Wohlige Wärme mit gutem Gewissen erzeugen, das könnt ihr mit einem modernen Kaminofen – seine fachgerechte Bedienung vorausgesetzt. Wir erklären, was ihr beachten müsst, um umweltfreundlich mit Holz zu heizen.
Die Zeit der rußenden Schlote ist vorbei. Moderne Kaminöfen unterschreiten die erforderlichen Emissionsgrenzwerte für Staub und Kohlenstoffmonoxid deutlich. Mit diesen Kaminöfen könnt ihr umweltfreundlich heizen. Heizt ihr aber mit einem betagten Ofen, geht das zu Lasten der Umwelt. Auch wenn ihr euren Kamin mit falschem Holz füttert, die Luftzufuhr falsch regelt oder den Ofen nicht sauber hält, verdreckt ihr die Luft. Wir erklären euch, was ihr beachten müsst, wenn ihr euren Kaminofen umweltfreundlich betreiben wollt.
Je neuer der Kaminofen, desto umweltfreundlicher ist er
In Sachen Verbrennungstechnik hat sich einiges getan. Moderne Einzelraumfeuerstätten stoßen bis zu 80 Prozent weniger Feinstaub aus als ihre Vorgänger aus den 80er- und 90er-Jahren. Das belegt eine unabhängige Untersuchung der schwedischen Energieagentur, die dem Umweltministerium unterstellt ist: Der Vergleich zweier alter Holzöfen mit 15 modernen Festbrennstoffgeräten zeigt, dass die neuen Öfen nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch effizienter sind. Sie erzeugen mit bis zu 20 Prozent weniger Brennholz die gleiche Wärmeleistung wie die Oldies.
Dreckschleudern müssen Ende 2020 stillgelegt oder modernisiert werden
Inzwischen verbietet der Gesetzgeber den Betrieb dieser Dreckschleudern. Mit Inkrafttreten der Novelle der Ersten Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) 2010 sind fast zwei Millionen veraltete Holzfeuerstätten modernisiert worden. Das senkt laut Erhebungen des Umweltbundesamtes die Emissionen der insgesamt elf Millionen Holzfeueranlagen in Deutschland um etwa ein Drittel.
Ende nächsten Jahres greift die zweite Stufe der Verordnung. Dann müssen alle Kaminöfen, Heizkamine und Kachelöfen mit einer Zulassung vor dem 1. Januar 1995 stillgelegt, nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Das betrifft immerhin gut zwei Millionen Geräte.
Mit Stückholz oder Pellets heizt ihr im modernen Ofen ökologisch. Schließlich verbrennen diese im Gegensatz zu Heizöl und Gas umweltfreundlich, weil klimaneutral. Genauer: Durch das Feuer entsteht nur so viel CO2, wie das Holz während seines Wachstums aufgenommen hat. Das verstärkt weder den Treibhauseffekt, noch belastet es unsere knapper werdenden Ressourcen, vorausgesetzt ihr befeuert euren Kamin oder Ofen korrekt und mit Brennholz aus nachhaltiger Waldwirtschaft eurer Region.
Zum Verbrennen dürft ihr ausschließlich naturbelassenes, lufttrockenes Holz mit anhaftender Rinde (Restfeuchte maximal 15 bis 20 Prozent) oder Presslinge aus Holzspänen beziehungsweise Sägemehl ohne Bindemittel (Pellets) verwenden. Verbrennt keine Abfälle, auch keine Briketts aus Altpapier. Sie belasten die Umwelt und die Luft der eigenen Innenräume.
Schadstoffarme Verbrennung manuell oder smart regeln
Für eine schadstoffarme Verbrennung mit bester Heizleistung müsst ihr die Luftzufuhr optimal wählen. Zu wenig Luft führt zu Sauerstoffmangel und schlechtem Abbrand. Bei zu hoher Luftzufuhr brennt das Holz dagegen kurz und ineffektiv. Wenn das Holz vollständig verbrannt ist, schließt ihr die Luftklappe, um Wärmeverluste durch den Naturzug des Schornsteins und ein zu rasches Auskühlen der Brennkammer zu vermeiden.
Die Arbeit könnt ihr aber auch der Technik überlassen. Etliche Hersteller statten Kaminöfen und Heizkamine inzwischen mit WLAN-Modul und smarter Steuerung aus. Letztere stimmt alle drei wichtigen Faktoren – Brennstoff, Temperatur und Luftzufuhr – während des Heizens optimal aufeinander ab. Das sorgt für einen optimalen Abbrand und ist umweltschonender und effizienter als die manuelle Bedienung.
Sauberer Kamin, saubere Umwelt
Ruß behindert die Wärmeabgabe. Dabei kann sich der Wirkungsgrad um mehr als zehn Prozent vermindern. Für ein effektives Flammenspiel müsst ihr euren Ofen also innen und außen sauber halten. Die Züge solltet ihr innen nach Anweisung des Herstellers, mindestens jedoch einmal jährlich reinigen lassen. Im Zweifel fragt ihr einfach den Schornsteinfeger.