An einem in die Jahre gekommenen Parkettboden kann man wahrlich Geschichten ablesen: die kleinen Dellen, verursacht von verrückten Stuhlbeinen. Der lange Kratzer vom Schrank verschieben. Oder auch der große Wasserfleck unterm Teppich. Das hat sicherlich jeden Parkettbodenbesitzer schon mal geärgert.

Wer jedoch über aufwendiges Parkett abschleifen nachdenkt, für den wird jeder Kratzer ganz schnell zu einer Kleinigkeit, die vielleicht doch nicht so sehr stört. Damit ihr aber noch lange an eurem Holzboden Freude habt, solltet ihr alle zehn bis 15 Jahre den Dellen in eurem Boden zu Leibe rücken und den Boden anschließend richtig versiegeln.

Wie das am besten geht? Wir stellen euch sieben Anfängerfehler beim Parkettboden abschleifen vor und geben euch dazu Tipps, worauf ihr achten müsst.

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1. Parkettboden vor dem Schleifen nicht richtig vorbereiten

Beim Staubsaugen sind wir für gewöhnlich faul und saugen gerne einfach nur um Sofa und Teppichkanten herum. Beim Parkettboden abschleifen kann sich diese Herangehensweise jedoch fatal auf das Endergebnis auswirken.

Unser Tipp: Um sauber arbeiten zu können, muss euer Parkettboden vor dem Abschleifen richtig vorbereitet werden. Folgende fünf Schritte helfen euch dabei:

  1. Entfernt sämtliche Möbel aus dem Raum.
  2. Wenn möglich, entfernt auch alle Sockelleisten. Wird dadurch jedoch die Wand beschädigt, lasst sie lieber dran.
  3. Hervorstehende Nägel versenkt ihr mit einem Hammer.
  4. Lockere Parkettblöcke müssen fixiert werden. Ihr findet sie häufig an Stellen, wo mal Wasserschäden aufgetreten sind oder in der Nähe von Heizkörpern.
  5. Fegt den Boden vollständig ab. Noch sauberer wird er, wenn ihr ihn absaugt.

Ist die Fläche leer geräumt, alle Nägel dem Holzboden gleichgemacht und ist die ganz Fläche von Staubresten befreit? Dann könnt ihr mit dem Abschleifen loslegen.

Ihr braucht mehr Grundsatzinfos zu Parkett? Dann klickt in unseren Artikel "Parkett als Bodenbelag: Vorteile und Nachteile".

2. Schleifmaschine zu schnell aufsetzen

Schleifen will geübt sein: Wer keine Erfahrung mit der Schleifmaschine hat, haut sich schnell Dellen und Einkerbungen in den Parkettboden. Gerade bei schwimmend verlegtem Parkett kann das schneller passieren als gedacht, da das Parkett nicht fest mit dem Boden verklebt ist. Die leistungsstarke Schleifmaschine überträgt Schwingungen aufs Parkett, weshalb sich der Holzboden an manchen Stellen leicht abheben kann.

Unser Tipp: Wer jetzt Angst vor der Schleifmaschine hat, sollte die Arbeit lieber einem Profi überlassen. Wer sich die Schleifarbeit dennoch zutraut, für den haben wir folgende Tipps:

  1. Schleifmaschine mit angemessenem Vorschub bewegen und die Schleifwalze langsam mit dem Hebel aufs Parkett ablassen.
  2. Achtet auf einen kontinuierlichen Vorschub, geht nicht zu schnell und nicht zu langsam.
  3. Am Ende eurer Bahn hebt ihr die Schleifwalze wieder an, bevor ihr zum Stillstand kommt.

Das Schleifband sollte niemals zu schnell abgelassen werden und rotieren, wenn ihr auf der Stelle steht. So entstehen ungewollte Einkerbungen oder Dellen. In diesem Video wird euch nochmal anschaulich demonstriert, wie eine Parkettschleifmaschine funktioniert und wie ihr sie über den Parkett bewegen solltet:

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3. Den Parkettboden nur einmal mit der falschen Körnung abschleifen

"So fein wie möglich – so grob wie nötig." Wer dem Rat des Fachmanns nicht folgt, verursacht schnell irreparable Schäden auf seinem sensiblen Parkettboden. Das kann teuer werden. Aber welche Schleifmittelkörnung ist jetzt die Richtige und wie oft muss ich den Boden tatsächlich abschleifen?

