Ist ein Tiny House ganzjährig bewohnbar oder friert man darin wie im Campingmobil oder Bauwagen im Winter? Diese Frage beantworten wir hier. Außerdem sagen wir euch, auf was ihr achten solltet, wenn ihr ein Tiny House ganzjährig bewohnen wollt.
Gerade bei Tiny Houses auf Rädern stellen sich viele die Frage, ob diese Tiny Houses überhaupt ganzjährig bewohnbar sind. Also auch im Winter, wenn es vielleicht minus zehn Grad kalt ist.
Die Antwort lautet: Ja, ein Tiny House ist ganzjährig bewohnbar, sofern es entsprechend ausgestattet ist. Entscheidend ist, dass das Tiny House über eine ausreichend dicke Dämmung und ein Heizsystem oder einen Ofen verfügt.
In der Realität ist das Leben im Tiny House im Winter nicht immer so komfortabel wie in einem herkömmlichen Haus, wobei man dabei ganz klar zwischen Tiny Houses on Wheels und Minihäusern ohne Räder unterscheiden muss.
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Kälte-Probleme im Winter bei Tiny Houses on Wheels
Das Problem eines Tiny House auf Rädern ist, dass es sechs Außenwände beziehungsweise -flächen hat. Ohne entsprechende Dämmung und eine Heizung, die auf die besonderen Erfordernisse im Tiny House ausgelegt ist, kühlt es im Winter deshalb schnell aus.
Allerdings ist der Platz für dicke, gut gedämmte Wände bei mobilen Tiny Houses aufgrund der zulässigen Höchstmaße ziemlich beschränkt. Auch das zulässige Höchstgewicht von 3,5 Tonnen erschwert eine ausreichende Dämmung.
Deshalb sind viele Tiny Houses auf Rädern nicht so gut gedämmt wie stationäre Gebäude und auch Minihäuser, die keine Räder haben und keinen Gewichtsbeschränkungen unterliegen.
Viele Tiny-House-Besitzer berichten von Problemen mit der Fußkälte, wenn sie keine Fußbodenheizung in ihrem Tiny House haben.
Trotz vielleicht unzureichender Dämmung kann man es aber im Winter im Tiny House muckelig warm haben – vorausgesetzt, man hat eine ausreichend dimensionierte Heizung oder einen Holzofen. Und man sollte sich darauf einstellen, dass die Heizkosten gegebenenfalls etwas höher ausfallen.
Ein weiteres Problem im Winter, mit dem Besitzer von Tiny Houses auf Rädern häufiger als andere Hausbesitzer zu kämpfen haben, sind eingefrorene Wasserleitungen. Aber auch hier kann man vorbeugen: Durch eine Rohrbegleitheizung. Mehr zum Frostschutz für die Wasserleitung hier.
Probleme autarker Tiny Houses im Winter
Viele Tiny-House-Besitzer wollen möglichst autark in ihrem Haus wohnen, also möglichst nicht auf externen Strom angewiesen sein. Das allerdings funktioniert im Winter oft nicht. Jedenfalls nicht, ohne Einschränkungen in der Lebensweise.
So kennen wir Berichte von Besitzern von autarken Tiny Houses mit Pufferspeicher, bei denen der Strom aus den Solarzellen auf dem Dach im Winter nicht ausreicht zum Dauerbetrieb des Kühlschranks. Eine Familie kocht im Winter mit Gas statt mit Strom oder macht Wasser auf dem Herd warm, weil es in der Leitung kalt ist, da die Energie nicht ausreicht.
Wer wie zahlreiche Tiny-House-Bewohner mit Gas aus Flaschen kocht und heizt, der muss in einem Tiny House vor allem im Winter immer für genug Ersatzflaschen sorgen, damit er nicht plötzlich ohne Heizung dasteht.
Fazit: Sind Tiny Houses ganzjährig bewohnbar?
Tiny Houses sind ganzjährig bewohnbar, aber oft muss man im Winter auf einigen Komfort verzichten und seine Lebensweise den Gegebenheiten anpassen. Das gilt für Tiny Houses mit Rädern.
Um im Winter keine böse Überraschung zu erleben, solltet ihr insbesondere bei sehr günstigen Tiny Houses genau in Erfahrung bringen, wie gut sie gedämmt sind. Lasst euch gegebenenfalls einen Wärmeschutznachweis zeigen. Ihr müsst auch prüfen, ob die Heizung ausreichend dimensioniert ist, um den Wärmebedarf im Haus zu decken. Dabei kann ein Wärmebedarfsrechner helfen.
Ein Tiny House ohne Räder kann dagegen ebenso gut gedämmt und energieeffizient sein wie ein herkömmliches Einfamilienhaus. Es ist in jedem Fall ganzjährig bewohnbar.