Es ist an der Zeit, endlich die richtige Matratze zu kaufen. Eine Matratze, bei der Rückenschmerzen der Vergangenheit angehören, auf der man morgens nicht mehr schweißgebadet aufwacht oder abends nicht einschlafen kann, weil es einfach nicht warm wird.

Doch worauf muss man beim Matratzenkauf eigentlich achten? Damit die nächste Matratze kein weiterer Fehlkauf wird, haben wir für euch die neun goldenen Regeln des Matratzenkaufs zusammengestellt.

Regel 1: Stimmt Matratze und Lattenrost aufeinander ab

Wer morgens völlig gerädert aufwacht und sich über Rückenschmerzen beklagt, obwohl er eine hochwertige Matratze gekauft hat, sucht oft vergebens nach dem Grund für die verspannte Rückenmuskulatur.

Dieser lässt sich häufig unter der Matratze finden und ist nicht gleich offensichtlich: Der falsche Lattenrost, auch Unterfederung genannt. Beim Bettenkauf solltet ihr deshalb immer auf die richtige Kombination von Lattenrost und Matratze achten.

Auswahl der richtigen Matratze

Die gängisten Matratzen wie Federkern, Latex- oder Schaumstoffmatratzen benötigen einen Lattenrost als Unterkonstruktion. Die immer beliebter werdenden Boxspringbetten hingegen bestehen aus einer Federkernbox und Federkernmatraze. Worin sich die Matratzentypen unterscheiden und auf welchen Matratzen die nächtliche Nachtruhe gelingt, haben wir für euch zusammengefasst.

Auswahl des richtigen Lattenrosts

Ein Lattenrost ersetzt nicht gleich eine schlechte Matratze, sondern unterstützt sie lediglich. Habt ihr die richtige Matratze für euch ausgewählt, kann ein passender Lattenrost ihre optimalen Liegeeigenschaften unterstützen. Diese Lattenrostarten gibt es:

  • Federholzrahmen
  • Tellerrahmen
  • Mehrzonen-Lattenrost
  • Verstellbare Lattenrost
  • Elektro-Lattenrost
  • Bio-Lattenrost
  • Bettsystem bestehend aus Matratze und Lattenrost

Es gibt kein Patentrezept für die richtige Lattenrost-Matratzen-Kombination. Wichtig sind Schlafgewohnheiten, Körpergröße und -gewicht oder eventuell vorhanden körperliche Einschränkungen.

Regel 2: Wählt zwei Lattenroste, wenn ihr zu zweit im Bett schlaft

Lattenroste werden in der Regel nur bis zu einer Breite von 1,40 Meter hergestellt. Verschiedene Matratzenhersteller raten auch aus Stabilitätsgründen ab einer Breite von 1,60 Meter zu zwei einzelnen Lattenrosten. So kann die Matratze nicht nur besser unterstützt, sondern gleichzeitig auch individuell eingestellt werden, wenn ihr zu zweit im Bett schlaft.

Bedeuten zwei Lattenroste auch, dass ihr zwei Matratzen kaufen müsst?

Grundsätzlich lautet die Antwort: nein. Wenn ihr alleine in einem 1,60 Meter großen Bett schlaft, braucht ihr keine einzelnen Matratzen für die zwei Lattenroste. Eine durchgängige Matratze bietet prinzipiell mehr Liegekomfort, da es keine unschöne Besucherritze gibt oder Unebenheiten entstehen.

Wenn ihr zu zweit im Bett schlaft, sieht das schon wieder anders aus. Gewichtsunterschiede können dazu führen, dass die Bewegungen des Partners bei einer durchgehenden Matratze übertragen werden können. Das führt möglicherweise zu einem unruhigen Schlaf.

Wir empfehlen euch bei einem Gewichtsunterschied ab 15 Kilogramm zwei einzelne Matratzen. So könnt ihr auch individuell entscheiden, welchen Härtegrad eure Matratze hat. Einen weiteren Vorteil haben die einzelnen Matratzen gegenüber einer großen: Die kleineren Bezüge lassen sich leichter zum Waschen abnehmen und wieder aufziehen.

