Wer neben einer Steckdose bohren will oder einem Lichtschalter, geht immer ein kleines Sicherheitsrisiko ein, weil hier Stromkabel in der Wand verlaufen. Doch sollte man deshalb grundsätzlich nicht neben Steckdosen den Bohrer anzusetzen?
Wer ahnungslos neben einer Steckdose bohrt, kann nicht nur die Stromleitungen in der Wand beschädigen. Man hört auch immer wieder, dass man dabei im schlimmsten Fall einen lebensgefährlichen Stromschlag erleiden kann. Stimmt es deshalb, dass man niemals neben einer Steckdose bohren darf?
Das ist nur teilweise richtig: Natürlich führen von Steckdosen und Lichtschaltern Stromkabel weg, in die ihr besser nicht reinbohren solltet. Die Kabel führen in der Regel aber nicht nach allen Seiten weg. Es gibt also auch Stellen, in die ihr bohren könnt, ohne dabei gleich ein Stromkabel anzubohren.
Seid ihr euch jedoch nicht zu hundert Prozent sicher, ob an dieser Stelle ein Kabel in der Wand verläuft, solltet ihr definitiv nicht den Bohrer ansetzen. Es gibt jedoch Mittel, um herauszufinden, wo ihr bohren könnt und wo nicht.
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Installationszonen für Stromkabel im Neubau
Im Neubau gibt es beim Verlegen von Elektroinstallationen sowohl in Häusern als auch Wohnungen festgelegte Normen (DIN 18015-3 | 2016-09). Diese sind zwar nicht verpflichtend, im Regelfall befinden sich aber circa 95 Prozent aller Steckdosen und Schalter in den Installationszonen für elektrische Leitungen:
Für waagerechte Installationszonen elektrischer Anschlüsse gilt:
In Küche und Bad kann das aber nochmal anders aussehen. Mehr Informationen dazu findet ihr in unserem Ratgebern zur Steckdosen-Höhe und Lichtschalter-Höhe.
Wie kann man Stromleitungen in der Wand finden?
Meistens verlaufen die Installationszonen sowohl im Neubau als auch im Altbau waagerecht oder senkrecht zu Steckdose oder Lichtschalter. Wollt ihr diagonal ein Loch bohren, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass dort ein Stromkabel verläuft. Da man sich aber grade im Altbau nie zu hundert Prozent sicher sein kann, gilt grundsätzlich: Immer zuerst die Sicherung rausnehmen.
Zusätzlich solltet ihr vorher immer mit einem Ortungsgerät für stromführende Leitungen prüfen, ob sich an dieser Stelle nicht doch ein Stromkabel befindet. Kaufen könnt ihr so ein Gerät zum Beispiel von Bosch* (Anzeige).
Habt ihr doch mal versehentlich ein Stromkabel angebohrt, solltet ihr schnell handeln und auf keinen Fall die Sicherung wieder einschalten. Denn ist das Kabel in der Wand nur leicht beschädigt, ist es möglich, dass die Sicherung hält und ihr deshalb einen Kabelbrand gar nicht mitbekommt. Das kann Folgen wie einen Stromausfall oder sogar einen Wohnungsbrand haben.
Zu einem lebensgefährliche Stromschlag kommt es in den seltensten Fällen, da beim Anbohren der Leitung in Neubauten meist sofort die Sicherung rausfliegt und Bohrmaschinen zusätzlich schutzisoliert sind.
Dennoch: Ein angebohrtes Kabel wieder zu reparieren, ist sehr aufwendig und kann euch teuer zu stehen kommen, weil ein Teil der Wand aufgebrochen werden muss. Es kann sich also lohnen, in ein anständiges Ortungsgerät für stromführende Leitungen zu investieren, damit es gar nicht erst soweit kommt.
Abschließend möchten wir euch darauf hinweisen, dass Elektroarbeiten immer eine heikle Angelegenheit sind. Seid ihr keine geschulte Elektrofachkraft oder elektrisch unterwiesene Person, raten wir euch immer dazu, einen Fachmann zu konsultieren, bevor ihr selbst tätig werdet. Das sogar auch, wenn ihr nur eine Lampe anschließen wollt.
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