Wohnen | Ratgeber

Feuerholz: Woher bekomme ich gutes und günstiges Brennholz?


Ein loderndes Kaminfeuer sorgt für Wärme und Gemütlichkeit. Egal, ob zum Heizen oder Genießen: Qualitativ hochwertiges Feuerholz zahlt sich aus. Lest hier, was gutes Brennholz ausmacht und wie ihr an günstiges Feuerholz kommt.

  1. Was macht gutes Feuerholz aus?
  2. Was kostet Feuerholz?
  3. Feuerholz kaufen: Welches Brennholz ist am besten?
  4. Welche Maße hat Feuerholz?
  5. Hartes oder weiches Feuerholz?
  6. Frisches oder gelagertes Feuerholz kaufen?
  7. Vorkonfektioniert, Stammholz oder Feuerholz selber schlagen?
  8. Feuerholz kaufen: Baumarkt, Händler oder Wald?
  9. Günstiges Feuerholz kaufen: Vorsicht vor Fake-Shops!

Ein Kaminofen macht nicht nur optisch viel her, sondern entlastet auch die Heizung. Das kann sich finanziell lohnen und die Umwelt schonen. Wer von einem Kamin im Wohnzimmer oder einem Terrassenofen profitieren will, braucht vor allem eines: gutes Feuerholz. Wir zeigen, worauf ihr bei der Auswahl von Brennholz achten solltet und wie ihr an günstiges Feuerholz kommt.

Jetzt Maßnahmen checken!

Erhalte jetzt einen Überblick über energetische Maßnahmen für dein Objekt, deren Kosten & Fördermöglichkeiten.

Was macht gutes Feuerholz aus?

Wenn ihr euch Feuerholz zulegt, solltet ihr folgende Punkte im Blick behalten:

  • Ausreichend trockenes Feuerholz: Kaminholz darf erst in den Ofen, wenn es gut getrocknet ist. Wollt ihr eure Scheite sofort nutzen, sollte der Wassergehalt beim Kauf unter 20 Prozent liegen. Andernfalls muss das Holz länger lagern. Tipp: Ein handelsüblicher Holzfeuchtemesser lässt Rückschlüsse auf den Wassergehalt zu.
  • Brennwert: Wer mit Feuerholz heizen will, sollte auf den Brennwert achten. Je höher der Brenn- oder Heizwert einer Holzart, desto effizienter ist sie. Ihr müsst seltener nachlegen, dafür pro Raummeter aber auch mit höheren Kosten rechnen.
  • Flammenbild und Glut: Ein gutes Feuerholz wärmt nicht nur, sondern sieht auch optisch ansprechend aus. Dafür weist es ein gleichmäßiges Flammenbild auf und rußt nicht.
  • Frei von Stockflecken und Schimmel: Alterungserscheinungen an einzelnen Stämmen oder Hölzern sind erstmal kein Grund zur Sorge. Ist das Feuerholz jedoch großflächig von Pilzen befallen, mindert dies seinen Brennwert und könnte euch schaden. Macht vor dem Kauf den Geruchstest: Das Holz sollte nicht muffig riechen.
  • Feuerholz aus nachhaltiger, regionaler Forstwirtschaft: Gutes Feuerholz hat einen positiven Klimanutzen. Es sollte aus nachhaltiger Forstwirtschaft und aus umliegenden Wäldern stammen.
Kamin mit lodernder Flamme.
Damit das Kaminholz auch gut brennt, sollte der Wassergehalt unter 20 Prozent liegen.

Was kostet Feuerholz?

Die Preisspannen für Kaminholz sind groß. In holzreichen Regionen mit kurzen Lieferwegen gibt es naturgemäß eher günstiges Feuerholz. Andernorts zahlt ihr zwei- bis dreimal so viel. 

Das bayerische Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe erfragt regelmäßig die Preise für ofenfertiges Scheitholz bei 28 Anbietern im gesamten Bundesgebiet. Danach ergab sich nach dem letzten Preisspiegel vom Juli 2023: Ein Raummeter Buchenscheite (33 cm) kostete im Mittel 152,34 Euro, ein Raummeter Fichtenscheite (33 cm) 120,28 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sind Preissteigerungen zwischen zehn bis 25 Prozent zu beobachten. 

Feuerholz kaufen: Welches Brennholz ist am besten?

