Tulpen sind eine Bereicherung für jeden Garten: Wir geben euch einen Überblick über die verschiedenen Sorten, wann diese blühen und erklären, wie ihr Tulpen so pflanzt, dass ihr viele Jahre lang Freude an ihnen habt.
Tulpen sind Jahr für Jahr etwas ganz Besonderes: Das erste Blütenfeuerwerk des Jahres. Wir geben euch einen Überblick über verschiedene Tulpenarten, ihre Blütezeit und verraten euch, was ihr beim Tulpen pflanzen beachten müsst, damit ihr viele Jahre lang Freude an euren Tulpen habt. Außerdem nennen wir euch sechs besonders langlebige Tulpenarten für euren Garten.
Verschiedene Tulpenarten und ihre Blütezeit
Es gibt sie in Weiß und Rosa, in Rot und Lila, und sogar in Grün, so überraschend Ton in Ton mit dem Stengel öffnen sich die Blüten der Viridiflora-Tulpen. Alte, klassische Sorten sind oft zweifarbig, so zum Beispiel die Sorte "Meißner Porzellan", rosa mit einem feinen, weißen Rand. So genannte "schwarze" Tulpen – eigentlich tragen sie ein dunkles Aubergine – sind die aktuellen Lieblingstulpen der Gartendesigner. Sie schimmern wie Samt, und bilden einen umwerfenden Kontrast zu altrosafarbenen und weißen Blüten.
Für andere Menschen dagegen müssen Tulpen leuchten, knallgelb und leuchtend rot sind die klassischen, die wilden Tulpenfarben, mit denen sie vor 500 Jahren Europa eroberten. Damals gelangten die ersten Exemplare aus den osmanischen Bergen nach Wien und weiter nach Holland. Sie versetzten eine ganze Generation in Fieber, das sprichwörtliche Tulpenfieber. Erst kletterten die Preise für die Zwiebeln in astronomische Höhen, dann brach der ganze Markt zusammen, und zog viele, die die Tulpen als Geldanlage genutzt hatten, in den finanziellen Ruin.
Verschiedene Blütenformen
Heute kosten Tulpenzwiebeln nur noch ein paar Cent – sie zu pflanzen ist trotzdem nicht einfach. Man muss nämlich entscheidungsfreudig sein: Es gibt tausende Sorten, neben allen möglichen Farben alle möglichen Blütenformen:
Lilienblütige Blüten zum Beispiel haben spitze Blätter.
Daneben gibt es Tulpen mit gefransten Blütenblättern.
Fosteriana-Tulpen sind fast doppelt so groß wie andere Tulpen.
Gefüllte Sorten erinnern dagegen eher an Pfingstrosen und sehen fast nicht aus wie Tulpen. Leider erkennen auch die Bienen nicht, dass dort etwas zu holen ist. Also sollte man sie nur in kleiner Zahl pflanzen.
Jede Tulpengruppe blüht zu einer andern Zeit – den Anfang machen die "Frühen Tulpen" im März. Im April folgen "Triumph-Tulpen" und "Darwintulpen", "Späte Tulpen", "Gefranste Tulpen" und "Papageientulpen". Die drei letzten und die Lilienblütigen, die im Mai dazukommen, können bis Juni blühen.
Tulpenbeete sehen umso eleganter aus, je weniger Sorten kombiniert werden. Klassische Kombinationen sind Elfenbein und Rosa, Weiß und Gelb, Orange und Purpur. Hochstielige Triumph-Tulpen wirken auch als einzelne Farbtupfer.
Am beeindruckendsten sind Tulpen in Gruppen. Dazu kann man sie entweder in Tuffs setzen, also fünf bis zehn Zwiebeln in ein Pflanzloch (fünf beziehungsweise bei Triumphtulpen zehn Zentimeter Abstand zwischen dem Zwiebeln). Oder man lässt sie gleich ganze Beete übernehmen.
Berühmte Pflanzungen wie die in der niederländischen Gartenanlage Keukenhof setzen 50 bis 70 Zwiebeln pro Quadratmeter – ein echter Frühlings-Paukenschlag.
Ein toller Trick für kleine Flächen, etwa in Töpfen: Die Zwiebeln in Etagen pflanzen. Die größten kommen nach unten, zwischen die Zwiebeln kommt jeweils eine dünne Schicht Erde.
Wie schön und wie viele Jahre lang eine Tulpe blühen wird, ob sie sich über Tochterzwiebeln vermehren kann, das lässt sich schon beim Pflanzen vorhersagen: Vielversprechende, besonders kräftige Pflanzen erster Güteklasse (1a) haben einen Umfang von zwölf Zentimetern. Sie werden doppelt so tief gepflanzt, wie sie hoch sind und müssen möglichst vor Staunässe geschützt werden. Dabei hilft eine Handvoll Splitt oder Sand, unter die Zwiebel gesetzt.
