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Homeoffice-Umfrage: Zuhause-Arbeiter vermissen ihre Kollegen kaum


Wegen der Corona-Pandemie arbeiten viele Beschäftigte momentan zu Hause. Und die meisten sind mit dieser Situation auch zufrieden – das zeigt eine aktuelle Homeoffice-Umfrage. Was die Arbeit vieler allerdings stark einschränkt: Kinder unter zwölf Jahren.

  1. 1. Erfolgreiche Leistungserbringung wichtiger als soziale Kontakte
  2. 2. Tägliche Routinen im Homeoffice sorgen für Zufriedenheit
  3. 3. Faktoren, die für Zufriedenheit sorgen
  4. 4. Faktoren, die für weniger Zufriedenheit sorgen
  5. 5. Homeoffice erhöht die Produktivität
  6. 6. Jüngere Kinder führen zu Unzufriedenheit und weniger Produktivität im Homeoffice

Arbeiten im Homeoffice – was sich viele Arbeitnehmer vor der Zeit des Coronavirus als Möglichkeit gewünscht haben, ist jetzt oft Alltag. Seitdem arbeiten Beschäftigte, wo immer es möglich ist, von zu Hause. Um für die Zukunft Verbesserungspotentiale für die Heimarbeit zu erkennen, hat das Fraunhofer-Institut eine Homeoffice-Umfrage unter Arbeitnehmern gestartet, die Teilnahme ist noch möglich.

Zum 7. Mai zog das Institut eine erste Zwischenbilanz und veröffentlichte einige – nicht repräsentative – Ergebnisse. Diese sind durchaus überraschend. Wir stellen sechs Erkenntnisse vor:

1. Erfolgreiche Leistungserbringung wichtiger als soziale Kontakte

Mehr als 80 Prozent der Befragten (79 Prozent der Frauen, 85 Prozent der Männer) sind im Homeoffice zufrieden. Und das, obwohl sie den sozialen sowie professionellen Austausch und die Unterstützung und Verbundenheit im Team als eher schlecht bewerten. Die Umfrage-Teilnehmer bewerten dabei technische und organisatorische Faktoren als einflussreicher für die Arbeit als menschliche Faktoren.

2. Tägliche Routinen im Homeoffice sorgen für Zufriedenheit

Entscheidend für die Zufriedenheit der Umfrage-Teilnehmer ist, dass sie tägliche Routinen in ihrer Arbeit nach wie vor aufrecht erhalten können. Das gilt sowohl für individuelle Routinen, für Team-Rituale sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

3. Faktoren, die für Zufriedenheit sorgen

Um diese Routinen beizubehalten, sind eine gute technische Ausstattung, regelmäßige Team-Meetings, eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben und geeignete Räumlichkeiten wichtig. Je besser diese Voraussetzungen sind, desto höher ist die Zufriedenheit der Arbeitnehmer.

Außerdem bewerteten die Umfrage-Teilnehmer, dass die Unterstützung des Arbeitgebers hierbei wichtiger ist als die des Teams untereinander.

4. Faktoren, die für weniger Zufriedenheit sorgen

Problematisch für einen reibungslosen Homeoffice-Alltag sind oft zu viele Medien. Das erschwert laut den Befragten die Kommunikation untereinander. Außerdem gaben sie an, dass im Homeoffice deutlich weniger untereinander kommuniziert werde – klar, die virtuelle Kommunikation ist nicht dasselbe wie der Schwatz in der Kaffeeküche.

5. Homeoffice erhöht die Produktivität

Die Mehrheit der Befragten fühlt sich im Homeoffice produktiver. Knapp 40 Prozent fühlen sich bedeutsam produktiver als im Büro, knapp 15 Prozent sogar wesentlich produktiver. Ihre Kollegen und die Produktivität im Team schätzen die Befragten jedoch sehr unterschiedlich ein.

Gut die Hälfte sieht die Produktivität des Teams auf gleichem Niveau. Ein Viertel schätzt sie niedriger, das restliche Viertel höher ein. Wie die Einschätzungen ausfallen, hängt laut der Homeoffice-Umfrage mit der technischen Ausstattung, der Erreichbarkeit der Kollegen und der Tatsache, ob Kinder unter zwölf Jahren im Haus leben, zusammen.

6. Jüngere Kinder führen zu Unzufriedenheit und weniger Produktivität im Homeoffice

Ein Viertel der Befragten, die Kinder unter zwölf Jahren in ihrem Haushalt haben, ist unzufrieden mit der Homeoffice-Situation. Außerdem gaben 37 Prozent der Befragten mit jungen Kindern an, dass ihre Produktivität geringer sei als im Büro. Nur 15 Prozent der Befragten ohne Kinder unter zwölf Jahren gaben Unzufriedenheit an, nur 23 Prozent eine niedrigere Produktivität.

Für die Zwischenbilanz der Homeoffice-Umfrage analysierte das Fraunhofer-Institut die in der ersten Woche abgegebenen Fragebögen (rund 500). Von den Befragten arbeitet der Großteil im Bereich Forschung und Entwicklung (48 Prozent) und IT, Telekommunikation und Medien (27 Prozent).

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