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Waschmittel selber machen: 4 einfache Tipps und Rezepte


Waschmittel selbst herstellen – lohnt sich das? Und wie geht das überhaupt? Wir verraten es euch mit vier nachhaltigen Tipps und Rezepten für ein reines Gewissen.

  1. Selbst gemachte Waschmittel enthalten keine Zusatzstoffe
  2. Umweltfreundliche Alternativen mit Hausmitteln
  3. Waschmittel selber machen: 4 Rezepte für jede Wäscheart

Warum eigentlich Waschmittel selber machen, wo man es doch in jedem Supermarkt in allen möglichen Varianten kaufen kann? Tatsächlich hat ein eigens hergestelltes Waschmittel einige Vorteile.

Zum einen ist es günstig. Die Höhe des Sparpotentials hängt natürlich immer davon ab, welches Waschmittel ihr normalerweise verwendet. Und davon, mit welchen Zutaten ihr euer eigenes Waschmittel herstellt. Aber in der Regel sind selbst gemachte Waschmittel günstiger als diejenigen aus dem Drogerie- oder Supermarktregal.

Aber selbst gemachtes Waschmittel ist nicht nur günstiger: Industriell gefertigte Waschmittel enthalten in der Regel Duftstoffe, optische Aufheller, Konservierungsmittel, Silikone und weitere bedenkliche Inhaltsstoffe. Viele davon sind belastend für Haut und Umwelt. Aber in eurem DIY-Waschmittel könnt ihr auf diese Zusätze verzichten.

Selbst gemachte Waschmittel enthalten keine Zusatzstoffe

Hinzu kommt, dass handelsübliche Waschmittel so zusammengesetzt und dosiert sind, dass sie möglichst viele Fleckenarten mit einem normalen Waschgang beseitigen. Wer allerdings nicht regelmäßig besonders fleckige Wäsche produziert, braucht keinen superpotenten Allesreiniger. Auch das warme Wasser und Reibung erzeugen bereits eine Waschwirkung. Warum also mit Kanonen auf Spatzen zielen? Bei hartnäckigen Flecken könnt ihr mit veganer Gallseife vorbehandeln.

Und noch ein Hinweis: Falls ihr euch wundert, warum wir in unserem Artikel die beliebten Waschnüsse nicht berücksichtigen, dafür gibt es einen guten Grund. Die Nüsse stammen aus Asien, sodass beim Transport sehr viel CO2 produziert wird.

Umweltfreundliche Alternativen mit Hausmitteln

Weichspüler solltet ihr per se immer vermeiden, da zur Herstellung Rinderfett und kritische Duftstoffe verwendet werden. Damit die Wäsche dennoch weich wird, gibt es einen Trick. Egal welches der selbst gemachten Waschmittel ihr verwendet, gebt einfach einen Schuss umweltfreundlichen Essig in das Fach für den Weichspüler. Essig löst den Kalk aus den Fasern – und macht sie weich. Und keine Sorge wegen des Geruchs: Nach der Wäsche ist der Essigduft verflogen. Und falls ihr häufiger Probleme mit "muffiger" Wäsche haben solltet, empfehlen wir euch folgenden Ratgeber:

Optional könnt ihr ein ätherisches Öl mit einem Duft eurer Wahl ergänzen – wahlweise beim Abfüllen in eine Flasche oder beim Befüllen der Waschmaschine in den Hauptgang geben. Mit der zweiten Methode könnt ihr den Duft auch von Wäsche zu Wäsche variieren. Vorsicht allerdings bei empfindlicher Haut, unter Umständen solltet ihr hier ganz auf eine Parfümierung verzichten.

Eine der wesentlichen Zutaten für ein einfaches selbst gemachtes Waschmittel ist Kernseife. Achtet aber stets darauf, dass weder Palmöl noch EDTA enthalten sind. Hinter dem kryptischen Kürzel verbirgt sich Ethylendiamintetraessigsäure, (Ethylene-Diamino-Tetra-Acetate). EDTA bindet unter anderem Schadstoffe und belastet die Umwelt.

Traditionell wurde Kernseife aus Tierprodukten gewonnen, aber es gibt inzwischen auch zahlreiche pflanzliche Alternativen. Die gängigsten veganen Kernseifen werden leider fast ausschließlich aus Palmöl hergestellt. In vielen Bioläden gibt es mittlerweile allerdings gute Alternativen ohne Palmöl: und zwar Kernseifen mit Olivenöl.

Folgend haben wir vier Rezepte für DIY-Waschmittel, mit denen ihr für alle Wäscharten gewappnet seid.

Waschmittel selber machen: 4 Rezepte für jede Wäscheart

Rezept 1: Waschmittel für Buntwäsche aus Baumwolle & Kunstfasern

Ihr benötigt:

  • 30 Gramm Kernseife,
  • 2 Esslöffel Waschsoda
  • 1 Liter Wasser
  • einige Tropfen ätherisches Öl für den angenehmen Duft

Und so funktioniert's: Die Kernseife mit einer Reibe raspeln. Die Seifenflocken zusammen mit dem Waschsoda in einen Liter Wasser geben, mit einem Schneebesen durchrühren und aufkochen. Vorsicht: Das Gemisch wird ordentlich schäumen – nehmt also einen großen Topf!