Parkettboden mindestens drei Mal abschleifen

Natürlich kommt es ganz auf euren Parkettboden und dessen Beschaffenheit an. Dennoch solltet ihr euch immer den Rat des Fachmanns ins Gedächtnis rufen. Stark abgenutzte Böden benötigen einen gröberen Vorschliff, bei weniger abgenutzten Böden könnt ihr gleich mit einer feineren Schleifmittelkörnung anfangen.

Grundsätzlich empfehlen Experten aber mindestens drei Schleifvorgänge durchzuführen:

  1. Grobschliff/Vorschliff: Mit dem ersten Schliff wird der Parkettboden eben und sauber geschliffen und alle Lackreste entfernt. Habt ihr nicht alles auf einmal erwischt, müsst ihr den Boden nochmal schleifen, setzt die Maschine dazu im 90-Grad-Winkel zum vorherigen Schliff an. Der Körnungsbereich für den Vorschliff sollte zwischen 16 und 40 liegen.
  2. Mittelschliff: Dieser erfolgt erst, wenn alle Unebenheiten beseitigt sind und dient dazu, Schleifspuren vom Vorschliff zu beseitigen. Dafür empfehlen wir euch eine Körnung zwischen 50 und 60. Tauchen Risse und Fugen auf, könnt ihr sie mit einer Mischung aus Fugenkitt und feinem Schleifstaub schließen.
  3. Feinschliff: Der letzte Schliff sorgt für eine besonders glatte Oberfläche. Für den Feinschliff verwendet ihr eine Körnung zwischen 80 und 120.

Unser Tipp: Je höher die Zahl, desto feiner also die Schleifmittelkörnung. Haltet immer die oben beschriebene Reihenfolge beim Parkettboden abschleifen ein, sonst entstehen unschöne Kratzer und eine raue Oberfläche.

Wie kann ich große Fugen im Holzparkett füllen? Hier gibt es die Antwort!

So oft könnt ihr euren Parkettboden abschleifen

Manchmal ist der Parkettboden so stark beschädigt, dass drei Schleifvorgänge nicht ausreichen. Ist die Nutzschicht unter der Versiegelung jedoch zu dünn, schleift man schnell zu viel ab und der Parkettboden verliert seine Stabilität.

Wenn sich die Nutzschicht eures Parketts bereits von der Trägerschicht ablöst, solltet ihr vorher prüfen, ob sich die Sanierung überhaupt noch lohnt.

Unser Tipp: Vor dem Abschleifen einmal checken, welcher Parkettboden verlegt wurde. Experten empfehlen folgende Richtwerte zum Abschleifen von Parkettböden:

  • Furnierparkett: 0,5 - 1 mm dünne Nutzschicht (nicht schleifbar)
  • Mehrschichtparkett: 2,5 - 6 mm Nutzschicht (1 - 2 mal schleifbar)
  • Massivparkett: 8 - 22 mm dicke Nutzschicht (4 - 8 mal schleifbar)

Beim Parkettboden abschleifen werden etwa 0,5 mm bis 1 mm von der Oberflächen abgetragen. Ist die Nutzschicht unter der Versiegelung von vorn herein zu dünn, raten wir euch davon ab, die Schleifmaschine über den Boden zu jagen.

4. Die falsche Schleifmaschine verwenden

Mann schleift Parkett ab
Den Parkettboden abzuschleifen ist nicht ganz so einfach, wie es aussieht. Im Zweifel lasst ihr einen Fachmann ran, bevor ihr euch fiese Schmarren in das Parkett schleift.

Einscheibenschleifer, Bandschleifer, Randschleifer: Bei letzterem könnte man den Zweck erraten, bei den anderen wird es schon schwieriger. Die große Auswahl an Schleifgeräten kann schnell überfordern, und nicht jede Maschine eignet sich gleich gut für jeden Bereich oder Arbeitsschritt.

