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Oberlicht: Was kostet ein Flachdachfenster-Einbau?

Eigentlich ist ein Oberlicht der Definition nach "Licht, das von oben in den Raum fällt". Allerdings nutzen die meisten Menschen den Begriff "Oberlicht" als Synonym für Flachdachfenster. Gerade in Dachgeschosswohnungen und in Bungalows sind diese Fenster häufig zu finden. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Wir zeigen euch in diesem Artikel, was der nachträgliche Einbau der Flachdachfenster kostet und welche Vorteile sowie Nachteile sie mit sich bringen.

Außerdem stellen wir euch die unterschiedlichen Typen von Flachdachfenstern vor und bei welchen Dächern ihr diese einbauen könnt. Los geht's mit den Vor- und Nachteilen.

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Vorteile und Nachteile eines Oberlicht-Fensters

Der offensichtlichste Vorteil eines Oberlichts ist natürlich die Möglichkeit, Tageslicht in die Räume zu bringen, wo es sonst baulich nicht anders möglich wäre. Beispiele dafür sind innenliegende Bäder oder Räume, die wegen angrenzender Bebauung nicht mit herkömmlichen Fenstern versehen werden können. Zudem können Räume so an die Frischluft "angeschlossen" werden. Darüber hinaus gibt es die Option, ein nachträglich eingebautes Flachdachfenster zum Dachausstieg zu nutzen oder auch als Brandschutzmaßnahme zu verwenden.

Ein indirekter, aber spürbarer Vorteil einer höheren Lichtausbeute ist die Energieersparnis, da weniger Kunstlicht verwendet werden muss. Denn tagsüber können die Lampen öfter ausbleiben.

Welche Vorteile haben Oberlicht-Fenster?

  • mehr Licht
  • lässt sich in beinahe jedes Flachdach einbauen
  • bessere Möglichkeiten, um zu lüften
  • als Dachausgang nutzbar
  • nicht einsehbar

Aber Oberlichter haben auch Nachteile. Zum einen Unterbrechen sie die Dachstruktur. Das betrifft sowohl die wetterfeste Außenhaut als auch die Dampfsperre sowie die Dämmung. Deshalb ist es auch sehr wichtig, dass Flachdachfenster mit einem hohen U-Wert versehen sind. Der U-Wert gibt an, wie gut ein Gegenstand entsprechend seiner Dicke dämmt. Je höher der U-Wert, um so geringer der Wärmeverlust.

Auch sind Oberlichter schlechter zu putzen als normale Fenster. Der Grund ist einfach: Die Oberseite kann nur vom Dach aus erreicht werden. Das bedeutet, jedes Mal, wenn ihr das Oberlicht reinigen wollt, müsst ihr euch selbst aufs Dach steigen.

Stichwort "aufs Dach steigen": Ein Oberlicht ist natürlich nicht nur eine Schwachstelle in der baulichen Dachstruktur, durch die Energie verloren gehen kann. Genauso bieten solche Fenster die Möglichkeit, relativ einfach und unbemerkt in die Wohnung oder das Haus zu gelangen. Abhilfe schaffen hier – neben Alarmsystemen – moderne Flachdachfenster, die einbruchssicher konstruiert sind. Auch deshalb kann sich eine Modernisierung alter Oberlichter lohnen.

Welche Nachteile haben Oberlichter?

  • unterbrechen die Dachstruktur
  • schwer zu reinigen
  • für Einbrecher einfacher zu erreichen

Eine Küche mit Oberlicht
Ein Oberlicht bringt Licht auch in Bereiche, die von den normalen Fenstern nicht, oder nur unzureichend, erhellt werden.

Welche Fenstertypen beim Oberlicht gibt es?

Bei den Fenstertypen für das Oberlicht unterschiedet man in erster Linie die Form. Es gibt konvexe, flache und kuppelförmige Flachdachfenster. Diese gibt es jeweils als festverglastes Fenster oder zum Öffnen.

Dann gibt es noch Flachdachfenster, die zusätzliche Funktionen erfüllen müssen. Das kann der Dachausstieg sein, oder auch die Verwendung als Rauch- und Wärmeschutzfenster.

Festverglaste Fenster für das Flachdach
Die einfachste Art der Flachdachfenster sind festverglaste Elemente. Sie sind günstiger in der Anschaffung und bieten einen hohen Einbruchschutz. Wie alle anderen Oberlichter eignen sie sich für den Einbau in Dächer mit einer Neigung von bis zu 15 Grad.

Flachdachfenster zum Öffnen
Wer neben Licht noch frische Luft möchte, wählt ein Flachdachfenster, das sich öffnen lässt. Das Öffnen passiert entweder händisch mit einer Kurbel oder automatisiert mit Motor und Fernbedienung. Diese motorisierten Fenster können auch häufig in bestehende Smart-Home-Lösungen integriert werden. Fenster mit Motor sind auch dann sinnvoll, wenn die Deckenhöhe sehr groß ist oder automatisiert gelüftet werden soll. Obwohl sich diese Flachdachfenster öffnen lassen, müsst ihr zum Putzen auch hier aufs Dach.

