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Baumbewässerung mit Gießring, Baumsack und Co. – so geht's

Portrait von Jan Krutzsch
Jan Krutzsch


Eure Bäume im Garten brauchen im Sommer Wasser: Doch wie gießt man Bäume richtig? Wir zeigen euch die besten Systeme zur Baumbewässerung im Garten, von Bewässerungsring oder Gießring bis Baumsack, und wie ihr sie selber machen könnt.

  1. Bewässerungsring oder Gießring zur Baumbewässerung 
  2. Gießring selber machen 
  3. Baumsack oder Baumbad zur Baumbewässerung 
  4. Bewässerungssack selber machen 
  5. Automatische Bewässerung für Bäume in Kübeln

Bäume können Trockenheit besser überstehen als andere Gartenpflanzen. Aber eine andauernde Trockenheit im Garten setzt auch ihnen zu. Deshalb solltet ihr eure Bäume im Garten ebenfalls regelmäßig bewässern. Wir zeigen euch dafür die besten Methoden zur Baumbewässerung für gesunde Bäume im Sommer, darunter der Bewässerungsring oder Gießring und der Bewässerungssack oder Baumsack.

Wie ihr erkennt, ob euer Baum grundsätzlich Wasser benötigt, lest ihr zudem in folgendem Ratgeber: Bäume gießen: Braucht mein Baum im Sommer Wasser?

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Bewässerungsring oder Gießring zur Baumbewässerung 

Einen Bewässerungsring oder Gießring für die Baumbewässerung zu verwenden, ist die klassische Methode. Ihr könnt einen Bewässerungsring einfach im Baumarkt, im Gartencenter oder online kaufen und einsetzen. Die Kosten für einen solchen Baumbewässerungsring aus Kunststoff liegen zwischen 15 und 25 Euro.

Wie funktioniert ein Gießring?

Manche Bewässerungsringe liegen direkt um den Stamm herum, andere werden einige Zentimeter tief in das Erdreich gedrückt. Füllt in diesem Fall den Ring mit Mulch auf. Mulch hat die tolle Eigenschaft, Feuchtigkeit zu speichern und das Erdreich vor dem Austrocknen zu schützen. Außerdem hilft die Mulchschicht dem Gießwasser beim Versickern.

Wichtig dabei ist lediglich, dass der Umfang des Gießrings die Baumscheibe komplett umfasst. Mit dem Begriff "Baumscheibe" ist nicht die umgangssprachliche Holzscheibe aus einem Baumstamm gemeint. Im Gartenbau bezeichnet der Begriff den Bereich rund um den Stamm des Baumes, welcher von den oben liegenden Baumwurzeln durchzogen und von der Krone des Baumes beschattet wird. Erkennen könnt ihr die Baumscheibe vor allem daran, dass sie meist nicht von Gras oder anderen Pflanzen bewachsen ist.

Baum richtig gießen mit dem Bewässerungsring

Ihr gießt mindestens einmal pro Woche eine große Menge Wasser in den Bewässerungsring. Dort staut sich das Wasser und versickert so zielgerichtet rund um die Baumscheibe im Boden. Dadurch durchtränkt ihr den Boden bis in die tiefen Bereiche. So bekommen auch die wichtigen tieferen Wurzeln genügend Wasser. 

Baumbewässerung: Bewässerungsring für die Bewässerung von Jung- und Bestandsbäumen
55 Liter Wasser passen in diesen Bewässerungsring. Mit dieser Menge wird tröpfchenweise der Wurzelbereich bewässert.

Gießring selber machen 

Mit einem sogenannten Gießrand oder einer Gießmulde könnt ihr einen Gießring selber machen. Für diese Art der Baumbewässerung braucht ihr kein Material einzukaufen. Entweder grabt ihr um den Baum einen kreisrunden Bereich ab und schafft so eine ringförmige Vertiefung um den Baum.

Oder ihr häuft einen kleinen Erdwall rund um den Stamm auf. Profis sprechen dann häufig von einem Gießrand und einer Gießmulde. Die Mulde könnt ihr dann ebenfalls mit Mulch auffüllen. Lasst dabei aber noch einen Rand nach oben frei, damit das Wasser nicht zur Seite wegfließen kann.

Baum richtig bewässern mit Gießrand oder Gießmulde

Ihr bewässert euren Baum genauso wie mit dem Bewässerungsring. Einmal die Woche heißt es: Wasser marsch! Mindestens 100 Liter bei einem kleineren bis mittleren Baum sollten es schon sein. Bei großen Bäumen könnt ihr mit etwa 200 Litern rechnen.

