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Daunendecke kaufen: Darauf solltet ihr unbedingt achten


Daunendecken sind kuschelig warm und deshalb ideal für den Winter. Beim Kauf solltet ihr jedoch darauf achten, dass ihr Lebendrupf ausschließen könnt und die Daunendecke den Hygiene-Standards entspricht. Lest in unserer Kaufberatung alles, was ihr wissen müsst.

  1. Lebendrupf beim Daunendecken-Kauf ausschließen
  2. Enthält die Daunendecke Schadstoffe?
  3. Daunen- oder Federfüllung?
  4. Ballondecke oder Steppdecke?
  5. Material des Daunendecken-Bezugs: Darauf solltet ihr achten
  6. Die richtige Daunendecke-Wärmeklasse
  7. Geruchstest beim Daunendecken-Kauf machen
  8. Ist die Daunendecke auch für Allergiker geeignet?

Es wird kalt draußen. Da möchte man am liebsten gar nicht mehr das Haus verlassen und sich schnell unter einer warmen Decke verkriechen. Viele Punkte sprechen dafür, eine Daunendecke zu kaufen. Daunenbettdecken sind besonders langlebig, sollen nachhaltig sein und das Wichtigste: Sie sind kuschelig und warm.

Das Daunendecken-Angebot ist jedoch riesig. Da fällt es schwer, die richtige Wahl zu treffen. Damit ihr die passende Daunendecke für euch findet, haben wir die wichtigsten Kauf-Kriterien für euch zusammengestellt.

Lebendrupf beim Daunendecken-Kauf ausschließen

Was ihr beim Daunendecken-Kauf unbedingt ausschließen solltet, ist der so genannte "Lebendrupf". Bei dieser Beschaffungsmethode, werden den Vögeln bei lebendigem Leib die Daunen und Federn ausgerissen. Das ist für die Tiere besonders schmerzhaft und endet für das Tier oft tödlich.

In der Europäischen Union ist Lebendrupf seit 1999 verboten. Laut der Tierrechtsorganisation PETA werden jährlich dennoch über 10.000 Tonnen Federn und Daunen aus aller Welt, hauptsächlich aus China, importiert und verarbeitet. Das erschwert die Kontrolle erheblich.

Auch in den EU-Richtlinien gibt es ein Schlupfloch: die "Mauserrauf". Gänse mausern sich einmal jährlich und erneuern so ihr Federkleid. In dieser Zeit ist es für die Gänse und andere Vögel zwar weniger schmerzhaft, wenn die Federn entfernt werden. Dennoch ist diese Form der Feder-Entfernung kritisch zu hinterfragen.

Verschiedene Organisationen haben deshalb Standards entwickelt, die das Wohl der Wasservögel schützen sollen. Liegt euch das Tierwohl am Herzen, solltet ihr beim Daunendecken-Kauf unbedingt drauf achten, dass die Daunendecke mit einem der folgenden Siegel gekennzeichnet ist.

Global Traceable Down Standard (Global TDS)

Der Global TDS schafft besonders transparente Rahmenbedingen in der Daunenverarbeitung sowie -produktion. Er ist der strengste Standard und wurde zusammen mit Tierschutzorganisationen entwickelt. Produkte mit diesem Siegel zeichnen sich durch folgende Punkte aus:

  • kein Lebendrupf
  • keine Zwangsernährung (Stopfmast)
  • Managementsysteme zur Rückverfolgung der Daunen und Federn

Responsible Down Standard (RDS)

Die RDS-Zertifizierung versucht eine Transparenz zu schaffen, in dem sie die komplette Wertschöpfungskette, vom Tier bis zum Endprodukt, offenlegt. Aspekte des Tierschutzes (Farmen und Schlachtanlagen) sowie der Rückverfolgbarkeit (Produzenten und Kleidungsfabriken) sind Teil der Zertifizierung:

  • Keine Zwangsernährung und Lebendrupf der Wasservögel
  • Tierschutz basierend auf den fünf Freiheiten von Nutztieren
  • Transparente Lieferkette mit integriertem System der Rückverfolgbarkeit

DOWNPASS

Im DOWNPASS beziehungsweise auf Deutsch "Traumpass" sind drei Grundsatzkriterien festgehalten, die den Einsatz von Geflügelfedern kontrollieren. Erst wenn diese drei Punkte erfüllt sind, dürfen die Federn nach dem Null-Toleranz Standard beschafft werden:

  • Keine Ware von lebenden Tieren
  • Keine Daunen von Tieren, die zur Stopfleberproduktion gehalten wurden (Lebendrupf und Mauserrauf ausgeschlossen)
  • Ein streng überwachte Tieraufzucht

Traumpass und Downpass ernteten in der Vergangenheit viel Kritik von Tierschutzorganisation und Verbraucherschützern. Laut Stiftung Warentest kommt es immer wieder vor, dass Verkäufer und Produzenten trotz Siegel nicht belegen können, woher die Daunen stammen. Außerdem wird kritisiert, dass die Kontrollen nicht ausreichend sind. Bleibt festzuhalten: Dieses Siegel ist weniger vertrauenswürdig als Global TDS und RDS, aber besser als gar keins.