Wir geben euch einen Überblick über verschiedene Parkettschleifmaschinen:

Der Klassiker: Die Bandschleifmaschine

Der Bandschleifer eignet sich besonders gut, um große Flächen abzuschleifen, weshalb er bei Profis sehr beliebt ist. Das hohe Gewicht der Maschine bringt einen ordentlichen Druck auf den Holzboden, der jegliche Unebenheiten beseitigen kann, weshalb sie sich sehr gut für den Grobschliff eignet.

Den Schleifwalzendruck könnt ihr in der Regel manuell einstellen. Die Schleifpapierführung ermöglicht es euch dazu, besonders gerade Bahnen abzuschleifen. Achtet beim Bahnen ziehen auch darauf, dass der Versatz der Walze nicht mehr als 85 Prozent der Walzenbreite beträgt. Die nächste Bahn findet dann im Rückwärtsschliff statt.

Randbereiche solltet ihr mit der Maschine jedoch nicht behandeln. Versucht einen Abstand zur Wand von circa einem Meter einzuhalten. Gerade an Randbereichen besteht die Gefahr, zu lange auf einer Stelle zu verweilen und Dellen zu verursachen.

Die Sanften: Einscheibenschleifer und Exzenterschleifer

Der Einscheibenschleifer kommt zum Einsatz, wenn ihr mit Vor-, Mittel- und Feinschliff durch seid. Mit ihm könnt ihr letzte Schleifspuren entfernen und später sogar den Parkettboden polieren.

Exzenterschleifer sind kleinere Handgeräte, die sich ausschließlich für den Fein- und Zwischenschliff von Randbereichen eignen und um letzte Unebenheiten zu entfernen. Dafür benötigt ihr eine feine Körnung, empfohlen werden Schleifpapiere ab 120 oder höher.

Die Außenseiter: Der Rand- oder Deltaschleifer

Der handliche Randschleifer hat Power und eignet sich, wie der Name verrät, für alle Randbereiche und für Ecken. Doch Vorsicht: Wer keinen gut trainierten Rücken hat, wird am nächsten Tag eventuell einen fiesen Muskelkater haben.

Deltaschleifer erkennt ihr an der dreieckigen Schleifplatte. Die Form ermöglicht es euch, auch in die hintersten Winkel zu gelangen und die Bereiche um Heizungsrohre richtig abzuschleifen.

5. Parkettboden in die falsche Richtung abschleifen

Gerade oder diagonal? Oder beides? Tatsächlich streiten sich hier die Geister, welche Richtung denn nun die Richtige ist. Die Verlegerichtung von Parkettböden, Lichteinfall sowie die verschiedenen Holzarten verlangen oftmals eine individuelle Behandlung.

Wir haben die Meinungen verschiedener Profis in puncto Schleifrichtung miteinander verglichen und zusammengefasst, worin sich die meisten einig sind:

  • Mosaikparkett, Würfelmuster, Stabparkett oder (mehrfaches) Fischgrätmuster sowie Tafelparkett und Kassettenmuster werden im 15 bis 45 Grad-Winkel zur Holzfaserrichtung geschliffen (alle Schleifgänge bei Vor- und Feinschliff).
  • Beim Schleifen immer links im Raum beginnen.
  • Der Rückwärtsschliff erfolgt in der gleichen Spur wie der Vorwärtsschliff, dabei immer überlappend schleifen.
  • Sind nach dem ersten Schliff nicht alle Überstände und Verschmutzungen entfernt, erfolgt der nächste Schliff mit gleicher Körnung im 90-Grad-Winkel.
  • Der Mittelschliff erfolgt ebenfalls im 90-Grad-Winkel zum Vorschliff.
  • Stabparkett, das in Längsrichtung verlegt wird, sollte beim letzten Schleifgang längs zur Holzfaserrichtung geschliffen werden.
  • Beim Feinschliff wird in Faserrichtung zur Lichtquelle hingearbeitet.

Wenn ihr euch trotzdem unsicher seid, in welche Richtung ihr euren Boden jetzt abschleifen müsst, überlasst die Aufgabe lieber dem Fachmann. Das kostet zwar etwas Geld, ihr könnt euch am Ende jedoch sicher sein, dass das Ergebnis anständig wird.

