Erster Schritt auf dem Weg zum Effizienzhaus: Die alte Heizung muss ersetzt werden. Was der Umstieg von Öl auf Gas gekostet hat, wie er vor sich ging – das lest ihr in Teil 2 des Sanierungsblogs von Lina Stefanie.
Hallo liebe Sanierungs-Fans, im ersten Teil unseres Blogs habe ich ja schon erwähnt, dass wir am Anfang unseres umfangreichen Umbaus eigentlich nur die Ölheizung erneuern wollten. Seit 1974 wurde unser Häuschen mit Heizöl beheizt. Das wollten wir ändern und vor allem durch den Einbau einer Gasheizung die alten Heizöltanks loswerden.
Im September 2018 wurde also durch die Städtischen Werke unser Gasanschluss von der Straße aus ins Haus gelegt. Zuerst wurde die Straße durch einen Bagger aufgerissen. Mit einer Erdrakete wurde dann die Abzweigung von der Hauptzuleitung für das Gas durch den Boden direkt ins Haus "geschossen". Das ist eine neuartige, schnelle sowie saubere Methode, Häuser mit Gasanschlüssen auszustatten, ohne dass man den bereits angelegten Garten aufbuddeln muss.
Die neue Heizung: Eine Welt voller Fachbegriffe
Natürlich kauft man nicht mal eben so eine neue Heizung. Sascha hatte sich zu dem Thema im Internet intensiv eingelesen. Ziemlich viele neue Fachbegriffe prasselten nun auf uns ein. Wir wollten unter anderem einen Schichtladespeicher haben. Das ist ein Warmwasserspeicher, der mehrere Schichten Wasser mit jeweils unterschiedlichen Temperaturen enthält. Die wärmste Speicherschicht befindet sich immer ganz oben. Das macht die Speicherung und Nutzung des Warmwasser besonders effizient.
Außerdem wollten wir mit der neuen Heizung auch die Solarthermie nutzen, also nicht nur mit Gas, sondern auch mit der Sonne die Wärme für das Wasser erzeugen. Dazu braucht die Heizung dann einen so genannten Solarwärmetauscher.
Dazu sollte die neue Heizung noch leise, geruchlos und hocheffizient und möglichst von einem namhaften Hersteller sein. Wir haben uns dann für eine Heizung von Vaillant entschieden, Modell auroCOMPACT VSC S, mit integriertem WW Solar-Schichtladespeicher mit Magnesiumschutzanode (150 Liter) und Solarwärmetauscher.
Erfolgreicher Umstieg von Öl auf Gas
Im alten Heizungskeller brummte noch die alte Ölheizung, als einen Monat nach Verlegung des Gasanschlusses im neuen, nebenan liegenden kleinen Kellerraum die neue Gasheizung montiert wurde. Der Einbau ging innerhalb von zwei Tagen von statten und hat super geklappt.
In unserem alten Heizungskeller standen bis dahin drei jeweils 1.000 Liter fassende Öltanks und die Ölheizung. Als Sascha mit seinem Bruder die drei alten Öltanks aus Kunststoff noch im Keller zersägte, reinigte und auf dem Wertstoffhof entsorgte, hatten wir durchgehend warmes Wasser – die neue Gasheizung ja schon lief.
Weiter ging es mit dem Abriss der Mauer zum Schutz vor austretendem Heizöl, wie sie in allen Kellern Vorschrift ist. Wieder Staub und ordentlich Lärm, aber der Fortschritt war enorm! Die alte Ölheizung baute Sascha dann mit seinem Bruder ab, der 25 Jahre als Heizungsfachmann gearbeitet hatte.
Im Zuge der Heizungsumrüstung von Öl auf Gas wählte Sascha den noch freien Luftzug des zweizügigen Schornsteins, da wir auch einen neuen Pelletofen im Wohnzimmer planten und beide Systeme getrennt werden müssen.
Neue Nutzungsmöglichkeiten für die Kellerräume
Jetzt war der Geruch von Heizöl endlich weg. Und die Geräusche, die unsere alte Ölheizung (die war immerhin Baujahr 1993) durch ständiges Brummen verursachte, auch vergessen. Denn beim Einschalten der neuen Therme konnten wir nur ein fast lautloses Surren feststellen.
Und wie viel Platz wir jetzt haben! Die neue Gastherme steht in einem kleinen Kellerraum, in dem auch eine kleine Werkstatt geplant ist. Der alte Heizungskeller ist jetzt leer. Ein Fliesenleger hat uns den Raum neu gefliest.
Die Wände werden noch gestrichen, dann stellen wir Regale auf und nutzen diesen Raum als Vorratsraum sowie für unsere Aktenverwahrung. Vielleicht stellen wir hier auch ein Gäste-Schlafsofa auf, das ist alles noch nicht ganz sicher.
Vom alten, stinkenden Heizungsraum war nach dem Heizungstausch jedenfalls nichts mehr zu sehen. Wir waren glücklich. Der Anfang vom Effizienzhaus war gemacht!
Übersicht der Kosten für den Heizungstausch
Gasanschluss: 2.356,20 Euro (Legung der Hauszuleitung im Niederdruck sowie des Gaszählers im Keller).
Gastherme von Vaillant: 4351,06 Euro inkl. MwSt.
Einbau komplett: 11.166,05 Euro inkl. MwSt.
Neue Fliesen: 917,67 Euro inkl. MwSt.
Alles in allem hat uns der Heizungstausch also rund 17.870 Euro gekostet, die neuen Fliesen nicht mitgerechnet.
Im nächsten Blog-Beitrag berichte ich euch dann von unserem Projekt "Neue Haustür". Wie ihr euch denken könnt, war es dabei mit einer neuen Eingangstür allein nicht getan ...