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Mähroboter gefährlich für Kleinkinder: Stiftung Warentest kritisiert Hersteller


Mähroboter sind beliebt. Kein Wunder: Sie erledigen das lästige Rasenmähen ohne dass der Gartenbesitzer sich anstrengen muss. Allerdings können die Geräte für Kinder durchaus gefährlich werden, wie eine Prüfung der Stiftung Warentest ergeben hat.

  1. Mähroboter und Kinder nicht gemeinsam auf den Rasen
  2. Verbesserte Navigation, gutes Mähergebnis
  3. Testsieger: Der Mähroboter Bosch Indego S+ 400
  4. Zwei Mähroboter sind "mangelhaft"

Mähroboter sind schon etwas Praktisches: Ganz allein kürzen sie den Rasen – und das auch zuverlässig. Das hat die Stiftung Warentest in einer Prüfung von elf Mährobotern herausgefunden. Dennoch hat keiner der getesteten Helfer das Qualitätsurteil "gut" erhalten. Der Grund: Sie können allesamt nicht die Sicherheit von kleinen Kindern garantieren.

Getestet haben die Warentester Mähroboter für Flächen von 400 bis 800 Quadratmeter. Auch die günstigen Modelle ab 330 Euro schnitten im Mähtest gut ab. Für kleine Gärten seien sie alle geeignet, so das Ergebnis der Stiftung. Welche Mähroboter besonders leistungsstark und deshalb auch für große Flächen geeignet sind, lest ihr hier. Ihr habt ein Hanggrundstück? Dann zeigen wir euch hier die besten Mähroboter für Hanglagen.

Mähroboter und Kinder nicht gemeinsam auf den Rasen

Doch im Test kam auch heraus, dass alle elf Roboter einen ausgestreckten Kinderarm überollen würden. Zwei der Geräte würden auch vor einem Kinderfuß nicht Halt machen und diesen anschneiden, heißt es von der Stiftung Warentest. Sie kommt zu dem Ergebnis: "Mähroboter und Kinder dürfen nicht gemeinsam auf den Rasen." Ein Rat, der allerdings auch in den Sicherheitshinweisen der Geräte zu finden ist und wenig überrascht.

Getestet haben die Prüfer die Sicherheit mit Attrappen aus Holz oder Plastik. Im Test beschädigten alle Kandidaten die Kinderarm-Attrappe leicht. Bei fast allen Modellen gelang es den Testern außerdem, unter den Roboter zu greifen – so wie es spielende Kinder eben tun könnten. Zwei der getesteten Geräte schnitten außerdem eine hölzerne Kinderfuß-Attrappe an. Allerdings habe sich die Sicherheit seit den frühen Prüfungen der Geräte durch die Stiftung verbessert, heißt es.

Übrigens: Auch Haustierbesitzer sollten vorsichtig sein, wie ihr in "Mähroboter und Haustiere: 5 Tipps, die ihr beachten solltet" nachlesen könnt.

Verbesserte Navigation, gutes Mähergebnis

Getestet hat die Stiftung Warentest in den Kategorien Mähen, Handhabung, Sicherheit und Geräusch. Die Roboter mussten dafür fünf Mal pro Woche eine Fläche von 200 Quadratmetern mähen. Der Test dauerte vier Wochen. Die Geräte mussten dabei auch mit feuchtem Gras, langem und unebenem Rasen, dem Mähen am Hang sowie um Hindernisse herum zurecht kommen. Für die Handhabung bewerteten die Prüfer Gebrauchsanleitung, Installation, Betrieb und Wartung sowie – falls vorhanden – die dazugehörigen Apps.

In früheren Tests habe es Probleme mit der Navigation gegeben, heißt es von Stiftung Warentest. Doch die sei mittlerweile stark verbessert und das Navigieren fast problemlos möglich. Auch das Mähergebnis sei durchweg gut gewesen. Die Begrenzungskabel, die dem Gerät zeigen, wo es mähen soll, waren jedoch teilweise recht kurz. So lässt der Testsieger zum Beispiel nur 250 Meter zu. Bei den Mähzonen, die in Gärten mit schwer erreichbaren Ecken abgesteckt werden müssen, schnitten die günstigen Modelle nicht so gut ab. Mit ihnen ließe sich nur programmieren, wie viele Quadratmeter in welcher Zeit gemäht werden sollen.

Tipp: Erfahrt hier, wie ihr die tatsächliche Flächenleistung und Mähzeit eures Mähroboters berechnen könnt.

Testsieger: Der Mähroboter Bosch Indego S+ 400

Besonders gut abgeschnitten hat der Bosch Indego S+ 400 für rund 840 Euro. Der Testsieger erreicht in den meisten Einzeltests die Noten "gut" oder "sehr gut". Allerdings lautet das Urteil bezüglich der Sicherheit nur "ausreichend". Daher bekommt er die Gesamtnote 2,9, "befriedigend".

Dennoch befindet ihn die Stiftung als "optimal für kleine Gärten". Auch, weil er per App die Wettervorhersage selbständig in seine Mähpläne einbezieht und leicht in der Handhabe ist.

Zwei Mähroboter sind "mangelhaft"

Das Testergebnis "mangelhaft" haben gleich zwei Modelle erhalten:

  • Hellweg Wingart MR 500 BT
  • Yard Force Mähroboter X50i

Der Hellweg für rund 500 Euro mäht zwar gut, schneidet laut den Prüfern jedoch Kerben in krabbelnde Kinderfüße. So erhält er die Gesamtnote 5,0. Allerdings ist das Modell laut Hersteller nicht mehr im Handel erhältlich.

Eine Gesamtbewertung von 5,0 erhält auch das Modell von Yard Force für rund 650 Euro. Im Test fuhr der Mähroboter über einen krabbelnden Kinderfuß. Doch er gefährdet nicht nur die Sicherheit von Kleinkindern, sondern auch die der persönlichen Daten. Denn laut Stiftung Warentest sendet er Benutzername und Passwörter unverschlüsselt und ist somit eine wahre Datenschleuder. Auch das Mähergebnis war nur befriedigend.

Den kompletten Test mit allen Ergebnissen findet ihr in der April-Ausgabe der Zeitschrift "Test" oder online auf der Webseite der Stiftung Warentest (Artikel befindet sich hinter einer Paywall).

Ihr überlegt, euch ebenfalls einen Mähroboter anzuschaffen? Dann haben wir folgend alle Vor- und Nachteile der Geräte für euch aufbereitet:

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