Modernisieren | Expertentipp

Kann ich eine Holzdecke tapezieren?


Ihr habt auch schon mal darüber nachgedacht, eine alte Holzdecke zu tapezieren? Warum das keine gute Idee ist, erklärt unser Wohnglück-Experte und nennt Alternativen, wie ihr die Decke hell und freundlich bekommt.

  1. So bekommt ihr eine Holzdecke weiß
  2. Einen Rest Farbe aufbewahren

Folgende Frage wurde an die Wohnglück-Redaktion herangetragen: "Wir haben alte Holzpaneele (Nut- und Federbretter, vermutlich Kiefer) an der Zimmerdecke. Könnte man die Holzdecke einfach mit weißer Rauhfaser oder ähnlichem tapezieren?"

Die Wohnglück-Experten antworten:

Von einem Tapezieren der mit Nut- und Federbrettern verkleideten Zimmerdecke mit Raufaser möchten wir euch abraten. Dabei können folgende Probleme auftauchen:

  • Die Fugen zwischen den Brettern zeichnen sich nach dem Trocknen des Kleisters auf der Oberfläche ab.
  • Da die Bretter vermutlich mit einer Holzlasur oder ähnlichem behandelt wurden, ist eine ausreichende Haftung nicht gegeben.
  • Da Holz bekanntlich "arbeitet", besteht die Gefahr, dass die Raufaser in den Fugen aufreißt.

So bekommt ihr eine Holzdecke weiß

Um eine makellos weiße Decke zu bekommen, möchten wir euch empfehlen, die Deckenverkleidungen mit einem deckenden weißen Anstrich aufzuhellen. Für diesen Zweck empfehlen wir eine Schnellrenovier- oder Isolierfarbe, mattweiß und lösemittelhaltig (nicht wasserverdünnbar!).

Wir empfehlen euch bewusst eine lösemittelhaltige Type wie Dupa-Inn von Caparol, da ihr nur mit dieser ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen könnt. Bei einem Anstrich mit wasserverdünnbarer Farbe würden sich die Holzfasern aufstellen und eine raue Oberfläche bilden.

Nach der Anwendung einer lösemittelhaltigen Farbe kommt es in der Anfangsphase zum Abdunsten der Lösemittel. Das kann zur Geruchsbelästigung führen. Nach Ausdunsten der Lösemittel verbleibt oftmals noch ein leichter Geruch von Pflanzenölen. Dieser systembedingte Ölgeruch ist in den ersten 14 Tagen wahrnehmbar und klingt mit zunehmender Aushärtung der Pflanzenöle ab. Durch richtiges und regelmäßiges Lüften kann dieser Zeitraum verkürzt werden.

Mit dieser Farbe erzielt ihr schnell und einfach gute Ergebnisse. Es ist keine spezielle Grundierung oder Vorstreichfarbe erforderlich. Schon mit zwei Anstrichen erreicht ihr ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Die Farbe trocknet schnell und spannungsfrei auf, ohne später abzuplatzen. Sie lässt sich einfach mit einer kurzflorigen Rolle verstreichen und bildet eine gleichmäßige tuchmatte Oberfläche.

Einen Rest Farbe aufbewahren

Da Holz bekanntlich kein "toter" Baustoff ist und ständig "arbeitet", besteht allerdings, wie bei allen nachträglichen Holzanstrichen, die Gefahr, dass im Laufe der Zeit einzelne Fugen aufreißen können und der alte Untergrund durchscheint. Diese Stellen lassen sich jedoch mit einem schmalen Pinsel leicht überstreichen, ohne dass Ansätze erkennbar sind. Es empfiehlt sich daher, nach Abschluss der Anstricharbeiten einen kleinen Rest Farbe in einem gut verschließbaren (Marmeladen-)Glas aufzubewahren.

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