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Rollladenkasten dämmen: Wie es geht & was es kostet

Portrait von Dirc Kalweit
Dirc Kalweit


Euer Rollladen ist schon älter? Dann geht über den dazugehörigen Kasten ganz sicher einiges an Energie verloren. Wir zeigen euch deshalb, wie ihr mit einfachen Mitteln und wenig Geld einen Rollladenkasten dämmen könnt.

  1. Warum sollte ich einen Rollladenkasten dämmen?
  2. Womit kann ich einen Rollladenkasten dämmen?
  3. Was kostet die Dämmung eines Rollladenkastens?
  4. Rollladenkasten dämmen in 5 Schritten: So geht's

Den Rollladenkasten zu dämmen spart Energie und Geld. Und das beste daran: Der Aufwand dafür ist relativ gering. Wir zeigen euch, wie die Dämmung des Rollladenkastens funktioniert, welches Material ihr benötigt und was euch das kostet.

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Warum sollte ich einen Rollladenkasten dämmen?

Besonders ältere Rollladenkästen sind eine klassische Wärmebrücke. Das heißt, hier geht nicht nur Wärme aus dem Inneren von Haus oder Wohnung nach draußen verloren, was ihr im schlimmsten Fall an unangenehmer Zugluft merkt. Es besteht gleichzeitig auch die Gefahr von Schimmelbildung.

Okay, so hoch wird der Wärmeverlust schon nicht sein, werden viele denken. Doch das Gegenteil ist der Fall. Ein gut gedämmter Rollladenkasten, so hat das Fraunhofer Institut für Bauphysik schon 1986 herausgefunden, verringert diese Verluste um bis zu 17 Prozent. Ihr könnt hier also mit relativ wenig Aufwand einen ziemlich großen Effekt erzielen.

Rolladenkasten dämmen: Querschnitt durch den Rollladenkasten inklusive Dämmung
Querschnitt durch den Rollladenkasten inklusive Dämmung.

Womit kann ich einen Rollladenkasten dämmen?

Für die Dämmung der Rollladenkästen eignet sich Dämmmaterial wie zum Beispiel EPS-Platten (Styropor) oder XPS-Platten (Styrodur). Die gibt es in den verschiedensten Stärken und Ausführungen. Lasst euch beim Kauf unbedingt beraten, denn nach Möglichkeit solltet ihr ein diffusionsoffenes und atmungsaktives Dämmmaterial wählen. Das beugt der Schimmelbildung vor. Und ein wenig flexibel sollte das Material schon sein, damit ihr den Kasten damit auch komplett auskleiden könnt.

Es gibt auch spezielle Hersteller von Dämmmaterial für Rollladenkästen. Die verwenden zum Beispiel Neopor. Das ist ein Schaumstoff auf Basis von Polystyrol, der gute Dämmleistungen bei weniger Materialeinsatz verspricht. Andere arbeiten mit Polyethylen-Schaumstoff. Einen Vergleich der Hersteller von Dämmmaterial für Rolllädenkästen und ihrer Produkte findet ihr hier.

Rolladenkasten dämmen: Ansicht des Dämmmaterials
Diverse Hersteller bieten Dämmmaterial-Sets in verschiedenen Stärken an.

Was kostet die Dämmung eines Rollladenkastens?

Vergleicht ihr Aufwand und Nutzen, dann ist die Dämmung des Rollladenkastens wirklich günstig. Kauft ihr das Dämmmaterial selbst im Baumarkt, dann seid ihr schon mit ein paar Euro dabei.

Die vorgefertigten Dämmungen einzelner Hersteller ist naturgemäß teurer. Für ein komplettes Set zahlt ihr über den Daumen gepeilt zwischen 20 und 45 Euro. Das mag für den einen vielleicht zu viel sein, weil eine selbstgebastelte Dämmung wesentlich günstiger ist. Für den anderen ist ein Set vielleicht genau das richtige, weil er alle Materialien direkt an die Hand bekommt.

In beiden Fälle solltet ihr aber erst ausmessen und dann kaufen. Entscheidend ist nämlich der Abstand zwischen dem aufgerolltem Rollo und dem Rollokasten. Der kann ziemlich variieren, je nach Rollo-Modell. Wählt beim Dämmmaterial eine Dicke, die den Raum möglichst komplett ausfüllt. Das dämmt nicht nur besser, ihr müsst dann auch weniger PU-Schaum zum Auffüllen verwenden. Dazu mehr in der folgenden Anleitung.

Rollladenkasten dämmen in 5 Schritten: So geht's

Die Dämmung eines Rollladenkastens könnt ihr in den allermeisten Fällen auch selber machen. Und so geht's:

  1. Rollladenkasten öffnen: Um an das Innere des Rollladenkastens zu kommen, müsst ihr die davor angebrachte (Revisions-)Klappe entfernen. Die ist meist mit Schrauben befestigt, manchmal aber auch mit Haken. Oder sie ist sogar verklebt. Das kann dann ein wenig fummelig werden.
  2. Reinigen und ausbessern: Lasst den Rollladen komplett herunter. Jetzt lässt sich der Kasten gut reinigen. Schaut nach eventuellen Rissen und dichtet diese mit Silikon, Spachtelmasse oder Dichtungsband ab. Dann den Rollladen wieder komplett hochziehen.
  3. Ausmessen: Jetzt ausmessen, wieviel Dämmmaterial ihr benötigt, um den Kasten komplett (also um die Rolle mit dem Rollladen herum) auszukleiden. Dabei auch die Seiten nicht vergessen.
  4. Zuschneiden und einpassen: Das Dämmmaterial entsprechend den Maßen zuschneiden. Dann vorsichtig am Boden, um die Rolle herum und an den Seiten einsetzen. Zur Fixierung und um eventuelle Übergänge oder Nähte und Lücken auch komplett zu verschließen, am besten PU-Schaum (auch Bauschaum oder Montageschaum) verwenden.
  5. Rollladenkasten schließen und testen: Passt alles? Dann könnt ihr den Rollladenkasten wieder schließen. Lasst das Rollo ein paar Mal rauf und runter, um zu testen, ob es noch gängig ist. Wer mag, kann noch prüfen, ob es sich vielleicht lohnt, auch noch die Abdeckung und die Führung des Rollladengurtes zu dämmen.

In diesem Hersteller-Video könnt ihr euch noch einmal ansehen, wie ihr Schritt für Schritt vorgeht:

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Quellen: Fraunhofer Institut für Bauphysik

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