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Heizkosten steigen trotz mildem Winterwetter


Obwohl es im Jahr 2019 vergleichsweise warm war, müssen Verbraucher für ihre Heizkosten mehr Geld ausgeben. Besonders Gaskunden trifft der Preisanstieg.

  1. Kosten für Heizenergie trotz mildem Winter gestiegen
  2. Heizkosten sollen weiter steigen

Obwohl der Winter im vergangenen Jahr vergleichsweise mild war, müssen die Deutschen für Heizkosten mehr ausgeben. Das haben Analysen der Vergleichsportale Verivox und Check24 ergeben. Die Portale haben unabhängig voneinander Energiepreis- und Wetterdaten für 2019 verglichen.

Demnach stiegen die Heizkosten für Gaskunden um durchschnittlich um 8,5 Prozent (Verivox) beziehungsweise 8,3 Prozent (Check24), die für Ölkunden um rund 2,5 Prozent (Verivox) beziehungsweise 1,7 Prozent (Check24). Die leicht unterschiedlichen Ergebnisse kommen zustande, weil die Vergleichsportale andere Basisdaten für ihre Auswertungen verwenden.

Kosten für Heizenergie trotz mildem Winter gestiegen

2019 war zwar laut dem Deutschen Wetterdienst das drittwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und das lag nicht nur am rekordverdächtigen Sommer. Auch die Wintermonate waren fast durchgängig mild. Dennoch stiegen die Aufwendungen für Heizenergie laut Verivox um zwei, laut Check24 um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das liege am regional schneereichen und kalten Januar sowie daran, dass der Mai recht kühl ausgefallen sei, so Verivox.

Neben diesen Monaten sei vor allem der gestiegene Gaspreis für die wachsenden Heizkosten verantwortlich. Im Schnitt mussten Verbraucher laut Verivox 8,6 Prozent, laut Check24 8,3 Prozent mehr für Gas ausgeben. Der Gaspreis sei im Jahresmittel rund sechs Prozent (Check24) beziehungsweise 7,6 Prozent (Verivox) teurer gewesen als im Vorjahr. Laut dem Verivox-Verbraucherindex hat eine Kilowattstunde Gas 2018 5,63 Cent gekostet. 2019 lag der Preis bei 6,03 Cent pro Kilowattstunde.

Diagramm Verteilung der Heizungsarten in Deutschland 2018

Heizkosten sollen weiter steigen

Für Verbraucher, die ihre Heizung mit Öl betreiben, sei der Preisanstieg nicht so drastisch gewesen. Dafür machen die Portale den gesunkenen Preis für Heizöl verantwortlich. Heizöl war 2019 im Schnitt 4,1 Prozent (Check 24) beziehungsweise zwei Prozent (Verivox) günstiger als noch im Vorjahr. "Die Heizölpreise schwanken so stark, dass die tatsächlichen Kosten vor allem davon abhängen, wann der Tank befüllt wird", sagt Valerian Vogel, Verivox-Energieexperte. Wer im November 2018 Heizöl bestellen musste, habe gut ein Viertel mehr gezahlt als ein Verbraucher, der im Januar darauf seinen Tank befüllt habe. Vogel rät Heizölkunden daher dazu, die Ölbestellungen auf mehrere Male zu verteilen.

Trotz der Mehrbelastung lagen die Heizkosten 2019 noch unter ihrem langjährigen Mittel. Das liegt daran, dass in früheren Jahren die Temperaturen niedriger und die Preise höher gewesen sind.

Dennoch wird sich das Heizen nach dem Inkrafttreten des Klimapakets der Bundesregierung spätestens 2021 weiter verteuern. "Weil für Heizöl höhere Emissionen als für Gas veranschlagt werden, kommen auf Verbraucher mit Ölheizung höhere zusätzliche Kosten zu", sagt Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie von Check24. "Bei 20.000 kWh Verbrauch müssen Haushalte mit Gasheizung knapp 120 Euro Mehrkosten pro Jahr einplanen, Ölkunden werden mit fast 160 Euro zusätzlich belastet."

Wer noch eine Ölheizung hat, sollte eventuell über einen Heizungstausch nachdenken. Mehr dazu lest ihr hier:

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