Wohnen | Expertentipp

Passender Regentank: Wie groß sollte meine Regentonne sein?


Mit Regenwasser den Garten gießen ist clever. Nur welche Größe braucht der Speichertank? Wir zeigen, wie viel Wasser ihr benötigt und von welchen Faktoren das abhängt.

  1. Wassermenge variiert je nach Bewuchs und Boden
  2. Niederschlagsmenge und Dachgröße beeinflussen die Größe des Regentanks
  3. Beispielrechnung bei 600 Quadratmetern Gartenfläche
  4. Wie groß sollte mein Regentank also sein?

Eine Userin stellte diese Frage an die Redaktion: "Ich möchte meinen Garten gerne mit Regenwasser gießen. Nun suche ich eine passende Regentonne oder einen Regentank. Daher meine Frage: Wie groß sollte mein Regentank sein?"

Die Wohnglück-Experten antworten:

Grundsätzlich ist es eine gute Idee, seinen Garten mit Regenwasser zu gießen. Und zwar aus verschiedenen Gründen: Es spart Geld, es ist umweltschonend und es ist gut für die Pflanzen. Allerdings gibt es dabei einige Faktoren zu beachten.

Wassermenge variiert je nach Bewuchs und Boden

Je nach Bewuchs, Bodenbeschaffenheit und Bewässerungsart variiert die benötigte Wassermenge pro Quadratmeter etwas. So verbraucht eine Rasenfläche mehr Wasser als Blumenbeete oder Hecken und Büsche.

Als Faustformel könnt ihr aber rechnen: Pro Quadratmeter Rasenfläche benötigt ihr im Sommer etwa 20 Liter Wasser pro Woche. Für Blumenbeete und Büsche rechnet ihr am besten mit etwa 10 Litern pro Quadratmeter und Woche.

Niederschlagsmenge und Dachgröße beeinflussen die Größe des Regentanks

Auch die Niederschlagsmenge ist ein wichtiger Faktor. Es macht einen Unterschied, ob ihr in einer regenreichen Gegend lebt und deshalb seltener bewässern müsst, oder ob ihr in einer trockenen Gegend lebt.

Dort ist zu überlegen, wie viel Wasser ihr im Regentank auf Vorrat speichern möchtet, um Trockenperioden gut zu überstehen. Auch die Größe der Dachfläche macht einen Unterschied. Große Dächer können ganz einfach mehr Regenwasser auffangen und in die Tanks ableiten.

Beispielrechnung bei 600 Quadratmetern Gartenfläche

Bei 600 Quadratmetern Gartenfläche mit einer Flächenverteilung von 50 Prozent Rasen sowie 50 Prozent Blumenbeeten und Hecken ergibt sich dann:

  • 300 Quadratmeter x 20 Liter = 6.000 Liter
  • 300 Quadratmeter x 10 Liter = 3.000 Liter
  • Gesamtbedarf = 9.000 Liter pro Woche

9.000 Liter hört sich erst einmal gewaltig an. Setzt ihr diesem Bedarf allerdings die durchschnittliche Niederschlagsmenge in Deutschland entgegen, relativiert er sich.

So betrug die Niederschlagsmenge im Jahr 2019 deutschlandweit im Durchschnitt 730 Liter pro Quadratmeter. Daraus ergibt sich dann folgende Rechnung:

  • 730 Liter x 600 Quadratmeter = 438.000 Liter
  • 438.000 Liter : 52 Wochen = 8.432 Liter

Die Niederschlagsmenge deckt also in der Regel den Bedarf zu 95 bis 100 Prozent ab. Der Regentank muss also nur groß genug sein, um die Differenz ausgleichen.

Daher reicht häufig ein Regentank mit einem Volumen von 2.500 Litern aus, um den kompletten Bedarf zu decken. Bei kleineren Regentanks oder Tonnen muss mit Frischwasser zugegossen werden.

Wie groß sollte mein Regentank also sein?

Da die tatsächliche Größe von so vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt, lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Soviel vorab: Mit einer normalen Regentonne mit 100 bis 250 Litern kommt ihr im Ernstfall nicht weit.

Bei größeren Gärten benötigt ihr mindestens Tanks mit 1.000 Litern oder gar Zisternen mit noch größerem Fassungsvermögen, damit auch garantiert kein Wasser in die Kanalisation gelangt. Diese werden dann allerdings unterirdisch verbaut, was höhere Kosten und eine Menge Aufwand bedeutet.

Im Boden versenkte Zisterne.
Zisternen sind eine Alternative zur Regentonne, in der Anschaffung aber deutlich teuer und aufwendiger.

Im Internet gibt es sehr gute Online-Rechner, die einem bei der Berechnung der tatsächlich benötigten Größe helfen. Wir listen einige hier auf:

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