Modernisieren | Homestory

Neuer Fußboden aus alten, aufgearbeiteten Dielen – Hausbau-Blog, Teil 29


Eine neue Folge von Monas Hausbau-Blog: Die alten, hässlichen Bodenbeläge sind raus und die darunter hervorgekommenen alten Dielen sind nun komplett abgeschliffen, weißlich gelaugt und geseift. Das war viel Arbeit, hat sich aber gelohnt.

  1. Alte Dielen erhalten und aufarbeiten
  2. Laugen und Seifen von alten Dielenböden
  3. Ein gelaugter und geseifter Fußboden benötigt viel Pflege
  4. Ein Tipp zur Beseitigung von Dellen in Dielen
  5. Weitere Einträge von Monas Hausbau-Blog

Hallo ihr Lieben,

als wir unser Haus gekauft haben, wussten wir noch nicht, wie der Boden im ganzen Haus aussieht. Im Wohn- und Essbereich lagen alte Pitchpine Dielen, genauso wie im Schlafzimmer und im jetzigen Badezimmer.

In den restlichen Räumen blieb es allerdings bis zum Schluss eine Überraschung. In der jetzigen Küche lag Laminat. Im Eingangsbereich und im ganzen Treppenhaus ein roter Teppich und in den jetzigen Kinderzimmern ein grauer Teppich – dazu in der Küche gelbbraune Fliesen. Alles in allem also ein ziemlicher Albtraum!

  • Wohnzimmer mit alten Pitchpine-Dielen
  • Altbauhaus Schlafzimmer mit Pitchpine Dielen
  • Treppe Altbau mit rotem Teppich
  • Altbauzimmer mit grauem Teppichboden
  • Zimmer Altbau mit unrenovierten Fichtendielen
  • Altbautreppe, bei der der Teppich entfernt wurde
  • herausgerissener Teppich

Nach und nach kamen jedoch fast im ganzen Haus alte Pitchpine Dielen sowie im Obergeschoss Holzdielen aus Fichte zum Vorschein. Sooo schön! Wir freuen uns einfach riesig, dass alle alten Holzböden erhalten geblieben sind. Einzig die vorherige Küche mussten wir mit "neuen" alten Dielen ergänzen, wie ich euch in Teil 19 unseres Hausbau-Blogs bereits berichtet habe.

Alte Dielen erhalten und aufarbeiten

Für uns war klar, dass wir in allen Räumen, außer im Badezimmer, Gäste-WC und im Eingangsflur, die alten Dielen erhalten und aufarbeiten wollen. Wir laufen alle am liebsten barfuß, selbst unsere kleine Tochter zieht sofort ihre Socken aus. Außerdem sitzen wir gerne auf dem Fußboden und mögen die warme und weiche Oberfläche eines Weichholzbodens. Auch wenn die weichen Holzdielen sehr empfindlich sind, gerade was Kratzer und Dellen angeht, ziehen wir sie Fliesen und Teppich im ganzen Haus definitiv vor.

Für die Behandlung der alten Dielen waren mehrere Schritte notwendig. Zunächst wurden die Böden und die Treppe im ganzen Haus mehrfach abgeschliffen. Schon nach diesem ersten Schritt kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus und das Haus wirkte viel heller.

  • Vorher-Nachher-Vergleich abgeschliffene Dielen
  • Abgeschliffene Holzielen
  • freigelegte Holzstufen in einem Altbau

Für den nächsten Schritt, die Nachbehandlung des Bodens, hatten wir konkrete Vorstellungen: Der Boden sollte so hell wie möglich sein, fast weißlich, aber trotzdem sollte die alte Holzmaserung sichtbar bleiben. Und wir wollten der natürlichen Nachdunklung entgegenwirken.

In Deutschland werden alte Dielen fast immer geölt. Dadurch erhalten sie mit der Zeit aber eine gelbe bis rötliche Farbe. Das kam für uns nicht infrage. Auch Lackieren schied aus, da man den Boden damit versiegelt und er dann nicht mehr das Raumklima reguliert.