6. Abgeschliffenen Parkettboden nach dem Abschleifen nicht richtig pflegen

Holz ist im Rohzustand ein empfindliches Naturmaterial. Wer den Boden nach dem Abschleifen nicht richtig behandelt und pflegt, hat nicht lange Freude an ihm. Aber welche Pflege ist jetzt die Richtige?

Auch hier müsst ihr wieder individuell entscheiden. Welche Pflegemittel es für Parkettböden gibt, erfahrt ihr in unserem Artikel zum Thema "Parkett versiegeln: Hartöl, Hartwachsöl und Parkettlack im Vergleich".

7. Schleifstaub in der Wohnung lagern

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Holz kann brennen, so viel ist klar. Doch wusstet ihr, dass feiner Schleifstaub in Verbindung mit Luft und Feuer auch ganz schön schnell explodieren kann? Je feiner der Schleifstaub desto größer die Explosionsgefahr. Ihr solltet ihn deshalb nicht unnötig lange Zuhause lagern, sondern die Gefahrenquelle umgehend entsorgen.

So entsorgt ihr Schleifstaub richtig

In der Regel könnt ihr Schleifstäube von unbehandeltem Holz oder von Parkettböden, die mit wasserbasiertem Lack behandelt wurden, einfach über den Hausmüll entsorgen.

Bei besonders großen Mengen Schleifstaub informiert euch bei eurem Recyclinghof vor Ort, wie ihr ihn fachgerecht entsorgt. Hier gibt es regionale Unterschiede. Auf deren Websites findet ihr häufig ein Abfall-ABC, das euch nähere Informationen zur Schleifstaub-Entsorgung liefert.

In den meisten Fällen könnt ihr dort auch zusätzliche Müllsäcke kaufen, die ihr Zuhause neben eure Restmülltonne stellen könnt, die dann (in einigen Fällen kostenpflichtig) von der Müllabfuhr abgeholt und entsorgt werden.

Kratzer im Parkett mit Wachs auffüllen
Einzelne Kratzer im Parkett lassen sich oft mit Wachs auffüllen.

Tipps fürs Parkett schleifen vom Profi

Wir haben die wichtigsten Tipps von Profi-Handwerkern gesammelt. Sie sagen euch, was ihr beachten müsst, wenn ihr euer Parkett renovieren und schleifen lassen wollt.

1. Parkett renovieren ist günstiger, als neu zu verlegen

"Parkett ist der einzige Bodenbelag, der mehrmals renoviert werden kann", sagt Michael Schmid, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie (VDP). Allerdings gilt das nicht ewig. Deshalb solltet ihr euch zunächst überlegen: Lohnt es sich, das Parkett abzuschleifen und neu zu versiegeln oder solltet ihr lieber neue Bretter verlegen?

Häufig lohnt sich das Abschleifen finanziell mehr. Bei sehr stark beschädigten Bereichen könnt ihr euch auch für eine partielle Neuverlegung entscheiden. So könnt ihr immer noch den Großteil des Bodens retten.

Ihr wollt Parkett dennoch neu verlegen? Dann haben wir hier die beliebtesten Verlegemuster.

2. Lasst euer Parkett nur schleifen, wenn es nötig ist

Ja, Parkett lässt sich abschleifen und renovieren. Aber nicht unendlich oft. Ob ein Parkett mehrmals renoviert werden kann, hängt davon ab, ob die Nutzschicht des Bodens stark genug ist. So lässt sich ein Fertigparkett mit einer bis zu 4 Millimeter dicken Nutzschicht laut der Einschätzung von Profis nur einmal abschleifen.

Ist die Nutzschicht dicker, könnt ihr häufiger renovieren. Das gilt auch für Massivparkett. Dieser Bodenbelag ist je nach Nutzschichtdicke und Beschaffenheit vier bis acht Mal schleifbar.

Nicht renovierbar sind Böden, die eine sehr dünne Nutzschicht von 1 bis 2,5 Millimeter haben. Bei denen handelt es sich in der Regel um Furnierböden. Werden diese Böden geschliffen, besteht die Gefahr, dass sie durchgeschliffen und damit zerstört werden.