Weitere Standards, die sich zwar weniger auf das Tierwohl, aber dafür mehr auf die Kontrolle und Rückverfolgung der Daunen und Federn spezialisieren, sind der EDFA Verhaltenskodex oder das International Down and Feather Laboratory (IDFL).

  • Global Traceable Down Standard Zertifizierung
  • Responsible Down Standard Zertifikat
  • DOWNPASS Zertifikat

Enthält die Daunendecke Schadstoffe?

Um sicher zu gehen, dass eure Daunendecke keine gesundheitsschädlichen Schadstoffe enthält und die Hygiene-Vorschriften einhält, solltet ihr beim Kauf auf folgende zwei Siegel achten:

  • Oeko Tex Standard 100 Label Zertifikat Siegel

Daunen- oder Federfüllung?

Ist das nicht das Gleiche? Vom Prinzip her ja, denn es handelt sich in beiden Fällen um Federn. Daunen sind jedoch viel zarter und weicher, da sie keinen harten Kiel besitzen. Daunen sind Unterfedern und verstecken sich unter dem eigentlichen Federkleid von Wasservögeln wie Enten oder Gänsen. Sie schützen die Tiere im Sommer vor Hitze und im Winter vor der klirrenden Kälte.

Aber wo Daunen draufsteht, muss nicht unbedingt nur Daune drinstecken. Man unterscheidet zwischen reinen Daunendecken, Daunen-Feder-Mix-Decken oder reinen Federdecken. Wir haben für euch die Vorteile und Nachteile der drei Daunendeckentypen zusammengestellt.

Daunen (100%) Daunen-Feder-Mix (Halbdaune, Dreivierteldaune) Federn (100%)
Preisklasse hoch mittel niedrig- mittel
Gewicht sehr leicht leicht bis schwer (je nach Anteil) schwer
Temperatur sehr warm, Daunen können Wärme gut speichern Federanteil wärmt nicht, Daunenanteil wärmt eher kalt, da Federn wenig wärmen
Komfort sehr weich und flauschig, wenig Formstabilität Federn können pieksen, je höher der Daunengehalt, desto weicher Federn können pieksen, hohe Formstabilität, durch hohes Gewicht weniger komfortabel
Stoffdichte dünner Stoff möglich, da Daunen sehr weich sind je höher der Federanteil, desto dichter der Stoff, positive Wirkung von Daunen kann sich weniger entfalten dicker Stoff, damit Federn nicht pieksen, negativ fürs Schlafklima

Wer eine qualitative hochwertige Daunendecke kaufen möchte, dem empfehlen wir definitiv eine Decke mit hundertprozentiger Daunenfüllung. Reine Federdecken hingegen können aufgrund des höheren Gewichts sehr unbequem sein und das Schlafklima negativ beeinflussen. Federfüllungen eignen sich allerdings sehr gut für euer Kopfkissen und helfen, nachts einen kühlen Kopf zu bewahren.

Decken mit Daunen-Feder-Mix stellen die günstigere Alternative zur reinen Daunendecke dar. Wer also nicht zu viel Geld ausgeben möchtet, ist mit dieser Variante gut bedient. Decken mit Daunen-Feder-Mix vereinen die positiven Eigenschaften von reinen Daunen- und Federdecken.

Ballondecke oder Steppdecke?

Daunendecke Bettdecke
Diese Daunendecke ist eine Steppdecke mit eingeteilten Kammern. Daneben gibt es Daunendecken auch als Ballondecken.

Daunendecken gibt es als Ballondecke ohne Kammern oder als Steppdecke mit eingenähten Trennstegen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die wir euch hier kurz vorstellen.

Daunendecke als Ballondecke

Ballondecken sind warm und schwer und für diejenigen unter euch geeignet, die schnell frösteln und kalte Füße kriegen. Die Füllung besteht meist aus einem Feder-Daunen-Mix. Das hohe Füllgewicht lässt die Decke auf eurem Bett voluminös aussehen und besonders kuschelig.

Da eine Ballondecke nur aus einer großen Hülle besteht, verteilen sich die Federn oft nicht gleichmäßig. Der Inhalt sammelt sich im Fußraum der Decke an, im oberen Bereich entstehen dadurch Kältezonen.

Entscheidet ihr euch für eine Ballondecke, sollte der Federanteil nicht zu gering sein, damit sie ihr Volumen nicht verliert und sich die Federn und Daunen gleichmäßiger verteilen.