Laugen und Seifen von alten Dielenböden

Für die Kombination aus natürlicher, heller Farbe und dem Entgegenwirken des Nachdunkelns sind die Skandinavier absolute Spezialisten. Sie behandeln ihre Böden schon lange oft mit der folgenden Methode: Laugen und Seifen.

Für uns war klar, so wollen wir das auch. Unsere Bodenfirma riet uns zunächst davon ab und meinte, dass man alte Pitchpine Dielen mit dieser Methode nicht behandeln sollte. Die Dielen würden danach einen rosa Stich bekommen. Doch wir hielten an unserem Plan fest. Natürlich hatten wir zwischendurch Bedenken, aber wir wollten es trotzdem probieren.

Also haben wir im Schlafzimmer auf den Pitchpine Dielen und im Kinderzimmer auf den Fichtendielen verschiedene Testflächen mit Lauge und Seife verschiedener Hersteller behandelt, um zu schauen, was uns am besten gefällt. Am Ende war die Entscheidung eindeutig.

Probeflächen auf den Pitchpine Dielen für die richtige Lauge
Auf den Pitchpine-Dielen haben wir verschiedene Laugen und Seifen getestet.

Los ging es also mit dem ersten Behandlungsschritt. Dafür wurde der komplette Boden einmal gelaugt. Die Lauge wird dafür gleichmäßig auf den Boden aufgetragen und muss im Anschluss mindestens 24 Stunden trocknen. Anschließend muss die komplette Fläche noch einmal nachgeschliffen werden. Wir haben zweimal gelaugt und nachgeschliffen, damit der Boden richtig schön hell wird.

Ist die Fläche getrocknet, geht es ans Seifen. Hier wird die Holzseife mit Wasser gemischt und ebenfalls gleichmäßig auf den Boden aufgetragen. Auch hiernach müssen die Dielen mindestens 24 Stunden trocknen. Diesen Vorgang sollte man zwei bis vier Mal wiederholen.

Ein gelaugter und geseifter Fußboden benötigt viel Pflege

Ist der Boden mit dieser Methode fertiggestellt, ist es damit aber für die nächsten Jahre nicht getan, wie es beispielsweise bei der Ölbehandlung der Fall wäre (wer ölt schon regelmäßig seinen Boden nach?).

Ein gelaugter und geseifter Boden benötigt Pflege und muss regelmäßig mit Seifenwasser gewischt werden. Dazu muss man etwas Seife unter das Wischwasser mischen. Nach und nach baut sich dadurch eine Schutzschicht auf, so dass Flecken oder Wasser nicht sofort eindringen können. Für uns sehr wichtig, da wir den Boden auch in der Küche haben.

Bisher ist aber noch nichts passiert. Der Boden hat sich jetzt schon als sehr fleckenresistent erwiesen. Hätten wir so gar nicht erwartet und waren auf Schlimmeres gefasst.

abgeschliffene, gelaugte und geseifte Dielen
So sieht der fertige Dielenboden aus: Wir sind super happy mit dem Ergebnis.

Ein Tipp zur Beseitigung von Dellen in Dielen

Zu guter Letzt haben wir auch noch einen Tipp zur Beseitigung von Dellen in den Dielen, falls doch mal ein Missgeschick passiert ist: Einfach mit einem nassen Tuch drüber bügeln und die Delle hebt sich wieder, da das Holz durch die eindringende Feuchtigkeit quillt. Auch das regelmäßige Wischen und Pflegen lässt kleine Dellen und Kratzer mit der Zeit wieder verschwinden.

Wir sind so froh, dass wir auf unser Gefühl gehört und uns getraut haben, den Boden so zu behandeln. Das Ergebnis ist absolut super geworden und wir haben schon viele Komplimente dafür bekommen. Übrigens: Auch unsere Handwerker waren erstaunt, wie toll das Ergebnis am Ende geworden ist.

Eure Mona

Weitere Einträge von Monas Hausbau-Blog

  • Welche Schritte vor den neuen Fußböden umgesetzt wurden, lest ihr in Teil 28:

Das wird dich auch interessieren