Bevor ihr an die Renovierung und das Abschleifen eures Parketts denkt, solltet ihr euch also über dessen genaue Beschaffenheit im Klaren sein. Die Stärke der Nutzschicht eures Bodens könnt ihr einfach selber nachmessen, wenn ihr euch den Querschnitt des Bodens anschaut. Das geht gut an einer Stelle mit Abdeckschiene oder beim Auslass von Heizkörpern.

Ein Parkettboden sollte in der Regel alle zehn bis 15 Jahre abgeschliffen werden – auch wenn er gut gepflegt und vorsichtig genutzt wurde.

3. Beauftragt einen Parkett-Profi

Es gibt unzählige Anleitungen und Videos, wie ihr euer Parkett selber schleifen könnt. Baumärkte bieten die Maschinen an, es sieht einfach aus und soll ein günstiges und gutes Ergebnis liefern.

Doch ganz so simpel wie beschrieben ist es nicht, ein Parkett fachmännisch und ordentlich abzuschleifen. Das geht schon bei den Maschinen, die im Verleih angeboten werden, los: Zwar sind sie oft vom selben Hersteller wie Profi-Maschinen. Allerdings hätten sie oft nur die Hälfte der Motor- und Schleifleistung, so warnen Bodenleger, weil Laien mit leistungsschwächeren Maschinen weniger Schäden verursachen können. Dementsprechend kostet das Selbst-Abschleifen deshalb auch viel Zeit – in der Regel ist der Profi dreimal schneller.

Darüber hinaus bedarf es durchaus handwerkliches Geschick, Parkett fachmännisch abzuschleifen. Die meisten Schleiffehler sehr ihr erst, nachdem das Parkett lackiert ist. Auch der VDP rät dazu, für eine komplette Bodenrenovierung einen Profi ans Werk zu lassen.

Das gilt nicht für kleine Beschädigungen, die könnt ihr durchaus selbst ausbessern. Ein entsprechendes Kit dafür findet ihr im Fachhandel.

4. So erkennt ihr seriöse Parkettschleifer

Wenn ihr euch entschieden habt, euer Parkett komplett renovieren zu lassen, wollt ihr einen guten Handwerker finden. Gut zu wissen: Sowohl Bodenleger wie auch Schreiner kommen für diese Aufgabe in Frage.

Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, dann empfiehlt sich ein Innungsbetrieb. In diesen Fachbetrieben gibt es mindestens einen Meister. Außerdem sind sie auch für die Ausbildung zuständig und haben daher oft auch einen Informationsvorsprung durch Verbände.

Wichtig ist, dem Handwerker euer Vorhaben schon im Vorfeld so präzise wie möglich zu schildern. Ihr solltet sagen können:

  • um welches Parkett es sich handelt,
  • wie groß die abzuschleifende Fläche ist,
  • wie lang die Fußleisten sind,
  • welche Versiegelung vorhanden ist,
  • wie groß die Schäden sind und
  • welche neue Versiegelung ihr euch vorstellt.

Es empfiehlt sich außerdem, einen Betrieb in der Nähe zu suchen. Denn oft müssen die Profis mehrmals vom Arbeitsort zum Betrieb fahren. Bei kürzeren Anfahrten spart ihr euch Geld.

5. Mit Eigenarbeit könnt ihr euch Kosten sparen

Kosten sparen könnt ihr euch auch, indem ihr einige Aufgaben selber erledigt und euch dem Profi als "Handlanger" anbietet. So könnt ihr zum Beispiel den Raum schon selbst leer räumen und die Sockelleisten selbst abschrauben. Auch das Anschrauben der Sockelleisten nach der Renovierung und die Abschlussreinigung könntet ihr selbst übernehmen.

Am besten ist es, ihr sprecht mit den Handwerkern und fragt, was ihr selbst tun könnt – am besten vor der Erstellung eines konkreten Angebots. Dann wissen beide Seiten über die Voraussetzungen Bescheid und der Preis kann entsprechend berechnet werden.

6. Ein professionelles Angebot enthält alle Posten

Ein seriöses und professionelles Angebot enthält viele Posten. Ist einfach nur ein Betrag aufgeführt, lasst lieber die Finger von dem Betrieb. In einem professionellen Angebot sind alle Fahrtkosten enthalten, alle Arbeiten wie das Entfernen der Sockelleisten oder das Versenken und Verspachteln von Nägeln sowie die Abschlussreinigung. Außerdem sollten alle verwendeten Materialien inklusive Hersteller aufgelistet sein.