Steppdecke

Bei einer Steppdecke wird die Decke in mehrere Kammern eingeteilt. Die Trennstege verhindern, dass das Füllmaterial verrutscht. Dadurch bleibt alles an Ort und Stelle. Gesteppte Daunendecken kommen deshalb in der Regel mit weniger Füllmaterial aus als die schwerere Ballondecke.

Auf welche Bettdecke eure Wahl fällt, müsst ihr letztendlich selbst entscheiden. Viele versprechen sich von der voluminöseren Ballondecke ein geborgeneres Gefühl, da sie sich gut an den Körper anschmiegt. Wem das allerdings zu viel Decke ist, der sollte auf die Steppdecke setzen, um besser schlafen zu können.

Material des Daunendecken-Bezugs: Darauf solltet ihr achten

Besonders gute Daunendecken erkennt man häufig am Material des Bezugs. Wer schon in der ersten Nacht mit der neuen Daunendecke von Federn gepiekst wurde, hat vermutlich bei der Qualität gespart. Damit ihr nachts friedlich schlummern könnt, solltet ihr auf einige Punkte achten:

  • Ist der Stoff leicht und anschmiegsam?
  • Wie hoch ist die Daunendichtigkeit? Je höher dieser Wert, desto schwieriger können die Daunen nach außen treten.

Der Nm-Wert gibt indirekt einen Hinweis auf die Stoff-Qualität und definiert in Deutschland das Maß der Garnfeinheit. Ein Wert von 150 Nm bedeutet, dass aus einem Gramm des Materials 150 Meter Garn gewonnen werden. Je höher der Nm-Wert eines Stoffes, desto angenehmer fühlt er sich auf der Haut an. Mit 270 Nm ist der Mako-Batist Stoff einer der weichsten Stoffe. Diesen Wert könnt ihr als Richtwert nehmen.

Die richtige Daunendecke-Wärmeklasse

Eine Daunendecke, die ihr auch im Sommer benutzen könnt? Das gibt es! Daunendecken lassen sich in verschiedene Wärmeklassen einteilen. Wenn ihr eine Daunendecke kaufen möchtet, solltet ihr euch deshalb vorher mit den verschiedenen Wärmeklassen auseinandersetzen.

Diese geben Auskunft darüber, wie gut die Daunendecke isoliert. Insgesamt unterscheidet man in vier beziehungsweise fünf verschiedene Wärmeklassen:

  • Wärmeklasse 1: Sommer
  • Wärmeklasse 2: Sommerhalbjahr
  • Wärmeklasse 3: Winterhalbjahr
  • Wärmeklasse 4: Winter
  • Wärmeklasse 5: 4-Jahreszeiten-Daunendecke

Geruchstest beim Daunendecken-Kauf machen

Riecht die Daunendecke schon beim Kauf komisch, könnte das für eine mindere Qualität sprechen. Deshalb lohnt es sich, den ein oder anderen Euro mehr zu investieren, damit eure Geruchsnerven geschont werden. Das bereits erwähnte Daunasan-Siegel hilft euch, eine hygienisch einwandfreie Daunendecke zu finden.

Wer die gekaufte Daunendecke zunächst waschen möchte, sollte beim Trocknen unbedingt einen Trockner verwenden. Durch das Luftrocknen kann der typische modrige Geruch entstehen, der euch nachts in der Nase sitzen bleibt. Wer keinen Trockner Zuhause hat, kann die Daunendecke in einer Wäscherei reinigen lassen oder in einen Waschsalon gehen. Dort gibt es ausreichend große Wäschetrockner.

Damit die Luft in eurem Schlafzimmer frisch bleibt, könnt ihr euch zusätzlich Pflanzen ins Schlafzimmer stellen. Ein weiterer Geruch, den ihr aus eurer Ruhezone unbedingt fernhalten solltet, ist Rauchgeruch. Warum das im Schlafzimmer tabu sein sollte, erfahrt ihr hier:

Ist die Daunendecke auch für Allergiker geeignet?

Eine Allergie gegen Daunendecken kommt recht selten vor. Die meisten allergischen Reaktionen, die im Bett ausgelöst werden, entstehen durch die Hausstaubmilbe. Sie setzt sich gerne in der Matratze und in Bettdecken nieder.

Viele Daunendecken sind mit dem NOMITE-Siegel gekennzeichnet. Sie sind für Hausstauballergiker besonders gut geeignet. Das Siegel garantiert einen dichtgewebten Stoff, der für Milben nahezu undurchdringlich ist.

Nomite Siegel Zertifikat
Findet ihr dieses Siegel auf der Daunendecke wieder, ist sie für Haustaubmilbenallergiker besonders geeignet.

Wenn ihr jetzt noch wissen wollt, auf welchen Matratzen es sich besonders gut schläft und welche sich für Hausstauballergiker gut eignen, dann interessiert euch vielleicht dieser Artikel:

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