Danach lasst ihr euer Gebräu eine Stunde abkühlen und erhitzt es noch einmal. Wieder erkaltet, sollte es eine gelartige Konsistenz haben. Ist es zu flüssig, kocht ihr es noch einmal auf, ist es zu fest, könnt ihr noch etwas Wasser hinzufügen.

Folgendes Video veranschaulicht den Prozess sehr gut:

Inhalt von Youtube

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Außerdem könnt ihr als Wasserenthärter Zitronensäure hinzugeben. Allerdings hat Zitronensäure auch eine leicht bleichende Wirkung, deswegen ist sie eher für Weißwäsche und nur bedingt für dunkle oder bunte Teile geeignet.

Nun könnt ihr das fertige Waschmittel in eine Flasche abfüllen. Vor der Wäsche schüttelt ihr die Flasche am besten noch einmal ordentlich. Und bitte denkt daran: Pro Wäsche benötigt ihr 100 bis 175 Milliliter. Am besten probiert ihr aus, welche Menge für euch am besten passt.

Rezept 2: DIY-Waschmittel für Feines & Wolle

Für Seide oder Wolle ist Waschsoda leider nicht geeignet Daher müsst ihr das Rezept leicht abwandeln: Anstelle des Waschsodas nehmt ihr Brennspiritus. Wichtig: Der Spiritus wird nicht erhitzt.

Ihr benötigt:

  • 100 Gramm Kernseife
  • 400 Milliliter Brennspiritus
  • 1 Liter Wasser

Und so funktioniert's: Raspelt die Seife, kocht sie auf und wenn das Gemisch etwas abgekühlt ist, fügt ihr 400 Milliliter Brennspiritus hinzu. Optional könnt ihr für den Duft ein ätherisches Öl ergänzen. Die fertige Mischung füllt ihr dann in eine Flasche. Auch hier benötigt ihr etwa 100 bis 175 Milliliter davon pro Wäsche.

Rezept 3: Pflanzliche Naturwaschmittel für Naturfasern

Pflanzliche Mittel aus Efeu- und Kastanien oder eine Variante aus Seifenkraut eignen sich für Naturfasern wie Leinen, Wolle, Baumwolle und Seide und besonders für farbige Textilien. Seifenkraut ist besonders für empfindliche Textilien wie Wolle und Seide geeignet. Alle drei Pflanzen enthalten Saponine – natürliche seifenartige Verbindungen, die sich auch zum Waschen eignen.

Unsere heimischen Pflanzen sind aufgrund ihrer hautmilden Eigenschaften besonders gut für Neurodermitiker und Allergiker geeignet, falls nicht gerade eine Allergie gegen die verwendete Pflanze besteht.

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Ihr benötigt:

  • 12 Kastanien (ohne Schale)
    oder
  • 60 Gramm Efeublätter
    oder
  • 10 Gramm Seifenkraut
  • 600 Milliliter Wasser

Und so funktioniert's: Hackt wahlweise zwölf Kastanien (ohne Schale), 60 Gramm Efeublätter oder 10 Gramm Seifenkraut (Wurzeln und die Blätter ) und gebt sie in 600 Milliliter kochendes Wasser. Fünf bis zehn Minuten köcheln, dann abkühlen lassen.

Damit die gehäckselten Blütenblätter oder Kastanienstückchen nicht in die Leitungen der Maschine geraten, gebt ihr die Flüssigkeit durch ein Sieb in eine Flasche. Rund 200 Milliliter der Mischung benötigt ihr pro Waschgang, bei der Variante mit Seifenkraut genügen zwei Esslöffel. Achtung bei Weißwäsche: Seifenkraut kann einen leichten Gelbstich hinterlassen.

Wenn ihr das Produkt nicht innerhalb von zwei Tagen aufbraucht, solltet ihr einen Teelöffel Waschsoda dazugeben. Das tötet Keime und erhöht die Haltbarkeit des Waschmittels.

Rezept 4: Waschpulver für Weißwäsche

Wem Efeu, Kastanien und Seifenkraut zu wenig Waschwirkung zeigen, probiert am besten mal ein selbst gemachtes Waschpulver aus.

Ihr benötigt:

  • 150 Gramm Waschsoda
  • 150 Gramm Natron
  • 100 Gramm Kernseife

Und so funktioniert's: Die Seife raspeln und mit den anderen beiden Zutaten mischen. Einen Esslöffel des Waschmittels in das Pulverfach der Waschmaschine geben, bei weißer Wäsche könnt ihr auch 100 Milliliter Zitronensäure hinzufügen. Das Waschpulver eignet sich wegen des Waschsodas nicht für Wolle und Seide.

Unser abschließender Hinweis: Wenn ihr euch für weitere Tipps rund um ein nachhaltiges Wohnen und wie ihr dieses ganz einfach in eurem Alltag umsetzen könnt, interessiert, möchten wir euch folgenden Ratgeber empfehlen:

Quellen: smarticular

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