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Holzlasur oder Holzlack? Das sind die Unterschiede


Holzlack oder Holzlasur? Beide Produkte schützen euer Holz. Aber welches eignet sich für welchen Zweck? Und wo liegen die Vorteile und Nachteile der beiden unterschiedlichen Holzschutzmittel? Wir erklären die Unterschiede von Lack und Lasur.

  1. Lack oder Lasur: Das sind die wichtigsten Unterschiede
  2. Die Vorteile und Nachteile von Lack und Lasur als Holzschutzmittel
  3. Fazit zu Holzlack und Holzlasur

Holz braucht Schutz – vor Wasser, Schmutz und mechanischer Beanspruchung. Und Holz gibt es überall: Carport, Schaukel, Esstisch, Dielenboden. So unterschiedlich die Einsatzbereiche, so verschieden ist auch der geeignete Holzschutz. Wir haben zwei Varianten gegenübergestellt: Holzlack und Holzlasur. Welches Produkt eignet sich wofür und wie unterscheiden sich die beiden überhaupt?

Lack oder Lasur: Das sind die wichtigsten Unterschiede

Die wesentlichen Inhaltsstoffe von Lacken und Lasuren sind im Grunde gleich: Lösemittel, Bindemittel, Pigmente, Füllstoffe und verschiedene Hilfsmittel. Der Unterschied der beiden Anstriche liegt im Verhältnis der Komponenten. Holzlasuren enthalten deutlich weniger Pigmente und Füllstoffe. Der Effekt: Die festen Bestandteile eines Holzlacks bilden beim Trocknen einen harten Film auf dem behandelten Holz. Beim Lasieren dringen alle Bestandteile des Produkts in das Holz ein. Sowohl der Schutz als auch die farbliche Veränderung befinden sich in der äußeren Holzschicht.

Handelt es sich um einen farbigen Lack (und nicht um einen Klarlack), verdeckt die entstandene Schicht alles, was darunter ist. Das Möbelstück ist nun rot, braun oder weiß. Dass es aus Holz ist, sieht man ihm nicht mehr an. Wollt ihr genau das verhindern, ist die Lasur das Mittel der Wahl. Auch mit diesem Produkt könnt ihr Farbe ins Holz bringen. Aber sie zieht ein und die natürliche Maserung scheint durch.

Die Vorteile und Nachteile von Lack und Lasur als Holzschutzmittel

Pflege

Eine lackierte Oberfläche ist glatt und damit sehr pflegeleicht. Staub könnt ihr einfach trocken abwischen. Festere Verschmutzungen beseitigt ihr leicht mit einem feuchten Schwamm. Und einen lackierten Boden könnt ihr problemlos feucht wischen.

Lasierte Hölzer behalten ihre natürliche Oberfläche. Wie glatt die Fläche ist, hängt von der Holzart und der Vorbehandlung ab. Habt ihr das Holz sehr fein geschliffen und erst dann lasiert, habt ihr eine relativ glatte Fläche. Ist das nicht der Fall, spürt ihr beim Drüberstreichen die Holzstruktur und es können sich Splitter ablösen.

Schutz vor Feuchtigkeit

Holz, das mit einer Lackoberfläche versiegelt ist, kann Feuchtigkeit wenig abhaben. Das gilt allerdings nur für intakte Lackschichten. Hat die Oberfläche Risse, können Wasser und andere Flüssigkeiten eindringen und sich unter der Lackschicht ausbreiten. Auch das Holz wird dabei angegriffen und kann sich unschön verfärben. Sichtbar ist das natürlich nur bei Klarlacken.

Bei einer Lasur entsteht zwar keine sichtbare Schicht auf dem Holz, aber es bildet sich durchaus eine Barriere im Holz. Auch sie ist ein wirksamer Schutz gegen Feuchtigkeit. Außerdem bleibt das Holz so wasserdampfdurchlässig. Ein Plus für das Raumklima.

Schutz vor Kratzern

Eine Lackschicht kann das Holz vor kleinen Kratzern schützen. Dabei ist es auch eine Frage des verwendeten Produkts, wie lange die Barriere hält. Lasst ihr schwere oder spitze Gegenstände auf einen lackierten Boden fallen, ist auch diese Schutzschicht nicht hart genug. Es werden sich Dellen, Löcher oder Risse zeigen.