Regel 3: Erhöht den Schlafkomfort mit einer Matratzenauflage

Wer sich für zwei Matratzen entscheidet, kommt um die Besucherritze nicht drumherum. Es gibt zwei Möglichkeiten, um die ungemütliche Ritze zu verschließen und so für mehr Schlafkomfort zu sorgen:

  • Matratzenauflagen: Die Auflage gibt es für alle Matratzengrößen und ist meist mit einem dünnen Schaumstoff gefüllt, der den Komfort erhöht.
  • Liebesbrücke: Mit einer Liebesbrücke, auch Matratzenkeil oder Lückenfüller genannt, könnt ihr euch wieder ungehindert an euren Partner herankuscheln, ohne in die Schlucht zwischen euren Matratzen zu stürzen.

Die Matratzenauflage hat dazu weitere Vorteile: Sie schützt die Matratze, lässt sich einfach abnehmen und waschen und ist besonders für Allergiker geeignet.

Regel 4: Wählt die richtige Matratzengröße aus

Paar misst Matratze aus
Die beliebteste Paar-Matratze ist 180 Zentimeter breit und 200 Zentimeter lang.

Seid ihr die ganze Nacht eng am kuscheln? Oder streckt ihr lieber alle Viere von euch und braucht viel Platz? Ob ihr eine 1,40 oder 1,80 Meter breite Matratze wählt ist wahrlich eine individuelle und private Entscheidung.

Großgewachsene unter euch sollten beim Kauf einer Matratze aber auch auf die Länge achten. Die Matratze sollte circa 15 Zentimeter länger sein als ihr groß seid. Verschiedene Hersteller wie zum Beispiel Swisse Sense bieten Sonderlängen bis 2,20 Meter für Matratzen an.

Wenn euer Schlafzimmer außerdem besonders klein ist, solltet ihr aus Platzgründen überlegen, ob statt der 1,80 Meter breiten Matratze auch die 1,60 Meter breite Variante ausreicht. Wie ihr das Bett am besten in eurem kleinen Schlafzimmer positioniert, könnt ihr hier nachlesen:

Regel 5: Wer vorher probeliegt, schläft besser

Erstmal Probeliegen vor dem Matratzenkauf: Im Einzelhandel ermöglichen Matratzenhersteller das Probeliegen vor Ort. Aber auch Online könnt ihr eure zukünftige Matratze testen. Dabei solltet ihr allerdings das Rückgaberecht beachten:

Rückgaberecht beim Online-Kauf von Matratzen

Viele Online-Händler bieten euch an, die gekaufte Matratze für 100 Tage in Ruhe zu testen, andere werben sogar mit einem 365-Tage-Rückgaberecht. Unbequeme Matratzen könnt ihr in diesem Zeitraum kostenfrei und ohne Risiko umtauschen.

Wird die Option nicht angeboten, gilt für online gekaufte Matratzen ein Rückgaberecht von 14 Tagen. Laut Stiftung Warentest gilt das zweiwöchige Widerrufsrecht auch dann, wenn ihr die Matratze bereits ausgepackt und darauf geschlafen habt, solange keine weiteren objektiven Mängel vorliegen.

Einen letzten Tipp haben wir in puncto Probeliegen aber noch: Nehmt euch Zeit, seid ausgeruht, tragt bequeme Kleidung beim Testen und legt euch in eure Lieblingsposition auf die Matratze.

Regel 6: Wer schwitzt nimmt Federkern, wer friert setzt auf Latex

Federkern, Latex, Kaltschaum, Boxspring – wer eine Matratze kaufen will, verliert bei der großen Auswahl schnell den Überblick. Dabei gibt es einige wesentliche Merkmale, auf die ihr bei der Matratzenauswahl achten könnt. Zum Beispiel auf euer eigenes Kälte- oder Wärmeempfinden:

  • Wer nachts viel schwitzt setzt auf Federkernmatratzen: Sie zeichnen sich durch eine geringe Wärmedämmung aus und transportieren besonders gut Feuchtigkeit ab. Dazu sind sie besonders punktelastisch und geben nur dort nach, wo durch den Körper Druck ausgeübt wird.
  • Wer nachts eher friert und schnell kalte Füße bekommt, dem raten wir zur Latextmatratze. Durch eine besonders gute Wärmeisolation geht weniger Körperwärme verloren. Stattdessen wird sie von der Matratze gespeichert. Auch Kaltschaummatratzen sind wider Erwartung wärmeisolierend und sorgen dafür, dass es nachts wohlig warm ist.