Tipp: Auch mit Tropfschläuchen könnt ihr eure Pflanzen effektiv bewässern. Was ihr vor dem Kauf von Bewässerungs­schläuchen wissen müsst, erfahrt ihr hier.

Eine Baumscheibe gefüllt mit Mulch
Eine Gießmulde gefüllt mit Mulch. Man sieht den Umfang der Baumscheibe hier deutlich, auch der kleine Rand für das Wasser ist gut zu erkennen.

Baumsack oder Baumbad zur Baumbewässerung 

Noch eine bewährte Methode ist das Bewässern mit einem Baumsack oder auch Baumbad. Der Vorteil: Ihr müsst nicht graben oder Erde aufschütten, sondern könnt ohne großen Aufwand und mobil bewässern. Mobil, da ihr den Sack schnell und einfach an- und wieder abbauen könnt und ihn so auch für mehrere Bäume nutzen könnt. Die Kosten liegen – ähnlich wie beim Bewässerungsring – zwischen 15 und 20 Euro.

Auch hier bietet es sich an, die Baumscheibe mit Mulch zu bedecken und darauf dann den Sack zu stellen. Das Bewässern mit einem Baumsack bietet sich vor allem bei kleineren und neu gepflanzten Bäumen an. Das noch junge Wurzelwerk wird hier schonend mit Wasser versorgt und kann dadurch gut und tief anwurzeln.

Bewässerung mit dem Baumsack – so geht's

Der Baumsack wird einfach mit einem Klettverschluss oder einem Spanngurt am Stamm angebracht und mit Wasser gefüllt. Der Boden des Sackes ist perforiert. So gibt der Sack dann über einen gewissen Zeitraum sein Wasser direkt an den Baum ab. Bei größeren Bäumen könnt ihr auch mehrere Säcke verwenden.

Um einen Baum gewickelter Sack zur Langzeit-Baumbewässerung
Wenn ein Bewässerungsring zu klein ist, hilft ein Baumsack weiter. Er hat in der Regel ein wesentlich größeres Fassungsvermögen.

Bewässerungssack selber machen 

Einen Wassersack für den Baum selber machen ist ganz einfach. Ihr benötigt dafür nur das Material für den Sack (am besten TPU- beschichtetes Cordura-Nylon), ein Bügeleisen sowie einen Reißverschluss, den ihr annähen müsst. Hier findet ihr eine Anleitung mit Schritt-für-Schritt-Fotos zum Selberbasteln eines Baumsacks

Noch einfacher geht es, wenn ihr das Prinzip des Baumbades aufgreift: Ihr könnt mit zwei Mörtelkübeln eine extrem einfache und kostengünstige Baumbewässerung Marke Eigenbau konstruieren.

Die Kübel sollten dabei ein Fassungsvermögen von jeweils 65 Litern haben. In die Böden der Kübel bohrt ihr 20 Löcher mit zwei bis drei Millimetern Durchmesser. Dann positioniert ihr die Kübel einfach direkt am Stamm und füllt sie mit Wasser. Den Rest erledigt die Schwerkraft. Fertig ist die Baumbewässerung Marke Eigenbau.

Automatische Bewässerung für Bäume in Kübeln

Wenn ihr Bäume in Kübeln auf dem Balkon gepflanzt habt und nicht selber gießen könnt, bewässert ihr diese am besten mit einem vollautomatischen Blumenkastenbewässerungssystem. Die Bewässerung mit Tonkegeln, wie sie bei Topfpflanzen gut funktioniert, ist hier nicht sinnvoll. Bäume – auch solche in Kübeln – benötigen einfach zu viel Wasser. Und die Bewässerungskegel sind dafür unterdimensioniert.

Wie funktioniert ein Baumbewässerungssystem?

Das automatische Bewässerungssystem arbeitet mit einer elektrischen Tauchpumpe. Diese stellt ihr einfach in einen Mörtelkübel mit ausreichend Wasser (65 bis 100 Liter) auf den Balkon. Die programmierbare Zeitschaltuhr versorgt dann über ein Schlauchsystem und Düsen die Pflanzenkübel mit Wasser. Ihr braucht also nur eine Steckdose, aber keinen Wasseranschluss dafür. Einige Systeme arbeiten dabei sogar ohne Stromanschluss mit Solarenergie.

Lest außerdem: Trockenheit im Garten: So helft ihr euren Pflanzen durch die Dürre

Ein Bewässerungssystem für den Balkon
Für alle Balkone und Terrassen ohne Wasser- und Stromanschluss, ist die Solar-Bewässerung AquaBloom von Gardena eine Lösung.

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