Eine lasierte Holzoberfläche ist in dieser Hinsicht noch empfindlicher. Da eine Lasur das Holz lediglich von innen schützt, bietet sie wenig Schutz vor mechanischen Beanspruchungen. Das ist aber im Einsatzbereich von Lasuren oft gar nicht notwendig. Denn Lasuren werden überwiegend im Außenbereich als Schutz vor Verwitterung, Sonneneinstrahlung und Schimmel genutzt. Ob das Carport nun eine Delle abbekommt oder der hölzerne Gartentisch eine Macke hat, ist für die meisten Heimwerker eher zweitrangig.

Holzpflege

Während ein Lack das Holz mit einer festen Schicht gegen Einflüsse von außen abschirmt, schützt und pflegt eine Lasur das Holz von innen. Um den Effekt zu steigern, könnt ihr auch mehrere Schichten auftragen oder im ersten Schritt eine pflegende Lasur und im zweiten einen Lack auftragen.

Schutz vor Bakterien und Pilzen

Holz ist ein anspruchsvolles Produkt, das ohne Schutz verwittert, vermodert und sich zersetzt. Wind, Hitze, Kälte, Pilze, Bakterien und Schimmel beschleunigen den Prozess je nach Standort. Um das zu verhindern, werden Holzschutzmitteln häufig Biozide und Fungizide oder ein zusätzlicher UV-Schutz beigemengt. Was im Außenbereich Sinn macht, ist im Haus gesundheitsschädlich. Achtet unbedingt darauf, dass ihr im Innenbereich keine Produkte verwendet, die giftige Insektizide enthalten.

Optik

Mit einem Buntlack könnt ihr alten Möbeln ein ganz neues Kleid verpassen. Ihr verdeckt die alte Farbe oder eine unschöne Holzoberfläche und habt dabei eine riesige Auswahl an Farbtönen und Effekten. Das kann eine Lasur nicht. Nach dem Lasieren schimmert die Holzoberfläche durch. Prima, wenn so ein langweiliger Gartenschuppen aus hellem Kiefernholz in einem leuchtenden Schwedenrot zum Hingucker im Garten wird. Eher ungeeignet für Küchenregale, die vor allem eine abwischbare Oberfläche brauchen. Eine Lasur in Naturtönen hat dagegen den Vorteil, dass sie den natürlichen Holzton verstärken kann. Das Holz wirkt nach der Behandlung frischer und ausdrucksvoller. Verblasst der Effekt mit den Jahren, kann einfach eine neue Schicht Lasur aufgetragen werden. Anders als ein Lack, blättert eine Lasur nicht ab.

Verarbeitung

Holzlack und Holzlasur könnt ihr beide ohne große Probleme selbst auftragen. Eine Lasur ist allerdings sehr flüssig. Daher benutzt ihr am besten einen speziellen Lasurpinsel. Seine Naturborsten nehmen das Produkt gut auf und verhindern außerdem, dass sich Streifen oder Tropfen bilden.

  • Ein Holzmöbel wird mit einer Holzlasur gelb lackiert
  • Holz wird mit grüner Farbe lackiert
  • Frau lackiert Gartenzaun

Fazit zu Holzlack und Holzlasur

Ob Holzlasur oder Holzlack ist bei vielen Projekten gar nicht die Frage. Eine überdachte Terrasse wird man ebenso wenig lackieren wie einen Gartenstuhl aus Teak. Und für einen stark beanspruchten Dielenboden im Erdgeschoss ist eine Lasur ebenso ungeeignet wie für Küchenschränke.

Beide Holzschutzmethoden haben in ihren Anwendungsbereichen also ihre ganz eigene Berechtigung – mit allen erwähnten Vor- und Nachteilen. Tendenziell ist die Lasur mit ihrer Tiefenwirkung eher ein Holzschutz für den Außenbereich und der versiegelnde Lack eher für den geschützteren Innenbereich. Beide Produkte gibt es heute auch auf Wasserbasis (zum Beispiel Acryllasuren) oder mit einem geringen Lösemittelanteil. Schaut unbedingt auf die Verpackung und lasst euch nicht von den Vorsilben "Öko"- oder "Bio"- in Sicherheit wiegen. Auch diese Produkte können Lösungsmittel enthalten.

Neben Lack und Lasur gibt es noch weitere Produkte, um Holz zu schützen: Lest hier alles über Holzöl, Hartöl und informiert euch über Hartwachsöl.

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