Rolf P. Ullrich hat zweieinhalb Jahre im Tiny House Village in Mehlmeisel in seinem Bauwagen gelebt. Dann hat er das Dorf verlassen. In unserer Serie "Tiny Wohnglück" erzählt er von seinen Erfahrungen.
Nach zweieinhalb Jahren hat der 53-Jährige das Tiny House Village nun allerdings verlassen. Das Warum dieses Exodus behandelt Band 2 seines Buches* (Anzeige). Letztlich musste Rolf für sich feststellen, dass dort nicht der bessere Ort zum Leben entstanden ist, und dass sich Marktwirtschaft und ein ideelles Projekt schlecht vertragen. Es gibt dazu auch ein Video, in dem er sich mit einem anderen ehemaligen Bewohner über das Tiny House Dorf unterhält.
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Derzeit ist Rolf mit seinem Tiny House im Park eines Künstlervereins untergeschlüpft. "Peter" dient ihm momentan als Schreibstube, und da er viel zu schreiben hat, hält er sich auch oft dort auf. Er möchte seinen Bauwagen aber gerne wieder als Hauptwohnsitz nutzen, wie er das im Tiny House Village getan hat.
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Bauwagen für 20.000 Euro
Ursprünglich wollte Rolf einfach einen günstigen Bauwagen haben, der ihm als Schreibklause dienen sollte. Von privat hat er einen gekauft, dessen Fahrgestell aus der ehemaligen DDR stammt und rund 50 Jahre alt ist. In dem Bauwagen ist alles in einem langen Raum untergebracht. Die Außenhaut besteht aus Lärchenholz.
Geheizt wird mit einem Scheitholzofen, der auch über eine Kochplatte verfügt. Ein Badezimmer hat der Wagen nicht. Rolf hat im Tiny House Village das Gemeinschaftshaus zum Baden, Duschen und Waschen genutzt.
20.000 Euro hat der Schriftsteller und Tanzlehrer für sein Häuschen bezahlt. "Das ist günstig im Vergleich zu den Luxus-Holzschachtelbauten der vereinigten Minimalismus-Industrie, aber eigentlich immer noch zu teuer", sagt er.
5 Fragen an Tiny-House-Bewohner Rolf Ullrich
1. Warum bist du in ein Tiny House gezogen?
Was ursprünglich nur als Arbeitsplatz gedacht war, wurde meine Wohnung. Weil es reicht, Kosten spart, dadurch auch Lebenszeit, einfach in Ordnung zu halten ist und ich leichter den Ort wechseln kann als mit einer Immobilie.
2. Welche Hürden musstest du nehmen, um in das Tiny ziehen zu können?
Im Tiny House Village waren keine bürokratischen Schritte nötig, außer einem irrsinnigen Kampf bezüglich eines Scheitholz-Ofens und dem dazugehörigen Schlot. Aber darüber muss ich auch mal schreiben, weil sich das Loriot nicht besser hätte ausdenken können.
3. Was sind die größten Herausforderungen beim Leben in deinem Tiny House?
Keine. Nicht, wenn man alleine ist. Das Zusammenleben mit Familie kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Ok, womöglich wenn man noch sehr jung ist, da geht ja alles. Aber sonst? Alles super.
4. Was gefällt dir am besten daran, in einem Tiny House zu leben?
Neben den in Frage 1 schon aufgeführten Gründen, ist es das Gefühl gerechter zu leben und nicht mehr zu beanspruchen, bloß weil ich vielleicht in der Lage dazu wäre.
5. Was würdest du heute anders machen, wenn du dir nochmal ein Tiny House bauen würdest und was hättest du gerne vorher gewusst?
Ich würde einen kleineren (und günstigeren) Wagen kaufen. Der "Peter" ist acht Meter lang. Sechs Meter hätten völlig gereicht und der Transport wäre dann auch einfacher.
Rolfs Tipp für alle, die auch in einem Tiny House leben wollen:
Geht der Minimalismus-Industrie nicht auf den Leim! Denn die macht aus einer Idee, die dem Konsum/Wachstum entgegengesetzt sein sollte, ein kapitalistisches Produkt!
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