Als Feuerholz eignet sich grundsätzlich jede Holzart. Sowohl heimische Laubhölzer als auch weiche Nadelhölzer können Platz im Ofen finden. Hier eine Übersicht mit den beliebtesten Brennhölzern und ihren Eigenschaften:

1. Buche

Buche ist aufgrund des hohen Brennwerts das ideale Holz zum Heizen. Buchenholz ist schwer zu entzünden, hat dafür aber ein gleichmäßiges Flammenbild und eine gute Glutentwicklung mit geringem Funkenflug.

2. Eiche

Eiche hat einen ebenso hohen Brennwert wie Buche und eignet sich entsprechend gut zum Heizen. Da Eichenholz jedoch kein gleichmäßiges Flammenbild entwickelt, findet es meist nur in geschlossenen Öfen Verwendung. Ein weiterer Nachteil: Die enthaltenen Gerbsäuren verursachen Abgase, die unangenehm riechen und die Ofenrohre angreifen können.

3. Esche

Esche ist etwas leichter und preisgünstiger als Buche, ist dem Brennholz ansonsten jedoch sehr ähnlich: Das gleichmäßige Flammenbild und der geringe Funkenflug machen Esche zu einer beliebten Feuerholzart, besonders für offene Kamine.

4. Birke

Birke hat einen geringeren Brennwert als Buche, Esche und Eiche. Das bedeutet, es ist weniger ergiebig zum Heizen. Dafür entwickelt es ein schönes Flammenbild ohne Funkenflug. Beim Verbrennen von Birkenholz werden ätherische Öle freigesetzt, die angenehm duften – sofern man den Geruch mag.

5. Fichte

Weiche Hölzer wie Fichte, aber auch Kiefer und Tanne, sind deutlich leichter und preisgünstiger als Laubhölzer. Der Raummeterpreis für Fichtenholz liegt bei durchschnittlich 76 Euro. Fichtenholz entzündet sehr schnell, hat jedoch nur eine geringe Brenndauer. Es eignet sich deshalb weniger gut als Wärmequelle, dafür aber als Anmachholz. Zu beachten ist bei Nadelhölzern, dass es durch die enthaltenen Harze häufig zu einer starken Rußentwicklung kommt.

Lest hier mehr über den Brennwert, die Preise und die optimale Lagerung von Feuerholz.

Welche Maße hat Feuerholz?

Der Preis ist eine Sache beim Kaminholz, eine andere die Menge. Beim Kauf von Feuerholz gibt es üblicherweise folgende Maßangaben:

  • Schüttraummeter ist das gebräuchliche Maß im Brennholzhandel. Hier sind ofenfertige Holzscheite lose in einer 1 x 1 x 1 Meter großen Box geschüttet.
  • Stapelkubikmeter hat dasselbe Maß wie der Schüttraummeter, nur sind hier die Holzscheite säuberlich aufgestapelt.
  • Raummeter heißt, dass hier einen Meter lange Holzscheite (rund oder gespalten) ebenfalls zu einem Stapel von 1 x 1 x 1 Meter aufgeschichtet werden.
  • Festmeter ist ein kompaktes Stück Holzmasse aus dem Stamm ohne Zwischenräume.

Ist das Holz gut gestapelt, so enthält eine einen Kubikmeter umfassende Box oder Palette
rund 70 Prozent Holz und 30 Prozent Luft. Aber Achtung: Ein Raummeter im Wald enthält weniger Holz als der Raummeter Brennholz. Das liegt daran, dass der Raummeter im Wald ungespaltenes, langes Holz enthält.

Hartes oder weiches Feuerholz?

Ob ihr hartes oder weiches Holz verwenden wollt, hängt von euren Anforderungen ab.

Hartes Feuerholz hat eine lange Brenndauer

Harte, schwere Holzarten wie Buche, Eiche und Esche brauchen etwas Zeit, bis sie sich entzünden. Sie brennen dafür lange und gleichmäßig, so dass ihr damit gut heizen könnt. Ihr müsst pro Raummeter Hartholz im Vergleich zu Weichholz mehr zahlen. Im Gegenzug hält euer Holzvorrat länger.

Weiches Feuerholz: gut zum Anzünden

Leichte Hölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer sind beliebte Anzündhölzer. Nadelholz verbrennt sehr schnell. Ihr müsst entsprechend häufig nachlegen, so dass sich euer Vorrat zügig schmälert. Dafür ist Weichholz pro Raummeter deutlich günstiger.

Tipp: Legt euch einen Vorrat Mischholz zu. Günstiges Feuerholz, also leichte Holzarten, dienen zum Anzünden und schwere, kostenintensivere Arten dienen als Brennholz.