Auch die Behandlung nach dem Abschleifen sollte im Vorfeld besprochen werden und im Angebot auftauchen. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten: Häufig ist eine Lackierung günstiger, als das Parkett zu wachsen oder zu ölen. Bei starken Beschädigungen kann aber auch ein Speziallack fällig werden, der mehr kostet.

7. Nach der Renovierung richtig pflegen

Wenn euer Parkett komplett renoviert worden ist, sollte der Boden glänzen und glatt und eben sein. Nun gilt es, ihn vor neuen Schäden zu bewahren. So habt ihr nicht nur länger einen schönen Boden, sondern spart beim nächsten Abschleifen auch Geld. Wer sich gut um seinen Boden kümmert, hat auch länger etwas davon.

"Entscheidend ist, dass die vom Parketthersteller oder -verleger empfohlenen Pflegehinweise eingehalten werden. Je nach Art der Oberflächenbehandlung gibt es spezielle Pflegemittel, die mit den Herstellern der eingesetzten Lacke oder Öle abgestimmt sind", sagt VDP-Chef Schmid. Nur so könne das Parkett auch vor Flecken und Kratzern geschützt werden.

Es ist in jedem Fall hilfreich, Möbel mit kleinen Filzschonern zu versehen, damit sie keine Dellen im Holz hinterlassen. Außerdem sollte niemand mit Straßenschuhen oder gar hohen, spitzen Absätzen über den Boden laufen.

Auch Wasser ist gefährlich. Denn die Versiegelung bietet lediglich einen Schutz vor Feuchtigkeit, nicht aber vor Nässe. Um nicht mit unschönen Wasserflecken leben zu müssen, solltet ihr Pfützen, die zum Beispiel durchs Blumengießen entstehen, sofort aufwischen.

Hier haben wir euch auch noch ein paar Pflegetipps für euren Holzboden aufbereitet.

Parkett lackieren
Was gibt es Schöneres als einen frischen Parkettboden?

Wie finde ich einen guten Parkett-Profi?

Es gibt zahlreiche Betriebe, die euer Parkett schleifen können – einen zu finden, ist prinzipiell nicht schwer. Nicht nur Boden- oder Parkettleger bieten diesen Service an. Ihr könnt euch auch an Schreiner und Tischler wenden. Es gibt einige Tricks, wie ihr einen wirklich guten Handwerker findet.

Nichts geht über eine persönliche Empfehlung

Wenn ihr auf der Suche nach jemandem seid, der euer Parkett abschleift, solltet ihr euch als Erstes im Freundes- und Bekanntenkreis umhören. Hilfreich können auch Handwerker aus einem anderen Gewerk sein, mit denen ihr gute Erfahrungen gemacht habt. Häufig können sie einen kompetenten Bodenleger-Kollegen empfehlen.

Tipp: Sucht euch einen Betrieb in eurer Nähe. Je kürzer der Bodenleger anreisen muss, desto geringer ist seine Anfahrtspauschale.

Internetrecherche hilft bei der Suche nach einem guten Bodenleger

Das Internet kann euch auch helfen, einen guten Handwerker fürs Parkett schleifen zu finden.

Bei Google Maps, in Online-Branchenbüchern, bei speziellen Handwerkerportalen wie zum Beispiel "Wirsindhandwerk.de" sind zahlreiche Betriebe aufgelistet. Beim Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik oder der Handwerkskammer in eurer Nähe könnt ihr nach qualifizierten Innungsbetrieben suchen.

Tipp: Betrachtet zunächst die Webseite des Betriebs. Ist sie professionell gemacht? Sind dort Fotos der Arbeiten zu sehen und gibt es Referenzen? Bietet der Betrieb Parkett abschleifen auch tatsächlich an? Wie sind die Bewertungen anderer Kunden?

Wann ist es sinnvoll, ein Gesuch aufzugeben?

Ihr könnt auch in Online-Portalen wie "My Hammer" oder "Check24" ein Gesuch für eine Handwerkerleistung aufgeben.