RWA zum Schutz vor Rauch und Hitze
Eine besondere Stellung nehmen die sogenannten Rauch- und Wärmeabzugsfenster (kurz RWA) ein. Diese öffnen automatisch im Brandfall und lassen Rauch und Hitze nach oben abziehen. Sie können allerdings jederzeit auch als normale Fenster zum Lüften manuell bedient werden.

Ausstiegsfenster zum Dach
Wer das Flachdach häufiger betreten will oder muss, der sollte sich für ein Ausstiegsfenster entscheiden. Dieses ist meist etwas größer, sodass man komfortabel hindurchsteigen kann.

Zudem bieten einige Hersteller die Möglichkeit an, zum Zwecke des Sonnenschutzes Flachdachfenster mit Plissees zu versehen. In unserer Bildergalerie findet ihr noch einmal die gängigsten Typen von Flachdachfenstern in der Übersicht:

  • Flachdachfenster in Kuppelform.
  • Flachdachfenster mit Verdunklung
  • Ein konvexes Flachdachfenster.
  • Ausstiegsfenster auf einem Flachdach.
  • Rauch- und Wärmeabzugsfenster (RWA) auf einem Flachdach.

Lässt sich bei jedem Flachdach nachträglich ein Oberlicht einbauen?

Grundsätzlich könnt ihr bei allen Flachdacharten ein Oberlicht nachträglich einbauen. Denn ein Flachdachfenster ist relativ einfach nachzurüsten.

Ein Adapter, der sogenannte Aufsetzkranz, erleichtert dabei die Montage des Flachdachfensters auch bei dicker Dachdämmung. Dieser Kranz hebt das Fenster auf eine Höhe von 15 Zentimetern über die Dachoberfläche an. Das ist notwendig, um unter anderem vor stehender Nässe zu schützen. Befindet sich eine Dämmung im Dach oder wurde die Oberfläche mit Kies oder einer Begrünung versehen, werden zusätzliche Adapterkränze eingesetzt. Das hebt die Gesamtkonstruktion weiter an und ermöglicht einen luftdichten Anschluss.

Der nachträgliche Einbau von Flachdachfenstern ist also prinzipiell in jedes Flachdach möglich – egal ob begrünt, mit Kies belegt oder extra dick gedämmt. Sogar bei einer Gefälledämmung ist der Einbau machbar. Natürlich muss im Einzelfall der Fachmann entscheiden, wie und wo der Einbau praktikabel ist.

Wichtig ist auch die Platzierung des Fensters. Wenn das Flachdachfenster beim Einbau zwischen die bestehenden Dachsparren passt, die innenliegende Konstruktion des Daches also baulich nicht verändert werden muss, ist der Einbau kostengünstiger. Aber was kostet so ein nachträglicher Einbau eines Flachdachfensters eigentlich?

Ein Kuppelfenster mit Motor
Nachträglicher Einbau kein Problem: Mit einem speziellen Rahmen wird die benötigte Einbauhöhe leicht erreicht.

Soviel kostet der nachträgliche Oberlicht-Einbau

Um die Kosten für den Einbau eines Oberlichts zu berechnen, muss man zwei Faktoren berücksichtigen: Die Kosten für das Fenster sowie die Kosten für den Einbau.

Die Preisspanne moderner Fenster für das Flachdach ist genau wie das Angebot recht groß. Zudem hängt der Preis auch von der Größe, der Funktion und natürlich der Qualität der Oberlichter ab. Marktübliche Preise bewegen sich daher in einem Bereich von etwa 500 bis 2.000 Euro. Spezialanfertigungen können allerdings einiges mehr kosten.

Dazu kommen noch die Kosten für den Einbau. Je nach Fenstergröße, Art, Anzahl und zusätzlichem Einbauaufwand variieren die Kosten hier sehr stark. Und wenn noch die Dachstruktur geändert oder zusätzliche Elektroarbeiten durchgeführt werden müssen, ist man schnell im mittleren bis hohen vierstelligen Bereich. Als Anhaltspunkt könnt ihr ungefähr annehmen, dass beim nachträglichen Einbau zum Fensterpreis nochmals etwa die gleiche Summe an Arbeits- und Zusatzkosten durch weiteres Material hinzukommen.

Anders sieht das beim Modernisieren alter Flachdachfenster aus. Hier kosten der Tausch und eventuelle kleinere Anpassungen meist nur zwischen 300 und 450 Euro zuzüglich des Fensterpreises.

Zusatz-Tipp: KfW-Förderung für energieeffiziente Fenster beantragen

Sparen könnt ihr, wenn ihr euch für Fenster mit Wärmeschutzglas entscheidet. Denn diese werden von der KfW-Bank mit günstigen Darlehen oder einmaligen Zuschüssen in Höhe von zehn Prozent der Kosten gefördert. Wichtig dabei ist, dass die neuen Oberlichter einen U-Wert von mindestens 1,0 W/m²K erreichen müssen. Außerdem gibt es die Mittel über das Programm 430 nur, wenn Hausbesitzer diese vorher gemeinsam mit einem Experten beantragen. Dasselbe gilt für das Programm 152 (Kredit) der KfW.

Weitere Informationen zu den Fördermöglichkeiten bei der Modernisierung eures Hauses haben wir in folgendem Ratgeber für euch zusammengefasst:

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