Close-up auf brennendes Feuerholz
Zum Entzünden von Harthölzern braucht man etwas Geduld, dann aber brennen sie lange und verlässlich.

Frisches oder gelagertes Feuerholz kaufen?

Ihr könnt bis zu 20 Prozent der Anschaffungskosten sparen, wenn ihr euch für frische Holzscheite entscheidet. In diesem Fall solltet ihr vorausschauend einkaufen. Ihr müsst genügend Zeit und Platz zum Lagern einplanen: Frisches Feuerholz braucht ein bis zwei Jahre, bis es trocken genug für den Ofen ist. Mehr dazu lest ihr hier: Brennholz lagern: Ideen und Tipps für trockenes Kaminholz.

Das Investment in älteres Brennholz ist sinnvoll, wenn ihr selbst keine Möglichkeit zum Einlagern habt oder sofort damit heizen wollt.

Gestapeltes Brennholz unter einem offenen Schuppen.
Gutes Brennholz muss einige Zeit trocken lagern, bevor es verfeuert werden kann.

Vorkonfektioniert, Stammholz oder Feuerholz selber schlagen?

Generell gilt: Je stärker das Brennholz verarbeitet ist, desto höher der Preis. Vorkonfektioniertes Feuerholz ist am teuersten. Vorteil ist, dass ihr es sofort verheizen könnt, sofern die Hölzer trocken genug sind. Nachteil ist, dass ihr euch mit Standardmaßen zufriedengeben müsst. Voraussetzung ist also, dass diese Größen passend für euren Kamin und die Lagerstelle sind.

Stammware müsst ihr selbst spalten oder zuschneiden. Dafür bekommt ihr das Holz günstiger und könnt es für eure individuellen Zwecke zerkleinern.

Am günstigsten ist Feuerholz, wenn ihr es selbst sammelt oder sägt. Das örtliche Forstamt gibt Auskunft, wo und unter welchen Bedingungen ihr euch im nahegelegenen Gebiet bedienen dürft. Das Sammeln von Brennholz ist nämlich nicht einfach so möglich. Ihr benötigt in der Regel einen Holzsammelschein oder einen Kettensägenschein – also einen Nachweis, dass ihr mit der Motorsäge umgehen könnt.

Mann sägt Holzstamm mit einer Kettensäge
Unter Aufsicht: Die Teilnehmer des Kurses für den Kettensägenschein lernen den Umgang mit der Motorsäge.

Feuerholz kaufen: Baumarkt, Händler oder Wald?

Bei sehr kleinen Holzmengen kann sich der Gang in den Baumarkt lohnen. Achtet dabei aber unbedingt auf die Herkunft des Brennholzes. Praktische Tipps und Hinweise findet ihr in unserem Artikel über nachhaltiges Holz.

Wenn ihr einen größeren Bedarf habt, ist ein örtlicher Händler mit Sicherheit die bessere Wahl. Am besten vergleicht ihr vor dem Einkauf die Preise. Das kann anstrengend sein, lohnt sich bei den großen Preisdifferenzen, die derzeit auf dem Markt zu finden sind, allemal.

Der Anbieter sollte seine Ware zudem aus einem nahegelegenen Wald beziehen. Meist könnt ihr euch das Feuerholz bis zur Haustür liefern lassen. Dafür fallen natürlich Mehrkosten an. Doch je mehr Holz ihr bestellt, desto eher rechnet sich die Lieferung.

Wenn ihr Holz im großen Stil verbrennt, kann sich ein Brennholzführerschein lohnen. Damit dürft ihr in Absprache mit dem zuständigen Forstamt selbst Holz sägen.

Günstiges Feuerholz kaufen: Vorsicht vor Fake-Shops!

Aufgrund der stark gestiegenen Preise kommt es immer häufiger vor, dass Betrüger im Netz Brennholz zum Kaufen anbieten, dafür im Voraus abkassieren und nicht liefern. Der Bundesverband Brennholzhandel und Brennholzproduktion e.V. (BBB) rät deshalb zur Vorsicht beim Online-Brennholzkauf.

Der Verband hat eine Liste der bekannten Brennholz-Fakeshops auf seiner Internetpräsenz veröffentlicht. Diese Watchlist wird ständig aktualisiert, außerdem findet ihr hier auch Tipps, woran ihr betrügerische Angebote im Netz erkennt. Wer beim Kauf von Kaminholz auf der sicheren Seite sein will, sollte laut BBB nur bei einem der vom Verband geprüften Brennholz-Händler kaufen.

Das wird dich auch interessieren