Pflanzzeit ist, sobald der Boden sich auf zehn Grad Celsius abgekühlt hat, im November und Dezember. Aber auch im Februar kann man schnell noch Tulpen setzen, sofern man noch Zwiebeln bekommt.
Die Zwiebeln enthalten einen Start-Vorrat an Nährstoffen und Wasser. Dass Tulpen den brauchen, hat mit ihrer Herkunft zu tun. Die 150 wilden Arten leben in kargen, wasserarmen Steppen. Wenn sich in einem verregneten Sommer oder mit Pflanznachbarn, die oft gegossen werden, der Boden voller Wasser saugt, können die Zwiebeln faulen. Profis graben sie daher aus, sobald die Blätter eingetrocknet sind und "übersommern" sie an einem kühlen Platz, in einem Topf mit trockener Erde.
Sorgt man gut vor, dann sind Tulpen genügsame Pflanzen. Wenn sie nach ein paar Jahren trotzdem die Lust zum Blühen verlieren, dann hilft nur Ausgraben: Im Sommer, sobald die Blätter eintrocknen. Die Zwiebeln lässt man an einem trockenen, dunklen Ort ruhen, um sie im frühen Winter wieder einzupflanzen.
Die Tochterzwiebeln kann man einfach abtrennen und mit dazu pflanzen, so werden die schönen Tulpen immer mehr.
Tulpen mit langem Atem: Sechs besonders langlebige Sorten
Die Tulpenblüte ist ein Feuerwerk, aber oft eines für nur wenige Jahre. Anders diese Tulpen: Sie sind äußerst langlebig. Manche vermehren sich sogar in unseren Gärten.
Pink Impression
Der Boden ist im Sommer zu feucht? Das Wetter ist kühler als erhofft? Darwin-Tulpen bringt so schnell nichts aus der Ruhe. "Pink Impression" ist trotzdem noch ein bisschen tougher als ihre toughen Schwestern, die Tulpe mit den rosa Kelchen über violett angehauchten Stängeln gilt als besonders robust und langlebig.
Blütezeit: April bis Mai
Purissima
Fosteriana-Tulpen sind bombastisch, keine andere Tulpe hat größere Blüten – und sie gehören immer zu den ersten im Jahr. Die elfenbeinfarbenen, duftenden Blüten von "Purissima" öffnen sich Anfang April. Sie brauchen Sonne und einen nährstoffreichen Boden – man kann sie auch mit etwas Tomatendünger füttern, sobald sie 10 Zentimeter aus dem Boden ragen.
Blütezeit: April
Ballade
Lilienblütige Tulpen machen Eindruck: Mit ihren spitz zulaufenden Blättern, die sich elegant zur Seite öffnen, sind sie der Blickfang in jedem Beet. Sorten wie die duftende "Ballade" blühen auch nach fünf Jahren noch unverdrossen – sofern der Standort stimmt. Sie vertragen Halbschatten, brauchen aber durchlässigen, nährstoffarmen Boden, um bei guter Laune zu bleiben.
Blütezeit: Mai
Golden Oxford
Mit ihrem leuchtenden Gelb und dem einen halben Meter hohen Wuchs hat "Oxford" alles, was man von einer Tulpe erwartet. Ihre Blüten haben bis zu sieben Zentimeter Durchmesser. Sie gehört ebenfalls zu den Darwin-Tulpen und blüht viele Jahre lang, ohne dabei besondere Ansprüche zu haben. Von ihr passen 70 Zwiebeln auf einen Quadratmeter.
Blütezeit: April bis Mai
Queen of Night
Die auberginefarbene "Queen of Night" ist eine bemerkenswerte Ausnahme unter den spätblühenden Tulpen. Das sind eher empfindliche Naturen, die man unbedingt im Sommer ausgraben und trocken einlagern sollte, damit sie im nächsten Jahr noch blühen. Anders die samtige Queen: Sie blüht weiter wenn sie im Boden bleibt – sofern man ihr genug Sonne gönnt.
Blütezeit: April bis Mai
Toronto
Sie ist nicht nur ausdauernd, sie breitet sich mit den Jahren sogar über Tochterzwiebeln aus. "Toronto" gehört zu den leuchtenden Tulpen, ihr Korallenrosa ist weithin zu sehen. Wie andere Gregii-Tulpen auch, hat sie an einem Stengel mehrere Blüten – einen kleinen Strauß. Sie blüht früh, bleibt aber klein, etwa 40 Zentimeter hoch.