In den 1970er und 80er Jahren waren holzvertäfelte Decken angesagt. Heute würden viele die oft ziemlich dunklen Holzdecken gerne aufhellen. Nur wie? Unser Experte gibt euch Tipps, wie ihr eure Decke dauerhaft hell und freundlich bekommt.
Ein Nutzer hat sich mit folgendem Problem an uns gewandt: "Wir würden gern unsere holzvertäfelte Decke renovieren und dadurch aufhellen. Welche Möglichkeiten gibt es, auch in Bezug Farben?"
Die Wohnglück-Experten antworten:
Naturbelassenes Holz dunkelt nach. Das ist ein natürlicher Prozess, der sich durch keinerlei Maßnahmen aufhalten oder rückgängig machen lässt. Ein Anstrich mit einem farblosen Lack oder einer farblosen Lasur fördert das Nachdunkeln noch zusätzlich. Selbst wenn es gelänge, durch Abschleifen, Abbeizen oder Bleichen die Holzoberfläche aufzuhellen, würde das Holz nach einer gewissen Zeit wieder nachdunkeln.
Holzlasur eignet sich nicht zur Aufhellung
Wir raten dringend davon ab, die Holzoberfläche mit einer Holzlasur zu streichen. Egal ob in Weiß oder in einem hellen Farbton). Die Wirkung einer Lasur besteht darin, dass der ursprüngliche Holzuntergrund durch die Lasurschicht hindurchscheint. Das bedeutet, dass ein stark nachgedunkelter Holzuntergrund immer den Endfarbton des Lasuranstrichs bestimmt. Eine Aufhellung erreicht ihr damit nicht.
Eine echte Alternative besteht darin, Holz- und Deckenverkleidungen mit einem deckenden weißen Anstrich aufzuhellen. Für diesen Zweck empfehlen wir eine Schnellrenovier- oder Isolierfarbe, mattweiß, lösemittelhaltig (nicht wasserverdünnbar!).
Wir empfehlen euch bewusst eine lösemittelhaltige Type, da ihr nur mit dieser ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen können. Bei einem Anstrich mit wasserverdünnbarer Farbe würden sich die Holzfasern aufstellen und eine raue Oberfläche bilden. Wir empfehlen daher "Dupa-Inn" von Caparol.
Mit dieser Farbe erzielt ihr schnell und einfach gute Ergebnisse. Es ist keine spezielle Grundierung oder Vorstreichfarbe erforderlich. Schon mit zwei Anstrichen bekommt ihr ein zufriedenstellendes Ergebnis. Die Farbe trocknet schnell und spannungsfrei auf, ohne später abzuplatzen. Sie lässt sich einfach mit einer kurzflorigen Rolle verstreichen und bildet eine gleichmäßige tuchmatte Oberfläche.
Ein bisschen Farbe aufbewahren
Nach der Anwendung von "Dupa-Inn" kommt es in der Anfangsphase zum Abdunsten der Lösemittel. Das kann zur Geruchsbelästigung führen. Nach Ausdunsten der Lösemittel verbleibt oftmals noch ein leichter Geruch von Pflanzenölen. Dieser systembedingte Ölgeruch ist in den ersten 14 Tagen wahrnehmbar und klingt mit zunehmender Aushärtung der Pflanzenöle ab. Ihr könnt den Zeitraum verkürzen, wenn ihr das Zimmer regelmäßig lüftet.
"Dupa-Inn" lässt sich mit Universal-Abtönfarben (MIXOL) abtönen. Allerdings sind nur Pastell-Farbtöne möglich, ab das dürfte kein Problem sein, da ihr ja sowieso eine helle Decke wollt. "Dupa-Inn" könnt ihr im Farbenfach- oder Großhandel (Maler-Einkaufsgenossenschaft) kaufen – im Baumarkt vermutlich eher nicht.
Da Holz bekanntlich kein toter Baustoff ist und ständig arbeitet, besteht allerdings, wie bei allen nachträglichen Holzanstrichen, die Gefahr, dass im Laufe der Zeit einzelne Fugen aufreißen können und der alte dunkle Untergrund durchscheint. Diese Stellen lassen sich jedoch mit einem schmalen Pinsel leicht überstreichen, ohne dass Ansätze erkennbar sind. Deshalb solltet ihr nach Abschluss der Anstricharbeiten einen kleinen Rest Farbe ein einem gut verschließbaren (Marmeladen-)Glas aufbewahren.