Wusstet ihr, dass Nachtschweiß einen erheblichen Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit in eurem Schlafzimmer haben kann? Zu viel Feuchtigkeit im Raum kann dazu einen Einfluss auf eure Schlafqualität haben. Was ihr tun könnt, wenn es in eurem Schlafzimmer zu feucht ist, lest ihr hier:

Regel 7: Beim Matratzenkauf den richtigen Matratzenbezug wählen

Woraus der Bezug besteht, wird beim Matratzenkauf oftmals gar nicht beachtet. Dennoch gibt es auch hier viele Unterschiede, die sich auf euren Schlafkomfort und somit die Schlafqualität auswirken können.

Ein guter Matratzenbezug sollte nicht nur abnehmbar, sondern auch möglichst elastisch sein, um sich an die Matratze anpassen zu können. Man unterscheidet hauptsächlich in Drell, Frottee oder Doppeltuch:

  • Drell: Der dichtgewebte Stoff ist sehr strapazierfähig und eignet sich, wenn ihr gerne etwas härter liegt. Bei vielen Matratzen ist der Drell-Bezug jedoch nicht abnehmbar und deshalb langfristig weniger hygienisch als andere Bezüge. Allergiker und diejenigen, die morgens schweißgebadet aufwachen, sollten Matratzen mit diesem Bezug deshalb nicht wählen.
  • Frottee: Wer viel schwitzt, sollte auf den Feuchtigkeit aufsaugenden Baumwoll-Stoff setzen. Bezüge aus diesem Material sind oft abnehmbar, können beim Waschen jedoch schnell die Form verlieren oder ausleiern. Damit sich der Stoff nicht verzieht, wählt einen versteppten Frottee-Bezug.
  • Doppeltuch: Oftmals aus einem Jersery-Stoff bestehend ist das Doppeltuch besonders elastisch und gleichzeitig atmungsaktiv und saugfähig. Auch hier profitieren diejenigen, die stark schwitzen oder Hausstauballergiker sind. In der Regel sind Doppeltuch-Bezüge abnehmbar und können gewaschen werden.

Diese goldene Regel ist besonders für Allergiker und für diejenigen unter euch wichtig, die viel schwitzen.

Regel 8: Findet den richtigen Härtegrad für euer Körpergewicht

Härtegrad Körpergewicht Häufig verwendete Bezeichnungen
H1 unter 60 Kilogramm F1, weich
H2 60- 80 Kilogramm F2, mittelfest, mittel
H3 80- 120 Kilogramm F3, fest, extra-fest, ultra fest
H4 120- 140 Kilogramm F4, extra-fest
H5 über 140 Kilogramm F5, ultra fest

Viele Matratzenhersteller bieten nur Matratzen mit Härtegraden von H1 bis H3 an, weshalb sich die Bezeichnungen der H3-Matratze oftmals mit den noch härten H4 und H5-Matratzen überschneidet. Die meist verkauften Härtegrade sind H2 und H3.

Für Paare empfehlen wir zwei einzelne Matratzen. Einige Matratzenhersteller bieten außerdem Paar-Matratzen mit zwei unterschiedlichen Härtegraden an, die auf das jeweilige Körpergewicht angepasst sind.

Regel 9: Lasst euch bei der Beratung nicht über den Tisch ziehen

Zu guter Letzt mehr ein wohlgemeinter Rat als eine Regel: teuer heißt nicht gleich besser. Wenn ihr eine neue Matratze im Geschäft kaufen möchtet, vertraut mehr auf das eigene Gefühl als auf den oftmals eigennützigen Rat des Verkäufers.

Im aktuellen Matratzen-Test von Stiftung Warentest wird deutlich: Ein hoher Preis ist kein Gütesiegel für eine Matratze. Lasst euch also nicht zur teuren Matratze überreden, wenn ihr auf dem günstigeren Modell besser gelegen habt.

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