Mit Gartenhaus-Farbe verpasst ihr Geräteschuppen, Laube oder Spielhaus nicht nur optisch einen neuen Anstrich. Euer Gartenhäuschen aus Holz wird damit auch langlebiger. Alles, was ihr vor dem Streichen wissen solltet.
Wer sich ein Gartenhaus aus unbehandeltem Holz zulegt, sollte nach dem Aufbau nicht sofort die Hände in den Schoß legen. Ein Außenanstrich gehört ebenfalls zur Montage. Hier erfahrt ihr, warum die Behandlung mit Gartenhaus-Farbe sinnvoll ist, was eine gute Farbe ausmacht und welche nachhaltigen Alternativen es gibt.
Was bringt die Behandlung mit Gartenhaus-Farbe?
Eine Holzhütte in Schwedenhaus-Optik wirkt doch erst authentisch, wenn sie in sattem Rot erstrahlt. Der Anstrich ist in diesem Fall Ehrensache. Auch Blockhaus oder Geräteschuppen lassen sich mit Farbakzenten in Taubenblau, Dunkelgrün oder Schiefergrau aufwerten.
Neben optischen Gründen hat Gartenhaus-Farbe einen entscheidenden Vorteil: Sie schützt das Holz vor Umwelteinflüssen. Unbehandeltes Holz leidet im Laufe der Zeit unter Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Schädlingen. Infolge kann das Gartenhäuschen undicht werden und an Stabilität verlieren, nachdunkeln oder vergilben.
Dies sind die größten Risikofaktoren bei unbehandeltem Holz im Überblick:
Feuchtigkeit: Regen, Tauwasser und Nebel durchfeuchten das Holz, so dass es aufquillt. Bei Trockenheit zieht sich das Material zusammen. Es entstehen leicht Risse an der Oberfläche, die für Instabilität sorgen können. Außerdem können Schädlinge leichter ins Holz eindringen.
Sonneneinstrahlung: UV-Strahlen zerstören wichtige Holzbestandteile. Mit der Zeit dunkelt das Haus nach und kann vergilben.
Holzschädlinge: In unbehandeltem Holz siedeln sich bevorzugt Schädlinge wie Bläuepilze und Schwämme, aber auch verschiedene Insektenlarven und Wespen an, die das Material dauerhaft beschädigen können.
Was macht eine gute Gartenhaus-Farbe aus?
Ein Außenanstrich mit Gartenhaus-Farbe ist empfehlenswert, sofern ihr lange Freude an eurem Häuschen im Grünen haben möchtet. Was aber macht eine gute Farbe aus?
Passend zum Holz und der Umgebung: Ist euer Gartenhaus aus Hartholz (zum Beispiel Eiche, Nussbaum oder Teak) oder Weichholz (zum Beispiel Fichte, Tanne, Lärche oder Kiefer)? Je weicher das Holz, desto empfindlicher ist es gegen Umwelteinflüsse. Eine gute Gartenhaus-Farbe bietet den optimalen Schutz passend zu eurer Holzart und den äußeren Einflüssen. Wichtig ist eine gute Feuchtigkeitsregulierung, so dass euer Material nicht austrocknet.
Optisch ansprechend: Eine gute Gartenhaus-Farbe schützt nicht nur, sie sollte auch optisch ins Gesamtbild passen und natürlich euren persönlichen Geschmack treffen. Soll die Holzmaserung zum Beispiel weiterhin sichtbar sein oder wünscht ihr euch eine hohe Deckkraft? Entsprechend wählt ihr eher eine Lasur oder einen Holzlack.
Nachhaltig: Wer schon auf den nachhaltigen Baustoff Holz setzt (achtet beim Kauf auf die FSC-Zertifizierung), sollte seine ökologischen Ansprüche bei der Gartenhaus-Farbe nicht herunterschrauben. Ein gutes Produkt besteht fast ausschließlich aus natürlichen Inhaltsstoffen und kommt möglichst ohne Lösungs- und Konservierungsstoffe aus.
Wer sein Gartenhaus streichen will, steht vor der Wahl: Lasur oder Lack?
Daneben gibt es auch Öle. Diese eignen sich allerdings weniger für Holzhütten und vielmehr für Gartenmöbel, zum Beispiel aus robustem Teakholz. Ausführliche Informationen findet ihr im Artikel "Holzöl: Vorteile und Nachteile des Holzschutzmittels".
Wann ist Holzlasur sinnvoll?
Eine Lasur könnt ihr euch wie eine Pflegecreme für euer Gartenhaus vorstellen. Lasuren dringen tief ins Holz ein, lassen die Poren aber offen. Feuchtigkeit kann weiterhin zirkulieren und das Material trocknet nicht aus. Holzlasuren eignen sich vor allem für Weichhölzer, zum Beispiel Fichte, Tanne, Lärche, Kiefer und Douglasie.
