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Wohnen | Ratgeber

Pflanzen richtig gießen: Was ihr gegen hartes Wasser tun könnt


Kaum etwas ist bei der Pflanzenpflege so wichtig wie die Qualität des Gießwassers. Häufig enthält dieses jedoch zu viel Kalk. Wir verraten, was ihr dagegen tun könnt.

  1. Welches Gießwasser eignet sich für Pflanzen?
  2. Welche Auswirkungen hat hartes Wasser auf die Pflanzen?
  3. Was kann ich gegen kalkreiches Wasser tun?

Vielleicht habt ihr euch schon mal mit dem Härtegrad eures Leitungswassers befasst und habt festgestellt, dass es relativ hart ist. Das bedeutet, dass das Wasser viel Kalzium und Magnesium enthält. Bei Kontakt mit Kohlendioxid verbinden sich diese Salze zu Karbonaten – dem Kalkstein, der uns in Form von Ablagerungen rund um die Wasserarmaturen zu schaffen macht. Während der menschliche Organismus diese Mineralstoffe dankend annimmt, werden sie für zahlreiche Balkon- und Zimmerpflanzen hingegen in zu hoher Konzentration zum Problem.

Welches Gießwasser eignet sich für Pflanzen?

Je höher der Härtegrad des Wassers, desto höher ist auch der pH-Wert – das Wasser ist alkalisch. Das wirkt sich auch auf das Substrat aus, dessen pH-Wert durch das regelmäßige Gießen mit der Zeit ebenfalls steigt. Viele Pflanzen bevorzugen jedoch einen eher sauren Boden, der sie mit Mineralstoffen wie Eisen, Kupfer, Mangan und Zink versorgt. Im Garten wird das in der Regel nie zu einem Problem, denn der Regen ist relativ weich und mit einem pH-Wert von ungefähr 5,6 auch recht sauer. Der optimale pH-Wert fürs Gießwasser liegt etwa bei 6.

In vielen Regionen Deutschlands liegt der pH-Wert des Leitungswassers deutlich höher. Wie hart das Wasser ist, das aus der Leitung kommt, und welchen pH-Wert es hat, unterscheidet sich von Wohnort zu Wohnort. Sogar innerhalb einer Stadt kann es deutliche Unterschiede geben. Auf der Internetseite eures Wasserversorgers erfahrt ihr meist mehr über den Härtegrad und pH-Wert eures Leitungswassers.

Welche Auswirkungen hat hartes Wasser auf die Pflanzen?

Viele Pflanzen reagieren empfindlich auf kalkreiches Wasser. Ganz besonders trifft das auf Orchideen, Farne, Kamelien, Bromelien und Rhododendren zu. Diese gedeihen am besten auf saurem Boden. Ist das Gießwasser zu hart, führt das zur sogenannten Aufkalkung der Erde, der pH-Wert steigt. Das beeinträchtigt die Nährstoffaufnahme der Pflanze.

Zu den typischen Mangelerscheinungen gehört die Blattchlorose, die sich durch eine charakteristische gelbe Färbung der Blätter bemerkbar macht. Wird nichts unternommen, geht die Pflanze schließlich ein.

Was kann ich gegen kalkreiches Wasser tun?

Die meisten Pflanzen kommen ganz gut mit hartem Wasser zurecht, lieber ist den allermeisten aber weiches Wasser. Bevor ihr euch die Mühe macht, das Gießwasser von Kalzium und Magnesium zu befreien, überprüft, ob die Mangelerscheinungen nicht an dem Pflanzensubstrat selbst liegen. Überlegt, wann ihr die Pflanze zuletzt umgetopft habt und ob es nicht mal wieder Zeit wäre, dies zu tun. Denn: Frische Blumenerde ist relativ sauer und beliefert die Pflanzen mit den Nährstoffen, die sie benötigen. Wenn die Erde alt ist und keine Nährstoffe mehr enthält, hilft auch das beste Wasser nichts.

Frisches, saures Substrat kann dem allzu alkalischen Gießwasser entgegenwirken. Je länger ihr aber eure Balkon- und Zimmerpflanzen mit kalkreichem Leitungswasser gießt, desto stärker wirkt sich das auf den pH-Wert des Bodens und damit auf die Mineralstoffaufnahme der Pflanzen aus. Wichtig ist deshalb, die Pflanzen regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, in frische Erde umzutopfen.

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Wenn auch das nicht hilft, habt ihr mehrere Möglichkeiten, wie ihr die Wasserqualität verbessern könnt.

1. Gießwasser verdünnen

Eine der effizientesten Methoden, die Kalkkonzentration im Wasser zu reduzieren, ist das zu harte Leitungswasser mit entsalztem Wasser zu mischen. Das bekommt ihr beispielsweise als destilliertes Wasser im Supermarkt und in der Drogerie. Bei hartem Wasser kommen zwei Teile Leitungswasser auf einen Teil entsalztes Wasser.

2. Wasser erhitzen

Auch sehr einfach: Bei einem geringfügig zu hohen Härtegrad könnt ihr die Wasserhärte ein wenig senken, indem ihr das Wasser abkocht. Dadurch zerfallen die Carbonatverbindungen, sodass sich das Magnesium und das Kalzium an den Außenwänden des Gefäßes absetzen. Ihr könnt auch direkt heißes Wasser aus dem Wasserhahn abfüllen. Wichtig ist nur, dass ihr es abkühlen lasst, bevor ihr es zum Gießen verwendet.

3. Wasser stehen lassen

Generell eignet sich abgestandenes Wasser besser zum Bewässern der Pflanzen als frisches Leitungswasser. Der Effekt ist hier derselbe wie beim Abkochen: die Salze, die das Wasser hart machen, setzen sich an denn Außenwänden ab. Ohne Hitze dauert das nur etwas länger.

4. Zusätze benutzen

Der Fachhandel hat natürlich auch eigene Lösungen im Angebot. Dort bekommt ihr zum Beispiel flüssige Wasserenthärter, die ihr dem Wasser beimischen könnt. Doch auch im Haushalt findet ihr ein Hausmittel, das hilft: Essig ist nicht nur ein hervorragendes Reinigungsmittel, sondern fügt dem Gießwasser auch die nötige Säure hinzu. Ein Teelöffel Tafel- oder Weißweinessig auf sechs Liter Wasser senkt den pH-Wert um etwa 0,5. Seid dabei extrem vorsichtig, um nicht überzudosieren.

5. Wasserenthärtungsanlage verwenden

In schwerwiegenden Fällen, in denen das Leitungswasser besonders hart ist, kommen auch Entkalkungsanlagen in Frage. Die könnt ihr von Fachleuten zu Hause installieren lassen. Bei der Entscheidung für ein solches Gerät ist jedoch Vorsicht geboten. Die Enthärtungsanlagen arbeiten mit unterschiedlichen Methoden, nicht jede von ihnen ist empfehlenswert, von manchen wird sogar abgeraten.

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