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Gefahr auf 8 Beinen: 5 Tipps für einen zeckenfreien Garten


Zecken können sich nicht nur im Wald an uns heften, auch im eigenen Garten werden sie zu einer immer größeren Gefahr. Mit diesen Maßnahmen wird euer Garten nahezu zeckenfrei.

  1. Wie kommen Zecken in den Garten?
  2. Das könnt ihr gegen Zecken im Garten tun
  3. Der tierfreundliche und naturnahe Garten

Gartenbesitzer haben immer wieder mit Schädlingen und lästigen Insekten zu kämpfen. Die schlimmsten von allen sind jedoch Zecken. Die Blutsauger sind nicht bloß ein Ärgernis, sondern können für Mensch und Tier sogar richtig gefährlich werden. Denn sie übertragen Infektionskrankheiten wie FSME und Borreliose. Und das nicht nur im Wald oder auf Wiesen, sondern eben auch im heimischen Garten.

Und als wäre das Jahr 2020 nicht ohnehin schon voller Plagen, haben der heiße Sommer und der milde Winter zu einer Rekordzahl an Zecken geführt. Laut Prof. Dr. Gerhard Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr werden diese von Jahr zu Jahr auch noch ansteckender.

Wie kommen Zecken in den Garten?

Viele Menschen nehmen an, dass sich Zecken vor allem im Wald an uns Menschen heften. Dort würden wir sie im Vorbeigehen von niedrig hängenden Baumzweigen abstreifen. Das ist nicht ganz richtig.

Zecken sind blind und klettern nicht bis hoch in die Baumkronen. Sie bleiben lieber nah am Boden, wo es dunkel und feucht ist und wo sie am meisten Nahrung finden. Die Krabbler leben in der Regel nicht weiter als einen Meter vom Boden entfernt. Sie finden sich also bevorzugt in Hecken, Sträuchern und im hohen Gras. Von dort heften sie sich nicht selten an andere Tiere wie Eichhörnchen, Vögel, Mäuse, Marder, Hunde oder Katzen. Die Wirte tragen die Parasiten dann in unsere Gärten.

Das könnt ihr gegen Zecken im Garten tun

Dadurch dass Wild- und Haustiere immer wieder Zecken umhertragen, wird euer Garten vermutlich nie auf Dauer komplett zeckenfrei bleiben. Es gibt auch nicht die eine Methode, die den Zecken den Garaus macht. Viel eher sind es mehrere verschiedene Routinen, die ihr euch angewöhnen solltet, damit Zecken gar nicht erst anfangen, sich in eurem Garten wohl zu fühlen.

1. Rasen mähen

Zecken mögen schattige Plätzchen und sind deshalb vor allem in dichtem Gestrüpp zu finden. Bei der Zeckenbekämpfung geht es daher in erster Linie darum, möglichst wenige solcher Plätze zu schaffen. Eine der wichtigsten Maßnahmen in dieser Hinsicht ist das regelmäßige Rasenmähen. In eher kurzem Gras können sich die Parasiten nicht verstecken und ziehen sich auf andere Flächen zurück.

2. Pflanzen zurückschneiden

Helle Orte meiden Zecken wie der Teufel das Weihwasser. Neben einem gemähten Rasen solltet ihr auch dafür Sorge tragen, dass Stauden und Büsche in eurem Garten ein bis zwei Mal im Jahr zurückgeschnitten werden. So lichtet ihr nicht nur das Dickicht, sondern tragt auch zur Gesundheit und Robustheit eurer Pflanzen bei.

3. Laub und heruntergefallenes Geäst entfernen

Den Boden eures Beets solltet ihr ohnehin aufgeräumt und sauber halten. Schon aus dem Grund, weil liegengebliebenes Laub eine Brutstätte für Pilzinfektionen ist. Aber auch Zecken fühlen sich darin wohl. Ihr solltet das Laub und andere abgestorbene Pflanzenteile deswegen zügig entfernen und gegebenenfalls in einen dafür bestimmten Bereich im Garten verfrachten.

4. Kieselstreifen anlegen

Sogenannte "Gärten des Grauens" sorgen zurecht für viel Unmut unter Umweltschützern. Insekten wie Bienen und Schmetterlingen wird durch diese Steinwüsten die Nahrungsgrundlage entzogen. Auf keinen Fall solltet ihr deswegen flächendeckend Steine und Schotter zur Gestaltung eures Gartens verteilen. Baden-Württemberg hat Schottergärten kürzlich sogar verboten.

Als schmale Streifen, die einzelne Bereiche des Gartens voneinander abgrenzen, sind Kiesel aber durchaus hilfreich. Denn sie wirken als unüberwindbare Barriere für Zecken, die keine Anstalten machen, helle und trockene Bereiche zu überqueren. So könnt ihr die Verbreitung der kleinen Schädlinge auf bestimmte Bereiche eingrenzen.

5. Zeckenrollen einsetzen

Als letzter Ausweg könnt ihr auch zu sogenannten Zeckenrollen* (Anzeige) greifen. Die biologisch abbaubaren Pappkartuschen beinhalten Baumwollwatte, die mit dem Insektizid Permethrin behandelt ist. Wie mit jedem Insektizid solltet ihr auch mit den Zeckenrollen vorsichtig umgehen. Für Menschen und die meisten Säugetiere ist der Stoff zwar absolut harmlos. Katzen reagieren auf Permethrin jedoch empfindlich. Legt die Rollen deshalb dort aus, wo eher keine Katzen unterwegs sind und wo sich der Schaden für andere Insekten in Grenzen hält.

Wenn ihr die Rollen an den richtigen Stellen auslegt, bedienen sich Mäuse an der Watte und nutzen sie zum Bau ihrer Nester. Das in der Watte enthaltene Zeckenbekämpfungsmittel sorgt dafür, dass die an den Mäusen haftenden Sauger absterben und nicht weiter verteilt werden. Die Mäuse verteilen das Mittel in schwer zugänglichen Ecken und es juckt sie nicht, dass sie von euch zu Nützlingen umfunktioniert wurden.

Der tierfreundliche und naturnahe Garten

Zugegeben, regelmäßiges Mähen und Schotterflächen klingen nicht nach einem naturnahen und tierfreundlichen Garten. Der zeichnet sich durch wild wachsende Blumen, Kräuter und hohes Gras aus, in dem Igel, Eichhörnchen und andere Tiere Schutz suchen. Letztlich entscheidet ihr, wie ihr euren Garten gestalten möchtet.

Die beste Lösung für Mensch und Tier liegt wohl irgendwo zwischen diesen Herangehensweisen. Der von Menschen gemachte Garten wird nie komplett zur Natur gehören. Eine behutsame Gartenpflege erlaubt sowohl zeckenfreie Flächen als auch Flächen, auf denen eine Art kontrollierter Wildwuchs gelebt wird. Ihr entscheidet, womit ihr euch wohl fühlt.

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