit Energie umgehen. Das schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) vor.

Fachleute empfehlen jedoch, auch schon 20 Jahre alte Heizungsanlagen auf ihre Effizienz überprüfen zu lassen und durch eine neue zu ersetzen – dem eigenen Konto und dem Klimaschutz zuliebe.

Alte Heizung austauschen – lohnt sich das?

Altbauten unterscheiden sich nach Größe, Alter und Sanierungszustand. Wie viel sich im Einzelnen durch eine neue Heizung sparen lässt und wann sich der Wechsel lohnt, lässt sich nur im Rahmen einer Energieberatung ermitteln. Eine erste individuelle Einschätzung könnt ihr mit dem Online-Tool vornehmen, das am Textende verlinkt ist.

Was sich allgemein sagen lässt, ob es sich lohnt, die alte Heizung auszutauschen.

1. Etwa 15 bis 30 Prozent Heizkostenersparnis sind fast immer drin

Der Effekt ist in der Regel umso größer, je älter die Heizungsanlage ist. Natürlich spielt es auch eine Rolle, wie intensiv ihr heizt.

2. Das kosten die verschiedenen Heizungsarten

Kurzfristig rechnet sich ein Gasbrennwertgerät für ca. 8.000 Euro inklusive Montage am schnellsten. Dafür sind aber die Betriebskosten einer Holzpelletheizung (Preis ca. 12.000 Euro) oder einer Erdwärmepumpe (ab ca. 15.000 Euro) langfristig niedriger.

3. Fossile Brennstoffe werden vermutlich nicht billiger

Was Energiepreise angeht, können wir nicht in die Zukunft schauen. Doch die Zeichen stehen auf CO2-Bepreisung, was Öl und Gas teurer machen wird. Wer auf erneuerbare Energien setzt, dürfte langfristig günstiger heizen.

4. Wer vorher dämmt, heizt weniger

In der Regel ergibt es keinen Sinn, in einem unsanierten Haus als erstes die Heizung auszuwechseln. Es lohnt sich, zunächst Geld in die Dämmung zu investieren.

5. Brennstoff- und Nebenkosten beachten

Eine Gasheizung wird teurer, wenn erst noch ein Anschluss gelegt werden muss. Eine Holzheizung ist dort besonders günstig, wo der Brennstoff regional angeboten wird und eventuell sogar selber aus dem Wald geholt werden kann.

Alte Heizung austauschen: Wie profitiert das Klima?

Eine moderne und effiziente Heizungsanlage bedeutet immer auch weniger CO2-Ausstoß. Für wirklich klimafreundliche Heizsysteme müsst ihr aber mehr investieren. Hier unsere 5 Tipps, wenn ihr euch eine neue Heizung zulegen wollt:

1. Aus Klimasicht haben Ölheizungen ausgedient

Ab 2026 sollen neue Ölheizungen verboten beziehungsweise nur noch in Ausnahmefällen verbaut werden. Wem der Klimaschutz am Herzen liegt, der verzichtet jetzt schon darauf.

2. Wenn Gas, dann möglichst mit Solarthermie

Wer sich für eine Gasbrennwertheizung entscheidet und mit Sonnenkollektoren zur Wärmegewinnung kombiniert, macht immerhin den Einstieg in die erneuerbaren Energien und verringert die CO2-Emissionen.

3. Am besten komplett erneuerbar heizen

Wer ganz auf erneuerbare Energien setzt, kann nahezu CO2-frei heizen. Zum Beispiel mit Holz, das bei seiner Verbrennung nur so viel CO2 freisetzt, wie der Baum in Laufe des Lebens aufgenommen hat. Oder mit einer Wärmepumpe, wenn sie mit Ökostrom betrieben wird.

4. Optimal: Kombinieren mit Photovoltaik

Falls euer Dach sich dafür eignet, ist eine Photovoltaikanlage die ideale Ergänzung zur Wärmepumpe. Sie liefert den CO2-freien Strom sogar kostengünstiger als der Energieversorger.

5. Auf Qualität achten

Auch Heizgeräte und Solaranlagen bringen einen "Rucksack" von Emissionen mit, die bei Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transport und Lagerung freigesetzt wurden. Deshalb sollten sie möglichst langlebig sein. Lasst euch vor dem Kauf beraten!

Vor- und Nachteile bei der Sanierung: Die wichtigsten Heizsysteme im Überblick

Heizsystem Investition Betriebskosten Klimaschutz
Gas-Brennwertheizung günstig mittel bedingt vorteilhaft
Solarthermie (ergänzend) mittel niedrig sehr vorteilhaft
Holzscheit- oder Pelletheizung hoch niedrig sehr vorteilhaft
Luft-Wärmepumpe mittel mittel (nur mit guter Dämmung!) vorteilhaft bis sehr vorteilhaft (mit Ökostrom)
Erdwärmepumpe hoch niedrig vorteilhaft bis sehr vorteilhaft (mit Ökostrom)
Vor- und Nachteile bei der Sanierung: Die wichtigsten Heizsysteme im Überblick

Investition, Betriebskosten, Klimaschutz – das sind die drei entscheidenden Faktoren bei der Entscheidung für ein neues Heizungssystem. Je nachdem, welchen Faktor ihr höher gewichtet, fällt die Entscheidung zwangsläufig für eines dieser fünf Systeme.

Erfahrt hier, welche energetischen Sanierungsmaßnahmen neben dem Heizungstausch sich wirklich lohnen.

Online-Heizungsvergleich: Welche Heizung lohnt sich?

Welche Heizung könnte sich für euer Haus unter Berücksichtigung von Standort, Alter und Zustand des Gebäudes lohnen? Die Antwort gibt euch das Online-Tool zum Heizungsvergleich der Verbraucherzentrale.

Möglicherweise kann es sinnvoll sein, eine neue Heizung zu mieten. Wenn ihr mehr dazu wissen wollt: "Heizung mieten statt kaufen: Lohnt sich das für mich?"

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