Farben: Holzlasuren sind farblos oder in natürlichen Brauntönen mit schwacher Pigmentierung erhältlich.
Optik: Natürliche Farben und Maserungen im Holz bleiben sichtbar.
Schutz: Eine Lasur schützt vor Feuchtigkeit, Schädlingen und bedingt vor UV-Strahlung – je dunkler die Lasur, desto wirksamer der Sonnenschutz. Ihr solltet die Lasur alle zwei bis drei Jahre erneuern.
Wann ist Holzlack sinnvoll?
Holzlacke könnt ihr euch wie einen Schutzanzug für das Gartenhaus vorstellen. Für den Außenbereich werden häufig spezielle Wetterschutzfarben angeboten. Das sind besonders widerstandsfähige Lacke. Sie setzen sich wie eine zweite Haut über das Holz und blocken Wind, Regen sowie UV-Strahlung zuverlässig ab. Wichtig: Ein guter Holzlack ist nicht nur wasserabweisend, sondern auch elastisch, damit euer Material nicht reißt und Schädlinge eindringen können.
Farben: Holzlacke sind in verschiedenen Farben mit hoher Pigmentierung erhältlich.
Optik: Da Lacke deckend sind, scheint das Holz immer weniger durch, je häufiger man streicht.
Schutz: Holzlacke schützen dauerhaft vor UV-Strahlung, Feuchtigkeit und Schädlingen. Allerdings sind Lacke empfindlicher für Kratzer oder Dellen als Lasuren.
Was ist bei nachhaltiger Gartenhaus-Farbe zu beachten?
Beim Arbeiten mit Gartenhaus-Farbe lohnt sich ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe. Besonders Allergiker, aber auch jeder, der auf ökologisches Bauen aus ist, sollte chemische Zusätze wie Lösungs- und Konservierungsmittel in Farben meiden. Sie dringen nämlich nicht nur in die Holzstruktur, sondern auch in die Atemwege. Beim Streichen deshalb unbedingt eine Schutzmaske tragen.
Wer sich und die Umwelt schützen will, setzt auf nachhaltige Alternativen: Umweltfreundliche Lasuren und Lacke bestehen im Wesentlichen aus Naturharzen, Ölen und weiteren Inhaltsstoffen auf Wasserbasis, die das Holz schützen, die Verarbeitung erleichtern und ein schnelleres Trocknen ermöglichen.
Komplett ohne Lösungsmittel kommen auch wasserbasierte Farben in der Regel nicht aus. Sie enthalten aber deutlich weniger als die lösemittelbasierten Varianten.
Wer möglichst umweltfreundlich bauen möchte, kann bereits bei der Holzauswahl einiges richtig machen: Während ein weiches Nadelholz wie Fichte auf Holzschutzmittel angewiesen ist, sind heimische Hölzer wie Robinie, Eiche, Lärche und Douglasie deutlich robuster, auch ohne Chemiekeule.
Unser Tipp: Hinweise auf umweltfreundliche Produkte geben zum Beispiel die Siegel 'nature plus' und 'Blauer Engel'. Sie zeichnen gesundheitlich unbedenkliche Farben aus.
Damit ihr lange Freude an eurem Gartenhaus habt und sich die Malerarbeiten auch wirklich lohnen, solltet ihr ein paar Dinge vor und beim Anstrich beachten:
Streicht das Gartenhaus das erste Mal bereits vor der Montage. So sind alle Bauteile rundum geschützt.
Der erste Anstrich sollte stattfinden, wenn das Holz komplett trocken ist, damit keine Risse entstehen. Streicht es zügig nach der Anlieferung oder lagert es bis dahin vor Feuchtigkeit geschützt.
Bei der Behandlung mit Gartenhaus-Farbe sollte die Außentemperatur über 5 Grad Celsius liegen. Außerdem sollte es trocken sein.
Vor dem Anstrich mit Lasur oder Lack das Holz reinigen, leicht anschleifen (Schmirgelpapier mit 280 bis 320er Körnung) und imprägnieren. Dafür eignen sich ein Holzgrund, ein Holzschutzgrund oder eine Imprägnierlasur.
Bei der Arbeit mit weißen oder pastellfarbenen Lacken solltet ihr die Flächen grundieren, weil das Holz sonst gelbstichig werden kann. Den Isoliergrund über Nacht trocknen lassen.
Sowohl bei der Arbeit mit Lack als auch mit Lasur immer entlang der Maserungsrichtung streichen. Achtet darauf, dass die Pinselborsten auch Fugen erwischen.
Außenwände, die nach Westen oder Süden gerichtet und stärkerer UV-Strahlung ausgesetzt sind, solltet ihr zum besseren Schutz mit drei Anstrichen versehen, ansonsten genügen zwei.