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Ikea eröffnet ersten Second-Hand-Shop


In Schweden hat der weltweit erste Ikea Second-Hand-Shop eröffnet. Dort gibt es nur reparierte und in den Originalzustand versetzte Produkte des schwedischen Möbel-Giganten, die aus zweiter Hand stammen. Ob ein solches Konzept auch in Deutschland Chancen hätte?

  1. Ikea Second-Hand-Shop befindet sich in nachhaltigem Einkaufszentrum
  2. Ikeas Pläne: Wohl kein Second-Hand-Shop in Deutschland

Das Geschäft mit gebrauchten Ikea-Möbeln boomt auf zahlreichen Internet-Plattformen. Nachhaltigkeit ist schließlich im Trend. Jetzt steigt der schwedische Möbel-Gigant selbst in den Gebrauchtmöbel-Handel ein: Im schwedischen Eskilstuna, 120 Kilometer westlich von Stockholm, hat Anfang November der erste Ikea Second-Hand-Shop eröffnet.

Die "Fundgrube" gibt es schon lange in vielen Ikea-Märkten. Dort können Kunden gut erhaltenen Möbeln, die zurückgegeben wurden, eine zweite Chance geben. Zudem wurde im vergangenen Jahr das "Zweite Chance"-Programm in allen deutschen Ikea-Einrichtungshäusern eingeführt. Die Initiative ermöglicht es den Kunden, Ikea-Möbelstücke, die sie nicht mehr brauchen, an das Unternehmen zurückzuverkaufen – im Gegenzug erhält der Kunde eine Guthabenkarte und die Möbel kommen zum Weiterverkauf in die Fundgrube.

Einen Shop, der nur gebrauchte Möbel anbietet, gab es bislang allerdings noch nicht. Wenn ihr euch für den Online-Markt für gebrauchte Möbel interessiert, legen wir euch zudem folgenden Artikel ans Herz:

Ikea Second-Hand-Shop befindet sich in nachhaltigem Einkaufszentrum

Wer allerdings im weltweit ersten Ikea Second-Hand-Shop ein Einkaufserlebnis wie in den "normalen" Märkten erwartet, wird enttäuscht sein. Es gibt kein Bällebad im Småland, keine Kötbullar im Restaurant, keine Gratis-Bleistifte oder Maßbänder, die überall ausliegen. Außerdem ist der Laden weitaus kleiner als die Möbelhäuser und er befindet sich in einem Einkaufszentrum. Im "Retuna" gibt es ausschließlich Geschäfte, die nachhaltige, gebrauchte oder biologische Produkte verkaufen.

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Die Möbel im Ikea Second-Hand-Shop sind repariert und – soweit möglich – in den Originalzustand versetzt. Und das zu einem Bruchteil des Originalpreises, wie es von Ikea heißt.

Für die Schweden gehört der Fokus auf Nachhaltigkeit zur Unternehmensstrategie. Man wolle nicht nur ein Teil der Nachhaltigkeitsbewegung sein, sondern diese antreiben, sagt Jonas Carlehed, Sustainability Manager bei Ikea Schweden. "Wenn wir unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen, müssen wir uns selbst herausfordern und unsere Ideen testen. Die Klimakrise kann nicht in der Theorie gelöst werden, sie muss in der Praxis gelöst werden."

Ikeas Pläne: Wohl kein Second-Hand-Shop in Deutschland

Ikea wolle mit der Eröffnung des Second-Hand-Shops besser verstehen, warum bestimmte Produkte weggeworfen werden und in welchem Zustand sich diese befinden. Man wolle auch herausfinden, ob andere Menschen an den Möbeln aus zweiter Hand interessiert sind, wenn diese wieder in einen guten Zustand versetzt werden können.

Besonders in Schweden stößt der Möbel-Gigant dabei auf große Resonanz, denn in dem skandinavischen Land gibt es eine ausgeprägte Second-Hand-Kultur. Am deutschen Markt sei das Interesse am Kauf von gebrauchten Haushaltsgegenständen oder Kleidung weniger ausgeprägt als in anderen Ländern, sagt Kasia Dulko-Gaszyna, Nachhaltigkeits-Managerin Ikea Deutschland. Die Deutschen setzten mehr auf Recycling und das Vermeiden von Verpackungsmüll, weniger auf Gebrauchtwaren. Einen reinen Ikea Second-Hand-Shop wie den in Eskilstuna wird es in Deutschland daher wohl nicht geben, sagt Dulko-Gaszyna.

Ende November will Ikea aber im Rahmen des "Buyback Friday" vom 21. November bis 6. Dezember gebrauchte Ikea-Möbelstücke zu Sonderkonditionen zurückkaufen und ihnen in der Fundgrube die Chance geben, einen neuen Besitzer zu finden.

Unser abschließender Tipp: Weitere spannende Ideen und Projekte rund ums Upcycling von Ikea-Möbeln findet ihr in folgendem Ratgeber:

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