Dafür solltet ihr die auszuführende Arbeit so genau wie möglich beschreiben. Ein Gesuch empfiehlt sich besonders dann, wenn ihr einen nicht zu komplexen, umfangreichen Auftrag habt. Das Abschleifen und Versiegeln von Parkett bietet sich hier sehr gut an.

Wichtig für euer Gesuch sind folgende Angaben:

  • Welche Arbeiten soll der Handwerker erledigen?
  • In welchem Zustand befindet sich das Parkett, und wie lange liegt die letzte Renovierung zurück?
  • Wo ist das Objekt?
  • Welches Zeitfenster gibt es für den Auftrag?
  • Wie groß ist die Parkettfläche, die ihr renovieren lassen wollt?

Sinnvoll ist es zudem, Fotos hochzuladen, damit sich der Bodenleger den Umfang der Arbeiten und die Beschädigung des Parketts vorstellen kann.

Eigenes Bewertungssystem hilft bei der Auftragsvergabe

Es kann helfen, wenn ihr nach der ersten Recherche eine Liste mit Betrieben macht, die in Frage kommen. Hier könnt ihr auch Punkte vergeben, je nachdem, was euch besonders wichtig ist. Auch wenn der Preis sicher eine große Rolle spielt, sollte er nicht euer wichtigstes Kriterium sein.

Wie ist der erste Eindruck?

Klar: Der erste Eindruck ist oft der wichtigste – auch bei der Handwerkersuche. Deshalb solltet ihr schon beim ersten Telefonat darauf achten, ob euch der Betrieb sympathisch ist. Der Bodenleger sollte auf eure Fragen eingehen und sie beantworten können.

Entscheidet am besten nach eurem Bauchgefühl, wenn ihr zwischen mehreren Betrieben schwankt. Wer macht einen kompetenten und zuverlässigen Eindruck, ist freundlich und versucht nicht, mit unverständlichen Fachbegriffen um sich zu werfen?

Geht der Bodenleger auf eure Wünsche ein?

Ein guter Bodenleger oder Schreiner erklärt euch auch komplexere Zusammenhänge so, dass ihr sie versteht. Außerdem kann er angeben, wie lange er braucht, um euer Parkett zu schleifen und welche Materialien er für Ausbesserungen verwendet.

Außerdem steht er euch beratend zur Seite – welche Arbeit lohnt sich, welche nicht. Wenn er allerdings Empfehlungen gibt, die nicht in eurem Sinne sind, sondern ihm nur mehr Geld versprechen, solltet ihr vorsichtig sein.

Wie ist der Ablauf beim Kostenvoranschlag?

Bevor ihr den Auftrag zum Parkett schleifen vergebt, solltet ihr um einen Kostenvoranschlag (KVA) bitten. So könnt ihr die Betriebe auch besser vergleichen. Seriöse Handwerker bieten euch einen kostenlosen KVA an. Reagiert ein Betrieb auf die Frage nach einem KVA allerdings unfreundlich oder verlangt eine Vorauszahlung, spricht das nicht für professionelle Handwerker.

Wie hoch ist der voraussichtliche Preis?

Wenn ihr mehrere Kostenvoranschläge fürs Parkett abschleifen eingeholt habt, solltet ihr diese genau miteinander vergleichen. Beachtet dabei aber bitte, dass Kostenvoranschläge unverbindlich sind. Der tatsächliche Rechnungsbetrag kann laut BGH-Rechtssprechung bis zu 20 Prozent über dem KVA liegen.

Bei einem konkreten Angebot hingegen sieht es anders aus – denn das ist verbindlich. Es ist jedoch auch häufig mit größerem Aufwand wie einer Begehung verbunden – und daher auch mit Kosten, die ihr tragen müsst.

Tipp: Achtet darauf, dass ihr den Rechnungsbetrag überweisen oder mit EC-Karte bezahlen könnt. Auf der Rechnung sollten außerdem Handwerkerleistungen und Materialkosten getrennt ausgewiesen werden. Nur so könnt ihr die Leistungen von der Steuer absetzen.

Lest hier, wie ihr mit der richtigen Winterpflege für Holzfußböden Risse und Fugen vermeiden könnt.

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